Ausbildung abbrechen und doch in die EF?

  • Einen schönen Abend wünsche ich euch allen,

    ich bin ken Lehrer, sondern zurzeit Azubi. Ich will jetzt nicht viel über die Ausbildung sprechen, also mach ich es kurz. Die Ausbildung gefällt mir aus verschiedenen Gründen nicht mehr, und ich hab überlegt da ich ja eh qualifiziert bin ob es nicht möglich wäre in das jetzige Halbjahr noch einzusteigen, oder zum 2. Halbjahr einzusteigen. Ich würde mich über viele Antworten freuen.

    Zu mir: Wohne in Nrw, 16 Jahre, MSA mit Quali

    Mit freundlichen Grüßen!

    • Offizieller Beitrag

    Der TE ist leider nicht schreibberechtigt, daher gesperrt, könnte aber noch mitlesen.

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    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Falls du zurück möchtest an die allgemeinbildende Schule, in die gymnasiale Oberstufe (oder in die 11. Klasse einer beruflichen Schule mit anderem Bildungsziel als dem Abitur): Nimm so schnell wie möglich Kontakt auf mit in Frage kommenden Schulen. Ob die noch Platz haben für dich. Ab wann sie dich aufnehmen können. Grundsätzlich hat es so etwas bereits in der Vergangenheit gegeben. Ein analoges Beispiel: Wer in der Einführungsphase im ersten Halbjahr für einen Schüleraustausch im Ausland ist, kann im 2. Halbjahr die EF besuchen und dann die Versetzung in die Qualifikationsphase erhalten ("passende" Noten vorausgesetzt). Wendet man dieses auf dich an, dann könntest du noch jetzt in das laufende Schuljahr einsteigen und hättest keinen Zeitverlust.

    (Ich schreibe mit dem Blickwinkel aus Niedersachsen, aber Schulrecht ist in vielen Bundesländern sehr ähnlich, die haben alle voneinander abgeschrieben. Oder halten sich an die Regelungen der Kultusministerkonferenz.)

  • Das Schuljahr in NRW geht jetzt bereits 2 Monate. Selbst wenn ein später Einstieg noch möglich sein sollte, müsstest du den Stoff von 2 Monaten "mal eben" nachholen. Kannst du eine 2. Fremdsprache (Französisch?) aus der Mittelstufe vorweisen? Wenn nein, müsstest du einen Kurs neu beginnende 2. Fremdsprache besuchen. In diesen Kursen ist das Lerntempo ziemlich hoch, da du in 3 Jahren das lernst, wofür andere Schüler (m/w/d) sonst 6-7 Jahre haben.

    Ich würde eher das (Berufs-)Schuljahr zu Ende machen, schauen, was du beruflich später machen möchtest, überlegen, ob du dafür wirklich das Abitur benötigst, und wenn ja, frisch zum nächsten Schuljahr wechseln.

  • In diesen Kursen ist das Lerntempo ziemlich hoch, da du in 3 Jahren das lernst, wofür andere Schüler (m/w/d) sonst 6-7 Jahre haben

    Das ist doch Unsinn. Man lernt da eben 3 Jahren, was in 3 Jahren gelernt wird.

  • Das bezweifle ich.

    Laut Curriculum NRW (neu einsetzende Fremdsprache Französisch):

    Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler im Grund-
    kurs die Niveaustufe B1 mit Anteilen von B2 des GER.

    Im Vergleich dazu aus demselben Curriculum (fortgeführte Fremdsprache Französisch):

    Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler im Grund-
    kurs die Niveaustufe B2 des GER.

    OK, das ist ein minimaler Abstand (B1-B2 vs. B2), gebe ich dir. Es bleibt dennoch sportlich, innerhalb von drei Jahren die wichtigsten Grammatikformen (Zu meiner Überraschung wird sogar der subjonctif présent erwähnt.) durchzuarbeiten, um dann in der Kursstufe über französische Literatur und Kultur zu sprechen und zu schreiben.

  • Das ist doch Unsinn. Man lernt da eben 3 Jahren, was in 3 Jahren gelernt wird.

    Chilipaprika kann da vielleicht mehr dazu sagen, aber laut zugrunde liegendem Curriculum stimmt das so nicht. Es sei denn, du möchtest darauf hinaus, dass Curriculum und schulische Realität 2 Paar Schuhe sind, aber dann liegt der Hund an ganz anderer Stelle begraben.

  • Zum Thema 2. Fremdsprache / Lerntempo (wenn auch eigentlich hier off topic).

    Man lernt diese FS (oft ist es Französisch) in der Sekundarstufe I. Je nach Bundesland ab der 6. oder 7. Klasse. Bis zum Ende der 10. Klasse.

    In der Sek II kann eine neu beginnende Fremdsprache (wenn durch die Schule angeboten) gewählt werden. Manchmal muss dies auch erfolgen, wenn zuvor keine zweite Fremdsprache erlernt wurde. Ohne kein Abitur. Oft ist dies Spanisch.

    Am Ende von Klasse 10 soll das Niveau B1 erreicht sein. (Französisch-Lehrkräfte berichten oftmals, dass dies viel zu optimistisch gedacht ist - mein Eindruck deckt sich hiermit.)

    Bei (z.B.) Spanisch neu in der Sek II soll ebenfalls am Ende des "Sprachkurses" das Niveau B1 erreicht sein. Die Lehrwerke sind daraufhin angelegt. Ob die SuS dem folgen (können/wollen)?

    In der Sek I ist (zu Beginn) der Fremdsprachenunterricht noch spielerischer angelegt. Zudem verwendet man mehr Zeit damit, den SuS die Grammatik auch in der Muttersprache genauer zu erklären (z.B. passive im Englischen erklärt sich schwieriger, wenn die SuS auch im Deutschen dies noch nicht sicher aktiv verwenden, von der Theorie nur wenig Ahnung haben). Die SuS müssen noch Arbeitstechniken wie "Vokabeln lernen" lernen. (Ob sie die Vokabeln danach / in der Sek II lernen, steht natürlich auf noch einem ganz anderen Blatt...) Nur einige Beispiele, warum das Lerntempo tatsächlich höher ist und höher sein darf.

    Insofern: Ja, es ist absolut möglich, eine Fremdsprache innerhalb von 3 Jahren auf dem Niveau B1 zu erlernen. Das ginge bei Bedarf (und Motivation) auch noch deutlich schneller.

  • Laut Curriculum NRW (neu einsetzende Fremdsprache Französisch):

    Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler im Grund-
    kurs die Niveaustufe B1 mit Anteilen von B2 des GER.

    Die Niveaustufen sind nicht äquidistant. B1 ist ungefähr auf halbem Weg zu B2.

    Wenn es bei Französisch so ist, wie bei Englisch, wovon ich ausgehe, dann hat zum Ende der Q-Phase ein signifikanter Teil de SuS kein B2 erreicht.

  • Grundsätzlich hat es so etwas bereits in der Vergangenheit gegeben. Ein analoges Beispiel: Wer in der Einführungsphase im ersten Halbjahr für einen Schüleraustausch im Ausland ist, kann im 2. Halbjahr die EF besuchen und dann die Versetzung in die Qualifikationsphase erhalten ("passende" Noten vorausgesetzt). Wendet man dieses auf dich an, dann könntest du noch jetzt in das laufende Schuljahr einsteigen und hättest keinen Zeitverlust.

    (Ich schreibe mit dem Blickwinkel aus Niedersachsen, aber Schulrecht ist in vielen Bundesländern sehr ähnlich, die haben alle voneinander abgeschrieben. Oder halten sich an die Regelungen der Kultusministerkonferenz.)

    gilt für NRW analog.

    ich würd an Deiner Stelle schnellstmöglich bei nem Berufskolleg mit Gymnasialkapitel anfragen - imho sind die deutlich flexibler und machen mehr möglich, als am Gymnasium. Vielleicht, weil ihnen einfach mehr an den SuS liegt.

  • Einen schönen Abend wünsche ich euch allen,

    ich bin ken Lehrer, sondern zurzeit Azubi. Ich will jetzt nicht viel über die Ausbildung sprechen, also mach ich es kurz. Die Ausbildung gefällt mir aus verschiedenen Gründen nicht mehr, und ich hab überlegt da ich ja eh qualifiziert bin ob es nicht möglich wäre in das jetzige Halbjahr noch einzusteigen, oder zum 2. Halbjahr einzusteigen. Ich würde mich über viele Antworten freuen.

    Zu mir: Wohne in Nrw, 16 Jahre, MSA mit Quali

    Mit freundlichen Grüßen!

    Ich kann dazu nur sagen, dass wir vergleichbares bereits gemacht haben und das durchaus funktioniert hat. Das steht und fällt halt wie so oft mit der eigenen Motivation und dem Durchhaltevermögen. Und wie schon einmal beschrieben wurde: Schüler, die während der E-Phase (zumindest vorübergehend) im Ausland waren, können i.d.R. auch wieder einsteigen. Das macht aber wirklich nur dann Sinn, wenn das nicht nur eine Art Auffangstation für dich sein soll, sondern du wirklich "Gas geben" möchtest und das Abi noch machen willst.

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