BItte um Hilfe ??? Dienstort- Schule wechseln/ tauschen Referendariat wegen Familie und Kind Stade

  • Hallo zusammen,


    Bitte um Mithilfe.
    Ich bin ein verheirateter Familienvater mit einer 5- monatigen Tochter und habe jetzt meinen Dienstort
    bzw. die Schule zugewiesen bekommen (Studienseminar Stade)...und es ist zu meinem Unglück die Schule (von allen potentiell möglichen) geworden, die am weitesten von meinem Wohnort entfernt ist.
    Da ich bei meiner Tochter seinen muss/will kommt ein Umzug für mich nicht in Frage. Ich müsste täglich mind. 1h mit dem Auto fahren, oder mit 3 mal umsteigen plus + 15min zu Fuß mind.1:30h mit den öffentlichen Bus und Bahn pendeln.
    Jetzt meine Fragen: Habe ich Möglichkeiten an eine andere Schule zu kommen?
    Kann ich mit jemanden tauschen, der vlt. nicht ganz meine Fächerkombi hat (z.B. Sport/Bio <=> Sport/ Geschichte, wobei vielleicht Sport von den Schulen hauptsächlich gesucht wird)?
    Oder gibt es weitere Möglichkeiten?
    Ich weiß, dass einige weiter fahren müssen, aber einen Umzug hätte ich ja früher auch gemacht, nur möchte ich jetzt nicht die Woche über von meiner Kleinen getrennt sein und Suche deshalb eine andere Lösung...


    PS: Ich habe übrigens mit dem Seminarverantwortlichen gesprochen, doch er sagte lediglich, es ist schon alles verteilt und ich müsse die Stelle ja nicht nehmen.
    Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist wohl nicht möglich. Zudem sind der Rest der pot. Schulen 17/20 (die anderen 2 51min 55min) in unter 35min von meinem Wohnort erreichbar.


    Ich danke euch schon mal vielmals für eure Hilfe und ein frohes Fest.
    Liebe Grüße

  • Sei mir nicht böse, aber eine Stunde einfach pendeln ist für sehr viele Kollegen, auch viele mit kleinen Kindern, Alltag. Ist ja nicht für lange, eine Stunde ist gut machbar, das Ref geht vorbei. Ich denke nicht, dass da viel zu machen sein.

  • 1h Pendeln ist nun wirklich nicht viel.
    Das machen viele ihr ganzes Leben.
    Abgesehen davon, ist das Ref nur eine bestimmte Zeit.


    Ich würde auch zu Bus und Bahn raten, ich habe das zum Schlafen genutzt oder auch zum Lesen/Vorbereiten, dann ist die Zeit besser genutzt.
    Ich würde eher noch das Gespräch mit deinen Stunenplanern an der Schule suchen und deine Situation erläutern. Vielleicht ist es sogar möglich, dass du nur an drei Tagen in der Schule bist.

  • Natürlich ist das ärgerlich.
    Aber mal eine andere Frage: Ist deine Tochter versorgt, während du weg bist? Wenn nicht, könntest du dadurch vielleichtetwas erreichen.


    Ich kann dich ansonsten gut verstehen. Ich bin jahrelang immer 45min einfache Strecke gefahren, weil meine Versetzung trotz Kleinkind nicht durchging. Bei dir wären das doch sicher maximal 1,5 Jahre? Du würdest deine Tochter trotzdem noch jeden Tag sehen können, wenn du pendelst.


    Alternativ könntest du ja schauen, ob du einen Mitreferendar findest, der deine Fächerkombi hat und einen Tausch selbst in die Hand nehmen (mit den entsprechenden Schulleitern sprechen, …) Vielleicht ist das Seminar einverstanden, wenn schon eine fertige Lösung da wäre?

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob dir das hilft...


    Ich hatte fürs Ref damals auch eine Schule zugewiesen bekommen, die relativ weit von meinem Wohnort weg war. 90km einfache Strecke. Ich bin damals persönlich zu den Verantwortlichen gegangen und habe meine Situation geschildert. Ich hätte mir damals kein Auto leisten können; ein Umzug kam genauso wenig infrage. Bei mir hatte es aber viel weniger schwerwiegende Gründe als bei dir. Ich habe dann ein andere Schule bekommen.


    Ich würde mich nicht so einfach abwimmeln lassen. Ruhig und freundlich nochmal mit den Verantwortlichen reden. (Wer direkt auf Krawall gebürstet ist, wird wohl aus Prinzip keinen Blumentopf gewinnen.)


    Lg und alles Gute,
    Mrs Pace

  • Ich würde noch mal versuchen, zu tauschen.
    Wenns nicht klappen sollte: 1 h ist machbar, ist ja für ne begrenzte Zeit. Und auch nicht jeden Tag, wegen Seminar.


    Und: an Wochenenden und in den Ferien wird dann umso mehr gekuschelt :)


    (Außerdem weiß man nie, wofür's gut ist, vielleicht kommst du in die coolste Schule ever :top: )

  • Tauschen mit einem Mitreferendar geht nicht mehr nach Zuweisung einer Schule (jedenfalls in NRW, wird in Nds aber kaum anders sein).


    Kannste nix machen, wenn der Seminarverantwortliche nicht will (1 Stunde für einen einfachen Weg, ist jetzt auch nicht soooo ungewöhnlich....Wenn zwingend ein Umzug notwendig wäre, okay, dann hätte man nochmal insistieren können...)


    Ich weiß nicht, wie die so drauf sind an dem Seminar, aber denk dran, Du bist von den Leuten die nächsten 1 1/2 Jahre 100% abhängig (deshalb würde ich auch den Seminarnamen rauseditieren)

  • Ich finde die Strecke jetzt nicht so ungewöhnlich lang und die ist auch mit Kindern machbar (ich weiß wovon ich rede). Wenn du Glück hast liegen die Studienseminare näher und du musst auch nicht an allen anderen Tagen in die Schule.

  • Randbemerkung: Mein Fahrweg via "Öffentlichen Verkehrsmitteln" rund 2 Stunden und 15 Minuten - mit 3mal umsteigen; wenn ALLES gut geht!


    Mache das seit über einem Jahr und stehe teilweise dafür vor 4 Uhr auf, um pünktlich!!! zur 1. Stunde vor Ort zu sein...


    Und wenn ich dann lese, eine Stunde Fahrzeit - diese Strecke ist für mich via Auto noch nichtmal in der Zeit zu schaffen!


    Du siehst, es geht...man muss halt bereit dafür sein ;)

  • Und Franzi hast du auch ein kleines Kind zu versorgen?


    Bei mir war es vor 12 Jahren auch in Stade genauso und meine Schule wurde nach Zuweisung noch getauscht. Ich habe damals auch aus verschiedenen Gründen um eine Hamburg-nahe Schule gebeten und eine direkt kurz vor Cuxhaven bekommen. Manchmal muss man die nicht verstehen.

  • *Weil es mir früher oder aktuell auch so schlecht geht, darf es einem Referendar heute ruhig auch so schlecht gehen*


    Überaus empathisch.


    Ich hatte damals eine Schule, die 40km Luftlinie von meinem Wohnort entfernt war, mit ÖPNV aber nicht unter zwei Stunden erreichbar war. Das hieß also um 5 Uhr aufzustehen, um 6 Uhr den Bus zu nehmen, um 6.30 den Zug, um dann um 8 am Schulort zu sein und um 8.20 Uhr die erste Stunde zu halten.
    Klar könnte ich jetzt sagen, ich hatte es damals auch so beschissen, also stell Dich nicht so an, lieber TE.
    Das hilft ihm aber nicht weiter - insbesondere nicht mit Familie.


    @Mister S
    Wenn Dir das Seminar bereits gesagt hat, dass alles verteilt ist, dann ist der Drops in der Regel gelutscht. Nebenbei, meine Seminarleiterin war damals ähnlich verständnisvoll...
    Es wird Dir daher wohl nichts anderes übrig bleiben, als in den sauren Apfel zu beißen und zu pendeln. Alternativ kannst Du natürlich auch nochmal die übergeordneten Stellen ansprechen.


    Ja, es ist doof. Ja, es ist unfair im Vergleich zu den Referendaren, die nur zehn Minuten zur Schule haben und entweder mehr Freizeit haben, mehr Schlaf bekommen oder mehr UB-Vorbereitung machen können als Du.
    Ich kenne das.
    Aber: Es ist wider Erwarten zu überleben und es geht vorbei.
    Vielleicht wirst Du dadurch sehr effizient, nutzt die Zeiten im Zug und schaffst während der Fahrt den Rollenwechsel vom Referendar zum Vater und Partner.
    Vielleicht findest Du im Anschluss dafür eine Schule in der Nähe und eine, an der Du langfristig glücklich wirst.


    Kopf hoch. Scheiße passiert - immer wieder. Was zählt, ist, was man daraus macht.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Vielen Dank für die tollen und netten Ratschläge und Aufmunterungen.
    Jetzt gehts mir zumindest etwas besser ;-)
    Ich sehe das genau so wie Bolzbold...ich wollte halt auch nur wissen, was es nun so für Möglichkeiten gibt, da es ja auch genügend Schulen in meiner Nähe gibt, um das ganze für die Familie besser zu gestalten. Zumal es unserem Land ja an allen Ecken und Enden an Nachwuchs fehlt.
    Ich finde man sollte unsere Ausbildung etwas freundlicher für die "Azubis" gestalten, damit man auch dabei bleibt und Freude an dem Beruf hat. Ein geringer Arbeitsweg trägt ja bekanntlich viel zum Wohlempfinden bei...
    und *Weil es mir früher oder aktuell auch so schlecht geht, darf es einem Referendar heute ruhig auch so schlecht gehen*
    bringt ja niemanden in Zukunft weiter und macht die Situation nicht besser. Zumal der Blick auf noch schlechtere, unzumutbare Verhälnisse bringt da keinen Mehrwert.
    Ich habe manchmal den Eindruck, dass es sich beim Ref um einen bewusst harten Initiationsritus handelt, der Akzeptanz für schlechte Verhältnisse generieren soll.
    Naja ich werde definitiv nicht aufgeben aber vielen Dank, dass viele von euch mir das Weihnachtfest etwas schöner gemacht haben (musste sonst soviel darüber nachdenken)


    PS: bei pot. 3 Schulen wär ich auch jeden Tag mitm Rad gefahren, statt 126km mitm Auto.


    Mr. S

  • Wie schrieb oben einer - vielleicht ist die Schule auch ein Glücksgriff. Trotz der Entfernung.


    ich würde auch gerne mit dem Rad zur Schule. Manchmal mache ich das auch. Dann muss ich aber morgens um spätestens 5:30 aufbrechen, damit ich rechtzeitig da bin. Sind ca. 30 km. (Mit dem Auto ein Katzensprung. 25 Minuten)
    Aber - um nichts in der Welt würde ich die Schule wechseln wollen, denn meine Schule ist traumhaft.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Und so ca. 10 mal im Jahr fahre ich die Strecke auch. Ich gebe aber zu, dass ich auch schon mal über ein Ebike als "Dienstrad" nachgedacht habe. *schäm*

  • Es gibt halt auch Faktoren, die man vielleicht übersieht, wenn man noch nicht in der Schule ist. Je nach Fach ist die Abdeckung mit Lehrern/ Material/ Fachräumem unzureichend. Ich weiß, dass mein Seminar sagte eine Schule solle mindestens 2 besser 3 gute Lehrer in beiden Fächern haben, damit der Ref nicht Lücken stopft sondern auch ausgebildet wird.
    Es gibt also Schulen, die jedesmal einen Chemie-Ref anfragen aber keinen bekommen, auch wenn welche da sind und der Ref nebenan wohnt.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    Einmal editiert, zuletzt von yestoerty ()

  • Soweit ich weß, hat man im Ref Niedersachsen doch "nur" 6 Stunden eigentverantwortlichen Unterricht. Den Rest darf man sich selber aussuchen (Hospitation).



    Ich sehe daher noch eine andere Möglichkeit: mit dem Stundenplaner der Schule sprechen!


    Situation schildern und gucken, ob man die Stunden klug legen kann, z.B. auf einen Tag, an dem eh Seminar ist. Oder so, dass es zu mindestens 1 freien Tag in der Woche kommt. Die haben da schon Spielraum, gerade, wenn Du im Klassenverband unterrichtest (was bei Deinen Fächern so sein wird, denke ich.)


    Dann ist das Pendeln schon nicht mehr ganz so schlimm.

  • Ich finde man sollte unsere Ausbildung etwas freundlicher für die "Azubis" gestalten, damit man auch dabei bleibt und Freude an dem Beruf hat. Ein geringer Arbeitsweg trägt ja bekanntlich viel zum Wohlempfinden bei...
    ...
    Ich habe manchmal den Eindruck, dass es sich beim Ref um einen bewusst harten Initiationsritus handelt, der Akzeptanz für schlechte Verhältnisse generieren soll.


    Hallo Mister S,


    der erste Satz liegt völlig daneben, zum Glück hast du dann die korrekte Situation nachgeschoben: Genau so ist es nämlich! Je eher man das realisiert, desto leichter wird man sich im Referendariat zurechtfinden.


    Du musst (fast) alles schlucken, was man dir serviert; das wird erwartet und wer das verweigert, wird diversen "Sonderbehandlungen" zugeführt. Ich persönlich finde eine Stunde einfache Pendelei mit dem Auto auch ungünstig, vor allem mit familiärem Hintergrund. Wenn dann noch längere Anfahrwege zum Seminar hinzukommen, kann das auf Dauer zur nennenswerten Zusatzbelastung werden, von den Fahrtkosten noch gar nicht zu reden.


    Aber wie schon vielfach gesagt wurde: Es liegt noch im Rahmen dessen, was allgemein abverlangt wird. Der Glücksfaktor spielt im Referendariat eine große Rolle, vielleicht ist dann wenigstens die Schule ein Glücksgriff. Das wäre im Zweifel deutlich mehr wert und wöge die längere Anfahrt allemal auf!


    In diesem Sinne: Viel Glück! :gruss:


    der Buntflieger

  • nein, du musst nicht alles schlucken. einige mitrefis und ich haben im ref zwei dinge unmöglich gefunden, die von uns erwartet wurden von einer bestimmten seminarlehrkraft; wir sind damit zu den seminarsprechern (sowas wie klassensprecher für refis), die sind zum seminarvorstand (schulleitung) und der hat das sehr energisch abgestellt, zumindest den einen missstand. der andere wurde von ihm selbst entdeckt und ebenfalls abgestellt, noch bevor wir uns beschweren konnten. und das war eine ganz durchschnittliche seminarschule, wie es viele gibt. also nein, nicht alles ist schrecklich im ref.


    viel erfolg, ob mit pendelei oder ohne. es wird schon werden.

  • Du musst (fast) alles schlucken, was man dir serviert; das wird erwartet und wer das verweigert, wird diversen "Sonderbehandlungen" zugeführt

    Das ist eine stark verallgemeinernde Aussage, die so einfach nicht stimmt. Ich will nicht bestreiten, dass es im Ref Ungerechtigkeiten geben kann, aber es kann ebenso eine gute und fundierte Ausbildung und umfassende Vorbereitung auf das Berufsleben sein.


    Es sollte also endlich mal damit aufgehört werden, angehenden Refs schon Angst zu machen, bevor das Ref begonnen hat. Das wird nämlich allen, die an der Ausbildung beteiligt sind und nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Job machen, nicht gerecht. Und bringt die Refs in eine Situation, in der sie fast nur scheitern können. Wie die Schüler, die am Tag vor einer Arbeit schon wissen, dass es mit viel Glück noch eine 5 wird.


    Und: Nein, ich bin kein Fachleiter und kein Ausbildungsbeauftragter.

  • Das ist eine stark verallgemeinernde Aussage, die so einfach nicht stimmt. Ich will nicht bestreiten, dass es im Ref Ungerechtigkeiten geben kann, aber es kann ebenso eine gute und fundierte Ausbildung und umfassende Vorbereitung auf das Berufsleben sein.
    Es sollte also endlich mal damit aufgehört werden, angehenden Refs schon Angst zu machen, bevor das Ref begonnen hat. Das wird nämlich allen, die an der Ausbildung beteiligt sind und nach bestem Wissen und Gewissen einen guten Job machen, nicht gerecht. Und bringt die Refs in eine Situation, in der sie fast nur scheitern können. Wie die Schüler, die am Tag vor einer Arbeit schon wissen, dass es mit viel Glück noch eine 5 wird.


    Und: Nein, ich bin kein Fachleiter und kein Ausbildungsbeauftragter.


    Hallo Brick in the wall,


    das kann man so oder so sehen. Ich habe halt meine Erfahrungen gemacht und gebe diese weiter. Für mich wäre es jedenfalls hilfreich gewesen, wenn ich die Härte des Umgangs vorher besser hätte abschätzen können.


    Die Anfrage des Threaderstellers bezüglich seiner langen Anfahrt wurde schroff abgewiesen mit dem Kommentar, dass er die Stelle (sprich: Das Referendariat) ja nicht antreten müsse. Das ist genau die Art und Weise der Zwischenmenschlichkeit, die ich nur zu gut kenne und das sind noch die milderen Formen dessen, was möglich ist.


    Dass man auch mit Glück eine gute Zeit im Referendariat haben kann und dass bei Weitem nicht alle Ausbilder sadistische Machtfreaks sind, versteht sich von selbst. Es gibt aber im Zweifel keine regelnde Instanz, so dass eben mit allem zu rechnen ist. Und die Einstellung, dass man im Referendariat leiden und kriechen müsse ("Lehrjahre sind keine Herrenjahre") und dass diese Belastungsprobe wichtig sei, um auf den Beruf adäquat vorbereitet zu sein, ist allgemein akzeptiert, obwohl das nirgends offizielles Programm ist und von der fachlichen Seite am ehesten einer Pädagogik aus der Rohrstockzeit entspricht.


    In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! :engel:


    der Buntflieger

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