Muss mich mal aufregen…

  • Ihr Lieben,


    kurz in eigener Sache: Gestern musste ich mich massiv aufregen und interessiere mich für eure Meinung. Also: Tochter groß hatte gestern feierliche Entlassung und Zeugnisübergabe. Ihr Abijahrgang war weder der fleißigste noch der beste, und zu einzelnen KollegInnen war das Verhältnis getrübt (aber weit entfernt von „zerrüttet“).

    Nun hatten die Aburenten (um diesen herrlich zopfigen, in Bayern früher üblichen Ausdruck mal wieder zu benutzen) für die Lehrer der Oberstufe und einige andere, die sie über längere Zeit unterrichtet hatten, ein kleines Geschenk vorbereitet, das sie auf der Bühne überreichen wollten.


    Ratet, liebe Kolleginnen und Kollegen, wie viele von ca. 40 solcherart Bedachten ihr Geschenk persönlich in Empfang nehmen konnten… nun, es waren exakt 5. Das ist - angesichts des Stellenwerts, der dem Abi immer noch beigemessen wird - schon ziemlich armselig. Das wurde auch von den Eltern so wahrgenommen.

    Die Feier startete übrigens um 15 Uhr und dauerte knapp zwei Stunden, wir sprechen also von einem Termin innerhalb der üblichen Arbeitszeit.

    Wie seht ihr das?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Zumindest die Kurslehrkräfte, die tatsächlich unterrichtet haben sollten meines Erachtens schon anwesend sein, vorausgesetzt sie müssen dafür nicht auch erst noch eine Eintrittskarte käuflich erwerben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das waren wahrscheinlich die fünf Stammkursleiter:innen. Die Kolleg:innen haben jetzt gegen Ende des Schuljahres bestimmt nicht zu wenig zu tun, es gibt ja auch noch andere Schüler:innen. Die Abiturienten sind feierlich verabschiedet worden, es gab sicherlich ein kleines Programm mit Reden, Musik etc. In ihren Kursen hatten sie Abschiedsstunden, sie feiern sich wochenlang ausgiebig selbst mit Abistreich, Mottowochen, Abisekt, Abishirt, später Abiball mit großem Auftritt etc. Es ist einfach nur ein inzwischen sehr üblicher Schulabschluss.

  • Ich werde dieses Jahr auch nicht zur Abifeier mit Zeugnisübergabe gehen.


    Grund, wir müssen auch 20 Euro (derselbe Preis wie alle anderen) für den Eintritt zahlen. Dafür gibt es ein Glas Sekt und belegte Brötchen. Und ich habe jedes Jahr einen Abikurs.


    Ich habe übrigens zweimal gezahlt (einmal einen reduzierten Preis, war glaube ich die Hälfte), einige Male wurde ich vom Kurs eingeladen, da war ich immer.


    Ich sage mir, wenn wir Lehrer denselben Preis wie Eltern oder Freunde zahlen müssen, dann wird wohl auf unsere Anwesenheit kein großer Wert gelegt.


    Wie geschrieben, für deine Tochter ist es einmalig, für uns Kurslehrer nicht, ich war auf mindestens 20 Abifeiern. Und jährlich 20 Euro ist es mir schlichtwegs nicht wert, gerade wenn es ein nicht so "guter" Jahrgang war. Dann muss ich evtl. noch ein paar "lustige" Bemerkungen in Gegenwart von SL, KollegINNen und Nachbarn (Eltern) über mich anhören. (Bei uns gibt es noch Programm, die AbiturientINNen spielen z. B. Eigenarten von ihren LehrerINNEN vor (ich hatte zum Glück immer einen so guten Kontakt zu meinen SchülerINNEn, so dass sie es auf meine Bitte mich ausließen, aber KollegINNen war der Abend verdorben)).

    (Im Preis ist sicher nicht nur Essen und Trinken erhalten (keine 20 Euro wert), sondern auch Dekoration und andere Ausgaben.)

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  • Grund, wir müssen auch 20 Euro (derselbe Preis wie alle anderen) für den Eintritt zahlen. Dafür gibt es ein Glas Sekt und belegte Brötchen. Und ich habe jedes Jahr einen Abikurs.

    Whoa! Nein, in unserem Fall war es "nur" die Entlassung und Zeugnisübergabe, da gibt's keine Bewirtung und keinen Eintritt.


    Für den anschließenden Abiball (von den SuS organisiert, andere Location) muss man natürlich Karten kaufen, IIRC waren die Lehrer da aber auch eingeladen.


    Bloßstellung muss in diesem Rahmen übrigens niemand fürchten, dafür gibt's den unsäglichen "Abistreich" (der allerdings in diesem Jahrgang ebenfalls keinen Anlass für Groll bot).

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Das waren wahrscheinlich die fünf Stammkursleiter:innen. Die Kolleg:innen haben jetzt gegen Ende des Schuljahres bestimmt nicht zu wenig zu tun, es gibt ja auch noch andere Schüler:innen. Die Abiturienten sind feierlich verabschiedet worden, es gab sicherlich ein kleines Programm mit Reden, Musik etc. In ihren Kursen hatten sie Abschiedsstunden, sie feiern sich wochenlang ausgiebig selbst mit Abistreich, Mottowochen, Abisekt, Abishirt, später Abiball mit großem Auftritt etc. Es ist einfach nur ein inzwischen sehr üblicher Schulabschluss.

    Bei uns wäre es die Oberstufenberatung. Sie erhalten wie SL die Eintrittskarten geschenkt. Auf ihre Anwesenheit wird anscheinend Wert gelegt.

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  • Whoa! Nein, in unserem Fall war es "nur" die Entlassung und Zeugnisübergabe, da gibt's keine Bewirtung und keinen Eintritt.


    Für den anschließenden Abiball (von den SuS organisiert, andere Location) muss man natürlich Karten kaufen, IIRC waren die Lehrer da aber auch eingeladen.

    Dann würde ich das auch als Dienstgeschäft ansehen. Es kann natürlich sein, dass man zu der Zeit ein anderes Dienstgeschäft wahrnehmen musste oder aus anderen Gründen ferngeblieben ist. Es ist ja auch nicht gerade die ruhigste Zeit im Jahr.

  • Die Abiturienten sind feierlich verabschiedet worden, es gab sicherlich ein kleines Programm mit Reden, Musik etc.

    Nochmal zur Klarstellung: Von genau dieser feierlichen Verabschiedung spreche ich doch...

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  • Wurden denn die Lehrkräfte alle eingeladen?


    Das ist bei uns immer so eine Sache; manchmal hängt gerade mal ein Flyer im Schulhaus aus, aber ich würde schon erwarten, von den SuS persönlich eingeladen zu werden (also nicht den roten Teppich ausgerollt bekommen natürlich, aber zumindest einen Flyer in die Hand gedrückt bekommen oder in meinem Fach auffinden, dass ich weiß, ich bin gemeint). Seit ich mal so einen schwierigen Kurs vor ein paar Jahren hatte (der mich hier ins Forum gebracht hat, weil ich das mal loswerden wollte), der mich nämlich nicht eingeladen hat und ich natürlich nicht gekommen bin, bin ich da vorsichtig.

    In anderen Jahren wollen sie sogar Lehrkräfte dabei haben, die sie vorher irgendwann mal hatten, aber nicht in der Oberstufe. Dann wird hinterher gesagt: Schade, dass Sie nicht da waren, dabei war man nicht eingeladen.

  • Whoa! Nein, in unserem Fall war es "nur" die Entlassung und Zeugnisübergabe, da gibt's keine Bewirtung und keinen Eintritt.


    Für den anschließenden Abiball (von den SuS organisiert, andere Location) muss man natürlich Karten kaufen, IIRC waren die Lehrer da aber auch eingeladen.


    Bloßstellung muss in diesem Rahmen übrigens niemand fürchten, dafür gibt's den unsäglichen "Abistreich" (der allerdings in diesem Jahrgang ebenfalls keinen Anlass für Groll bot).

    Auch unsere Schülerinnen und Schüler feiern anschließend die Nacht durch und das ich dort mein Essen und Getränke zahle, ist klar.


    Geschenke überreichen ist bei uns verboten. Haben eure AbiturientINNen ihren LehrerINNEN vorher Bescheid gegeben? Nur bei Zeugnisüberreichen wäre ich vielleicht auch nicht dabei?

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  • über längere Zeit unterrichtet hatten, ein kleines Geschenk vorbereitet, das sie auf der Bühne überreichen wollten

    Sollen sie doch vorher das Schulhaus ablaufen und jedem direkt das Geschenk in die Hand drücken, so ist es bei uns üblich. Ich gehe selten auf Abschlussfeiern, das ist eigentlich eine Angelegenheit zwischen den jungen Menschen und ihren Eltern. Wie Kris24 bereits schrieb, ich habe immer Abschlussklassen, für mich ist das nichts Spezielles. Die einen gehen, die nächsten kommen. Und dieser armselig-dumme Klamauk mit Lehrpersonen nachäffen etc. der an deutschen Schulen also immer noch üblich zu sein scheint, hielte mich erst recht davon ab, da auch nur jemals einen Fuss hinzusetzen. Bei uns laden die Klassen oft noch das Klassenteam zum Essen ein, also separat zur offiziellen Abschlussfeier. Da gehe ich eher mal hin. Man hat dann die Gelegenheit sich noch mal ungezwungen zu unterhalten, an einer Abschlussfeier steht man als Lehrperson rum wie eine Topfpflanze und darf sich an der kollektiven Selbstbeweihräucherung langweilen.

  • Gerade fällt mir noch ein: Bei meiner eigenen Abifeier kam auch die Englisch-Lehrerin nicht, für die wir ein Geschenk hatten. Über sie wurde damals immer recht viel gelästert, sie war ein bisschen eigen, aber kein Grund, immer so über sie herzuziehen, dass ich mir damals schon dachte, dass sie wohl nicht gekommen war, weil sie Angst hatte, wieder durch den Kakao gezogen zu werden. Gewundert hat es mich also nicht. Das Geschenk haben wir irgendwo für sie abgegeben.

  • Fossi meint die reine Zeugnisübergabe. Ein Abiball findet wahrscheinlich am Abend gesondert statt. Er hätte sich gewünscht, dass die Kollegen, die den Jahrgang irgendwann einmal hatten, alle angetreten wären. Ich kann verstehen, dass Eltern stolz sind, aber das ist echt überzogen. Man kann seinen Lehrern auch in der letzten Stunde danken, wenn es einfach ein netter, unvergifteter Dank sein soll.

  • Fossi meint die reine Zeugnisübergabe. Ein Abiball findet wahrscheinlich am Abend gesondert statt. Er hätte sich gewünscht, dass die Kollegen, die den Jahrgang irgendwann einmal hatten, alle angetreten wären. Ich kann verstehen, dass Eltern stolz sind, aber das ist echt überzogen. Man kann seinen Lehrern auch in der letzten Stunde danken, wenn es einfach ein netter, unvergifteter Dank sein soll.

    Bei uns ist es nicht getrennt. Die Abizeugnisse werden verteilt über den Abend übergeben. (Das ist an allen Schulen so, die ich kenne.)

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  • Wurden denn die Lehrkräfte alle eingeladen?

    Ja. Es ist ein Termin, der lange im Voraus feststeht und bei dem ein Erscheinen üblich ist. Allerdings habe ich wohl - zugegeben - wieder mal nicht bedacht, dass "andere Länder, andere Sitten" auch innerhalb von D gilt.

    Naja, kürzen wir es ab: Ich finde es nach wie vor armselig und katastrophal für die Außenwirkung, zumal für die Schule (finanziell) wichtige Menschen anwesend waren (Landrat, Bürgermeister).



    Wer mich hier eine Weile kennt, der weiß, dass ich grundsätzlich ein großer Freund des Neleabel'schen "es ist nur ein Job" bin. Das hat aber Grenzen. Wie gesagt, Freitag 15 bis 16.45. Das ist zumutbar. Als SL hätte ich Anwesenheit verordnet.

    Geschenke überreichen ist bei uns verboten.

    Es war mehr symbolisch - für alle das Gleiche und selbstverständlich unter 2 Euro teuer. Also von dieser Seite aus kein Problem.

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  • Er hätte sich gewünscht, dass die Kollegen, die den Jahrgang irgendwann einmal hatten, alle angetreten wären

    Nein, die Lehrkräfte der letzten beiden Jahre hätten vollkommen ausgereicht. Sonst müsste man ja das komplette Kollegium verpflichten.

    "Antreten" klingt übrigens so komisch in dem Zusammenhang. "Dasitzen" reicht völlig.

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  • eine sehr beflissene und stolze Elternsprecherin

    Falsch. Gibt es in der Oberstufe gar nicht mehr.

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