Frage zur Versetzung 😞

  • Liebe KuK,

    ich kann nicht mehr.

    Ich fühle mich auf meiner Schule extrem unwohl und ich will hier weg. So schnell es geht.

    Ich bin Beamtin auf Probe (in BW am Gym). Ich soll laut SL dieses Jahr auf Lebenszeit verbeamtet werden. Ich war schon letztes Schuljahr an der Schule. Es ist also mein zweites Jahr an dieser Schule.

    In meinem Einstellungsbrief stand, dass ich 3 Jahre bleiben muss. Ich halte das aber kein weiteres Jahr aus.

    Ich hab schon mit dem PR gesprochen, die mich verstehen. Sie wissen aber auch keine Lösung außer es noch durchzuhalten bis die 3 Jahre vorbei sind.

    Jetzt wollte ich hier fragen, ob irgendwer weiß wie ich da rauskomme?

    Würde es beispielsweise als frühzeitige Versetzung zählen zu sagen mein Lebenspartner findet hier keine Stelle? (was auch wirklich so ist, er ist kein Lehrer).

    Ich hatte ein Gespräch mit der Schulsozialarbeiterin, die merkte, dass es mir nicht gut geht. Nach einem 1,5-stündigem Gespräch sagte sie mir mein Zustand sei besorgniserregend 😞

    Liebe Grüße

  • Was sind denn konkret die Gründe, weshalb Du Dich nicht wohlfühlst und Du "sofort" dort weg musst?

    Vor allem bedenken, woher weißt du, ob genau dieses Problem woanders nicht existiert?


    Keine Ahnun wie es in BW ist und wie alt du bist, wenn es gar nicht geht, gibt es die Option - aus dem Dienst entlassen lassen und neue Planstelle woanders annehmen. Da muss man aber vorher schauen ob das geht.

  • Bolzbold Verschiedene. Ich bin auf einem Gymnasium gelandet mit einem sehr schwachen Leistungsniveau. Die Schulleitung setzt uns wahnsinnig unter Druck den SuS ins Zeugnis keine 5 oder 6 zu geben. Extrem leistungsschwache S werden mitgeschleppt. Kollegen faken Noten oder heften sogar Lösungen hinten auf die Klassenarbeiten etc. S beschweren sich direkt, wenn einer von uns mal eine Ansage macht(z.B. bzgl des Verhaltens) und bekommen dann von der Schulleitung auch noch eine Zustimmung. Ich stehe total unter Druck, da ich Klassen habe in denen eben sehr leistungsschwache S sitzen und ich nicht mehr weiter weiß. Ich kann fast nicht beschriebene Klassenarbeiten nicht mit 2 bewerten.

    Die Eltern beschweren sich auch wegen jeder Kleinigkeit z.B über meinen Kollegen, der es sich notiert, wer nicht die HA gemacht hat.


    Mir wird das alles zu viel. An meiner Refschule war das nicht so extrem.

  • Bolzbold Verschiedene. Ich bin auf einem Gymnasium gelandet mit einem sehr schwachen Leistungsniveau. Die Schulleitung setzt uns wahnsinnig unter Druck den SuS ins Zeugnis keine 5 oder 6 zu geben. Extrem leistungsschwache S werden mitgeschleppt. Kollegen faken Noten oder heften sogar Lösungen hinten auf die Klassenarbeiten etc. S beschweren sich direkt, wenn einer von uns mal eine Ansage macht(z.B. bzgl des Verhaltens) und bekommen dann von der Schulleitung auch noch eine Zustimmung. Ich stehe total unter Druck, da ich Klassen habe in denen eben sehr leistungsschwache S sitzen und ich nicht mehr weiter weiß. Ich kann fast nicht beschriebene Klassenarbeiten nicht mit 2 bewerten.

    Die Eltern beschweren sich auch wegen jeder Kleinigkeit z.B über meinen Kollegen, der es sich notiert, wer nicht die HA gemacht hat.


    Mir wird das alles zu viel. An meiner Refschule war das nicht so extrem.

    "Kollegen faken Noten oder heften sogar Lösungen hinten auf die Klassenarbeiten etc." Hab leider keinen Tipp bzgl. Versetzung aber bei sowas bleibt mir echt die Spucke weg. Wie läuft das dann bei euch im Abi wenn Fremdprüfer involviert sind? Da müsste ja dann ein ganz böses Erwachen eintreten.

  • Satsuma

    Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich habe bisjetzt dort nur die Unterstufe und Mittelstufe unterrichtet. Wies in der Oberstufe abgeht, kann ich dir nicht genau sagen. Ich habe nur mitbekommen, dass der Schulleiter dort alles was geht bis zum Abi durchwinkt. Es machen hier weniger Abi als an meiner anderen Schule. Das ist mir aufgefallen. Einige brechen die Oberstufe von sich aus auch ab.

    In Klassenarbeiten dürfen bei manchen Kollegen S auch ihre Aufschriebe und Lehrbücher verwenden (damit ist jetzt nicht eine Formelsammlung oder eine Deutschlektüre gemeint) und sie dürfen sogar gegenseitig abschreiben. Das ist schulbekannt. Als mir S das erzählten, konnte ich es nicht glauben. Aber es ist wirklich so.

  • Wenn die Schüler wirklich so schlecht sind, könnte es ggf. hilfreich sein mal reale Noten zu verteilen. Wenn dann die komplette Klasse die Note 6 bekommt und wiederholen muss, kannst Du jedenfalls sicher sein, dass die Schulleitung deiner Versetzung nicht mehr im Wege steht. Ich weiß nicht wie es in RP ist, aber in NRW können Schulleitungen etwaige Versetzungen mit der Begründung "der Lehrer ist unabkömmlich" bis zu 5 Jahre blockieren.

  • plattyplus Er will ja gerade, dass niemand sitzen bleibt. Wir sollen alle höchstens die 4 vergeben. Er hat schon meine Fachkollegen bei mir in den U gesetzt um zu schauen,ob ich alles richtig mache (weil ich einigen Leuten anfangs ne 5 gegeben hatte). Oder habe ich dich falsch verstanden ? (tut mir leid, ich weine viel)

    Deswegen verstehn mich eben auch meine KuK.

  • Meines Erachtens erzählt uns Frühling hier Geschichten aus dem Paulanergarten.

    Ich war lange genug an mehreren Gymnasien in Baden-Württemberg als Lehrer tätig, die letzten 14 Jahre meiner Dienstzeit auch als Schulleiter, um mit großer Sicherheit sagen zu können, dass es sich hier um ausgedachtes Zeug handelt.

    Wenn das Erzählte wahr wäre, wäre schon längst die Schulaufsicht dazwischen gegangen.

    Dass es bisher noch keinen Troll-Alarm gegeben hat, wundert mich einigermaßen.

  • Möglich, dass sich hier jemand einen Spaß erlaubt, aber die Noteninflation der letzten Jahre bei gleichzeitig nachlassenden Leistungen in den Vergleichsstudien zeigt, dass Leistungen nicht in allen Fällen mehr so bewertet werden wie es orientiert an den staatlichen Vorgaben der Fall sein sollte.

    Wie ich schon an anderer Stelle schrieb: In der heutigen Zeit kann Leistungsbewertung und Classroom Management nur gelingen, wenn Lehrkräfte wissen, dass sie dabei jederzeit auf die Unterstützung der Schulleitung setzen können. Verfolgt die Schulleitung jedoch eigene Ziele und stellt sich gegen die eigenen Lehrkräfte, wird es nicht lange dauern bis die Schüler (m/w/d) davon erfahren und beginnen, die Dynamik für ihre eigenen Vorteile nutzen. Und dann wird es sehr schwer für die Lehrkräfte, überhaupt noch als Autoritätspersonen durch die Schüler (m/w/d) wahrgenommen zu werden.

    Ich würde noch einmal das Gespräch mit der Schulleitung suchen, sachlich darstellen, dass du auf Basis der Curricula Unterricht auf gymnasialem Niveau erteilst hast, viele Schüler (m/w/d) jedoch im Rahmen der sich anschließenden Leistungsüberprüfung die angestrebten Kompetenzen nicht nachweisen können. Im Bewusstsein deiner staatlichen Verantwortung qua Amt siehst du es als deine Pflicht, realistische Noten nach staatlichen Kriterien zu vergeben, wozu auch die Noten 5 und 6 gehören. Und dann wartest du ab, was als Rückmeldung kommt. Sollte sich die Schulleitung querstellen und darauf bestehen, dass jeder, auch bei schwachen Leistungen, maximal Note 4 zu bekommen habe, kannst du gerne fragen, inwieweit dies mit unserem staatlichen Auftrag vereinbar ist. Und kommen dann nur noch fadenscheinige Argumente, würde ich das Gespräch höflich beenden und zeitnah mit dem Regierungspräsidium (oder wie auch immer eure übergeordnete Behörde heißt) Kontakt aufnehmen und eben diesen den Fall schildern. Im Idealfall hättest du schriftliche Beweise, aber wenn nicht, könnte eine Art Berichtheft (und ggf. Namen anderer betroffener Lehrkräfte), in dem du festhältst, was wann genau gesagt wurde, dazu beitragen, dass die Schulleitung in die Position gebrachr wird, Rede und Antwort übet ihr fragwürdiges Verhalten abgeben zu müssen.

  • Oder habe ich dich falsch verstanden ? (tut mir leid, ich weine viel)

    Ich glaube, dass Du mich falsch verstanden hast. Ich will sagen: Gib realistische Noten. Und wenn dann die komplette Klasse sitzenbleibt, dann ist das eben so. In der Folge wird die Schulleitung, wenn sie wirklich so agiert, wie du es beschrieben hast, alles tun, um dich loszuwerden. Wenn dann die SL dann bei der Schulaufsichtsbehörde anruft und eine Versetzung von dir empfiehlt, kannst schon vor Ablauf der 3 Jahre gehen.

  • Meines Erachtens erzählt uns Frühling hier Geschichten aus dem Paulanergarten.

    Ich war lange genug an mehreren Gymnasien in Baden-Württemberg als Lehrer tätig, die letzten 14 Jahre meiner Dienstzeit auch als Schulleiter, um mit großer Sicherheit sagen zu können, dass es sich hier um ausgedachtes Zeug handelt.

    Wenn das Erzählte wahr wäre, wäre schon längst die Schulaufsicht dazwischen gegangen.

    Dass es bisher noch keinen Troll-Alarm gegeben hat, wundert mich einigermaßen.

    Ich unterrichte an einem Gymnasium in Baden-Württemberg mit über 40 % Schülern mit Migrationshintergrund (mit der höchste Wert bei Gymnasien in unserem Bundesland). Dazu kommen viele ohne Migrationshintergrund, aber aus bildungsfernen Schichten (liegt am Einzugsbereich). Bei Vera 8 sieht man entsprechende Ergebnisse (Kinder mit Migrationshintergrund schneiden signifikant schlechter ab, aber, und darauf sind wir stolz, im Vergleich zu Lernstanderhebung in Klasse 5 deutlich besser immer im Vergleich zum Landesdurchschnitt).

    Ich kann es mir daher auch nicht vorstellen. Es gäbe ständig Gespräche mit den Vertretern vom RP. Schulen wursteln nicht mehr allein vor sich hin.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Gymshark dein zweiter Absatz trifft das alles sehr gut. So ist es nämlich.

    Meine Frage war letztlich nur wie ich von dieser Schule so schnell wie möglich wegkommen (Welche Möglichkeiten gibt es?), weil mir es psychisch wirklich nicht gut geht (liege morgens weinend im Bett). Ich finde es sehr schlimm, dass mir jetzt noch unterstellt wird ich lüge. Dabei suche ich nur Hilfe, um aus meiner Lage rauszukommen. Was an meiner Schule abgeht, habe ich nur auf Nachfrage hier beantwortet.

  • Dann stell doch einen Versetzungsantrag. Ein Kollege empfahl dir, 6en zu vergeben, damit der Schulleiter deine Versetzung unterstützt. Mehr kann ja nicht passieren, wenn du deine Arbeit richtig machst. Ein anderer schlug vor, dass du dich aus dem Dienst entlassen lässt und neu bewirbst: Risiko für dich, aber möglich.

    Weiterer Vorschlag: sich mit Kollegen zusammentun und Veränderung erwirken. Heulend im Bett liegen, weil Schüler*innen zu gute Noten bekommen halte ich für die schlechteste aller Möglichkeiten.

  • Dass es bisher noch keinen Troll-Alarm gegeben hat, wundert mich einigermaßen.

    Es ist halt zu nah an der von uns allen erlebten Realität. Wer hat denn von Euch noch nicht auf Lehrerkonferenzen davon gehört, dass wir Schülerzahlen erreichen bzw. halten müssen, um die Stellen der Kollegen zu sichern? Das geht doch, wenn auch bei weitem nicht so direkt, genau in die gleiche Richtung wie das, was die Fragestellerin oben erwähnt.

  • Dann stell doch einen Versetzungsantrag. Ein Kollege empfahl dir, 6en zu vergeben, damit der Schulleiter deine Versetzung unterstützt.

    Nichtversetzungen ohne Nachprüfung wegen einer 6 in Religion hat damals an meiner Ausbildungsschule jedenfalls schon Wunder bewirkt. Die Schüler hatten diese eine 6 und ansonsten nur die Noten 1 bis 4 auf dem Zeugnis. Eine 6 reicht ja für die Nichtversetzung.

  • Eine widerspruchsfeste 6 zu setzen, ist allerdings auch gar nicht so einfach. Die 5 würde ich allerdings setzen, wenn es nunmal eine ist. Ich erinnere mich aber noch gut an meine eigene Probezeit am Gym und dass das teils unangenehm war, weil definitiv mehr oder weniger direkt Druck ausgeübt wurde, Schüler durchzuziehen.

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