Das Gefühl zum ersten Mal vor einer Klasse zu stehen

  • Hallo,

    wie war es damals, als ihr zum ersten Mal vor einer (großen) Klasse stehen musstet? Wie aufgeregt wart ihr vorher, lief es wirklich so „schlimm“/„gut“ wie ihr es euch vorgestellt hattet?

    Grade in einer Klasse mit 30 Schülern finde ich es gedanklich sehr schlimm, wenn ich mir vorstelle wie man Inhalte vermitteln kann, während der eine weint, die anderen sich schlagen und andauern dazwischen gequatscht wird. Mit der Zeit kriegt man bestimmt ein Gefühl dafür, aber was habt ihr für Erfahrungen gesammelt, besonders in den ersten Stunden, die ihr unterrichtet habt, sei es im Praxissemester oder Ref oder meinetwegen auch danach.

  • Ich weiß ja nicht, in welchem Semester du bist. Bei den Praktika hospitierst du zuerst einmal und bekommst Tipps und Erklärungen von Lehrkräften. Ich hatte einen sanften Einstieg: Hospitation, während des Studiums Übernahme von kleinen Teilen in einer Stunde unter Aufsicht, dann hat sich das gesteigert. Man war ja lange nicht allein, sondern hatte Mitstudenten, Professoren und später die Betreuungslehrerin hinten sitzen. Dann hat man irgendwann einmal alleine eine Stunde gemacht.

    Wenn man dann alleine auf sich gestellt war, ging es über Try und Error. Wenn man Probleme sah, hat man andere gefragt, wie man das am besten löst. So hat man sich im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt. Mal lief es besser, dann wieder schlechter. Ich hatte immer Unterstützung oder Leute, die ich fragen konnte, wie sie es sehen.

    Durch die vielen Praktika hatte ich einigermaßen eine Vorstellung von der Schule und diesbezüglich keine großen Ängste. Allerdings war ich in meinem Referendariat in einer - so würde man heute sagen - Brennpunktschule und da hatte ich einen gehörigen Praxisschock. So hatte ich Schule bisher noch nicht erlebt. Aber auch da erfuhr die volle Unterstützung von den Kollegen. Das habe ich versucht umzusetzen, was mir natürlich nicht immer gelang und es gab die eine und andere verfahrene Situation. Da war es ganz gut, dass ich nach den 2 Jahren mit den Erkenntnissen aus dem Referendariat in einer neuen Schule in einer anderen Gegend anfangen konnte.

  • Beim ersten Mal im allerersten Praktikum habe ich noch gar keine Ahnung gehabt, wie sich das anfühlen würde, wusste nur, dass Referate in Schule und Studium immer mein Ding waren und war deshalb grundlegend optimistisch, dass das schon klappt. Hat es auch, aber natürlich habe ich einige Fehler bei meinen Erstversuchen gemacht, die ich später nicht mehr gemacht habe. Es war eine Lernerfahrung und ich habe dazugelernt.

    Was mir allerdings auch beim ersten Praktikum klar war: Wenn SuS sich schlagen geht es gerade nicht um Inhaltsvermittlung, dann gilt es das umgehend zu beenden. Wenn ein Kind weint geht es zumindest für dieses eine Kind gerade ebenfalls nicht um Unterrichtsinhalte und es gilt als Lehrkraft sowohl der Gesamtgruppe Arbeitsaufträge zu geben, als auch zu prüfen was das weinende Kind an Hilfe/ Unterstützung benötigt (1.Hilfe? Kurzes Gespräch mit Lehrperson oder einem Freund/ einer Freundin? Einfach am Platz ganz kurz sich beruhigen und fassen dürfen? Nachhause gehen?). Und wenn andauernd dazwischen gequatscht wird gilt es eben, auch das war mir klar, SuS an bestimmte Regeln zu erinnern (ja, im Praktikum reichte noch eine Erinnerung, weil viele SuS und Klassen SEHR nett mit Praktikantinnen, Praktikanten und auch Refis umgehen, später muss man manchmal mehr Reibung aushalten können, weiß dann aber auch besser, wie gute Klassenführung funktioniert).

    Also: Niemand darf sich schlagen im Unterricht, sonst sofort eingreifen und Lehrkraft die mit im Raum ist mit involvieren als Unterstützung.

    Wenn jemand weint, prüfen, was das Kind benötigt. Wenn du überfordert bist Lehrkraft im Raum zur Unterstützung herbeiholen.

    Bei normalen Unterrichtsstörungen an Klassenregeln erinnern (vorab erfragen) einerseits und andererseits parallel zum Praktikum möglichst kontinuierlich Literatur zu Klassenführung lesen und diese aktiv verbessern.

    Du schaffst das!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die meisten Kinder sind es gewohnt, dass vorne ein Erwachsener steht und den Unterricht führt. Von daher kann man sich anfangs gut durchbluffen, indem man das macht, was Lehrer so typischerweise tun. Ich war nur erstaunt, dass die Kinder einfach machen, was ich sage.

    Einmal editiert, zuletzt von QuietDew31704 (28. März 2025 19:51)

  • Die meisten Kinder sind es gewohnt, dass vorne ein Erwachsener steht und den Unterricht führt. Von daher kann man sich anfangs gut durchbluffen, indem man das macht, was Lehrer so typischerweise tun. Ich war nur erstaunt, dass die einfach Kinder machen, was ich sage.

    Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch den "Herdentrieb". Wenn man mit der Klasse unterwegs ist, schauen die Kinder in der Regel darauf, wo ihre Lehrerin ist und gehen sehr selten plötzlich woanders hin. Z.B. wenn man in einer größeren Menge ist, die Lehrerin aber gut sichbar, kommen die Kinder von alleine zur Lehrerin, zumindest in meinen unterrichteten Klassenstufen (3/4). D.h., man muss nicht alle unter großen Mühen einsammeln. ich fand das immer faszinierend wie brav sich die Schüler bei größeren unübersichtlichen Menschenmengen bei mir einfanden.

  • Am Anfang ist es wirklich anstrengend. Für mich war es wirklich erst mal total hart.

    Ich kannte kein einziges Kind (normal) und stand vor mehreren völlig fremden Klassen, ohne eine Ahnung von ihrer Dynamik etc. Dazu noch ohne Erfahrung. Dann setzte der eigene Hang zur Perfektion ein, ich stand dauernd selbst neben mir und kritisierte mich tot...ich konnte nicht alle Kinder in den Fokus nehmen, war nicht in der Lage, alle Kinder zu erfassen, habe es aber versucht...und war nach einem Arbeitstag so erledigt, dass ich zu Hause heulend an die Wand starrte. :D So war mein Anfang ohne Erfahrung.

    Das gibt sich aber.

    Meine Wahrnehmung und Erfahrung: die erste Stunde keinen Unterricht machen, sondern die Kinder zusammen holen und erzählen lassen, kann spontanen Menschen helfen. Von sich, von den Ferien, verbunden mit ihren Namen. Sie auch dichbezüglich fragen lassen und humorvoll und ehrlich antworten. Das schafft Bindung und man kann den Fokus etwas beruhigen. So war es jedenfalls bei mir in den darauffolgenden Jahren.

    Wichtig ist, von Anfang an im folgenden Unterrichtsgeschehen eine freundliche Konsequenz zu zeigen und eine klare Sprache zu nutzen. Das hat mir geholfen, recht schnell mit den Kindern warm zu werden. Zusätzlich lerne ich immer die Namen an selben Tag des ersten Unterrichts, indem ich ihnen eine Aufgabe gebe (zB einen kleinen Ferien-Steckbrief, wenn sie gerade aus den Ferien kommen, was ja beim Lehrerwechsel am ehesten die Norm ist oder einen kleinen Kennenlern-Steckbrief über sich selbst), bei der sie am Platz arbeiten müssen. Vorher lasse ich Namenskärtchen basteln und aufstellen und dann lerne ich. Die Kinder wissen, wenn ich sie gerade "anstarre", lerne ich gerade ihren Namen. Danach dürfen sie die Namenskärtchen wegtun und mich "prüfen". Macht ihnen einen Heidenspaß und ich kann gleich noch erklären, dass ich als Lehrkraft NICHT fehlerbefreit bin. In der nächsten Stunde stellen sie die Kärtchen nochmals kurz hin, ich schaue nochmals drauf, dann weg, eine Runde Namen sagen von meiner Seite. Habe ich alles richtig, dürfen die Kinder den Platz tauschen. Große Gaudi, großes Gelächter, wenn ich falsch liege (was dann nur noch selten passiert) und dann wird gearbeitet und die Kinder wissen: "Mist...ich kann keinen Blödsinn machen, sie weiß schon, wie ich heiße" :D

    Diese Menge an Kindern kann am Anfang etwas einschüchtern. Und das darf es auch. Zur Not kann man es den Kindern sogar mitteilen, dass man freudig aufgeregt ist, weil das der erste Tag ist (bei Achtklässern wäre ich damit dann allerdings etwas vorsichtiger, die Oberstufe hat damit dann schon wieder kein Problem).

    Und wichtig: wirklich, es gibt sich. Also keine Angst. =)

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

    Einmal editiert, zuletzt von treasure (28. März 2025 22:47) aus folgendem Grund: Umformuliert

  • Tipp: die erste Stunde keinen Unterricht machen, sondern die Kinder zusammen holen und erzählen lassen. Von sich, von den Ferien, verbunden mit ihren Namen.

    Ich würde eher dafür plädieren, in der ersten Stunde etwas total strukturiertes und inhaltsfokussiertes zu machen, dann hat man eine sichere Struktur und muss nicht spontan reagieren. ZB Lesetext mit Fragen dazu, dass geht immer, in jeder Altersstufe (angepasst natürlich).

  • Ok, mag Charakterabhängig sein... Ich brauche das Spontane sehr, das Menschliche. Für andere kann das anders sein, daher dann doch kein "Tipp", sondern meine Wahrnehmung.

    *ändern geh*

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Kommt wahrscheinlich auf die Schulart und Schulstufe drauf an. Ich mache meine 1. Lektion in einer neuen Klasse immer schon genau gleich: "Guten Morgen/Tag, schön, dass Sie bei uns sind. Wir machen die nächsten 3/4 Jahre lang Chemie/Physik zusammen. Darf ich ein Foto von Ihnen machen, so wie Sie gerade sitzen? Ich kann mir so die Namen besser merken. Dann sagen Sie mir bitte einmal der Reihe nach Ihren Namen, damit ich die alle korrekt aussprechen kann. Wer Sie so sind, das lerne ich dann schon noch und wer ich bin, das lernen Sie dann auch noch. Jetzt machen wir ein Experiment. Also Sie, nicht ich. Da ist das Material, da die Anleitung. Machen Sie einfach das was da steht und wie Sie so denken. Ich rette Sie schon, wenn ich sehe, dass Sie was grob falsch machen und ansonsten schaue ich mir jetzt einfach an, was Sie eben so machen."

    Unsere Jugendlichen wechseln auf die Sek II das Schulhaus, die sind am 1. Schultag bei uns beeindruckt von allem was neu ist. Neue Klasse, neues Schulhaus, neue Lehrpersonen. Man sagt ihnen jetzt "Sie", sie sind jetzt gross. Die allermeisten benehmen sich sehr anständig, sie wollen es gut machen. Ganz selten ist mal einer dabei, der am 1. Tag schon mühsam wird. Aber genau das will ich eben sehen, drum sollen die direkt selber was machen. Ich unterrichte seit 12 Jahren und habe davor eben auch schon viel an der Uni tutoriert, Diplom- und Bachelorarbeiten betreut, etc. pp. Das vorne Hinstehen und halt irgendwas Daherschwätzen war für mich nicht neu und auch nicht besonders "aufregend". Wirklich neu war für mich am Anfang, dass 15jährige einfach wirklich immer noch Kinder sind und darauf angewiesen sind, dass man sie an der Hand nimmt, sie lobt und schimpft.

    Wichtig ist, finde ich, dass man von der 1. Lektion an die Person im Raum ist, die sagt, wo's langgeht. Man sollte mit einem guten Plan, organisiert und strukturiert da reingehen. Auf jeden Fall freundlich sein und den jungen Menschen zeigen, dass man es gut mit ihnen meint. Zu ihnen hingehen, jedem mal ins Gesicht schauen und mit jedem mal sprechen.

    Während der Ausbildung zur Lehrperson hatte ich schon auch 1 oder 2 Praktika, die nicht so grossartig waren. Mir haben die Erfahrungen aus dem "früheren Leben" an der Uni sehr geholfen, das alles nicht so tragisch zu nehmen. Das waren ja nicht meine Klassen, ist mir doch egal, ob die mich jetzt gut oder schlecht finden. An meiner ersten Schule hatte ich dann auch eine Klasse, die wirklich schwierig war. Die haben mich wohl genervt, aber ich hab auch alles Mögliche an denen ausprobiert um zu schauen, was eben so funktioniert. Ich bin nach nur 1 Jahr dort weg und habe die Klassen an Kolleginnen und Kollegen übergeben. Bei denen waren sie dann auch nicht anders als bei mir. Das hat mich irgendwie beruhigt, dass ich es halt schon nicht ganz verkehrt mache.

  • So ganz grob ist Unterrichthalten mit Referaten, die du schon aus Schule und Studium kennst, vergleichbar. Ich habe es mal an anderer Stelle damit verglichen, dass du mit Beginn der Stunde wie ein Schauspieler auf die Bühne gehst und in deine Rolle wechselst. Die könnte dann heißen "Mathelehrer 7. Klasse Realschule".

    Wie du vielleicht aus Schule und Studium weißt, macht ein gutes Referat aus, dass du Zuhöreraktivierung betreibst. Je mehr Sinneskanäle genutzt werden, desto mehr bleibt am Ende beim Zuhörer hängen. Das gilt umso mehr im tagtäglichen Unterricht.

    Großer Vorteil: Nur du kennst das Skript. Lässt du eine Arbeitsphase ausversehen weg, weißt du das zwar, die Schüler jedoch nicht. Immer selbstbewusst bleiben und so tun als sei das genauso von dir geplant gewesen. Im Zweifelsfall kommst du zu einem späteren Zeitpunkt auf diese oder jene Arbeitsphase zurück.

    Nachteil, dem man sich auch bewusst sein muss: Du kannst leider im normalen Unterrichtssetting nicht dein Skript 1 zu 1 runterspulen. Das Geschehen in der Klasse ist sehr dynamisch und die Stimmung kann schnell kippen, wenn eine Unterrichtsstörung unentdeckt bleibt und eine Kettenreaktion auslöst. Du kannst im Vorfeld natürlich nicht jede erdenkliche Situation proben, eine gewisse Spontanität wirst du immer haben müssen, aber du kannst dir im Vorfeld überlegen, welche Erziehungsmaßnahmen du, je nach Grad und Häufigkeit der Unterrichtsstörung, ganz grundsätzlich anwenden möchtest, um die ganze Stunde die Kontrolle zu behalten und eine hohe Lernatmosphäre zu ermöglichen.

  • ...

    Grade in einer Klasse mit 30 Schülern finde ich es gedanklich sehr schlimm, wenn ich mir vorstelle wie man Inhalte vermitteln kann, während der eine weint, die anderen sich schlagen und andauern dazwischen gequatscht wird.

    Die meisten Klassen funktionieren normal, es ist nicht üblich, dass es so eskaliert, dass sich alle heulend am Boden wälzen. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass du dich wie gewohnt verhältst und nach kurzer Aufregung einfach das machst, was du vorher geplant hast, mit deiner Persönlichkeit, deinem Humor und deiner Interaktion mit Menschen.

    ...Mit der Zeit kriegt man bestimmt ein Gefühl dafür, aber was habt ihr für Erfahrungen gesammelt, besonders in den ersten Stunden, die ihr unterrichtet habt, sei es im Praxissemester oder Ref oder meinetwegen auch danach.

    Seit dem ersten Praktikum vor 20 Jahren reflektiere ich Stunden, am Anfang mithilfe der Mentorinnen, inzwischen alleine oder im Austausch mit Kolleginnen (wie machst du...?). Ich glaube nicht, dass ich jemals ausgelernt habe.

  • So ganz grob ist Unterrichthalten mit Referaten, die du schon aus Schule und Studium kennst, vergleichbar.

    Finde ich so ganz und gar überhaupt nicht.

    Wenn man in die Klasse kommt, hat man die führende Persönlichkeit zu sein. Wenn man keine Ansagen macht, passiert überhaupt nichts in der Klasse. Ich fand es tatsächlich die ersten paar Male "aufregend" und ungewohnt. Schon im Laufe des Referendariats hat es sich gelegt und mittlerweile macht es mir überhaupt nichts mehr aus, egal in welche Klasse ich gehe.

  • Ich betreue auch seit einigen Jahren Lehramtsstudierende. Es ist halt schon so, dass es manche einfach irgendwie so können und sich andere am Anfang schwer tun. Im Moment betreue ich eine 25jährige, die bei uns schon eine Anstellung hat und auch bleiben wird. Die stellt sich einfach hin und redet. Sie geht zu den Jugendlichen und redet mit denen. Wenn die zu viel tratschen oder sonstwie nicht aufpassen, kommt *sofort* ein freundlicher aber bestimmter Tadel. Die wurde auch in den "geerbten" Klassen (die sie also nicht neu übernommen hat) von der ersten Sekunde an als Chefin im Raum akzeptiert. Und sie ist maximal 10 Jahre älter als unsere Jugendlichen, was eben genau null was ausmacht. Fachdidaktisch habe ich immer irgendwas zu kritisieren. Wir diskutieren das, sie überarbeit ihre Unterlagen, in der nächsten Stunde ist es verbessert. Das habe ich mit Leuten, die zuvor 15 Jahre in der Industrie gearbeitet haben, schon ganz anders erlebt.

    Es hängt brutal von der eigenen Persönlichkeit ab, wie man in den Beruf reinfindet. Wie nützlich daher Erfahrungsberichte von Fremden sind, weiss ich nicht recht.

  • Es hängt brutal von der eigenen Persönlichkeit ab, wie man in den Beruf reinfindet. Wie nützlich daher Erfahrungsberichte von Fremden sind, weiss ich nicht recht.

    Absolut. Wichtig ist aber auch zu erwähnen, dass dieser Beruf, wie jeder andere auch, erlernbar ist. Auch Personen, die sich beim Sprechen vor Gruppen tendenziell schwerer tun, können daran arbeiten und im Leherberuf Fuß fassen.

  • Absolut. Wichtig ist aber auch zu erwähnen, dass dieser Beruf, wie jeder andere auch, erlernbar ist. Auch Personen, die sich beim Sprechen vor Gruppen tendenziell schwerer tun, können daran arbeiten und im Leherberuf Fuß fassen.

    Ja, er ist erlernbar. Man sagt, 10 % sind Naturtalente, sie können es sofort und bräuchten kein Referendariat. 10 % werden es nie lernen (und werden besser kein Lehrer), aber der größte Teil (80%) kann und muss es lernen, der eine benötigt mehr Anstrengung (und Hilfe), der andere weniger.

    Ich selbst gehörte sicher zu den 80 % (und machte das Referendariat in einer Zeit mit Lehrerüberschuss, eine 1,0 in Chemie, eine 1,3 in Mathe war notwendig), es klappte halt nicht gleich an meiner Wunschschule, aber nach 10 Jahren war ich hier. Und inzwischen gelte ich als sehr gute Lehrerin, ich freue mich, wenn Schülerinnen und Schüler ausdrücklich nach mir für ihren Leistungskurs fragen.

    Kurz, ich bestätige state_of_Trance, der Lehrerberuf ist für die allermeisten erlernbar.

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  • Meine Wahrnehmung und Erfahrung: die erste Stunde keinen Unterricht machen, sondern die Kinder zusammen holen und erzählen lassen, kann spontanen Menschen helfen. Von sich, von den Ferien, verbunden mit ihren Namen. Sie auch dichbezüglich fragen lassen und humorvoll und ehrlich antworten. Das schafft Bindung und man kann den Fokus etwas beruhigen. So war es jedenfalls bei mir in den darauffolgenden Jahren.

    Das ist sicher altersabhängig. Ältere Schüler mit Fachunterricht (mind. 4 Kollegen am 1. Schultag) würden darüber lachen. Bei uns (in Baden-Württemberg an weiterführenden Schulen) gilt der Transparenzerlass, ich stelle also in der 1. Stunde meinen Unterricht und meine Notengebung vor (und in Chemie und NwT kommt noch die Sicherheitsbelehrung).

    Bei Einzelstunden (Praxissemester) reicht eine kurze Vorstellung von dir TE (und los geht es). Du hast Betreuung, du bist in den ersten Stunden sicher nicht allein.

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  • Ältere Schüler mit Fachunterricht (mind. 4 Kollegen am 1. Schultag) würden darüber lachen

    Echt? Finde ich gar nicht. Ich mache das eigentlich immer so am 1. Schultag nach den Ferien. Am allerersten Schultag bei uns haben die Klassen nur eine Klassenstunde und man macht es genau so. Sowohl Klassenlehrperson als auch Jugendlichen erzählen von sich, man isst ein Gipfeli und schaut sich dann den Orga-Kram an. Im Fachunterricht kommuniziere ich üblicherweise in der 2. Lektion oder so, wann Prüfungen geschrieben werden, etc. Ja, das müssen wir per Notenverordnung auch ganz am Anfang vom Schuljahr. Finde ich auch richtig so.

  • Echt? Finde ich gar nicht. Ich mache das eigentlich immer so am 1. Schultag nach den Ferien. Am allerersten Schultag bei uns haben die Klassen nur eine Klassenstunde und man macht es genau so. Sowohl Klassenlehrperson als auch Jugendlichen erzählen von sich, man isst ein Gipfeli und schaut sich dann den Orga-Kram an. Im Fachunterricht kommuniziere ich üblicherweise in der 2. Lektion oder so, wann Prüfungen geschrieben werden, etc. Ja, das müssen wir per Notenverordnung auch ganz am Anfang vom Schuljahr. Finde ich auch richtig so.

    Wir haben sogar 3 Klassenlehrerstunden. Ich sprach aber vom Fachunterricht im Anschluss. Und aus Sicht der Jugendlichen viermal dasselbe zu erzählen, ist bei uns nicht üblich.

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