nani Ich befürworte überhaupt nicht das Verhalten von den Lehrkräften und sehe sowohl das mehrgliedrige Schulsystem als auch das Abschulverhalten durchaus kritisch, aber unter den gegebenen Umständen kann ich systemimmanent dir als Mutter sagen: Eyh, immerhin wird in Niedersachsen wohl "nachkorrigiert".
Wir (Schule in NRW) verlieren nur eine Handvoll Schüler*innen. Die Schüler*innen kämpfen sich durch (oder auch nicht), mitgeschleppt wird jede*r bis zum Ende der Sek1 (und zum Teil darüber hinaus), da muss man (als Schüler / Elternteil) sich gut wehren, dass es nicht geht.
Zweifel nach 20 Jahren
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So habe ich das noch gar nicht gesehen, da ist natürlich was dran. Allerdings darf das nicht auf den Gefühlen / der Seele der Kinder (die ja gerade mal 10-11 Jahre alt sind) ausgetragen werden.
Im Grunde ist es ja die "Schuld" der Eltern, die meinen, "es doch mal versuchen" zu können auf dem Gymnasium. Es ist schon richtig, dass manche Kinder einfach gehen "müssen", da bis zum Abitur ja fraglos ein gewisses Leistungsniveau erreicht werden soll. Aber eben nicht auf die von mir beschriebene "fiese" Tour, unter der alle leiden. Die Noten sagen ja ohnehin schon viel aus, damit müsste es den Familien ja eigentlich klar genug sein... Ansonsten helfen deutliche Gespräche bestimmt auch weiter. Aber egal, wie die Lage gerade ist, finde ich, muss der Umgang miteinander beidseitig stets respektvoll sein und niemand darf niedergemacht, beleidigt oder verbal angegriffen werden. Erst recht nicht im Unterricht.
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Definitiv. Da sind wir uns einig.
Ich kann zumindest für meine Schule sagen: Der Umgang ist einfach so respektvoll, dass keine*r versteht (weder Eltern, noch Schüler*innen), dass eine andere Schule nicht nur eine leichte Empfehlung ist, sondern ein Muss ist. Ein Muss wird es erst nach zwei Ehrenrunden in der selben Stufe. Davor kann man sich klammern. (Unser Problem ist aber natürlich, wir haben daneben keine Schule, die einfach so 2 volle Klassen übernehmen könnten. Es gibt einfach keine freiwillig aufnehmenden Schulen, außer vielleicht eine Handvoll Plätze. und selbst bei "Muss-Fällen" wird dann direkt zur Hauptschule verwiesen, wenn die IGS voll sind. -
Gesamtschulen (insbesondere integrierte) könnten das mit ihrer Durchlässigkeit ggf. auffangen, wenn sie nicht mehr wie bislang einfach parallel zu bestehenden Gymnasien eingerichtet werden und lediglich die Oberschulen ersetzen sollen und damit mehr als nur "Resterampen" sind.
Darin sehe ich das Hauptproblem. Wenn ich als kommunaler Träger eine Gesamtschule haben will, muss ich bereit sein im Gegenzug das Gymnasium zu schließen. So lange dies aber nicht der Fall ist, wird die Gesamtschule immer das Looser-Image haben. Vielleicht hätte man im Schulministerium vor Jahrzehnten anders an die Sache herangehen sollen, nämlich:
- Wenn die Hauptschulen geschlossen werden, gehen deren Schüler an die Realschulen.
- Wenn dann ein paar Jahre später alle Realschulen geschlossen werden, wird keine IGS gegründet sondern dann gehen alle Schüler ans Gymnasium.
Dann hat man auch die gewünschte Gesamtschule, nur das die Gesamtschule dann den Namen "Gymnasium" trägt. Ich denke, dass das bei den Eltern besser angekommen wäre als das Vorgehen, dass man in ein bestehendes mehrgliedriges Schulsystem noch eine Gesamtschule dazwischen haut und sich die Schulen so gegenseitig die Schüler kanibalisieren.
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Wie gesagt, es gibt dafür auch andere Beispiele. Bei uns in der Region gibt es inzwischen 2 Gesamtschulen, die deutlich mehr Anmeldungen als Plätze haben und dann nach §59a NSchG ein Losverfahren nach Leistungsverteilung in der Region durchführen mit dem Ergebnis, gut 75% Kinder mit "Gymnasialempfehlung" (die es in NDS in diesem Sinne zwar nicht gibt, aber aus den Noten weitgehend ableitbar wäre) zu haben. In Verbindung mit den etwas höheren personellen Ressourcen können diese dann auch wirklich sinnvolle Binnendifferenzierung für alle Kinder bereitstellen.
Aber es stimmt schon, das sind vermutlich Ausnahmen und meist dürfte es so wie von dir beschrieben laufen.
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Wir haben im Umkreis eine Gesamtschule, die auch sehr beliebt ist. Im Münsterland waren die Gesamtschulen in meiner Wahrnehmung auch sehr beliebt.
Die Sekundarschulen hier in der Region, die ja eigentlich die gleichen Aufbau hat wie die Gesamtschulen nur ohne Oberstufe, sind jedoch ungeliebtes Stiefkind. In meinem Geburtsort wird die Sekundarschule als einzige weiterführende Schule des Ortes jetzt sogar plattgemacht, nachdem Millionen an Geldern auch noch mal in einen neues Naturwissenschaftsgebäude geflossen sind. Ich war selbst an der Sekundarschule im Praktikum und an einer anderen Sekundarschule im Vorbereitungsdienst und ich sehe die Probleme mit der Schulform (gerade das Übergehen in die nächste Klasse ohne Versetzung) aber auch die Vorzüge (deutlich mehr Investitionen, mehr Differenzierung, mehr Unterrichtsangebote und Angebote für weitere Leistungen etc. als An vielen anderen Schulen, an denen ich war).
Nur die Hauptschule finden viele noch schlimmer, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Sie hat einen ungerechtfertigt schlechten Ruf, denn dort wird gute Arbeit geleistet und so sehr unterscheidet sich das Klintel dann von unserem auch nicht… -
Die Gesamtschule am Ort zieht uns jedes Jahr seeeeehr viele Gymnasialkinder weg. Durch deren Quote haben sie in einigen Klassen vermutlich mehr "vollständige Gym-Empfehlungen" als wir.
Nicht jede Gesamtschule ist unbeliebt, meine Erfahrungen /anekdotischen Evidenzen durch Umzüge tendieren sogar dazu, dass es nur noch die Minderheit ist. -
Die Gesamtschule am Ort zieht uns jedes Jahr seeeeehr viele Gymnasialkinder weg. Durch deren Quote haben sie in einigen Klassen vermutlich mehr "vollständige Gym-Empfehlungen" als wir.
Nicht jede Gesamtschule ist unbeliebt, meine Erfahrungen /anekdotischen Evidenzen durch Umzüge tendieren sogar dazu, dass es nur noch die Minderheit ist.So ist es hier auch. In meinem letzten Durchgang hatten die meisten Kinder, die auf die Gemeinschaftsschule gingen, eine Gymnasialempfehlung. Es gibt hier eine Gemeinschaftsschule mit sehr gutem Ruf, die kann sich schon aussuchen, wen sie aufnimmt, bzw. ablehnen, wer keine Geschwister da hat oder etwas weiter weg ist (> 18 km oder so).
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Ein anderer Aspekt ist ebenso, dass natürlich viele Kompetenzen bewertet werden....auch Gruppen- und Partnerarbeiten benotet werden. So ist es oft so, dass
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, die dem Gym Niveau nicht entsprechen, sich auf eine knappe 4 retten können oder durch Ausgleich eh versetzt werden. Das ist ein Maleur, was dann vor allem in der Kursstufe ein Megaprproblem darstellt. Das ist aber nahezu wieder ein anderes Thema.
Das ist aber dann auch ein Problem in eurem Kollegium, wieso schreibt ihr nicht mehr Klausuren mit realistischen Texten und siebt aus?
Ich weiß, dass viele, wirklich viele Eltern sich in Klassen 4-7 beklagen, dass sie für ihre Kinder zu Hause Lesekisten basteln und Vortragsplakate gestalten und die Kinder gleichzeitig keinen geraden Satz schreiben können.
Ich dachte, das liegt daran, dass sich die Lehrkräfte Arbeit ersparen, so müssen nämlich keine Aufsätze mehr korrigiert werden und die Arbeit haben die SuS, bzw. deren Eltern.
Ich hab das Gejammer über die schlechten Schüler manchmal echt satt. An ALLEN Schularten beschweren sich Lehrkräfte, was ihre Klassen alles nicht können, was die früheren Generationen natürlich alle noch total gut konnten angeblich. Selbst an der Förderschule höre ich das, durch die Inklusion bleiben die Fittesten in der Grund-/Oberschule etc.
Ja und? Entweder arbeite ich mit den Kindern, die da sitzen oder ich sorge dafür, dass der Unterricht dem Lehrplan entspricht und wer es nicht schafft, besucht eine andere Schule. Das ist nicht Aufgabe der Eltern, darüber zu entscheiden.
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Ich lasse diese Lesekisten und Plakate nur noch in der Schule anfertigen innerhalb eines zeitlichen Rahmens. Da sieht man so viel über die Kinder....
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Ja und? Entweder arbeite ich mit den Kindern, die da sitzen oder ich sorge dafür, dass der Unterricht dem Lehrplan entspricht und wer es nicht schafft, besucht eine andere Schule. Das ist nicht Aufgabe der Eltern, darüber zu entscheiden.
Das hört sich in der Theorie alles super gut an. Wie mache ich das nun konkret? Nehmen wir mal an, dass ich eine erste Klasse habe und die Mehrheit der Kinder große Lernprobleme. An ein Unterricht nach Lehrplan ist nicht zu denken. Förderschule Lernen gibt es natürlich nicht mehr und eine Klasse wiederholen bringt oft auch nur kurzfristige Besserung. Ein Förderbedarf Lernen ist bei den meisten Kindern auch nicht angebracht. Diese Kinder haben oft kein Problem mit dem Lernen oder der Intelligenz. Ihnen fehlt das häusliche Umfeld, Förderung und sprachliche Defizite. Also was mache ich?
Gleiches Szenario natürlich an IGSen oder Hauptschulen.
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Das hört sich in der Theorie alles super gut an. Wie mache ich das nun konkret? Nehmen wir mal an, dass ich eine erste Klasse habe und die Mehrheit der Kinder große Lernprobleme. An ein Unterricht nach Lehrplan ist nicht zu denken. Förderschule Lernen gibt es natürlich nicht mehr und eine Klasse wiederholen bringt oft auch nur kurzfristige Besserung. Ein Förderbedarf Lernen ist bei den meisten Kindern auch nicht angebracht. Diese Kinder haben oft kein Problem mit dem Lernen oder der Intelligenz. Ihnen fehlt das häusliche Umfeld, Förderung und sprachliche Defizite. Also was mache ich?
Gleiches Szenario natürlich an IGSen oder Hauptschulen.
Ein Sitzenbleiben in Klasse 1 gibt es ja nicht, also hier zumindest nicht, sondern erklären, dass die Kinder für die Eingangsstufe eben 3 Jahre brauchen und nicht 2. Im Endeffekt ist es Wiederholung der ersten Klasse, nur heißt es nicht so. Ein Ignorieren führt nur zu weiteren Defiziten. Vielleicht bewirkt das auch im Elternhaus mehr, als wenn alles nach außen hin in Ordnung ist und seinen Gang geht.
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Das hört sich in der Theorie alles super gut an. Wie mache ich das nun konkret? Nehmen wir mal an, dass ich eine erste Klasse habe und die Mehrheit der Kinder große Lernprobleme. An ein Unterricht nach Lehrplan ist nicht zu denken. Förderschule Lernen gibt es natürlich nicht mehr und eine Klasse wiederholen bringt oft auch nur kurzfristige Besserung. Ein Förderbedarf Lernen ist bei den meisten Kindern auch nicht angebracht. Diese Kinder haben oft kein Problem mit dem Lernen oder der Intelligenz. Ihnen fehlt das häusliche Umfeld, Förderung und sprachliche Defizite. Also was mache ich?
Gleiches Szenario natürlich an IGSen oder Hauptschulen.
Nein, ganz anderes Szenario für Hauptschulen, davon abgesehen geht es im Ausgangsthread ums Gymnasium. Die größten Klagen diesbezüglich kommen hier von dieser Schulart, gleichzeitig die Klage, dass man ja Gruppenarbeiten so bewerte, dass die SuS noch auf eine 4 kämen. Wer hat hier eigentlich die Verantwortung?
Zum Thema "nehmen wir mal an": hast du denn aktuell eine erste Klasse mit vielen Kindern, die solche sprachlichen Defizite haben, dass das Ziel der ersten Klasse nicht erreicht wird? Wie viele Kinder betrifft es genau? Woher weißt du, dass es nicht am IQ liegt, hast du sie testen lassen? Welche sprachlichen Defizite gibt es konkret, liegt es am Migrationshintergrund? Wenn ja, welche Förderprogramme habt ihr für Kinder mit DaZ? Wenn ihr keine habt: warum beschwerst du dich nicht an den entsprechenden Stellen? Klappt doch sonst bei Material bei euch so super, 10.000€ hast du kürzlich als kleinen Betrag bezeichnet, den man ruckzuck überwiesen bekäme.
Ansonsten gilt doch auch im ersten Schuljahr: mit den Kindern arbeiten, die da sind. Wenn ein Lernförderbedarf vorliegt, zieldifferent beschulen. Es gibt nunmal nicht nur Kinder, die alles problemlos schaffen, das war schon immer so und wird immer so bleiben.
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Es ist halt weit von jeder Realität entfernt, dass nicht geeignete Kinder an Gymnasien einfach abgeschult werden können.
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Es ist halt weit von jeder Realität entfernt, dass nicht geeignete Kinder an Gymnasien einfach abgeschult werden können.
Bei euch!
Bei uns wird abgeschult. Einfach ist es nie, es gibt immer die menschliche Seite. Ohne verpflichtende Grundschulempfehlung hat es (fast) alle ohne Gymnasialempfehlung getroffen (ca. 20 %). Wir verlieren in der Unterstufe immer eine Klasse. Unsere Realschulen dagegen öffnen extra Klassen. Noten werden bei uns nicht verschenkt. (Die Formulierung, welche Noten es wann gibt, welcher Anforderungsbereich beherrscht werden muss, wird veröffentlicht.)
Ich hoffe, dass mit verpflichtender Grundschulempfehlung ab Herbst es besser wird. Die Workshops im Frühjahr für interessierte Viertklässler hatten bereits ein deutlich höheres Niveau.
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Ich weiß, dass viele, wirklich viele Eltern sich in Klassen 4-7 beklagen, dass sie für ihre Kinder zu Hause Lesekisten basteln und Vortragsplakate gestalten und die Kinder gleichzeitig keinen geraden Satz schreiben können.
Ich dachte, das liegt daran, dass sich die Lehrkräfte Arbeit ersparen, so müssen nämlich keine Aufsätze mehr korrigiert werden und die Arbeit haben die SuS, bzw. deren Eltern.
Nein, das liegt daran, dass es Änderungen in den Curricula gab, man muss fachspezifische Lernaifgaben bewerten.
Daraus wurden Lapbooks und anderer Bastelaufgaben, man kann aber auch Leseaufgaben, Gedichte aufsagen oder Aufsätze dafür nehmen.
Auch ich sammle solche Aufgaben in allen Fächern ein, sodass sie nicht zu Hause bearbeitet werden können.Dafür muss man sich dann vorwerfen lassen, man würde den Kindern die Noten kaputtmachen.

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Das hört sich in der Theorie alles super gut an. Wie mache ich das nun konkret?
Differenzieren.
Nehmen wir mal an, dass ich eine erste Klasse habe und die Mehrheit der Kinder große Lernprobleme. An ein Unterricht nach Lehrplan ist nicht zu denken.
Der Lehrplan sieht Differenzierung vor, du arbeitest mit den Kindern an den Vorläuferfähigkeiten und an den üblichen Inhalten, sodass sie möglichst weit kommen.
An ein Unterricht nach Lehrplan ist nicht zu denken. Förderschule Lernen gibt es natürlich nicht mehr und eine Klasse wiederholen bringt oft auch nur kurzfristige Besserung.
Du kannst einen Förderplan festsetzen, der die Differenzierung benennt oder Nachteilsausgleiche setzen, das ich nicht von einer Benotung abhängig.
Wenn du der Meinung bist, dass es auf einen Förderbedarf hinaus läuft, bleibt dir in NDS die Differenzierung über 18 Monate und das Sammeln von Belegen.Ein Förderbedarf Lernen ist bei den meisten Kindern auch nicht angebracht. Diese Kinder haben oft kein Problem mit dem Lernen oder der Intelligenz. Ihnen fehlt das häusliche Umfeld, Förderung und sprachliche Defizite. Also was mache ich?
Ob das ein Unterstützungsbedarf ist, zeigt sich über das Gutachten.
Wenn eine Wiederholung neben den anderen Maßnahmen auch keine Besserung bringt, sollte man es überprüfen.
Bei sprachlichen Defiziten kannst du dira) Beratung zum Bereich Sprache (DaZ) holen oder
b) die Kinder nach DaZ-Vorgaben beschulen, da sind die Fristen ausgesetzt oder
c) über die Beratung bzw. Im Rahmen des Gutachtens eine Überprüfung der Herkunftssprache vornehmen lassen.
Bis dahin: Differenzierung.
Diese Kinder gehen doch ohnehin nicht auf das Gym.
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Ich weiß, dass viele, wirklich viele Eltern sich in Klassen 4-7 beklagen, dass sie für ihre Kinder zu Hause Lesekisten basteln und Vortragsplakate gestalten und die Kinder gleichzeitig keinen geraden Satz schreiben können.
Ich dachte, das liegt daran, dass sich die Lehrkräfte Arbeit ersparen, so müssen nämlich keine Aufsätze mehr korrigiert werden und die Arbeit haben die SuS, bzw. deren Eltern.
Klar.
Ich habe einfach keinen Bock, meine Arbeit zu machen und erfinde also neue Aufgabenformate.
Wie Palim sagt: er gibt Curricula.
Und nebenbei: ich HASSE es, solche Aufgaben (kreative, Portfolios, ...) zu korrigieren. Es dauert wesentlich länger (Kriterien aufstellen, im Vorfeld besprechen, Bewertung, Beurteilung schreiben..) und es fühlt sich definitiv nicht gut an.
Da korrigiere ich lieber 30 Aufsätze.ZitatIch hab das Gejammer über die schlechten Schüler manchmal echt satt. An ALLEN Schularten beschweren sich Lehrkräfte, was ihre Klassen alles nicht können, was die früheren Generationen natürlich alle noch total gut konnten angeblich. Selbst an der Förderschule höre ich das, durch die Inklusion bleiben die Fittesten in der Grund-/Oberschule etc.
Ja und? Entweder arbeite ich mit den Kindern, die da sitzen oder ich sorge dafür, dass der Unterricht dem Lehrplan entspricht und wer es nicht schafft, besucht eine andere Schule. Das ist nicht Aufgabe der Eltern, darüber zu entscheiden.
Beides geht nicht?
Ich arbeite mit den Schülern, aber: sie sind nunmal schlecht. Punkt. aus.
Das sehe ich an den Büchern, an den Tests, an den Klassenarbeiten.
Oder ich arbeite nach dem angeblichen, erreichten Niveau des Referenzrahmens. Das hatten wir vor 2 Jahren (ich war nicht da, aber weiß es.) Da hatte die Schule die Möglichkeit gewählt, die DELF-Prüfung als Klassenarbeit werten zu lassen. nur 2 SuS vom Jahrgang hätten den schriftlichen Teil (Lesen, Hören, Schreiben) bestanden. Die Einser-Schüler*innen, die sowas wie eine 3 hatten. Der Rest war auf einer 5 oder 6.
Wir haben uns von der Idee "verabschiedet."
Was soll ich also deiner Meinung nach machen? 99% der Klasse eine 5 geben? Oder ich arbeite auf A1+/A2-Niveau und ich darf mich bitte auskotzen, dass die SuS trotzdem B1 durch das Schulzeugnis bescheinigt bekommen. -
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Was soll ich also deiner Meinung nach machen? 99% der Klasse eine 5 geben?Ja. Oder damit leben, dass sie überfordert sind und den Unterricht nach unten anpassen, bzw. fürs Lapbook die 1 geben. Was auch sonst? Es ist eure Entscheidung als Kollegien. Ihr legt die Bewertungskriterien und Gewichtungen fest.
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Und nebenbei: ich HASSE es, solche Aufgaben (kreative, Portfolios, ...) zu korrigieren. Es dauert wesentlich länger (Kriterien aufstellen, im Vorfeld besprechen, Bewertung, Beurteilung schreiben..) und es fühlt sich definitiv nicht gut an.
...Aber in eurem Lehrplan steht, dass ihr Portfolios machen und 50:50 gewichten müsst?
Ich verstehe es wirklich nicht. Man macht im Lehrbuch ein Kapitel, schreibt in den vier Wochen einen Vokabeltest, einen Grammatiktest und zum Schluss eine Klassenarbeit. Und über die Herbstferien kann gerne ein Plakat zu Paris gestaltet werden, gibt eine Vokabeltestnote, die am Gesamtergebnis nichts ändert.
So war es jedenfalls vor 30 Jahren, mir fehlt die Phantasie, warum das nicht mehr gehen sollte.
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ich hab zum Glück mehrere Fächer.
In Französisch muss (oder starke Empfehlung und Beschluss der Fachschafg) eine KA durch eine mündliche Prüfung ersetzt werden.Ein Witz, damit es keine 5er hagelt.
Wenn ein Portfolio eine Arbeit ersetzt, dann zählt es soviel wie die Arbeit.In meinem anderen Fach gibt es eh keine Arbeiten und wir haben uns alle lieb.
Ich verstehe es wirklich nicht. Man macht im Lehrbuch ein Kapitel, schreibt in den vier Wochen einen Vokabeltest, einen Grammatiktest und zum Schluss eine Klassenarbeit. Und über die Herbstferien kann gerne ein Plakat zu Paris gestaltet werden, gibt eine Vokabeltestnote, die am Gesamtergebnis nichts ändert.
So war es jedenfalls vor 30 Jahren, mir fehlt die Phantasie, warum das nicht mehr gehen sollte.
du bist Lehrerin und mehrfache Mutter und kommst mit deiner Erfahrung von vor 30 Jahren? Ich war 4 Jahre über Corona weg und merke schon einen Weltunterschied.
Ich schreibe jede Woche einen Volabel- und /oder einen Grammatiktest (stumpfe Abfrage, also zum Beispiel die 6 Formen des neuen Verbs).
Die Hälfte schafft keine drei, obwohl wir den Test erst schreiben, nachdem es nicht nur entdeckt wurde, sondern auch in übungen eingeübt wurde (und im Chor skandiert, usw)
Ich spreche nicht von den kompetenzorientierten Tests.
Es wird einfach nicht auswendig gelernt, geschrieben wird kaum (also nur Übungen mit Lücken, die Hälfte hat den „Aufsatz“ von 5 Sätzen nicht…) das ist für eine Fremdsprache fatal, trotzdem kann ich nicht jedem eine 5 oder 6 geben und ja, ich werde mich weiter beschweren. In DIESEM Fach kann ich weder die Curricula noch den Abschluss nur ernst nehmen. -
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