PTBS und Panikstörung nach Dienstunfall


  • Sorry, habe gerade auch einen Fall von Gewalt gegen Lehrkräfte im Bekanntenkreis und kann nur sagen: es gab keinerlei Unterstützung für die Lehrkraft. Im Gegenteil.

    Das tut mir leid. Leider ist es kein Einzelfall, dass der Dienstherr einen nicht unterstützt. Das hätte ich auch nie für möglich gehalten.

  • Was glaubst du wird dann passieren? Welcher Arbeit werden sie ohne Schulbildung nachgehen können? Was meinst du woher sie das zum Leben nötige Geld beschaffen werden, wenn die Sozialleistungen gekürzt werden?

    Ich denke, dass das weder die gesellschaftlichen Kosten senken wird noch eine Gewaltproblematik behebt. Ganz im Gegenteil.

    Ich sehe das immer wieder im Urlaub in anderen Ländern, dass ungebildete, sozial nicht abgesicherte, chancenlose Menschen zu großen gesellschaftlichen Herausforderungen führen und auch das Leben gut Situierter nachhaltig negativ beeinflussen. Ich meine, wer will schon gerne in einer gated community wohnen müssen und selbst dort Dauerziel von Armutskriminalität sein...

    Generell stimme ich Dir zu. Das Klientel, welches ich meine, verbringt aber Jahre auf der Schule und kostet Geld, ohne auch nur die geringste Aussicht auf einen Abschluss zu haben, da es wirklich an jeglicher Mitarbeit fehlt. Das wird durchgezogen bis zum bitterem Ende, wenn Wirklichkeit keine Wiederholung mehr möglich ist. Da Welt etwas Druck finanzieller Natur vielleicht hilfreich. Oder auch nicht, wenn beim Drogendealen genug verdient wird…

  • Rein von der Idee her gibt es aber doch geeignete Schulen, Therapieplätze, Anlaufstellen, Amsprechpartner etc.. Es wird halt nicht konsequent verfolgt, umgesetzt, eingesetzt etc.

    Wenn man tatsächlich von Anfang an konsequent und stringent handeln würde, gäbe es viel weniger Schüler ohne jede Perspektive.

  • Schulen sind Bildungseinrichtungen und kein soziales Auffangbecken. Ich verstehe die Absicht, jeden störenden und schwänzenden Gelegenheitsteilnehmer zwingend durchziehen zu müssen, leider überhaupt gar nicht. Das sind genau die Kandidaten, die andere beim Lernen behindern und dafür sorgen, dass es nicht angemessen vorwärts geht.

  • Es würde schon fast ausreichen, alle unentschuldigten Fehlstunden zu ahnden. Wenn Schüler mehr abwesend als anwesend sind und dann völlig überfordert sind, wenn sie denn mal da sind, und das dann keine Konsequenzen hat…. Es müsste konsequent ausgeschult werden, Streichen von Kindergeld und Kürzung bei Sozialleistungen… oder halt ab arbeiten statt in der Schule weitere Kosten zu verursachen ohne jegliche Erfolgschancen.

    Die Ahndung von Fehlstunden findet doch schon statt, wenn wir unsere Arbeit vernünftig machen.

    Das Kindergeld ist eine steuerliche Leistung und kein Sozialtransfer. Solange Eltern arbeiten steht ihnen das zu.
    Empfängern des Bürgergeldes wird das ohnehin schon vollständig angerechnet, weil siehe oben.
    Das Bürgergeld ist quasi das Existenzminimum, was willst du denn da noch kürzen? Oder soll BuT gekürzt werden?

  • Soweit ich weiß müssen Kinder noch in Ausbildung sein, um Kindergeld zu beziehen, wenn diese nicht mehr schulpflichtig sind.

    Das was da am manchen (!) Schulen passiert, ist doch schon Sozialbetrug. Und ja, es wäre schön, wenn alle ihre Arbeit richtig machen würden und die Schüler ausschulen (unentschuldigtes Fehlen, fehlende Leistung), die sichtlich keinerlei Interesse am Schulbesuch haben und denen oft auch noch jegliche Grundlagen fehlen, um erfolgreich einen Abschluss zu machen. Das BK ist sicherlich das letzte Auffangbecken, aber manche Schüler sind dort nicht zu retten… Es darf halt nicht an allem fehlen. Und vielleicht muss man auch überlegen, dass es keine passende Schulform für Schüler ist, die vorher ihr ganzes Leben lang keine Schule besucht haben und vielleicht eher sonderpädagogische Förderung bräuchten.

  • Wer fordert das? Du redest wirr.

    Wie willst Du das denn machen? In den meisten Regionen gibt es 1-2 Schulen, die in Frage kommen. Wir haben bei uns z.B. nur ein Gymnasium. Wenn wir jetzt den Schüler in Klasse 7 von der Schule verweisen, wäre die erste Frage wohin. Dann ist die zweite Frage, warum es nun an einer anderen Schule besser sein sollte. An meiner alten Wirkungsstätte wurden solche Schüler zwischen den drei potentiellen Schulen im Kreis geschickt. Wenn man Glück hatte, hatte man ein paar Monate Ruhe. Aber gelöst wurde das Problem nicht.

  • Ich bin sicher, so gut wie jeder Kreis in Deutschland könnte morgen eine Schule für verhaltensauffällige Schüler aufmachen und wäre übermorgen voll. Müsste man nur endlich mal machen.

    Und dann? Wer arbeitet dann wie mit den Schülern? Wie löst das das Problem?

  • Und dann? Wer arbeitet dann wie mit den Schülern?

    Speziell für diese schwierige Aufgabe ausgebildetes Personal zum Beispiel, statt irgend ein Feld-Wald-und-Wiesen-Lehrer.

    "Dadurch wird es ja auch nicht besser" ist so eine Pauschalaussage, die gerne benutzt wird um zu begründen, dass man dann letztlich gar nichts macht.

  • Tom123 Ist mir offen gestanden komplett egal. Meinetwegen können diese Leute von Sicherheitspersonal bewacht mit KI lernen, don't care. Wichtig ist, dass die große, durch diese Schüler beeinträchtigte Mehrheit normal lernen kann.

    Vermutlich gibt es aber auch für solche Klientel Lehrkräfte, die unter den richtigen Bedingungen gerne mit den Schülern arbeiten würde. Eine meiner Freundinnen ist beispielsweise Sonderpädagogin mit Schwerpunkt ESE, hat erst sehr glücklich an einer entsprechenden Förderschule gearbeitet und ist nun seit einigen Jahren sehr unglücklich in der Inklusion unterwegs. Könnte mir vorstellen, dass sie gar nicht so abgeneigt wäre.

  • Solche Schulen wären für alle Beteiligten - auch für die verhaltensauffälligen SuS - eine gute Sache. Wenn die Klassen dann noch klein und die Lehrer speziell ausgebildet wären, könnten diese SuS bestimmt sehr davon profitieren.

    Ich fürchte aber, dass dies eine Utopie bleibt.

  • Tom123 Ist mir offen gestanden komplett egal. Meinetwegen können diese Leute von Sicherheitspersonal bewacht mit KI lernen, don't care. Wichtig ist, dass die große, durch diese Schüler beeinträchtigte Mehrheit normal lernen kann.

    Vermutlich gibt es aber auch für solche Klientel Lehrkräfte, die unter den richtigen Bedingungen gerne mit den Schülern arbeiten würde. Eine meiner Freundinnen ist beispielsweise Sonderpädagogin mit Schwerpunkt ESE, hat erst sehr glücklich an einer entsprechenden Förderschule gearbeitet und ist nun seit einigen Jahren sehr unglücklich in der Inklusion unterwegs. Könnte mir vorstellen, dass sie gar nicht so abgeneigt wäre.

    Und genau das ist das Problem.

    Es gibt viel zu wenig solcher Schulen und vor allem gibt es viel zu wenig Personal. Jeder kennt natürlich den einen Vollblutsonderpädagogen, der mit viel Engagement, Fachwissen und Empathie die schweren Fälle knackt. Aber wir haben weder räumlich noch finanziell die Möglichkeiten das für alle anzubieten. Und vor allem haben wir nicht genug Personal. Sonderpädagogen und andere entsprechende Fachkräfte fehlen in Maßen. Und das liegt nicht nur an der Inklusion. Die Anzahl der Schüler mit Probleme steigt massiv an und das Personal wird weniger.

    Ob wir es nun gut finden oder nicht. Aber es gehört inzwischen zu den Aufgaben einer Lehrkraft sich auch damit zu beschäftigen. Wir werden wenn es gut läuft ein paar Extremfälle an Förderschulen oder Schulen für Erziehungshilfe etc. abgeben. Aber wir behalten ein schwieriges Klientel.

    Zu sagen: Ich möchte mit diesem Klientel nicht arbeiten ist verständlich, passt aber weder zur Realität noch zum Job.

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