Ich breche (sehr sicher) das Referandariat ab.

  • Das reicht oft nicht. Man benötigt auch Wohlwollen von entscheidenden Stellen.

    Das ist in Firmen auch nicht anders. Der Unterschied ist nur, dass viele Firmen gibt, aber nicht viele Dienstherren ;)

  • Du merkst ja hier, dass jeder andere Erfahrungen und Ansichten hat.

    Ich war von der ersten Minute an dankbar im Schuldienst, genieße die viele frei einteilbare Zeit und die Arbeit mit jungen Menschen.

    Von der Bürokratie bekomme ich nur wenig mit, da ich meinen Schwerpunkt auf Unterricht lege. Einige Dinge ärgern mich auch, aber das ist klagen auf hohem Niveau.


    Wenn du den Entschluss gefasst hast, wieder in der Wirtschaft zu arbeiten und dabei glücklich wirst, ist das auch in Ordnung. Wünsche viel Erfolg

  • Zusatzaufgaben gibt's, aber es gibt Kollegen, die diese systematisch vor die Wand fahren und nicht mehr gefragt werden.

    Schon einmal dran gedacht, dass die Kollegen diese Aufgaben mutwillig vor die Wand fahren, damit sie im Anschluss nicht mehr mit eben solchen Zusatzaufgaben behelligt werden? Wir haben z.B. Kollegen, die sich auf diese Art und Weise die Aufgabe der Klassenleitung vom Hals halten.

  • Und auch wenn ich es mir inzwischen abgewöhnt habe, darauf zu warten, mir ist gerade eine lobende Erwähnung eingefallen, die ich im Referendariat von meinem damaligen Chef bekommen habe. Es ist Jahrzehnte im Gedächtnis geblieben.

    In dem Zusammenhang muss ich immer an den einen UB denken, bei dem es um meinen Einsatz im BDU ging. Meine Schulleiterin hatte den Termin gesetzt und weil ich wußte, dass es ernst wird, habe ich meinen Fachseminarleiter zusätzlich eingeladen. Beide, also auch die SL, hatten die passende Fakulta. Im Anschluss an den UB hat besagte Schulleiterin versucht mich auseinanderzunehmen, woraufhin dann der Fachseminarleiter eingeschritten ist: "Fr. X, wenn sie das selber so unterrichten, haben sie es in den letzten 35 Jahren fachlich falsch unterrichtet! Der Ansatz des Refis ist richtig."

    Damit konnte die SL mir dann für den UB keine 6 mehr reindrücken und mich mit der Begründung rauswerfen. :top:

    Das war echt ganz großes Tennis.

    Später habe ich dann erfahren warum die SL mich loswerden wollte. Sie hatten schon einen Quereinsteiger in der Hinterhand, mußten die Stelle dafür aber zuvor erfolglos ausschreiben und bei der Ausschreibung hat das Schulministerium dann zugegriffen und mich zugewiesen. Beim Diskussionsstarter hier könnte es ja ähnlich sein. Die Schule hat eigentlich einen Kandidaten und hat den Refi aufs Auge gedrückt bekommen.

  • Innerhalb von 13 Tagen hatte ich 2 UBs und ontop noch eine Präsentation (weil die UBs ja nicht reichen), über ein Thema in welchem ich nicht mich auskenne und keine Zeit hatte mich vorzubereiten (Begabtenförderung).

    Zwei UBs in 13 Tagen ist jetzt nichts Außergewöhnliches. Wenn die SL dich ärgern will, hast du zwei UBs an einem Tag. In der 2. Stunde kommt das Seminar und weil die SL in der 2. Stunde keine Zeit hat, meldet sie sich für den gleichen Tag für die 5. Stunde an.

    Das übt dann schon einmal für die UPP. :pirat:

  • Wenn die SL dich ärgern will, hast du zwei UBs an einem Tag. In der 2. Stunde kommt das Seminar und weil die SL in der 2. Stunde keine Zeit hat, meldet sie sich für den gleichen Tag für die 5. Stunde an.

    Das habe ich noch nie gehört, dass eine SL alleine bei einem/einer Refi Unterrichtsbesuche durchführt!? Wenn ein/e Schulleiter*in zu dem Zeitpunkt, wo ein "großer/besonderer UB" stattfindet (bei den "kleinen" UBs ist der/die Schulleiter*in in NDS - zumindest an den BBS - nicht dabei), keine Zeit hat, nimmt ein anderes Mitglied der erweiterten Schulleitung - i. d. R. die stellvertretende Schulleitung - daran teil.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das habe ich noch nie gehört, dass eine SL alleine bei einem/einer Refi Unterrichtsbesuche durchführt!?

    In NRW darf die Schulleitung jeder Stunde eines Refis unangekündigt beiwohnen. Sie könnte sich also durchaus auch rein rechtlich unangekündigt den ganzen Schultag lang bei einem Refi hinten rein setzen und begutachten. Es ist allerdings guter Ton, wenn auch nicht verpflichtend, dass man sich als SL wenige Tage zuvor ankündigt. Aber ja, dann hat man halt zwei UBs an einem Tag.

    Ich kenne es z.B. von allen bisherigen Schulleitungen so, dass sie die komplette Doppelstunde sehen wollten, auch wenn der UB eigentlich nur die ersten/letzten 45 Minuten der Doppelstunde andauern sollte. Aber wie gesagt, die SL darf immer unvorangekündigt begutachten. Allerdings braucht man, wenn auf die Ankündigung verzichtet wurde, keinen kompletten Unterrichtsentwurf schriftlich einzureichen.

  • Ich kenne es z.B. von allen bisherigen Schulleitungen so, dass sie die komplette Doppelstunde sehen wollten, auch wenn der UB eigentlich nur die ersten/letzten 45 Minuten der Doppelstunde andauern sollte

    Ich Gottseidank nicht! Ich kenne auch keinen aus dem Ref, bei dem das so war.

    Meine SL hätte dafür gar keine Zeit.

  • Ich konnte mit meinem Schulleiter im Referendariat jetzt nicht besonders gut, aber solche Auswüchse habe ich weder selbst erlebt, noch bei anderen Referendaren irgendwas vergleichbares mitbekommen.

    Ich spüre da wieder eine platty'sche Übertreibung.

  • In NRW darf die Schulleitung jeder Stunde eines Refis unangekündigt beiwohnen. Sie könnte sich also durchaus auch rein rechtlich unangekündigt den ganzen Schultag lang bei einem Refi hinten rein setzen und begutachten.

    Ich schätze, das ist auch in NDS rein rechtlich der Fall (und - wie Klinger gerade schrieb - vermutlich nicht nur bei LiV sondern bei jeder Lehrkraft). Nichtsdestotrotz habe ich noch nie gehört, dass sich eine SL so verhält.

    Ich kenne es z.B. von allen bisherigen Schulleitungen so, dass sie die komplette Doppelstunde sehen wollten, auch wenn der UB eigentlich nur die ersten/letzten 45 Minuten der Doppelstunde andauern sollte.

    Auch das habe ich hier noch nie erlebt/gehört, weder von BBS-LiV noch von LiV anderer Schulformen. Bei den "großen/besonderen" UB sind an den nds. BBS die SL - wie auch die drei Fachleiter*innen (die der beruflichen Fachrichtung und des Unterrichtsfachs sowie der/die Leiter*in des pädagogischen Seminars) - nur bei einer Unterrichtsstunde, also 45 Min. einer Doppelstunde, dabei. An den "kleinen" UB nimmt bei uns lediglich die Fachleitung des Unterrichtsfachs bzw. der beruflichen Fachrichtung teil sowie ggf. die Fachlehrkraft, wenn der UB im betreuten Unterricht stattfindet.

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  • Ich kenne das auch sowohl vom Ref (NDS) als auch meiner Berufstätigkeit (NRW, eine Handvoll verschiedene Schulleitungen), dass die Schulleitung sich immer einem existierenden UB (ob groß oder klein) dazugesellt hat.
    Keine der Schulleitungen war darauf hinaus, die Reffis zu verhätscheln und vorm Seminar zu "schützen", aber keine hatte daran Interesse, dem/der Reffi mehr Stress und Arbeit aufzudrücken.

  • ach so: DAS natürlich. das habe ich erlebt.
    Ich meinte es so, als wäre das Seminar grundsätzlich der Feind und die Schule die Alliierte. Das sehe ich bei einigen KuK und das finde ich total doof. Also von Anfang an auf bad cop good cop gehen, obwohl es - meiner Meinung nach - eine Ausbildungsallianz sein sollte.

  • ach so: DAS natürlich. das habe ich erlebt.
    Ich meinte es so, als wäre das Seminar grundsätzlich der Feind und die Schule die Alliierte. Das sehe ich bei einigen KuK und das finde ich total doof. Also von Anfang an auf bad cop good cop gehen, obwohl es - meiner Meinung nach - eine Ausbildungsallianz sein sollte.

    Ja, da gebe ich Dir Recht. Zunächst gehen wir doch mal davon aus, dass wir gemeinsam an dem Erfolg der Ausbildung interessiert sind. Das ist auch aus meiner Erfahrung die Regel. Wenns dann hakt, kann die Schule immer noch Schützenhilfe leisten, wenns denn gerechtfertigt ist.

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