Und eine weitere Abwertung des Lehramtsstudiums, diesmal in Berlin

  • *seufz*


    Die Diskussion ums Gehalt fing mit Mikaels Behauptung an, dass der Staat als Arbeitgeber ja ach so viel weniger zahlen würde wie die Industrie. Das trifft bestenfalls auf einzelne Berufsgruppen wie vielleicht Informatiker zu, für Chemiker und sonstiges MINT-Gesocks stimmt's halt einfach nicht.


    Jetzt bleibt am Ende mal wieder hängen "Frau Wollsocken hat pro Monat mindestens 900 € netto mehr als ich!!!" und darum ging's eigentlich nie.


    Meine Güte. Wisst ihr, was ich mit dem Geld z. B. mache? Meiner Putzfrau nen Stundenlohn zahlen, der dreimal so hoch ist wie der durchschnittliche Stundenlohn einer Putzfrau in Deutschland. Im nicht-akademischen Bereich sind die Gehaltsunterschiede nämlich richtig, richtig krass. Und jetzt überlegen wir uns mal alle zusammen, wer in Deutschland eigentlich die echt Gearschten sind: Lehrer oder Putzfrauen?

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 () aus folgendem Grund: Dilettanten-Apostroph entfernt

  • Schön, du hast eine Putzfrau, der du ein dreimal so hohes Gehalt zahlst wie in Deutschland üblich.


    Ich selber habe keine Putzfrau, und wenn ich eine hätte, würde ich der sicherlich kein schweizerisches Gehalt zahlen (können).


    Dann passt ja alles wunderbar!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • ...der Grund dafür dürfte vor allem sein, dass in der Schweiz für weniger Geld du selbst feudeln dürftest...
    ...scheint, als habe der Schweizer Arbeitsmarkt Angebot und Nachfrage verstanden. Das ist in Deutschland oft nicht so recht der Fall...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
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  • Hier in BW liegt man aktuell bei 3370€ Netto ohne Kirchensteuer, A13, Eingangsstufe. Abzüglich PKV liegt man dann bei guten 3100€. Damit kann man eigentlich ganz zufrieden sein.

  • Hier in BW liegt man aktuell bei 3370€ Netto ohne Kirchensteuer, A13, Eingangsstufe. Abzüglich PKV liegt man dann bei guten 3100€. Damit kann man eigentlich ganz zufrieden sein.

    Nicht nur den nervigen Taschenrechner habt ihr abgeschafft da unten, sondern man verdient auch noch mehr ;) .


    Aber ich bin trotzdem gerne in NRW.

  • Nicht nur den nervigen Taschenrechner habt ihr abgeschafft da unten, sondern man verdient auch noch mehr ;) .
    Aber ich bin trotzdem gerne in NRW.

    In Bayern sind es wohl noch ein paar Euro mehr. Nachdem ich den Thread gelesen habe, gelobe ich aber Folgendes:


    Ich werde mich nie mehr über mein Gehalt beklagen.
    So schlecht ist das nämlich gar nicht. Und zwar nach Abzug der sozialbeiträge.

  • Ich hätte einfach einen armen Berner vorrechnen sollen, das hätte uns eine Seite sinnloser Beiträge gespart. In meinem nächsten Leben arbeite ich dann im Solothurn oder in Zürich, dann werde ich richtig reich. :teufel:

  • Wisst ihr, was ich mit dem Geld z. B. mache? Meiner Putzfrau nen Stundenlohn zahlen, der dreimal so hoch ist wie der durchschnittliche Stundenlohn einer Putzfrau in Deutschland.

    Ich sehe schon, wir leben finanziell in ganz anderen Welten. Damit man sich bei uns als Pauker eine Reiningungskraft leisten kann, muß man schon in Besoldungsgruppe a15 sein und 100% arbeiten. Mit a13 wird das nichts.


    Und nein, Regelbeförderung nach a14 gibt es bei uns auch nicht. Sowas gibt es nur in Bayern.

  • Ich sehe schon, wir leben finanziell in ganz anderen Welten. Damit man sich bei uns als Pauker eine Reiningungskraft leisten kann, muß man schon in Besoldungsgruppe a15 sein und 100% arbeiten. Mit a13 wird das nichts.
    Und nein, Regelbeförderung nach a14 gibt es bei uns auch nicht. Sowas gibt es nur in Bayern.

    Ich gebe dir wirklich bei vielem Recht, aber auch mit deinem Gehalt (was auch ein seltener Sonderfall ist, aufgrund der GKV), wäre eine Putzfrau doch locker drin. Das ist wirklich ein kleiner Posten.

  • Es hängt aber auch von den Lebensverhältnissen und persönlichen Schwerpunkten ab, ob eigenes Haus oder Mietswohnung, Kinder oder nicht, Haustiere oder nicht. Wer z.B. wenig(er) Geld für die eigene Immobilie ausgibt, hat u.U. mehr Geld, um es für eine Reinigungskraft auszugeben. [/OT]

  • @plattyplus Kennst Du meine sonstigen Ausgaben? Wie zahlen pro Monat z B nur halb so viel für Strom wie ein durchschnittlicher Zweipersonenhaushalt. Wir verdienen beide ein ähnliches Gehalt. Wir zahlen nicht selbst fürs Auto weil es ein Dienstwagen ist. Wir haben keine Kinder. Wofür soll ich mein Geld denn ausgeben? Auf der Bank verrottet es nur. Wenn ich mich nicht irre, hast Du ein teures Hobby. Also schreib doch einfach mal keinen Stuss.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Damit man sich bei uns als Pauker eine Reiningungskraft leisten kann, muß man schon in Besoldungsgruppe a15 sein und 100% arbeiten. Mit a13 wird das nichts.


    Ich hoffe das meinst du ironisch.


    Ungeachtet dessen, ob man nun irgendwo mehr oder weniger verdient. Gerade das Einstiegsgehalt als Lehrer lässt mich aktuell noch immer jeden Monat freuen <3


    Zum Thema: Was man sonst machen kann. Ich habe im Studium sehr auf die Fachwissenschaften gesetzt und Bachelor- und Masterthesis im Fach Chemie, inklusive Forschung, geschrieben um mir da eine Hintertür offen zu halten.
    Mein ehemaliger Prof wollte mich immer gewinnen für einen Master Chemie und Promotion, aber ich habe bewusst auf den sicheren Job mit gutem Gehalt gesetzt.

  • Ich sehe schon, wir leben finanziell in ganz anderen Welten. Damit man sich bei uns als Pauker eine Reiningungskraft leisten kann, muß man schon in Besoldungsgruppe a15 sein und 100% arbeiten. Mit a13 wird das nichts.

    So ein Unsinn! Ich hatte auch schon eine, als ich mit E10 als wiss. Mitarbeiterin im Labor gearbeitet habe. Das ist doch einfach eine Sache der Prioritäten. Ich glaube kaum, dass hier jemand davon redet, dass man eine Hauswirtschaftskraft mit 20 Stunden pro Woche beschäftigt.


    Für mich ist die Rechnung einfach: Eine Hose pro Monat weniger (ich kaufe gern Klamotten), dafür keinen Putzwedel schwingen.


    Habs ja schon so oft gesagt, aber was habt ihr denn alle für Vorstellungen, mit was ein Lehrberuf so nach Hause geht? Und jetzt kommt mir nicht mit DAX-Unternehmen. Davon gibts hier auf dem Lande kaum eins. Die meisten arbeiten in KMUs!


    Immer dieses Lehrer-Jammern übers Gehalt! Bleibt mal locker und vergleicht Euch mit Führungskräften in KMUs, da steht ihr Euch sogar besser! Ich hab jedenfalls den direkten Vergleich zuhause. Wenn ich dazu noch nachschaue, was mein Mann an Steuern für den Dienstwagen zahlt....

  • Ich dachte, für die Respizienz.

    Naja, es gibt kaum ein besseres Mittel, um bei LehrerInnen ein Gefühl des (hier Zitat aus Götz von Berlichingen einfügen) zu erzeugen, als wenn der Fachbetreuer ständig an Kleinigkeiten herum mäkelt. Insofern hat die Respizienz bei mir eher ein Gefühl der Gelassenheit erzeugt, das meinem Blutdruck / Stressfaktor ganz gut tut.

  • Mich hat's immer tierisch genervt, zugegeben, und das, obwohl meine FBs eigentlich ok waren. Als Vater muss ich aber zugeben: Gottseidank bekommen manche Kollegen wenigstens im Rahmen der Respizienz auf die Finger geschaut. Wobei da wie in den meisten ähnlich gelagerten Fällen gilt: Die Guten brauchen es nicht, die Schlechten stören sich nicht dran.

  • Gerade das Einstiegsgehalt als Lehrer lässt mich aktuell noch immer jeden Monat freuen

    Dann freu dich. :)
    Ich habe vor 6 Jahren mit 1.900 € netto angefangen. Damals fing man noch mit Erfahrungsstufe 3 an. Heute steigt man ja gleich bei 5 ein.

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