Gen Z lässt sich nicht mehr so viel bieten. Schule sollte kein sozialer Fußabtreter mehr sein.

  • Zitat: Mit alter Denke und Autoritätsgehabe packt man die Gen Z nicht, auch nicht unbedingt mit mehr Geld. Die Gen Z möchte den Sinn hinter ihrer Arbeit sehen. Und sieht sie ihn nicht, kündigt sie innerlich sehr schnell und zeitversetzt bald äußerlich.

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    Dann ist doch der Lehrerberuf wie geschaffen für die Gen Z. Es gibt doch kaum einen Beruf, der einem mehr Sinn verleiht, als das vermitteln von Kenntnissen und Fähigkeiten. Plötzlich sieht man wie bei einem Schüler ein Licht aufgeht, wie der Schüler genau in diesem Moment etwas verstanden hat. Das leuchten in seinen Augen. Da kann man als Lehrer doch Stolz sein und verspürt den Sinn der täglichen Mühen.

    Andere befriedigende Berufe sind doch nur noch im Krankenhaus zu finden.

    Schule und Krankenhaus sind doch die Berufe, die wirklich noch Berufung sind und nicht nur Job.

  • Ich bin nicht GenZ, aber als mittelalter Millenial nicht ganz so weit weg.

    Mich persönlich würde die fehlende Flexibilität an diesem Beruf heutzutage massiv stören. Gebunden an Ferien, keinerlei Home Office Möglichkeiten, Ortsgebundenheit, verkrustete Strukturen.

    Würde ich nochmal studieren würde ich direkt bei Mathematik bleiben und Informatik als Nebenfach wählen. Oder gleich Informatik studieren und in die IT gehen.

  • Fairerweise war die Frage aber ja, ob du daran Freude hast, ob du nicht doch lieber im beruflichen Gymnasium oder welcher auch immer euer "Luxus"bildungsgang ist, eingesetzt wärst. ;)

    Ich vermehrt im Luxusbildungsgang eingesetzt und mache das auch gerne. Das ist inhaltlich fordernder. die "niederigerer" Bildungsgängen sind fachlich easy, Vorbereitung braucht man eigentlich nicht, weil man in jeder Lage fachlich voraus ist. Ich unterhalte mich im Unterricht oft über Themen, die gar nicht zum Unterricht gehören. Wenn die Klasse Interesse an irgendwas findet, springe da auf. Irgendwann kann man das auch wieder zum Thema des Unterrichts lenken und es geht etwas voran. Da die Bildungsziele eh sehr niedrig sind, kann man das ohne Probleme machen.

  • Auch wenn man da fachlich nicht besonders viel erreichen kann, kann man trotzdem eine gute Zeit zusammen haben. Und manchmal auch inhaltlich was erreichen. Es dauert in manchen Bildungsgängen eben deutlich länger bis man überhaupt einen Zugang zur Klasse hat. Die sind oft über viele Jahre durch das Raster gefallen, die Sek. I hat sie aufgegeben. Mit dieser Vorerfahrung kommen die dann an und müssen aufgebaut werden. Bei manchen klickt es dann und es kommt auch was dabei raus. Alle kann man nicht retten, aber eine lustige Zeit kann man dabei trotzdem haben. Wenn man immer alles sehr eng sieht, dann stelle ich mir das natürlich furchtbar vor.

    Ich würde eher sagen, die haben sich ganz überwiegend selbst durch alle Raster geschossen.

    Wenn ich im Unterricht inhaltlich "nicht besonders viel" oder nur "bei manchen" überhaupt was erreichen kann, empfinde ich das als null befriedigend und mich selbst als teure Ressourcenverschwendung. Für den armseligen Output bin ich definitiv überbezahlt. Und frage mich, was wir uns als Gesellschaft da eigentlich leisten..

  • Was wäre die Alternative, wenn solche Jugendlichen in der Schule stranden? Nix mit ihnen machen? Sie kommen nun mal, wie sie kommen. Kinder können im seltensten Fall was dafür, wie sie sind. Eltern und Gesellschaft (und das ganze auch miteinander verwoben) formen diese Kinder. Wenn wir also was ändern wollen, müssen wir...?

    Ich unterrichte die Kinder, die zu mir kommen. Und auch ich bin oft genug entsetzt, wie die kommen (Förderschule am Brennpunkt zeigt da viel), aber was soll ich mit ihnen machen? Wieder heimschicken? Abschreiben lassen? Mache ich. Und dann?

    Sicher, es läuft einiges falsch. Aber ich versuche aus meinen Schülern freundliche, strebsame Kinder/Jugendliche zu machen. Und lebe das als Beispiel vor.

  • Die schleppen dann aber keine Kisten und putzen keine Büros bzw machen das so schlecht und grottig, dass es nur viel mehr Arbeit macht. Und dann?

    Dann gibt Lebensmittelgutscheine und ein 4er Zimmer im Wohnheim zur Grundversorgung, wenns nach mir ginge. Wer da raus will, möge den Hintern hoch kriegen

    Ich weiß, leider Wunschdenken hierzulande.

    Noch.

  • Verstehe ich nicht ganz.

    Was hat das mit den Kindern zu tun?

    Ich verstehe die Frage nicht. Wer keine Lust hat Kisten zu schleppen und auch kein angemessenes schulisches Verhalten zeigt, also gesellchaftliche Erwartungen nicht erfüllen möchte, sollte konsequenterweise auch das Recht auf groß Versorgungsleistungen verwirkt haben und minimal gesetzt werden.

  • Zu meiner Studienzeit konnte man auch problemlos das Physikdiplom mit dem Staatsexamen in Physik und Mathematik kombinieren.
    Und selbst von denjenigen, die gerne Lehrer werden wollte, haben manche beides gemacht, damit sie flexibler bleiben. Natürlich interessiert das dann nach ein paar Jahren kaum noch, aber man hat einen Abschluss, der nicht nur in der Schule zählt.

    Heute ist das aber nicht mehr so einfach, glaube ich.

    Ja, ein Freund von mir hat zuerst das Diplom in Physik gemacht und dann das zweijährige Ref. in Bayern. Er ist Mathe/Physiklehrer am Gymnasium seitdem, also 1990 oder 1992.

  • Ich verstehe die Frage nicht. Wer keine Lust hat Kisten zu schleppen und auch kein angemessenes schulisches Verhalten zeigt, also gesellchaftliche Erwartungen nicht erfüllen möchte, sollte konsequenterweise auch das Recht auf groß Versorgungsleistungen verwirkt haben und minimal gesetzt werden.

    Die Leistungen erhalten aber doch die Eltern und wir sprechen von den Kindern...?

  • Ich verstehe die Frage nicht. Wer keine Lust hat Kisten zu schleppen und auch kein angemessenes schulisches Verhalten zeigt, also gesellchaftliche Erwartungen nicht erfüllen möchte, sollte konsequenterweise auch das Recht auf groß Versorgungsleistungen verwirkt haben und minimal gesetzt werden.

    Mit der Vorgehensweise verdienen sie dann mehr als wir, da sie dann ihre "Karriere" als Drogenkurier starten. Die ehrenwerten Gesellschaften reiben sich schon die Hände, die habe seit Jahren aufstrebende Konjunktur und suchen neue Mitarbeiter, da die alten im Knast weiter arbeiten.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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