Rat erbeten / Schüler werden gegen mich indoktriniert

  • Liebes Forum,


    ich habe mich hier registriert, weil ich mir einen Rat von euch als erfahrene Lehrer erhoffe.

    Seit etwa einem dreiviertel Jahr habe ich das Ref hinter mir gebracht. Relativ kurzfristig hieß es damals im Sommer, dass ich an einer zweiten Berufsschule gebraucht werde und an 2 Tagen die Woche dorthin abgeordnet werden soll.

    Ich hatte mir nichts dabei gedacht und bin relativ sorglos damit umgegangen, bis ich im Januar das böse Erwachen erlebt habe.

    Wann es genau angefangen hat, weiß ich nicht genau, aber nachdem ich wegen Corona 3 Wochen ausgefallen bin und meine Tochter immer wieder krank wurde und aus der Kita einen Infekt nach dem anderen anschleppte, ging das Mobbing durch eine Kollegin und die Schulleitung los. Man sah mich scheinbar als Eindringling, der zwei Mal pro Woche kommt und hat mir das auch zu verstehen gegeben. Angeblich wäre ich nicht belastbar und ständig Kind krank.

    Ich bekam den unmöglichsten Stundenplan, den Schlüssel sollte ich vor und nach dem Unterricht wieder abgeben, ,meine Sachen wurden versteckt, Unterrichtsmaterial fehlte und viele weitere solcher Späße.

    Mit den Schülern bin ich anfangs noch ganz gut klar gekommen. Ich hatte wirklich liebe Klassen, bis ich im Tandem mit einer anderen Kollegin eingesetzt wurde.

    Die Modulinhalte waren sehr engmaschig vorgeschrieben. Es ist mir von Anfang an extrem schwer gefallen als von außen Kommende die Vertretung für die ausgefallene Kollegin (oder besser ebenfalls gemobbte Kollegin, wie ich später erfahren habe) zu übernehmen.

    Es hat damit begonnen, dass ich von der Fachbereichsleiterin eine Mail erhalten habe, warum ich denn ein Rollenspiel durchführe, obwohl das mehrmals behandelt worden ist. Es wäre nicht Bestandteil der Modulinhalte. Ich habe ihr meine Beweggründe geschildert und wurde ermahnt, dass ich mich besser mit der Kollegin abzusprechen habe. Die war leider grundsätzlich nicht erreichbar und wenn sie auf Mails geantwortet hat, dann anderthalb Wochen später. Da die Kollegin selbst sehr oft gefehlt hat oder zu der Zeit, in der ich dort war selbst Unterricht hatte, waren Absprachen stark erschwert. Das alles ist aber noch nicht zu dem was sich ab April abgespielt hat.

    Weil schon wieder eine Kollegin ausgefallen ist, bekam ich die gleiche Klasse noch in einem anderen Modul.

    Ende April fingen dann zwei Schüler (Mädchen und Junge) an, immer wieder im Unterricht zu stören. Nach mehrmaligem Ermahnen, habe ich eine Umsetzung vorgenommen.

    Plötzlich rastete Schülerin Maxi (ich nenne sie jetzt einfach mal so) aus und fing an meine fachlichen Kompetenzen anzuzweifeln. Sie würde zur Fachbereichsleitung gehen und sich beschweren, ich könnte das nicht und sollte besser mal an meinem Unterricht arbeiten. Ich habe sie dann sehr ruhig und sachlich darauf hingewiesen, dass ihr Ton mir gegenüber vollkommen unangebracht ist und es ihr nicht ansteht, auf diese Weise meinen Unterricht zu kritisieren. Ich habe sie aufgefordert nach dem Unterricht zu einem Gespräch da zu bleiben, was sie leider verweigert hat. Sie lief einfach aus dem Raum und störte weiter, was ich im Klassenbuch vermerkt habe.

    Nach der Stunde, als ich das Klassenbuch wegbringen wollte, wurde ich dann von der Fachbereichsleiterin empfangen.

    Ob ich kurz Zeit hätte. Maxi und die anderen Schüler hätten sich bei ihr beschwert, dass ich schon wieder die Rollenspielsituation als Praxisbeispiel angeführt hätte. Warum ich denn das Rollenspiel schon wieder thematisiere und sie ermahnen würde?

    Ich war so perplex, dass mir regelrecht die Sprache weggeblieben ist. Selbst im Referendariat ist niemand auf so eine Art und Weise mit mir umgegangen.

    Relativ gefasst habe ich ihr dann entgegnet, dass ich mit meinen Entscheidungen einen Sinn verfolge und ich den Eindruck habe, dass uns die Schüler gegeneinander ausspielen und sie scheinbar nicht mehr objektiv bleibt.

    Spätestens ab ihrem Kommentar war mir nämlich klar, was hinter den Worten der Schülerin steckt. Sie hat sofort alles abgestritten.

    Noch am gleichen Abend erfolgte dann von mir eine Mail an die Klassenlehrerin. Sie versprach, sie würde sich darum kümmern und mit den Schülern reden. Sie erkundigte sich, ob ich am Gespräch teilnehmen kann, aber ich schrieb zurück, dass ich an diesem Tag leider selbst an meiner Schule im Unterricht sitze. Meine Bitte das Gespräch an einem anderen Tag zu führen, wurde nicht erhört.

    In der darauffolgenden Stunde war Maxi dann abwesend und der Unterricht lief regulär und ohne Störungen ab. Die SuS arbeiteten super mit.

    Als sie eine Woche wieder da war, eskalierte es komplett.

    Wieder störte sie mit ihrem Nachbarn das Unterrichtsgeschehen, den ich daraufhin in eine komplett andere Bankreihe setzte. Ihr Banknachbar (Finn genannt) veranstaltete daraufhin eine Show, setzte sich im Schneckentempo auf seinen Platz, verrückte die Bänke und provozierte weiter.

    Als er dann auf Toilette ging, blieb er 20 Minuten meiner Stunde fern.

    Als ich ihn darauf angesprochen habe, wo er denn so lange war, flippte Maxi aus, zweifelte im unterirdischen Tonfall meine Kompetenzen an, betitelte mich als ignorant und dass ich sie und Finn benachteiligen würde und die anderen nicht sanktioniere. Ich sei unfähig und der Rest der Klasse würde es genauso sehen (Wortlaut). Ich verwies sie des Raumes, den sie nicht verlassen wollte.

    Daraufhin erfolgte mein Gang zur Schulleitung und zur Fachbereichsleiterin. Die Klassenlehrerin war nicht erreichbar. Ergebnis des Gesprächs war, dass es ja daran liegen würde, dass ich zwischenmenschlich nicht mit den Schülern umgehen könnte. Mein Empfinden, dass die Schüler uns gegeneinander ausspielen, wurde sofort niedergeredet. Genau wie Sanktionsmaßnahmen. Die Schüler hätten das ja ganz anders widergespiegelt. Und außerdem wäre ich ja nur 2 Mal pro Woche an der Schule und könnte das gar nicht beurteilen.

    Noch am gleichen Nachmittag kam dann die Mail der Schulsozialarbeiterin. Plötzlich würden sich die Schüler ein Gespräch mit mir wünschen, samt Aussprache und der gesamten Klasse. Es würde ja zwischenmenschliche Probleme geben. Ich habe ihr dann die gesamte Situation beschrieben. Darauf kam zurück, dass sie mein Problem nicht versteht und auf einen Gesprächstermin besteht.

    Die Schüler hätten ja ein Recht auf Meinungsäußerung.

    Ich hätte mich durchaus auf ein Gespräch eingelassen. Allerdings ging aus der Nachricht der Schulsozialarbeiterin eindeutig hervor, dass es nicht auf ein neutrales Gespräch hinaus laufen sollte, sondern dass Partei für die Schüler ergriffen wird.

    Ich habe dann gar nicht mehr reagiert.

    Wie ich zwei Tage später erfahren habe, ist die Schulsozialarbeiterin ganz eng mit Fachbereichsleiterin und Schulleitung befreundet.


    Ich selbst bin mit der Situation maximal überfordert. Ich habe zeitweise mit dem Gedanken gespielt, den Personalrat zu informieren, aber wenn der seine Kollegen täglich sieht und mich nur 2 Mal die Woche liegt doch auf der Hand, für wen er sich engagiert.

    Langsam bin ich den Schikanen auch nicht mehr gewachsen.

    Ich habe Schlafstörungen und mein Blutdruck ist dauerhaft jenseits des Erträglichen.

    Meine Gedanken kreisen ausschließlich um diese Situation.

    Die Vorfälle häufen sich.

    Gestern ist dann angeblich der Schlüssel, den ich in den Briefkasten geworfen habe, weil niemand von der Schulleitung mehr da war, weg gewesen. Ich habe den Schlüssel im Beisein der Putzfrau aber dort hineingeworfen. Und dann gibt es noch andere Sachen, die ich hier aus Angst mich zuzuordnen lieber nicht schreibe. Über mich werden Gerüchte erfunden, die ich dann hinterücks erfahre.


    Mir geht es schlecht damit und ich weiß mir langsam keinen Rat mehr. Was machen?
    Krank schreiben lassen? Dass ich auf Ende der Abordnung bestehe ist klar, aber wie gehe ich mit der Schülerin um? Wie reagiere ich auf die Kollegen und wie darauf, dass die Fachbereichsleitung die Schüler gegen mich aufbringt?

  • Marie_September 15. Mai 2025 21:45

    Hat den Titel des Themas von „Rat erbeten / Schüler werden gegen mich aufgebracht“ zu „Rat erbeten / Schüler werden gegen mich indoktriniert“ geändert.
  • Eine Krankschreibung wäre angesichts der gesundheitlichen Probleme sicherlich hilfreich, damit du dich psychisch wieder fassen und planen kannst, wie du weiter vorgehen möchtest.


    Ich weiß nicht, um welches Bundesland es geht, aber normalerweise gibt es noch einen übergeordneten Personalrat bei der übergeordneten Behörde (hier in BW wäre das der Bezirksperdonalrat auf RP- Ebene), der mehr Abstand hat, da er nicht an derselben Schule (oder bei Schularten, die keine eigenständigen Behörden sind nicht im selben Schulamtsbezirk) ist. An den könntest du dich wenden, genau wie an deine Gewerkschaft, um dich beraten zu lassen zur weiteren Vorgehensweise.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine Krankschreibung wäre angesichts der gesundheitlichen Probleme sicherlich hilfreich, damit du dich psychisch wieder fassen und planen kannst, wie du weiter vorgehen möchtest.


    Ich weiß nicht, um welches Bundesland es geht, aber normalerweise gibt es noch einen übergeordneten Personalrat bei der übergeordneten Behörde (hier in BW wäre das der Bezirksperdonalrat auf RP- Ebene), der mehr Abstand hat, da er nicht an derselben Schule (oder bei Schularten, die keine eigenständigen Behörden sind nicht im selben Schulamtsbezirk) ist. An den könntest du dich wenden, genau wie an deine Gewerkschaft, um dich beraten zu lassen zur weiteren Vorgehensweise.

    Ich danke dir sehr.

    Ist das der Personalrat des Kreises?

  • Ich bin schockiert. Es ist ein extremer, aber leider kein Einzelfall, der dich da betrifft. Bei einzelnen Erlebnissen könnte man noch argumentieren: "Eventuell falsch interpretiert oder zu persönlich genommen.", aber in der Summe klingt das nach heftigem Mobbing. Man sieht dich als Eindringling und das leider von Kollegium und Schülern. Obwohl du einfach nur deinen Job machen willst.

    Mit schwierigen Schülern kann man bis zu einem bestimmten Punkt noch irgendwie umgehen, wenn das Kollegium voll hinter dir steht. Ist das ebenfalls nicht der Fall, hat man verloren, weil, wie schon erkannt, du von beiden Seiten gegeneinander ausgespielt wirst.

    Hast du irgendeine/n Vertraute/n im Kollegium? Wenn ja, würde ich mit der anderen Person einen zeitnahen Termin bei der Schulleitung ausmachen, berichten, dass du dich sowohl von einigen Kollegen als auch Schülern gemobbt fühlst (Benenne konkrete Beispiele und auch Personen!), dass du gesundheitlich hierunter leidest und erbittest, dass sich die Schulleitung um Besserung kümmern solle, da du sonst deinen Dienst nicht angemessen durchführen kannst. Je nach Reaktion ziehst du dann deine weiteren Schlüsse. Kommen Beschwichtigungen, aber keine realen Taten, kommt das Ganze noch einmal schriftlich und wenn sich auch dann nichts tut, geht eine Beschwerde an euer zuständiges Schulamt raus. Ähnliches auch bereits, wenn die Schulleitung sich über deine Probleme lustig macht. Sollte das der Fall sein, meldest du dich wegen mentaler Belastung umgehend krank, setzt dich unmittelbar mit dem Schulamt in Kontakt und bittest um Versetzung aufgrund besonderer Härte.

  • Ich danke dir sehr.

    Ist das der Personalrat des Kreises?

    Vielleicht heißt das so bei euch. Um welches Bundesland geht es denn? Hier in BW wäre das der Bezirkspersonalrat beim Regierungspräsidium, in NRW wäre das der PR, der bei der Bezirksregierung sitzt. Die Bezeichnungen unterscheiden sich etwas je nach Bundesland, auch wenn die föderale Grundstruktur sich ähnelt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Da wirst du so schnell nicht mehr glücklich werden. Schulsozialarbeiter können einen Superjob leisten und sich sehr positiv auf die schulische Atmosphäre auswirken - manche neigen aber auch zu Überaktionismus und nehmen alles, was Schüler sagen, für bare Münze. Das hat dann wiederum den gegenteiligen Effekt.

    Ehrliche Meinung? Meld dich krank. Die Bedingungen dort machen ja auch krank. Wenn man sich wundert, wieso du an den Tagen krank bist, kannst du ja ehrlich antworten, was es bei dir auslöst. Es ist ja nicht gelogen. Du machst ja nicht blau. Und sonst bist du halt nicht nur an den Tagen krank, sondern länger, um dich wirklich vollständig zu erholen.

    Wenn du wieder Kraft getankt hast, kannst du ja dagegen ankämpfen. Bis dahin können die gucken, dass die die Lücke irgendwie anders stopfen. Sie brauchen dich ja offensichtlich nicht. Dann können sie den Unterrichtsausfall ja "genießen" bzw. sich jmd. anderen suchen.

  • Hast du irgendeine/n Vertraute/n im Kollegium? Wenn ja, würde ich mit der anderen Person einen zeitnahen Termin bei der Schulleitung ausmachen, berichten, dass du dich sowohl von einigen Kollegen als auch Schülern gemobbt fühlst (Benenne konkrete Beispiele und auch Personen!), dass du gesundheitlich hierunter leidest und erbittest, dass sich die Schulleitung um Besserung kümmern solle, da du sonst deinen Dienst nicht angemessen durchführen kannst. J

    Es gibt noch einen übergeordneten Chef, der für die gesamte Schule zuständig ist.

    Ich hadere mit mir, ob ich das mache, weil ich andererseits auch Angst habe, dass das Mobbing dann noch heftiger wird und die Fachbereichsleiterin ihre Wut noch extremer (was kaum noch geht) an mir auslässt, indem sie dies auf die Schüler überträgt und sie weiter gegen mich aufhetzt.

    Da ich eben nur 2 Mal pro Woche an der Schule bin, habe ich dort bislang nur oberflächliche Kontakte geknüpft.


    Deine Hinweise bringen mir wirklich sehr viel. Danke dafür.

    Mit der Schulsozialarbeiterin würdest du dich auch nicht auf eine Aussprache einlassen, oder?

    Sollte man sich vorab erst einmal krank melden?


    Danke, dass ihr für mich da seid.

  • Vielleicht heißt das so bei euch. Um welches Bundesland geht es denn? Hier in BW wäre das der Bezirkspersonalrat beim Regierungspräsidium, in NRW wäre das der PR, der bei der Bezirksregierung sitzt. Die Bezeichnungen unterscheiden sich etwas je nach Bundesland, auch wenn die föderale Grundstruktur sich ähnelt.

    Ich schreibe es dir als Nachricht. Wenn das hier gelesen und zugeordnet wird, ist es ganz vorbei.


    Da wirst du so schnell nicht mehr glücklich werden. Schulsozialarbeiter können einen Superjob leisten und sich sehr positiv auf die schulische Atmosphäre auswirken - manche neigen aber auch zu Überaktionismus und nehmen alles, was Schüler sagen, für bare Münze. Das hat dann wiederum den gegenteiligen Effekt.

    Ehrliche Meinung? Meld dich krank. Die Bedingungen dort machen ja auch krank. Wenn man sich wundert, wieso du an den Tagen krank bist, kannst du ja ehrlich antworten, was es bei dir auslöst. Es ist ja nicht gelogen. Du machst ja nicht blau. Und sonst bist du halt nicht nur an den Tagen krank, sondern länger, um dich wirklich vollständig zu erholen.

    In dem Fall ist es wohl so wie du schreibst und sie scheint den Kindern mehr zu glauben als mir.

    Das Problem ist, dass ich an meiner eigentlichen Schule ungern fehlen würde und es dazu käme, dass ich dann lückenhaft immer an der Abordnungsschule fehle. Es sind jetzt noch wenige Wochen bis Schuljahresende.

    Am Ende bin ich allerdings, wenn ich die Klasse nächstes Jahr weiterführen muss.

  • Ganz losgelöst vom Schulkontext ist immer die Frage, ob man mit Mobbing besser damit umgeht, dass man es direkt adressiert oder indem man aus der Mobbingsituation flüchtet. Ich kann persönlich beides versteht, daher keine Wertung an der Stelle, sondern bloße Feststellung. Flüchtet man zu früh, könnten die Aggressoren das noch eher als Lob für sich interpretieren: "Ha, die sind wir losgeworden!". Du musst aber auch keinem etwas beweisen, daher würde ich zumindest einmal (!) das Mobbing konkret adressieren (an die übergeordnete Stelle), am besten nicht alleine, sondern mit einer Person, die dir den Rücken stärkt.

    Mit der Schulsozialarbeiterin würde ich nicht sprechen, da es so klingt als wäre keine Vertrauensbasis vorhanden und die Gefahr besteht, dass sie sich eher noch auf die Seite der Schüler stellt.

    Ich bin mir unsicher, ob du dich bereits jetzt krankmelden oder erst noch ein Gespräch abwarten solltest. Würdest du es im Zweifelsfall noch wenigstens 2 Wochen aushalten oder geht gar nicht mehr? Wenn letzteres, dann auf jeden Fall krankmelden, bevor du uns zusammenklappst.

  • Ganz losgelöst vom Schulkontext ist immer die Frage, ob man mit Mobbing besser damit umgeht, dass man es direkt adressiert oder indem man aus der Mobbingsituation flüchtet. Ich kann persönlich beides versteht, daher keine Wertung an der Stelle, sondern bloße Feststellung. Flüchtet man zu früh, könnten die Aggressoren das noch eher als Lob für sich interpretieren: "Ha, die sind wir losgeworden!". Du musst aber auch keinem etwas beweisen, daher würde ich zumindest einmal (!) das Mobbing konkret adressieren (an die übergeorderte Stelle), am besten nicht alleine, sondern mit einer Person, die dir den Rücken stärkt.

    Mit der Schulsozialarbeiterin würde ich nicht sprechen, da es so klingt als wäre keine Vertrauensbasis vorhanden und die Gefahr besteht, dass sie sich eher noch auf die Seite der Schüler stellt.

    Ich bin mir unsicher, ob du dich bereits jetzt krankmelden oder erst noch ein Gespräch abwarten solltest. Würdest du es im Zweifelsfall noch wenigstens 2 Wochen aushalten oder geht gar nicht mehr? Wenn letzteres, dann auf jeden Fall krankmelden, bevor du uns zusammenklappst.

    Ich habe die Klasse nächste Woche zum Glück nicht, insofern könnte ich mir schon vorstellen, dass ich das noch eine Woche durchziehe und das Gespräch mit der Schulleitung suche. Um die Klasse in der darauffolgenden Woche aber nicht den halben Tag am Stück zu haben, würde ich danach in die Krankschreibung gehen. Meine Arbeit, die ich mit ihnen schreiben wollte, möchte ich eigentlich direkt an einen Kollegen weiterreichen, damit sie geschrieben werden kann und es dann nicht heißt, es wären nicht genug Noten vorhanden. Die Fachbereichsleiterin hat mich bereits mehrfach unter Druck gesetzt, dass ich den Plan unbedingt zeitgemäß schaffen muss. Meinst du, dass das eine gute Idee wäre?

    Ich weiß aktuell nicht mehr, was noch richtig oder falsch ist.

    Mein Ziel ist es momentan überhaupt mal eine Nacht durchschlafen zu können und nicht ab 3:30 Uhr wach zu liegen und zu grübeln.

  • Hallo Marie, mein Beileid. Die Situation wirkt so komplex, dass es von außen schwer fällt, etwas zu empfehlen.

    Ich kann aus meiner Erfahrung nur das sagen:

    1) Konflikte mit Schülern sind immer kraftraubend und in den seltensten Fällen "gewinnt" man.

    2) Wenn man schon durch fehlenden Rückhalt geschwächt wird, ist der Konflikt einfach nicht zu lösen.

    3) Lösungsansatz: Versuche alle Konflikte erstmal zu vermeiden. Soweit es mit deinem Gewissen zu vereinbaren ist, gebe wohlwollende Noten und den Erziehungsauftrag, den wir laut Gesetz oder Verordnung haben, setzt du aus. So lange die Gruppe durch das Stören nicht vom Lernerfolg abgehalten wird, gehst du allen Konflikten aus dem Weg.

    4) Beschwerden durch Schüler hörst du dir an, falls die Schulleitung zum Gespräch lädt, aber du äußerst dich nicht. Gar nicht! du sagst nichts, du schreibst keine Mails. Aber auch du lädst nicht zu "klärenden" Gesprächen. Du machst einfach Nichts.

    5) Wenn du möchtest, dann schreibe mir eine PN und ich gebe dir meine Nummer und wir telefonieren mal.

    6) Natürlich kannst du dich auch punktuell an den Tagen, an denen du an der anderen Schule bist, krankmelden, wenn du dich psychisch "krank" fühlst an den Tagen. Bedenke nur, dass es ein Maximum an Kranktagen gibt, bevor es Präventionsgespräche gibt. Als Orientierung: In Berlin sind das 29 Tage.

    Fabian

    2 Mal editiert, zuletzt von ShinyVoice32880 (16. Mai 2025 10:15)

  • und viele weitere solcher Späße.

    Ich finde, das sind keine Späße!

    außerdem wäre ich ja nur 2 Mal pro Woche an der Schule und könnte das gar nicht beurteilen

    Das ist eine Frechheit!

    Darauf kam zurück, dass sie mein Problem nicht versteht

    Wenn sie Probleme anderer Menschen nicht verstehen kann, ist sie falsch in ihrem Job (die Sozialarbeiterin).

    2) Wenn man schon durch fehlenden Rückhalt geschwächt wird, ist der Konflikt einfach nicht zu lösen.

    Ich stimme voll zu!

    Insgesamt finde ich, dass Du sehr gut reagiert hast.

    Ich finde es hauptsächlich problematisch, dass die SL und Kollegen nicht hinter Dir stehen. Ein Konflikt ist nur zu lösen, wenn beide Parteien eine Lösung wollen. Wenn sich SL und Kollegen auf die Seite der Schüler stellen, wollen sie keine Lösung sondern haben ohne Dich anzuhören bereits ihr Urteil gefällt.

    Ich würde ehrlich gesagt schnellst möglich versuchen, dort wegzukommen. Ich habe Ähnliches auch schon aufgrund meiner Schwerhörigkeit erlebt und kann daher mitfühlen. Du hast jedes Recht Dich krank zu melden.

  • Das mit der Krankschreibung scheint zuerst eine gute Idee zu sein, aber wie lange? Hier muss man recht schnell zum Amtsarzt (ich meine, wenn es mehr als 5 Wochen im Halbjahr sind, kann aber auch eine falsche Annahme von mir sein). Außerdem kommen irgendwann Zeugniskonferenzen, Notenabgaben und die andere Schule ist ja auch noch da. Da scheint es ja gut zu laufen und ich fände es schade, wenn da auch der Unterricht ausfällt, aber geht ja nicht anders. Du kannst ja nicht in der einen Schule fehlen und in der anderen nicht.

    Blöde Situation... Oder du lässt dich auch von deinem Arzt beraten. Es geht dir ja nicht gut und ziehst dich erst einmal 2 oder 3 Wochen raus. Gibt aber wieder Gerede.... Ich finde es schwierig. Kannst du dich nicht jemandem an deiner "Stammschule" anvertrauen. Gleichstellungsbeauftragte oder so?

  • Insgesamt finde ich, dass Du sehr gut reagiert hast.

    Finde ich auch. Was du schilderst, hat sich für mich erstmal souverän angehört. Wahrscheinlich störst du dort irgendwelche eingeschliffenen Routinen. Vielleicht spielen auch Ängste in der Schule mit, dass sie ihr Lenrprogramm nicht durchziehen können, wenn du etwas anderes machst. Wer weiß. (Btw: Ich selbst finde, wenn man sich Gedanken macht und sich erklären kann, warum das Gegenüber sich in gewisser Weise verhält, dann kann man einige Konflikte leichter handeln.)

    Richtig doof ist, dass sich die Konflikte jetzt auf das Verhalten der Schüler ausgewirkt haben, deine Autorität evtl. ein Stück weit untergraben wurde und die Schüler das ausnutzen. Ich glaube, diese Problematik bzw. Beobachtung würde ich bei der Schulleitung der dortigen Schule ansprechen und um Lösungsvorschläge bitten.

    Das Schuljahr ist bald zuende. Ich würde, wie schon ähnlich geschrieben wurde, versuchen, das Problem auszusitzen und nur so weit kämpfen wie du denkst, dass es für dich gut ist und es dir damit besser geht wie wenn du nichts tust.

    Allerdings würde ich als Konsequenz alles daran setzen, nicht mehr an diese Schule abgeordnet zu werden und den Gang zu übergeordneten Behörden, Personalrat usw. nicht scheuen um dein Ziel zu erreichen.

    Vielleicht könntest du auch versuchen, kurzfristig bei einer professionellen Beratungsstelle beratende Unterstützung zu finden, damit du so mit den Konflikten umgehen kannst, Lösungstrategien an die Hand bekommst und dir die Beratung zumindest etwas an Belastung wegnimmt.

  • Hi, der Umgang ist echt krass, das mit dem 20 min. fernbleiben von der Unterrichtsstunde habe ich 1:1 bereits in meinem Praktikum erleben müssen, als Lehramtsstudentin. Hut ab, dass du das alles so durchziehst.

  • Schreib für alles ein Gedächtnisprotokoll. Wende dich an übergeordnete Instanzen. Bezirkspersonalrat, um Abordnung zu beenden und zuständige Referent*innen in der entsprechenden Behörde. Die Schule braucht dringend Abordnungen zur Unterrichtsabdeckung? Der Schulleitung muss einer mal auf die Finger klopfen.

    Sieh vom Gefühl her deine Rolle eher als die, am längeren Hebel zu sitzen, die brauchen deine Unterstützung, nicht du ihre. Ich würde keine scheinheiligen Klärungsversuche mit Sozialarbeit u.ä. mehr annehmen, so wie du es auch bereits getan hast.

  • Wenn Du Dich krankschreiben lässt, berichte Deinem Arzt von der Situation, damit er das dokumentiert. Das kann für spätere Verfahren (die eintreten können oder nicht) wichtig sein. Wenn Du Dich nur an den Tagen der Abordnungsschule krank meldest, ist das ein Risiko, weil man Dir selektives Fehlen unterstellen kann. Das kann dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen - ob berechtigt oder nicht, sei mal dahingestellt.
    Erkundige Dich unbedingt, wie das mit Krankmeldung läuft. Normalerweise muss dann nicht nur die Abordnungsschule, sondern auch Deine Dienststelle informiert werden. Dort wäre dann auch wahrscheinlich die AU einzureichen.
    In Schleswig-Holstein muss man nicht so schnell zum Amtsarzt. Üblicherweise wird einem nach 30 Fehltagen innerhalb eines Jahres ein BEM-Verfahren angeboten. Das ist vermutlich bei Dir genauso. Amtsärztliche Untersuchungen werden nach längeren Fehlzeiten angeordnet oder bei berechtigtem Verdacht auf "Blaumachen".

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