Alkohol auf Studienfahrten

  • Brandenburg sieht das zum Glück einfach:

    Schulleitung unterschreibt, Schulleitung haftet im Fall bzw das Land. Alkohol auf schulfahrten ist auch bei volljährigen untersagt und nur in ganz bestimmten Fällen mit Genehmigung möglich.

    Find ich gut, denn meistens (nach meiner Erfahrung als jemand der leider schon zwei Fahrten wegen übermäßigem Konsum abrechnen musste)….nimmt das durchaus Sphären an die nicht planbar sind.


    Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann.

    Der Himmel ist nicht mein Limit, ich bin es.

  • Urteil: Eltern müssen die Rückfahrt ihres Kindes bezahlen, nachdem dieser wegen des Konsums von Wodka von einer Klassenfahrt ausgeschlossen worden war.

    https://www.news4teachers.de/2024/01/wodka-…-sohnes-zahlen/

    Probiert das gerne mal analog bei einem Sek II Schüler, der ein Bier getrunken hat, welches er sich in seiner nicht unmittelbar beaufsichtigten Zeit (die es bei Sek II Schülern problemlos geben darf) legal gekauft hat. Der Unterschied wird dann schnell deutlich werden.

  • Probiert das gerne mal analog bei einem Sek II Schüler, der ein Bier getrunken hat, welches er sich in seiner nicht unmittelbar beaufsichtigten Zeit (die es bei Sek II Schülern problemlos geben darf) legal gekauft hat. Der Unterschied wird dann schnell deutlich werden.

    Und wenn eine Gruppe auf dem Zimmer sitzt und 5 Weinflaschen rumstehen? Machst du dann einen Pustetest zur Ermittlung der getrunkenen Glaszahl?

    Und wie mehrfach gesagt, die allermeisten Jugendlichen trinken weder Bier noch Wein. Es ging im Ausgangsthread aber um Restaurantbesuche, bei denen man großzügig nichtbranntweinhaltige Getränke erlauben wolle, damit später nichts Hartes auf dem Zimmer getrunken werde.

    Im von dir beschriebenen Beispiel hätte wohl niemand den Schüler postwendend heimgeschickt, sondern andere Maßnahmen gefunden, etwa das Gespräch. Wenn aber, was wahrscheinlicher ist, die ganze Gruppe in den Pub geht, um zu trinken, dann ist das Ziel der Klassenfahrt verfehlt und die klar genannten Regeln sind gebrochen. Warum sollte das aber passieren, wenn man es vorher zur Bedinung gemacht hat? So viel Vertrauen möchte ich dann jedenfalls in eine Gruppe haben, mit der ich ins Ausland fahre.

  • Wenn die ganze Gruppe in den Pub geht, dann ist das in den allermeisten Fällen auch kein Drama, sondern die hatten einfach einen netten Abend. Da die NRW-Regeln ja offensichtlich völlig realitätsfern sind, würde ich natürlich pflichtgemäß eine pädagogisch wertvolle Ansprache halten und es ansonsten als Bagatelldelikt unsanktioniert lassen, sofern sich keiner ins Koma säuft und alle am nächsten Tag einsatzfähig sind.

    Ich muss sagen, ich finde die BW-Regelung erheblich angemessener und Bier oder Wein beim Abendessen völlig okay. Dass man ein gewisses Maßhalten erwartet, kann man den meisten Schülern doch durchaus begreiflich machen, ohne sie direkt zu entmündigen und ihnen ein Recht abzusprechen, das sie außerhalb der Schule längst haben. Die vom TE angedachte Variante finde ich daher insgesamt pragmatisch und vernünftig.

  • Es bucht doch sowieso nicht "der Lehrer", sondern die Schulleitung unterschreibt alle Dokumente. Und es wird auch nicht finanziell in Vorleistung gegangen. Ich sehe das Risiko für den einzelnen Lehrer nicht so recht.

    Die sicherste und einfachste Methode hier nicht fahren zu müssen, ist darauf zu bestehen.

    Sie gehören zur Dienstpflicht, aber es ist leichter als in anderen Bundesländern nicht zu fahren. Am einfachsten ist es, darauf zu bestehen, selbst keinen Cent privat zu zahlen oder vorzustrecken.

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  • Ich frage mich weiterhin, wie du darauf kommst.

    "Aktuell trinken 6,9 Prozent der weiblichen und 12,4 der männlichen 12- bis 17-Jährigen regelmäßig, also mindestens einmal wöchentlich, Alkohol. Im Vergleich zu 2004 haben sich die Werte hier mehr als halbiert.

    • Von den 18- bis 25-jährigen Frauen trinken 18,2 Prozent regelmäßig, von den 18- bis 25-jährigen Männern 38,8 Prozent. Diese Werte erreichen zwar den niedrigsten Stand seit Beginn der Beobachtung, gehen aber seit etwa 2016 nur noch leicht zurück."

    https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/…-corona-niveau/

  • ... und ich höre hier heraus, dass "man" Alkohol trinkt und es "dazugehört". Was offensichtlich gar nicht der Fall ist, ich bin selbst von den Zahlen überrascht, die ich da las.

    12% der männlichen Kinder ab 12 trinken jede Woche, das ist krass, selbst wenn es rückläufig ist.

    Wenn man in anderen Staaten guckt, ändern bestimmte Maßnahmen durchaus was am Konsum. (Extra Läden etc.)

  • Weil's nicht "schmeckt" in dem Sinne, die Getränke sind nicht süß. Und Wein schmeckt halt nie zu den Preisen, die sich Elftklässler leisten können.

    Kennst du denn einen einzigen Jugendlichen, der sich gepflegt ne Flasche Wein zum Abendbrot aufmacht?

    Bei uns ist es bei tatsächlich fast immer Bier oder Mischgetränke mit Bier und Wein (unter 10 %), wenige trinken Wein (meist auf Weinfeste (gibt es hier in jedem Dorf, irgendwo fast jedes Wochenende)).

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  • 12% der männlichen Kinder ab 12 trinken jede Woche, das ist krass, selbst wenn es rückläufig ist.

    Wenn man in anderen Staaten guckt, ändern bestimmte Maßnahmen durchaus was am Konsum. (Extra Läden etc.)

    Zwölfjährige trinken vermutlich deutlich seltener als siebzehnjährige. Ich finde diese Angabe daher wenig aussagekräftig. Sinnvoller wäre es gewesen zumindest die sechzehn- und siebzehnjährige extra anzugeben (und 12 - 15). Zumindest sehe ich bei uns deutliche Unterschiede.

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  • Stimmt, ich übertreibe und es ist völlig okay, mit 17 regelmäßig Alkohol zu trinken. Es ist zwar insgesamt in der Gesellschaft ein riesen Problem und jährlich sterben Zehntausende an den Folgen aber für unter 18-Jährige ist er okay, solange er aus Bier oder Wein kommt.

    Insbesondere dass Gymshark dem beipflichtet, der seine eigene Gesundheit so im Griff hat, dass er bis zu seinem Ableben im hohen Alter gesund bleibt, hat mich überzeugt.

  • Meine anekdotische Erfahrung vom Dorf:

    Ich bin in der Jugend sehr früh mit Alkohol in Kontakt getreten. Je besoffener man auf dem Schützenfest war, desto lustiger für andere. Teils Jahre wurden Storys erzählt, wie Mädchen mit warmen Bier besoffen gemacht wurden. Wenn ich heute daran zurückdenke, wird mir anders.

    Bei meinen Kindern und deren Freunden war das zum Glück sehr viel anders. Der Umgang mit Alkohol ist gemäßigter. Sehr viel später angefangen und auch sehr vorsichtig im Umgang. Da wird auch oft gar nichts getrunken und stattdessen noch Auto gefahren. Das wäre bei mir damals kaum denkbar gewesen.

    Ich habe daher den Eindruck (kann aber natürlich auch an meiner Bubble liegen), es ändert sich langsam und es ist nicht mehr ganz so gesellschaftsfähig wie zu meiner Zeit auf dem Dorf.

    Und ich verstehe Quittengelee auch, aber Du wirst diese gesellschaftlichen Konventionen sicher nicht mit einem Verbot von Alkohol in der SEK II auf Klassenfahrten ändern können. Sowas dauert eben und wir werden es vermutlich nicht mehr erleben. Es ist auf jeden Fall eine nahezu unmögliche Sache, Sek II-Schülern in ihrer freien Zeit während einer Klassenfahrt den Alkohol grundsätzlich zu verbieten.

  • Stimmt, ich übertreibe und es ist völlig okay, mit 17 regelmäßig Alkohol zu trinken. Es ist zwar insgesamt in der Gesellschaft ein riesen Problem und jährlich sterben Zehntausende an den Folgen aber für unter 18-Jährige ist er okay, solange er aus Bier oder Wein kommt.

    Insbesondere dass Gymshark dem beipflichtet, der seine eigene Gesundheit so im Griff hat, dass er bis zu seinem Ableben im hohen Alter gesund bleibt, hat mich überzeugt.

    Musst du denn immer so unnötig schwierig sein? Wo hat Kris24 denn gesagt, dass es für 17 jährige (oder so irgendwen) in Ordnung ist regelmäßig Alkohol zu trinken?

  • ...Wo hat Kris24 denn gesagt, dass es für 17 jährige (oder so irgendwen) in Ordnung ist regelmäßig Alkohol zu trinken?

    Ich muss nicht suchen.

    Zwölfjährige trinken vermutlich deutlich seltener als siebzehnjährige. Ich finde diese Angabe daher wenig aussagekräftig. Sinnvoller wäre es gewesen zumindest die sechzehn- und siebzehnjährige extra anzugeben (und 12 - 15). Zumindest sehe ich bei uns deutliche Unterschiede.

    Sie ist aber nicht die einzige, die Alkoholkonsum von Jugendlichen rechtfertigt und verharmlost.

    M.E. ist der Gesetzgeber zu lasch und wir sollten generell einen anderen Bezug zu Alkohol bekommen. Dass es zum Glück schon Fortschritte gibt, wurde bereits geschrieben.

    Was mich stört, ist die Selbstverständlichkeit, mit der einige Kolleginnen und Kollegen Alkohol auf Klassenfahrten nicht nur hinnehmen sondern regelrecht verteidigen.

    Wenn man schreibt, ich habe keine Lust, das durchzusetzen ist eine Sache. Dass man aber seitenweise schreibt, dass Jugendliche nicht 5 Tage ohne auskommen können ist einfach verrückt- oder unnötig schwierig?

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