• Ansonsten sollte man nicht meckern und sich über Kompetenzen freuen, die wir früher weniger hatten und die ich heutzutage besser ausgebildet sehe, z.B. schauspielerisches Talent, präsentieren, diskutieren, Empathie, schnelle Verarbeitung von Infos aus vielen Kanälen... Ist ja auch nicht schlecht.

    So sehr ich diese Fähigkeiten schätze, reicht das für eine allgemeine Hochschulreife?

  • Ne, natürlich nicht. Kann man sich ja gerne einreden, ist halt Selbstbetrug. Die schlauen Sozialzombies kommen an der Uni erheblich besser durch als die nicht so schlauen Herzchen. Im Idealfall ist man beides aber Intelligenz bringt einen an der Hochschule definitiv weiter als Sozialkompetenz.

  • Ne, natürlich nicht. Kann man sich ja gerne einreden, ist halt Selbstbetrug. Die schlauen Sozialzombies kommen an der Uni erheblich besser durch als die nicht so schlauen Herzchen. Im Idealfall ist man beides aber Intelligenz bringt einen an der Hochschule definiert weiter als Sozialkompetenz.

    Und im Beruf?

  • Ist das im Gymnasium nicht mehr so?

    Doch, leider. Ich habe mit meinen Fächern insofern Glück, dass es kaum Eltern gibt, die überhaupt helfen können und ich gebe mir allergrösste Mühe, das Lernen auch unabhängig von externer Hilfe zu machen. Es reicht, wenn man das weiss, was in den ausgehändigten Unterlagen steht und die Übungsaufgaben löst, die ich stelle. Die Mehrheit meiner Schüler*innen bestätigt auch, dass es so ist.

  • ...schauspielerisches Talent, präsentieren, diskutieren, Empathie, schnelle Verarbeitung von Infos aus vielen Kanälen...

    Sorry, aber damit bestellst weder einen Acker noch baust du ein Auto oder 'ne PV-Anlage.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • OT: In der Grundschule ist es so, dass ich Klassenarbeiten eine Woche vorher ankündigen muss. Tue ich. Dann setzt bei den meisten das Zuhausebüffeln ein. Mama und Papa werden zur zusätzlichen Lehrkraft. Es wird ausgedruckt an Übungen, was das Netz hergibt. Zumindest erzählen es einige Kinder. Die Kinder, bei denen sich niemand darum kümmert, sind m.E. im Nachteil. Diese Lernerei mit den Eltern hat sich nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren vermehrt. Ist das im Gymnasium nicht mehr so?

    Mir wäre es viel lieber, ich könnte meine Klassenarbeiten einfach ohne Ankündigung schreiben. Dann wüsste ich besser, ob es MEIN Unterricht ist, der diese Ergebnisse liefert oder die Büffelei zu Hause.

    Das war an meinen Gymnasien schon immer so. (Mir fällt aber deutlich der Unterschied des familiären Hintergrundes auf, Anzahl der Geschwister, Bildung der Eltern, Migrationshintergrund.)

    Und da ich dank meiner 1. Schule (integrierte Gesamtschule) noch sehr viel Freiarbeitsmaterial habe, bin ich bereit, einige Arbeitsblätter über Edupage zu versenden. (Für Lösungswege stehe ich am Wochenende allerdings nicht zu Verfügung, heute flatterten bereits Bitten herein. Das reicht (kurz!) morgen auch noch.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Aber warum machen die Gymnasialkollegen da mit, beim Herunterfahren der Leistungen?

    Das frage ich mich auch ständig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige KollegInnen sich den Stress mit den Eltern einfach sparen wollen (Elternaussagen wie "XY war ja so enttäuscht über die 2 im Referat." sind keine Seltenheit!), wobei es natürlich einfacher für alle wäre, wenn wir alle die gleiche Linie fahren würden gegenüber der Eltern. Andere wiederum sind der Meinung, sie demotivieren die Schülerschaft zu sehr mit schlechten Noten und verschenken dann lieber welche, damit sie nicht traurig sind (sie denken, sie tun ihnen etwas Gutes damit) und weil sie gern als "nette" Lehrkräfte gesehen werden wollen. Und leider sind auch manche Schulleitungen so, dass sie möglichst viele SchülerInnen an der Schule behalten wollen und es gern sehen, wenn wir SchülerInnen trotz schlechter Noten gerade noch ins nächste Schuljahr befördern. Eine ehem. Schulleitung sagte allen Ernstes mal zu mir, als eine meiner Klassen einen schlechten Schnitt hatte (im Anfangsunterricht Englisch, wo ich früher immer sehr gute Schnitte hatte!): "Ja, dann fühlen die sich ja nicht mehr wohl bei uns!".

    Was soll man dazu noch sagen...? Genau in diesem Jahrgang werden jetzt einige nicht zur Qualifikationsphase der Oberstufe zugelassen werden, weil sie jahrelang (z.T. mit Corona-Sonderregelungen dazwischen) gerade so durchgekommen sind.

    Ich mache da auch nicht mit und halte das Niveau (so, wie es auch meine Fachleitungen machen, die ich zum Glück hinter mir stehen habe), aber man kämpft und muss sich rechtfertigen... Manchmal kann ich sogar verstehen, dass man irgendwann nicht mehr den Nerv dafür hat.

  • Es reicht, wenn man das weiss, was in den ausgehändigten Unterlagen steht und die Übungsaufgaben löst, die ich stelle.

    Du kannst ja aber nicht davon ausgehen, dass das in allen Fächern bei allen Lehrkräften so ist.

    Herauslesen kann man, dass es durch die TE um "Deutsch" geht, unklar ist aber, ob es um den sprachlichen Ausdruck, grundlegende Fähigkeiten oder etwas anderes geht.

    • Offizieller Beitrag

    Wir sind als Gesellschaft nicht durchweg schlauer geworden, dennoch strömen mehr Kinder auf die Gymnasien und an die Unis. Dort beschweren sich die DozentInnen über studierunfähige StudentInnen. Das ist in der Tat ein Problem. Dem können wir aber nicht dadurch begegnen, dass wir es nur benennen und uns beschweren. Wir sind da als Lehrkräfte in der Verantwortung.

    Unser Beruf - und damit unsere Aufgaben und Schwerpunktsetzungen - ist unmittelbar diesem Wandel in der SchülerInnenschaft ausgesetzt. Wenn wir uns nun über "damals war alles besser" oder "alles ist schlechter geworden" beschweren, stellen wir uns hinsichtlich unserer Professionalität ein Armutszeugnis aus. Vielleicht kann man den Wandel auch als Chance bzw. als ständige Herausforderung begreifen, die von uns einen ebensolchen Wandel abverlangt. Vielleicht sind einige von uns schlichtweg stehengeblieben und wissen nicht, wie sie mit der permanenten Entwicklung Schritt halten sollen.

    Da ist es durchaus einmal angebracht, seine Position kritisch zu hinterfragen. Wieso muss denn alles so wie früher sein? Nur weil wir es toll finden und es bequem ist? Und wieso haben wir ein solches Problem mit dem immerwährenden Prozess der Veränderung, den wir nach einigen Jahren bemerken. Wieso kritisieren wir reflexhaft diesen Wandel anstatt unseren eigenen Stillstand auf den Prüfstand zu stellen?

  • Du kannst ja aber nicht davon ausgehen, dass das in allen Fächern bei allen Lehrkräften so ist.

    Herauslesen kann man, dass es durch die TE um "Deutsch" geht, unklar ist aber, ob es um den sprachlichen Ausdruck, grundlegende Fähigkeiten oder etwas anderes geht.

    Ne, natürlich nicht. Aber daran kann ich nichts ändern. Ich bin ausreichend in der Schulentwicklung engagiert um meinen Senf in die Sache einzubringen aber ich kann ja schlecht der Deutschlehrperson vorschreiben, wie sie ihren Unterricht gestaltet. Wie so oft bei dem Thema fängst du grade an die Falschen tot zu diskutieren. Wir zwei sind uns in aller Regel total einig. Ich sehe nur absolut keinen Sinn darin, Förderpläne am Gymnasium zu schreiben mit dem Ziel 50 % eines Jahrgangs zum Abitur zu bringen. Die Hälfte von diesen 50 % ist schlichtweg ungeeignet für diese Ausbildung. Die Hochschulen senken ihre Ansprüche nicht, es hören dann halt 30 - 40 % schon nach dem 2. Semester wieder auf zu studieren. Darüber müssen wir doch wirklich nicht diskutieren, das kannst ja in zig Statistiken nachlesen. Das, was ich gerade live an der Uni Basel erlebe, ist exakt das gleiche wie vor 20 Jahren an der Uni Heidelberg. So sehr ändern sich die Dinge einfach nicht.

  • Die Hochschulen senken ihre Ansprüche nicht,

    Ich weiß nicht, ob ich das für Deutschland so unterschreiben würde. Die Finanzierung der Universitäten, von Drittmitteln mal abgesehen, ist m.W. nach sehr von den vergebenen Abschlüssen abhängig.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Da ist es durchaus einmal angebracht, seine Position kritisch zu hinterfragen. Wieso muss denn alles so wie früher sein? Nur weil wir es toll finden und es bequem ist? Und wieso haben wir ein solches Problem mit dem immerwährenden Prozess der Veränderung, den wir nach einigen Jahren bemerken. Wieso kritisieren wir reflexhaft diesen Wandel anstatt unseren eigenen Stillstand auf den Prüfstand zu stellen?

    Das ist mir zu polemisch. Du möchtest in der chemischen Industrie einfach keinen Produktionsleiter, der selber keine Stöchiometrie rechnen kann, weil sein Abstraktionsvermögen dafür nicht ausreicht. Du möchtest auch keine Softwareentwicklerin, die die Algorithmen, die sie programmiert, selber nicht versteht. Gewisse Berufe erfordern gewisse intellektuelle Fähigkeiten und dafür geht man an eine Universität studieren. Ich habe tatsächlich Sorge um die Leute, die das ganz einfach nicht leisten können und jetzt nach und nach der Automatisierung zum Opfer fallen. Da helfen aber auch keine Förderpläne und mir fällt ehrlich nicht ein, was man gegen diese Entwicklung tun soll. Und nur zur Erinnerung: Ich unterrichte immer schon zwei verschiedene Leistungsniveaus. Die einen gehen an die Universität, die anderen an die Fachhochschule. Ich weiss sehr genau, wie gross der Unterschied ist und wie klein die Schnittmengen sind, die sich andere gerne mal allzu romantisch herbeireden wollen.

    Ich weiß nicht, ob ich das für Deutschland so unterschreiben würde. Die Finanzierung der Universitäten, von Drittmitteln mal abgesehen, ist m.W. nach sehr von den vergebenen Abschlüssen abhängig.

    Ehrlicherweise kann ich mich dazu natürlich gar nicht äussern. Was in Heidelberg so läuft, bekomme ich nur noch am Rande mit. Bei uns in der Schweiz geht der Trend sogar eher in die andere Richtung, die Ansprüche werden immer höher. Wie ich bereits schrieb, auch die Übertrittsbedingungen ans allgemeinbildende Gymnasium haben sich bei uns im Kanton aufs nächste Schuljahr verschärft, die Promotionsbedingungen an der FMS wurden vor drei Jahren schon deutlich angehoben. Baselland hat aber auch eine eher konservative Regierung, es geht ums Geld. Das ist uns zuletzt von der BKSD auch ganz unverblümt so kommuniziert worden, schlechte Gymnasiast*innen sind zu teuer, das möchte man dem Steuerzahler nicht weiter zumuten.

  • Wie so oft bei dem Thema fängst du grade an die Falschen tot zu diskutieren.

    Sehe ich anders ... und ich lese in einigen Beiträgen heraus, dass man davon ausgeht, dass Intelligenz vererbt und eine fest stehende Größe ist.

    Das ist falsch.

    Zusätzlich ist es falsch, dass man einfach davon ausgehen kann, dass Schüler:innen nicht begabt sind und deshalb am Gym falsch. Ja, mag es geben. Aber oft sind es die besten SuS, die es im Jahrgang gibt. Warum sollten die alle falsch am Gym sein?

    Die Kehrseite:

    Wenn diese SuS alle nicht auf das Gym gehen, dann gehen sie auf andere Schule ...

    Da wurde ja schon geschrieben, dass an den anderen Schulen kein Platz sei, weshalb die Schüler:innen auf dem Gym bleiben sollen. Dort können sie also gar nicht wechseln.

    Andernfalls gehen die Lehrkräfte einfach mit auf die anderen Schulen, weil es ja dort Lehrkräfte für diese Schüler:innen braucht.
    Es ist also nahezu egal, ob man sich am Gym, an der Gesamtschule oder irgendeiner anderen Schulform um die Schüler:innen kümmert. Sie sind da und sie benötigen Lehrkräfte.

    Dass man sich eine bestimmte Klientel wünscht, ist ein Teil des Problems.

    Wir zwei sind uns in aller Regel total einig.

    Ja, ich denke das sind wir uns hier auch in weiten Teilen (nicht im Begabungsbegriff, was aber daran liegen könnte, dass deine SuS erheblich älter sind.

  • Ich sehe nur absolut keinen Sinn darin, Förderpläne am Gymnasium zu schreiben mit dem Ziel 50 % eines Jahrgangs zum Abitur zu bringen.

    Das verknüpft ganz vieles, was so gar nicht gegeben ist.

    Förderpläne haben nicht das Ziel 50% eines Jahrganges zum Abitur zu bringen ... auch wenn 50% des Jahrgang das Abitur schaffen oder schaffen können.

    Förderpläne zeigen den SuS individuell auf, an welchen Baustellen noch zu arbeiten ist.

    Wenn man in Klasse 5 in den Plan schreibt, dass etwas aufzuholen ist und Maßnahmen festlegt, die dann nicht als Chance ergriffen werden, kann man in Klasse 7 darauf verweisen, dass die Sachen innerhalb von 2 Jahren noch immer nicht geleistet wurden und deshalb die Voraussetzungen nicht stimmen.

    Ich verstehe nicht, warum jemand mit mangelnden Voraussetzungen dann noch bis Klasse 10/11 oder 13 weitere Förderung erhalten sollte.

    Lernausgangslage in Klasse 5 erheben,

    Maßnahmen aus einem Katalog (der Schule) wählen und empfehlen bzw. das Kind in die nötige Gruppe stecken.

    Und dabei geht es womöglich um genau das, was du Antimon deinen Schüler:innen ohnehin mitgibst.

    Ein Förderplan beschreibt nicht irgendwelche wilden zusätzlichen Aktionen, sondern hält das fest, was an Förderung sinnvoll ist und in der Schule ermöglicht werden kann.

    Er setzt außerdem die Grenze, was nicht möglich ist.

    Und er bietet die Chance, über die Evaluation deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass kein Lernfortschritt erzielt wird ... was sich dann auch in den Noten abbilden sollte (wobei wir wieder bei geschenkten Noten wären).

  • Sehe ich anders ... und ich lese in einigen Beiträgen heraus, dass man davon ausgeht, dass Intelligenz vererbt und eine fest stehende Größe ist.

    Das ist falsch.

    Das ist so pauschal erst mal nicht falsch. Man geht heute davon aus, dass 40 - 60 % vererbt ist, das ist schon ein recht grosser Anteil. Ich glaube, du vermischt gerade Intelligenz mit Abstraktionsvermögen. Letzteres entwickelt sich durchaus auch noch im Jugendlichenalter. Aber es ist eben nicht so, dass eine 15jährige, die heute die kognitiven Fähigkeiten fürs Gymnasium nicht mitbringt, 4 Jahre später dann plötzlich ausreichend intelligent wäre. Da geht es um einen Zeitraum von etwa 1/2 Jahr, in dem sich gewisse Fähigkeiten oft noch entwickeln und die jungen Leute auch auf der emotional-sozialen Ebene reifer werden. Dass Letzteres nicht wichtig sei im Leben, sage ich ja gar nicht. Das allein reicht aber einfach nicht für die Universität, rumgedreht aber oftmals halt schon.


    Wenn man in Klasse 5 in den Plan schreibt, dass etwas aufzuholen ist und Maßnahmen festlegt, die dann nicht als Chance ergriffen werden, kann man in Klasse 7 darauf verweisen, dass die Sachen innerhalb von 2 Jahren noch immer nicht geleistet wurden und deshalb die Voraussetzungen nicht stimmen.

    Ich verstehe nicht, warum jemand mit mangelnden Voraussetzungen dann noch bis Klasse 10/11 oder 13 weitere Förderung erhalten sollte.

    Naja, aber so ist es doch bei uns. Ich unterrichte nur Klasse 10 - 13, da ist nichts mir zu "fördern". Jedenfalls nicht auf der Ebene, die du beschreibst. Die Lernberatung bieten wir auf freiwilliger Basis an. Dass man da hingeht, setzt voraus, dass man sein Problem selbst erkennt und das ist wiederum eine sehr wichtige Kompetenz um im Leben vorwärts zu kommen. Ich schrieb es schonmal: Wer bei uns trotz ausreichender intellektueller Fähigkeiten die Matura nicht besteht, ist schlichtweg beratungsresistent. Wir machen schon genug für unsere Jugendlichen, keine Sorge. Ich bin nur heilfroh, dass ich nicht alle Ritt lang irgendwelche seltsamen Berichte schreiben muss. Wenn ich da an meine paar Tröten denke, denen eh nicht zu helfen ist bekomme ich ja fast schon Phantomschmerzen.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist mir zu polemisch. Du möchtest in der chemischen Industrie einfach keinen Produktionsleiter, der selber keine Stöchiometrie rechnen kann, weil sein Abstraktionsvermögen dafür nicht ausreicht. Du möchtest auch keine Softwareentwicklerin, die die Algorithmen, die sie programmiert, selber nicht versteht. Gewisse Berufe erfordern gewisse intellektuelle Fähigkeiten und dafür geht man an eine Universität studieren. Ich habe tatsächlich Sorge um die Leute, die das ganz einfach nicht leisten können und jetzt nach und nach der Automatisierung zum Opfer fallen. Da helfen aber auch keine Förderpläne und mir fällt ehrlich nicht ein, was man gegen diese Entwicklung tun soll. Und nur zur Erinnerung: Ich unterrichte immer schon zwei verschiedene Leistungsniveaus. Die einen gehen an die Universität, die anderen an die Fachhochschule. Ich weiss sehr genau, wie gross der Unterschied ist und wie klein die Schnittmengen sind, die sich andere gerne mal allzu romantisch herbeireden wollen.

    Ich sehe da keine Polemik als vielmehr ein selbstkritisches Hinterfragen unseres Tuns.
    Das schließt nicht aus, dass ich Dir in der Sache, was den Produktionsleiter angeht, völlig zustimme. Solche Leute wollen wir nicht in den entsprechenden Positionen haben. Aber wenn die heutige SchülerInnenschaft das nicht (mehr) hinbekommt, müssen wir uns überlegen, wie wir darauf reagieren. Abschulen (d.h. die betreffenden Kinder einfach an die nächst "niedrigere" Schulform abgeben) mag formal noch ein probates Mittel sein, aber es löst die Probleme nicht.

    Ich beklage innerlich auch den Niveauverlust am Gymnasium, sowohl auf die Klientel bezogen als auch auf die Anforderungen im Abitur. Aber ich kann es nicht ändern, weil diese Entwicklung gesellschaftlich bedingt ist und darüber hinaus (oder als Folge dessen) auch Opfer kurzfristig denkender Bildungspolitik ist.
    Ich versuche, das Beste daraus zu machen. Mehr kann ich nicht tun.

  • Aber wenn die heutige SchülerInnenschaft das nicht (mehr) hinbekommt

    Das stimmt doch nicht. Meine bekommen das problemlos hin. Ich hab halt am Gym auch nur halb so viele wie du und das ist die Hälfte, die kann.

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