schwanger und zu hohe Belastung in der Schule - das alles in der Probezeit!

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, es kann mir jemand helfen. :(


    ich bin auf probe verbeamtete Lehrerin in BW und an einer Gemeinschaftsschule eingesetzt. An dieser Schule gibt es so manche aggressive Schüler (einer hat bspw. schon Sachbeschädigung in der Akte oder verbale Attacken gegen Lehrer, sogar bereits einen Ordner auf eine Lehrerin geworfen; zwei andere sind wohl polizeibekannt und bekamen wegen Schlägereien mit anderen Schülern Unterrichtsausschluss ...). Außerdem bin ich vor allem in Klassen 8 und 9 eingesetzt, da wird tagtäglich gerangelt, es fliegen Dinge durch den Gang , bin auch schon einige Male angerempelt worden, Bälle werden geschossen etc. ( die Situation ist wirklich bescheiden, dem SL bekannt, aber leider wirken die bisherigen Maßnahmen kaum)... ich habe bereits mit männlichen kollegen abgemacht (die zur gleichen zeit nebenan oder zumindest greifbar sind), dass sie in der not kommen bzw. ich sie holen lassen kann, somit konnte ich zumindest einigermaßen ohne bauchschmerzen in die besagten klassen gehen.


    dazu kommt, dass der schulleiter eben dermaßen überfordert ist, dass viele bürokratische dinge an mir hängen bleiben und ich mich einfach total überfordert fühle. es würde jetzt zu lange dauern, alles aufzuschreiben. gesundheitlich ging es mir auf jeden fall schon schlecht. angefangen bei durchschlafstörungen , bis zu kopfschmerzen, magenverstimmung usw. meine bemühungen, etwas an der situation zu ändern , scheiterten bisher.


    jetzt bin ich "leider" auch noch schwanger, nicht geplant. natürlich freu ich mich über das kind, aber gleichzeitig habe ich eine riesen angst, dass meinem ungeborenen solche umstände schaden. bisher merke ich noch nichts, ich bin auch noch ganz am anfang (woche 4) und jetzt waren ja ferien.


    was würdet ihr mir raten? gespräch mit dem sl scheint mir wirklich zwecklos.
    zudem bin ich in der probezeit und habe angst um meine feste stelle.


    personalrat habe ich übrigens auch schon eingeschaltet (bevor ich schwanger war), der meinte leider nur ich solle die probezeit rumbringen und mich dann versetzen lassen...


    könnt ihr mir bitte helfen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe deine Frage nicht ganz, kann dir nur sagen: aufgrund einer Schwangerschaft (und selbst, wenn du ab morgen ein Beschäftigungsverbot bekämst) ist deine Verbeamtung / Probezeit überhaupt nicht gefährdet. Der Mutterschutz wird ganz normal angerechnet, die Elternzeit zählt als "Pause" (= Verschiebung/Verlängerung der Probezeit), wie es mit einer möglichen Krankschreibung oder Beschäftigungsverbot aussieht, weiß ich allerdings nicht. (Normale Krankschreibungen führen nicht zur Verlängerung, allerdings spricht man da von ein paar Tagen und nicht von kompletten Monaten)

  • Ich würde jetzt noch einmal das Gespräch mit dem Personalrat suchen und dir da Hilfe holen, in der Regel hast du damit deine Probezeit so gut wie rum. Einzig evtl. Unterrichtsbesuche könnten vermutlich etwas ändern.

  • meine probezeit hat leider erst begonnen. ich hatte auch noch keinen unterrichtsbesuch, aber den ersten kann ich vielleicht jetzt nach weihnachten noch abhalten.


    ok @chilipaprika , wenn man dieses beschäftigungsverbot bekommt (hat jemand dazu genauere infos? kenn mich lleider überhaupt nicht aus), zählen die monate die man nicht beschäftigt werden darf auch zur probezeit oder müssen die auch angehängt werden?

  • Über Beschäftigungsverbote entscheidet der Frauenarzt. Es kann auch eingeschränkt sein, dann steht dort z.B. "Unterricht nur bis Klassenstufe 6" oder "1.-4. Stunde" oder "Arbeit in der Behörde, statt im Klassenzimmer". Oder so ähnlich ;)


    Da ist Gesetz, was der Arzt schreibt und die Schulbehörde wird den Teufel tun, dagegen zu verstoßen.


    Ob das was mit der Probezeit zu tun hat, weiß ich nicht. Wenn ich Angst um mein Baby hätte, wäre mir das allerdings scheißegal.

  • Disziplinprobleme entstehen in der Regel aus Über- oder Unterforderung.


    Wie unterrichtest du denn? Klassischer Meldeunterricht?


    Ich würde mal schauen, inwiefern du deinen Unterricht optimieren kannst bevor man alle um einen rum verrückt macht.

  • leider treten die Probleme nicht nur bei mir auf. Ich bin auch in einer 6.Klasse eingesetzt und in der 10. Und das sind "ganz normale" Klassen, die funktionieren gut.


    Es herrscht ein reger lehrerwechsel bei diesen 3 vermeintlich schwierigen Klassen. Es wurde mir auch vom sl so kommuniziert , dass das die 3 schwierigsten Klassen sind.


    Ich unterrichte in den Klassen quasi frontal , offene Lernformen habe ich am Anfang ausprobiert, aber jegliche Freiheit heißt für diese Schüler nichts tun und lieber Sachen herumwerfen. Auch zum sl schicken, Eintrag usw. Sorgt für kurze Zeit für Besserung, dann geht es aber wieder weiter. Mehr als weitere Vorfälle zu melden kann ich leider nicht machen, mein sl entscheidet über Schulausschluss usw. Und es passiert nichts. Habe auch Kollegen nach Tipps gefragt, dann haben sie gelacht und gesagt, dass sie so spät wie möglich in diese Klasse gehen und dann schauen , dass sie die entsprechenden Schüler nicht provozieren.
    Eine Kollegin meinte sie war schon kurz davor den Notruf zu wählen.


    Ich war davor auch schon an einer gms (ref), auch in diesen klassenstufen eingesetzt , hatte aber nicht mal in meinen kühnsten träumen solche Probleme wie jetzt.

  • Ich würde noch einmal mit dem Personalrat sprechen. Es gibt einige Möglichkeiten:
    - Auf jeden Fall in der Gefährdungsbeurteilung, die jeder Schulleiter beim Vorliegen einer Schwangerschaft machen muss, aufnehmen lassen, wie schwierig die Lage in den besagten Klassen ist. Dabei den Personalrat mitnehmen (eventuell auch "nur" den Lehrerrat oder die Gleichstellungsbeauftragte). Darauf hinwirken, dass du in die besagten Klasse nicht mehr musst. Sind die jüngeren SuS "pflegeleichter?".
    - Über den FA ein Teilbeschäftigungsverbot zu bekommen.
    - Überlastungsanzeige. Das geht dann bis zur Bezirksregierung / dem Schulamt und dieses MUSS dann handeln.


    Und solange der SL nicht adäquat reagiert / selbst überfordert ist (wie es bei der TE der Fall ist), steht man als Lehrer oft auf verlorenem Posten. Die Schüler, die Randale machen, lachen sich doch schlapp, wenn es keine ernsthaften Konsequenzen gibt.

  • Ist doch aktuell völlig egal, woran hier was liegt. Schwanger stellt man sich nicht in so eine Klasse.


    Mir wurde seinerzeit an der EH sogar angeboten, im Amt Dienst zu schieben und ich damals Naivling Neuling hab's abgelehnt. Würd ich nie wieder machen!


    Wenn du einen Aktenordner in den Bauch kriegst und hast ne Fehlgeburt nutzen dir die ganzen schlauen Tips nichts mehr.

  • Ich würde noch einmal mit dem Personalrat sprechen. Es gibt einige Möglichkeiten:
    - Auf jeden Fall in der Gefährdungsbeurteilung, die jeder Schulleiter beim Vorliegen einer Schwangerschaft machen muss, aufnehmen lassen, wie schwierig die Lage in den besagten Klassen ist. Dabei den Personalrat mitnehmen (eventuell auch "nur" den Lehrerrat oder die Gleichstellungsbeauftragte). Darauf hinwirken, dass du in die besagten Klasse nicht mehr musst. Sind die jüngeren SuS "pflegeleichter?".
    - Über den FA ein Teilbeschäftigungsverbot zu bekommen.
    - Überlastungsanzeige. Das geht dann bis zur Bezirksregierung / dem Schulamt und dieses MUSS dann handeln.


    Und solange der SL nicht adäquat reagiert / selbst überfordert ist (wie es bei der TE der Fall ist), steht man als Lehrer oft auf verlorenem Posten. Die Schüler, die Randale machen, lachen sich doch schlapp, wenn es keine ernsthaften Konsequenzen gibt.

    okay, aber ehrlich gesagt fällt es mir ganz schwer, meinem sl zu "befehlen", dass es in diese gefährdungsbeurteilung rein muss, dass ich nicht in die Klasse darf. Ich will nicht so rüber kommen , dass ich nicht belastbar bin (probezeit). Und auch eine überlastungsanzeige will ich mir aufgrund des stresses nicht antun, ich will jetzt so wenig Stress wie möglich .


    Die jüngere Klasse ist deutlich pflegeleichter, da kann ich mir schon vorstellen, weiterhin zu arbeiten. Aber vielleicht ist das ein bisschen außen vor gewesen bisher, aber nicht nur die Klassen bzw. Das Klientel überfordert mich , sondern auch die ganze "Organisation " der Schule. Ich muss viele Dinge erledigen , die eigentlich Sache vom sl sind. Hab darüber auch schon mit dem Personalrat gesprochen, außer Versetzung konnte er mir nicht sagen.


    Schlafmangel, ständiges sorgen machen und Unmengen an bürokratische Mehrarbeit haben mir die letzte Zeit echt zum Albtraum gemacht. Leider bin ich jetzt in dieser Situation und habe einen tollen mann hinter mir, er macht sich auch sorgen um unser Kind.


    Sorry wenn ich so unverblümt frage, aber gibt es auch die Möglichkeit komplett bis zur Entbindung nicht mehr in diese Schule zu müssen? Selbst wenn ich aus den Klassen herausgenommen werde , die Schüler laufen ja immer noch dort herum, aber gut, das nennt man wohl "berufsrisiko"....

  • Jetzt akut in dieser Situation vielleicht weniger, aber wenn sie in dieser Schulart bleiben will, würde ich ihr als Lektüre während des BV auf jeden Fall Hattie empfehlen. Da stehen einige sehr verblüffende Dinge drin, die man so niemals glauben würde, hätte man sie sie nicht schon selbst beobachtet.

    Okay, danke für den Tipp :)

    • Offizieller Beitrag

    wenn ein Arzt der Meinung ist, dass du eine Risikoschwangerschaft hast und dass Arbeiten dafür zu gefährlich ist, ja.
    Allerdings wird man dich eher in die Verwaltung (vll auch in deiner Schule) stecken als dich zuhause zu lassen. Vielleicht auch zb Curricula schreiben, Unterrichtsmaterialien basteln, usw...

  • Dein Frauenarzt muss doch jetzt sowieso diese ganzen Tests machen. Vielleicht reichen deine Titter ja nicht und du hast erst mal Pause.... :P :)

  • Hallo,


    für ein Beschäftigungsverbot ist der Arbeitgeber in fast allen Fällen zuständig. Hier muss immer eine Gefährdungsbeurteilung gemacht werden.


    Der Frauenarzt kann zu den Arbeitsbedingungen nichts sagen und daher normalerweise kein Beschäftigungsverbot ausstellen (Ausnahme Mobbing). Hier wäre eine nur Krankschreibung möglich. Aber hier liegt keine Krankheit vor.


    Also bleibt nur mit der Schulleitung reden!


    LG,
    feynman09

  • für ein Beschäftigungsverbot ist der Arbeitgeber in fast allen Fällen zuständig. Hier muss immer eine Gefährdungsbeurteilung gemacht werden.


    Der Frauenarzt kann zu den Arbeitsbedingungen nichts sagen und daher normalerweise kein Beschäftigungsverbot ausstellen (Ausnahme Mobbing).

    Natürlich kann der FA auch eines ausstellen, aber eben nur aus gesundheitlichen Gründen und die sind nicht nur Mobbing!

    • Offizieller Beitrag

    Moderatorenmodus:


    Morse und Buntflieger:


    Bitte, bleibt doch mal beim Thema!!!


    Habe euer privates Scharmützel bzg Hattie ausgelagert und nöchte euch bitten, zukünftig gleich selbst ein neues Thema aufzumachen, wenn die Gedanken so sehr abschweifen.


    *Privatmodus an* Himmel, auch von Schülern verlangen wir, dass sie sich zum Thema äußern. *Privatmodus aus*

  • okay, aber ehrlich gesagt fällt es mir ganz schwer, meinem sl zu "befehlen", dass es in diese gefährdungsbeurteilung rein muss, dass ich nicht in die Klasse darf. Ich will nicht so rüber kommen , dass ich nicht belastbar bin (probezeit). Und auch eine überlastungsanzeige will ich mir aufgrund des stresses nicht antun, ich will jetzt so wenig Stress wie möglich .
    Die jüngere Klasse ist deutlich pflegeleichter, da kann ich mir schon vorstellen, weiterhin zu arbeiten. Aber vielleicht ist das ein bisschen außen vor gewesen bisher, aber nicht nur die Klassen bzw. Das Klientel überfordert mich , sondern auch die ganze "Organisation " der Schule. Ich muss viele Dinge erledigen , die eigentlich Sache vom sl sind. Hab darüber auch schon mit dem Personalrat gesprochen, außer Versetzung konnte er mir nicht sagen.


    Schlafmangel, ständiges sorgen machen und Unmengen an bürokratische Mehrarbeit haben mir die letzte Zeit echt zum Albtraum gemacht. Leider bin ich jetzt in dieser Situation und habe einen tollen mann hinter mir, er macht sich auch sorgen um unser Kind.


    Sorry wenn ich so unverblümt frage, aber gibt es auch die Möglichkeit komplett bis zur Entbindung nicht mehr in diese Schule zu müssen? Selbst wenn ich aus den Klassen herausgenommen werde , die Schüler laufen ja immer noch dort herum, aber gut, das nennt man wohl "berufsrisiko"....

    Ich würde mir da jetzt nicht so die Gedanken über die Probezeit machen, sondern der Schulleitung ganz klar sagen, dass du in den drei Klassen, die gar nicht gehen nicht mehr unterrichtest. Gerade wenn die Kandidaten schon Einträge bzgl. Körperverletzung etc. haben, dann kannst du das auch super begründen.
    In dem Fall würde der Schutz des Kindes bei mir an erster Stelle stehen.
    Und der Schulleitung ist es bestimmt lieber, wenn sie dich nur in drei Klassen ersetzen muss, als wenn sie dich komplett ausplanen muss (falls du ein BV bekommst). Damit zu drohen ist bestimmt nicht klug aber es evlt. mal ansprechen (abhängig von der Schulleitung) ist schon möglich.



    Zu der letzten Frage, ja die Möglichkeit gibt es, allerdings sprechen die meisten Ärzte nur dann ein BV aus, wenn wirklich Probleme für dich oder dein Kind vorliegen und das wünsche ich keinem.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Und der Schulleitung ist es bestimmt lieber, wenn sie dich nur in drei Klassen ersetzen muss, als wenn sie dich komplett ausplanen muss (falls du ein BV bekommst). Damit zu drohen ist bestimmt nicht klug aber es evlt. mal ansprechen (abhängig von der Schulleitung) ist schon möglich.

    DA muss sie aber eigentlich nicht drohen, sondern das besagt das MuSchG so, das ist ein Teil-BV aus dem Gesetz, was nicht mehr erlaubt ist, genau wie eben nicht mehr nach 20 Uhr arbeiten usw. (wobei das freiwillig bis 22 Uhr geht)

  • DA muss sie aber eigentlich nicht drohen, sondern das besagt das MuSchG so, das ist ein Teil-BV aus dem Gesetz, was nicht mehr erlaubt ist, genau wie eben nicht mehr nach 20 Uhr arbeiten usw. (wobei das freiwillig bis 22 Uhr geht)

    Mit drohen meinte ich, dass sie der Schulleitung klar macht, dass die drei Klassen gar nicht mehr gehen und sie auf die möglichen Konsequenzen hinweist, ohne gleich mit einem BV zu kommen.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

Werbung