Perspektiven für Brennpunktschulen - aus: PTBS und Panikstörung nach Dienstunfall

  • Der Lehrermangel besteht nicht nur an Brennpunktschulen, alleine die Bezeichnung lässt viele schon erschrecken. Dabei fehlen auch in anderen Schulformen Lehrkräfte, was Vater Staat nun mit Quer-und Seiteneinstiegsprogrammen einzudämmen versucht. Das Bildungsniveau fährt auf "Titanic-kurs" bis irgendwann der Untergang kommt!

    Die Gesamtschule als Schulform hängt letztendlich von gesellschaftlichen Trends ab. Die Ausweitung der Gesamtschule erfolgte vor allem in einer Zeit, in der es innerhalb der Bildungslandschaft wichtig schien, durch soziales und gemeinsames Lernen Bildungsperspektiven für benachteiligte Kinder und Jugendliche schaffen. Gesellschaftliche Trends können sich aber bekanntlich ändern und so kann es sein, dass durch andere Schwerpunktsetzung in der Bildungslandschaft in Kombination mit einer parteipolitisch personell anders strukturierten Bildungspolitik die Gesamtschule als Schulform zugunsten anderer Schulformen begrenzt oder sogar eingestellt wird.

    Zu dem Bildungsniveau wissen wir durch den Bildungsmonitor, dass das Bildungsniveau seit 2015 gesunken ist, obwohl durch die Schwerpunktsetzung in der Migrationspolitik damals das Gegenteil bewirkt werden sollte. Es bleibt ab zu warten wie Frau Prien und die zuständigen Landesminister hierauf innerhalb der nächsten 2 Jahre reagieren werden.

  • Mal angenommen dem Statt gelänge es durch Reformen mehr als die ohnehin notwendigen 30 Milliarden zu Haushaltskonsolidierung einzusparen, weil er alles was du so nebulös als reduzier- oder verzichtest bezeichnest einstellt und würde dies im nächsten Jahr vollumfänglich als Entlastung an die Bürger weitergeben, würden die Steuereinnahmen im Jahr nach der Senkung wieder absolut höher sein und liegen müssen als im Jahr der Steuersenkung.

    Es gibt sicherlich Einsparpotentiale und der Statt kann Milliarden weniger ausgeben. Dann muss das aber bitte nicht mit dem:

    Schwachsinnigsten Argument des Neoliberalismus gefordert werden.

    Schau dir mal die relative Verteilung der Steuerarten untereinander und ihre historische Entwicklung an.
    Arbeit wird im historisch Verlauf immer wichtiger Vermögen immer unwichtiger.

    Der normale Bürger kann schon aufgrund der steigenden Lasten in sozialen Sicherungssystemen nicht mit einer noch höheren Steuerqoute belastet werden.

    Und dann überlege mal warum z. B. die Springerpresse, geleitet von Milliardär Döpfner vehement mit Rekordsteuereinnahmen gegen Steuern agitiert, die vor allem Reiche und Vermögende treffen.

  • Der normale Bürger kann schon aufgrund der steigenden Lasten in sozialen Sicherungssystemen nicht mit einer noch höheren Steuerqoute belastet werden.

    Das führt zu weit weg vom Ausgangsthema, aber der von mir fett hervorgehobene Teil ist letztendlich auch nicht in Stein gemeißelt und ließe sich mit gezielten Maßnahmen und damit verbunden politischem Willen begrenzen.

  • Das führt zu weit weg vom Ausgangsthema, aber der von mir fett hervorgehobene Teil ist letztendlich auch nicht in Stein gemeißelt und ließe sich mit gezielten Maßnahmen und damit verbunden politischem Willen begrenzen.

    Die Steuerabgaben werden aber immer mehr, das meiste was vom Gehalt weg geht, sind eben Steuern.

  • Es ist einfach heute an den Schulen zuviel Tam Tam zusätzlich zur eigentlichen Bildungsarbeit, was schlichtweg viele Pädagogen auf Dauer auslaugt,

    Das ist ein Beispiel, wie man etwas verbessern kann: An meiner sog. "Brennpunktschule" arbeiten 2 Sozpäds in Vollzeit. Einer für die Klassen 1-4 (7 Klassen letztes Jahr, ca. 100 Schüler), einer Klassen 5-9 (ca. 80 Schüler).

    Nur für diese Kinder sind die da. Wenn die Schüler einen krassen Streit haben, Trauer, familiäre Probleme, dann schicke ich sie zu den Sozpäds. Die deeskalieren, rufen externe Stellen an, geben an die Schulleitung weiter. Das entlastet enorm!

    Das müsste es an jeder Schule geben. Ein Sozpäd pro 100 Schüler. Wären an der Schule meines eigenen Kindes 15 Sozpäds ;)

  • Das ist das größte Schwachsinnsargument des Neoliberalismus

    So wird es zumindest oft benutzt.

    Nichts desto trotz sind wir eins der reichsten Länder der Welt. Geld ist bei unserer Wirtschaftsleistung also nicht wirklich das Problem, sondern unsere Prioritätensetzung. Sei es nun wofür wir es ausgeben oder auch von wem wir es in welcher Höhe einsammeln.

    Offensichtlich hat Bildung bei uns leider keinen wirklichen Stellenwert.

  • Wie sollte der Staat den bei einer Inflation von 2% die Ausgaben refinanzieren, wenn nicht seine Steuereinnahmen als absoluter Wert mit steigen?

    Wie sollte ich denn bei einer Inflation von 2% die Ausgaben refinanzieren, wenn nicht meine Einnahmen als absoluter Wert mit steigen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Es bräuchte endlich eine ehrliche Bestandsaufnahme, was mit den vorhandenen Ressourcen unter den gegebenen Bedingungen noch geleistet werden kann. Auf der Basis müssten Lehrpläne zusammengestrichen und Wochenstunden runtergekürzt werden. Dann hat eine Klasse eben nur noch 15 oder 18 oder 20 Unterrichtsstunden, dafür aber bestenfalls in kleinerer Lerngruppe und mit besserem Output.

  • Nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch das sinkende Bildungsniveau sind das Problem! Die Lehrpläne kannste ( bei mir zumindest) nicht mehr richtig umsetzen, vieles müsste angepasst werden, die fortschreitende Digitalisierung, sodass die Schreibmotorik nicht mehr gefördert werden kann, KI und und und...

    Es prasselt so viel auf die Lehrkräfte ein, sodass der Fokus von der eigentlichen Vermittlung der Stoffinhalte in die fokussierte Arbeit an Themen wie Integrationshilfe, DaF/DaZ Unterricht, heterogenes Klassenstufenlernen, Gewaltprävention ect. übergeschwappt ist. Und ist der beste Weg in den Burnout!

    Es ist einfach heute an den Schulen zuviel Tam Tam zusätzlich zur eigentlichen Bildungsarbeit, was schlichtweg viele Pädagogen auf Dauer auslaugt, da es einfach nicht mehr stemmbar ist! Viele, die ich kenne arbeiten in Teilzeit, weil sie ihrer Unterrichtsqualität und Ihrem Job sonst einfach nicht mehr gerecht werden können, so ihre Aussage.

    Wir werden alle sterben.

  • Es bräuchte endlich eine ehrliche Bestandsaufnahme, was mit den vorhandenen Ressourcen unter den gegebenen Bedingungen noch geleistet werden kann. Auf der Basis müssten Lehrpläne zusammengestrichen und Wochenstunden runtergekürzt werden. Dann hat eine Klasse eben nur noch 15 oder 18 oder 20 Unterrichtsstunden, dafür aber bestenfalls in kleinerer Lerngruppe und mit besserem Output.

    Ich hatte 1972 in der 6. Klasse nur 18 Stunden und meine Zeugnisse habe viele Fächer mit dem Vermerk „nicht erteilt“. Wir waren allerdings trotzdem 40 SuS in den Klassen und der Gesamtoutput war natürlich bei so viel Unterrichtsausfall auch suboptimal. Wir haben nach neun Schuljahren mit 11 SuS der Ursprungsklasse Abitur gemacht.
    Das kann niemand ernsthaft anstreben.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Ich hatte 1972 in der 6. Klasse nur 18 Stunden und meine Zeugnisse habe viele Fächer mit dem Vermerk „nicht erteilt“. Wir waren allerdings trotzdem 40 SuS in den Klassen und der Gesamtoutput war natürlich bei so viel Unterrichtsausfall auch suboptimal. Wir haben nach neun Schuljahren mit 11 SuS der Ursprungsklasse Abitur gemacht.
    Das kann niemand ernsthaft anstreben.

    Warum? Vielleicht haben die übrigbleibenden 11 dann tatsächlich auch mal wieder echtes Abiturniveau.

  • Das müsste es an jeder Schule geben. Ein Sozpäd pro 100 Schüler. Wären an der Schule meines eigenen Kindes 15 Sozpäds ;)

    Und dann bräuchte es noch ein Jugendamt, dass so ausgestattet ist, dass nicht nur Einsätze bei Bränden in voller Ausdehnung erfolgen sondern bereits bei Schwelbränden und Familien mit Problemen rechtzeitig auch durch die Jugendhilfe unterstützt werden. Diese müsste unbedingt auch mit der Schule zusammen arbeiten.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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