Je früher die Dyskalkulie erkannt wird, desto eher kann man noch etwas machen.
Was schwierig bleibt mangels Therapieplätzen und Förderstunden.
Ich finde Schwierigkeiten im Lesen weiterhin problematischer, vielleicht fallen sie eher/schneller auf (Mitte 1- Mitte 2)? Das Üben ist ab einem gewissen Punkt einfacher und erfordert dann schlicht Fleiß und jemanden, der zuhört.
Bei einer Rechtschreibschwäche fallen zu diesem Zeitpunkt Teilleistungen auf, für eine Testung reicht das aber nicht, zumal der Rahmen des Lernprozesses weit gesteckt ist. Durch Förderung ist hier viel möglich, wenn sie konsequent umgesetzt wird.
Eine Dyskalkulie wird etwa zur gleichen Zeit entdeckt, wenn sie heftig ist, ist sie das nicht, „retten“ sich viele Kinder lange zählend. Das fällt nicht allen Lehrkräften auf, da wundere ich mich auch. Wenn man nur auf das Ergebnis guckt, kann das lange übersehen werden.
Auch da kann man fördern, es gibt vieles, was auch Laien (Eltern) mit den Kindern üben können, das wichtig ist, aber nicht unter „Mathematik“ oder „Rechnen“ gelesen wird. Deshalb ist es viel schwieriger, es abzugeben.
Und es ist unendlich schwer, hinzubekommen, dass Kinder sich davon lösen, denn man muss beim Rechnen neben ihnen sitzen, Finger, Füße, Augen im Blick behalten und Rechenwege ohne Umwege konsequent einfordern, damit sie nicht unentwegt ins alte Muster verfallen, das ihnen (vermeintlich) Sicherheit bietet.
Aber da geht es ja nicht um falsch vermittelte Inhalte, sondern um Kinder, die Schwierigkeiten im Lernen haben, auf die individuell eingegangen werden muss.
Mein Eindruck ist, dass das Studium auf Diagnostik und Förderung kaum vorbereitet und es kaum Antworten auf die Möglichkeiten im inklusiven Unterricht gibt.