Gendern in den Abiturklausuren in NRW

  • Direkt mit ausdrücken zu können, dass man unter den 20 Grundschullehrerinnen den einen Grundschullherer meint oder unter den 3 Bäckergesellen die eine Bäckerin ist eine Form sprachlicher Effizienz.

    Warum ist das notwendig? Die Gelegenheiten, zu denen das Geschlecht der Beteiligten relevant ist, sind extrem selten.

  • Warum ist das notwendig? Die Gelegenheiten, zu denen das Geschlecht der Beteiligten relevant ist, sind extrem selten.

    In einer gleichberechtigten Gesellschaft sollte das Geschlecht genauso wichtig wie die Hautfarbe oder Religion sein. Nämlich scheiß egal.


    Mir persönlich ist das heute schon zu 100% egal.

  • Wieso machen wir die Sprache [...]

    Weil Sprache so nicht funktioniert. "Wir machen" da gar nichts. Neue Formen entwickeln sich organisch. Gelegentlich werden Formen von einzelnen Gruppen eingesetzt und setzen sich durch... oder eben nicht.

    Deswegen ist die Genderdebatte richtig und wichtig, aber alle Gendergebote oder Genderverbote linguistisch gesehen absolut albern.

  • In meiner letzten Klassenarbeit in der 10 haben gleich fünf Schüler (ja, männliche) teils mit Doppelpunkt teils mit Sternchen gegendert und wollen das erklärtermaßen auch in den ZP machen und ich werde es nicht als Rechtschreibfehler anstreichen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Wieso machen wir die Sprache nicht effizienter? Die Endungen einfach wegfallen lassen


    Lehrerinnen und Lehrer wird zu Lehr


    Bäckerinnen und Bäcker wird zu Bäck etc. pp.

    Ja, genau. Warum machst du das nicht? Warum sprichst und schreibst du nicht so?

  • In meiner letzten Klassenarbeit in der 10 haben gleich fünf Schüler (ja, männliche) teils mit Doppelpunkt teils mit Sternchen gegendert und wollen das erklärtermaßen auch in den ZP machen und ich werde es nicht als Rechtschreibfehler anstreichen.

    Nette Bestätigung des generischen Maskulinums.

  • Doch. Fünf Schüler war nicht eindeutig männlich genug, es musste spezifiziert werden, dass es sich um männliche Schüler handelt. Die unmovierte Form ist unspezifisch.

  • Ich habe über eine mir bekannte Schulleitung gehört (kann hier leider nicht schreiben von wem genau), dass von der Bezirksregierung (ich glaube es war Münster) ausdrücklich gesagt wurde, man müsse auch in NRW die Genderschreibweisen mit Sternchen etc. als falsch kennzeichnen.

    Hat jemand von euch dazu irgendwelche valideren Infos?


    (Werde natürlich nach dem Wochenende versuchen, von der Bezirksregierung bzw. vom Schulministerium dazu eine entsprechende Bestätigung oder Negierung zu erhalten.)

    Jeder/jede soll das handhaben wie er/sie will. Ich würde explizit erkennbare Gender-Schreibweise nicht als falsch korrigieren, der Schüler/die Schülerin hat sich ja offenkundig Gedanken gemacht. Würde das jemals zu einem Disziplinarverfahren führen, würde ich das mit größter Freude bis vor das Bundesverwaltungsgericht durchkämpfen. Wir sind LehrerInnen, keine Schafe...

  • Doch. Fünf Schüler war nicht eindeutig männlich genug, es musste spezifiziert werden, dass es sich um männliche Schüler handelt. Die unmovierte Form ist unspezifisch.

    Richtig. Die grammatikalisch männliche Form wird mal so, mal so verwendet. Das geht leicht durcheinander. Das ist nicht praktisch. Im vorliegenden Fall wurde sie aber nicht als generische Form verwendet, sondern eben zur Bezeichnung männlicher wahrgenommener Personen.


    Das ist ein Beispiel dafür, dass Deutsch als Sprache im Bezug auf die Geschlechter wenig taugt.

  • Fünf Schüler heißt erst einmal "Fünf Menschen, die sich beschulen lassen.". Erst durch die zusätzliche Klammer wurde klar, dass die Schüler männlichen Geschlechts sind.

  • Wenn ich ein Wort verbieten dürfte, wäre das "beschulen". Das finde ich so wie "unverzichtbar" - schrecklich. Was haben die Wörter "unterrichten" und "unentbehrlich" uns eigentlich getan, frage ich mich.


    Ansonsten finde ich auch, wir sollten uns nicht so anstellen mit den Endungen. Auch nicht mit Präpositionen und so.


    Jed versteht "ich geh Aldi".


    Ohne Quatsch. Manchmal muss man halt mal umdenken. "Lehr" und "Bäck" haben was :lach:

  • Fünf Schüler heißt erst einmal "Fünf Menschen, die sich beschulen lassen.". Erst durch die zusätzliche Klammer wurde klar, dass die Schüler männlichen Geschlechts s

    Nein. Das ist verwirrend weil ich nicht weiß, ob 5 Schüler*innen oder 5 Schüler gemeint sind.

  • Wenn ich so an die Kontexte, in denen diese Worte meistens fallen, denke, könnte man statt "beschulen" auch "verwahren" sagen. "Unverzichtbares" ist meistens doch auch eher das genaue Gegenteil.

  • Wenn ich ein Wort verbieten dürfte, wäre das "beschulen". Das finde ich so wie "unverzichtbar" - schrecklich. Was haben die Wörter "unterrichten" und "unentbehrlich" uns eigentlich getan, frage ich mich.

    Beschulen ist nicht dasselbe wie Unterrichten. Am Montag hatte ich 6 Stunden Unterricht. Da andere Kollegen erkrankt waren, musste ich 6 Stunden andere Klassen mitbetreuen. Alle wurden beschult, unterrichtet wurde keiner.

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