Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Ich finde die Situation auch nicht mehr so lustig wie man sie noch vor 2 Wochen behandelt hat.


    Horst Heldt hat es ganz gut ausgedrückt. Es ist konsequent inkonsequent. Wenige wissen wie sie sich verhalten sollen. Es wird vieles (alles?) abgesagt (lehrerausflüge, Klassenfahrten etc.), aber das Tagesgeschäft bleibt.


    Wenn man mal hochrechnet mit wie vielen SuS jeder von uns am Tag in Kontakt kommt und zumeist nicht nur mit einem 10m Sicherheitsabstand, möchte ich mir nicht ausmalen was wäre, wenn jemand Überträger ist. Dann wird nicht nur schnell die Schule ein Problem.


    Allerdings frage ich mich auf der anderen seite auch, ob es klug wäre alle privaten Dinge einzustampfen und sich einzuigeln.


    Erst heute hatte ich die Diskussion mit einem Freund: wir wollten eigentlich Samstag entspannt am Rhein in Köln was trinken und dann Fußball in einer Kneipe gucken. Sollte man sich einschränken und darauf verzichten oder „ist das halb so wild“? Wir haben keine Entscheidung getroffen.


    Liebe Grüße

  • Besonnenheit ist der Weg der Wahl, weil du damit am Besten für dich, deine Familie, deine Mitmenschen Fürsorge betreiben kannst. Panik bedeutet dir selbst, deiner Familie und weiteren Mitmenschen ggf. Schaden zuzufügen, weil kopflose Entscheidungen diese Folge zeitigen können. Herzlose Entscheidungen allerdings auch, insofern würde ich es begrüßen, wenn ganz unabhängig von persönlichen Risikofaktoren, familiären Vorbelastungen oder sogar schon ersten Verdachts- und Krankheitsfällen im Familien- und Freundeskreis (ich wünsche euch allen viel Kraft, um das emotional, wie auch gesundheitlich gut miteinander durchzustehen!) aber auch unabhängig von so empfundenen Beeinträchtigungen der persönlichen Freizeitgestaltung alle hier im Forum sich immer wieder ganz bewusst daran erinnern würden, dass Ängste zu schüren ein Weg ist Panik zu schüren. Es hilft niemandem, wenn hier 3x pro Seite geschrieben wird, dass wir nur x Wochen vor Italien wären, mich persönlich nervt es ständig #flattenthecurve zu lesen, als wäre ich ein ignoranter Bastard, der sich keine Gedanken auch um das Risiko für Mitmenschen machen würde (mache ich und handel auch danach) und es ist verantwortungslos hier die Ängste der vielen bereits überängstlichen Menschen (User) noch zu schüren durch Beiträge, die auf lang ersehnte und jetzt nicht aufgeschobene Kreuzfahrten verweisen oder es als großes persönliches Opfer darstellen Fußballspiele nicht im Stadion sehen zu können ein paar Wochen lang (wtf?!). Unsere eigene Angst und Panik ungefiltert auszudrücken ist nicht verantwortungsbewusst, angesichts vieler schwerstkranker Menschen weltweit und der konkreten Ängste, die hier im Thread ausgedrückt werden über Geisterspiele im Fußball zu räsonieren ist ebenso verantwortungslos. Empathie ist der Weg um gemeinsam besonnen bleiben zu können in dem Wissen, dass wir nicht nur uns, sondern auch unsere Nächsten- Eltern, Kinder, Freunde, Bekannte, KuK, SuS, Nachbarn, die Kassiererin im Supermarkt etc.- mit im Blick und im Herzen haben und uns füreinander verantwortlich fühlen.:rose:


    :rose:


    Ich stimme dir heute zu. Vor zwei Wochen oder vor einer Woche war aber der Tenor ein anderer und das hat wiederum die Angst derer, die betroffen oder besorgt sind, nur noch weiter geschürt.


    Ob die Mahnungen und Hashtags nun dazu beigetragen haben oder der schlimme Verlauf weltweit: Ich schätze, dass das Umdenken eingesetzt hat (gerade wenn das RKI heute betont, dass schwere Verläufe bei Jüngeren eben nicht ausgeschlossen sind). Wie sehr hätte ich mir das nur ein oder zwei Wochen früher gewünscht. Aber wie war das noch mit der Fahrradkette...

  • Zwei Wochen Schulschließungen bringen gar nichts, wenn das Land danach nicht infektionsfrei ist und WENN überhaupt würde ich diese zwei Wochen als Gesundheitsminister entweder vor die Osterferien packen oder hintendran hängen, dann hat man nämlich vier Wochen und die Betreuung ist für zwei davon bestimmt schon vororganisiert. Und zu den vier Wochen kommen dann vollständige Reiseeinschränkungen, sonst hast du nämlich sowas. (9Gag als Quelle ist jetzt nicht so sinnvoll, aber portugiesische Tageszeitungen bringen es auch nicht, oder?)

    Ja, bringen sie

  • solltest du am samstag am rhein in der gruppe irgendwas machen? nein! du solltest zu 'flattenthecurve' beitragen und soziale distanzierung betreiben. natürlich ist das eine verzichtbare veranstaltung, also muss darauf verzichtet werden. du hast quasi die wahl, zu italien hier in drei wochen (bestenfalls) oder einem milderen verlauf (#flattenthecurve) beizutragen. soldiarität ist jetzt das gebot der stunde.

  • solltest du am samstag am rhein in der gruppe irgendwas machen? nein! du solltest zu 'flattenthecurve' beitragen und soziale distanzierung betreiben. natürlich ist das eine verzichtbare veranstaltung, also muss darauf verzichtet werden. du hast quasi die wahl, zu italien hier in drei wochen (bestenfalls) oder einem milderen verlauf (#flattenthecurve) beizutragen. soldiarität ist jetzt das gebot der stunde.

    ich verstehe natürlich sehr gut was du meinst.


    Bin mir aber nicht sicher inwieweit man sich einschränken soll oder muss.

    Deswegen läuft man momentan auch mit einer gewissen Doppelmoral durch die Welt. Zum Arbeiten (egal in welchem Sektor) reicht es. Und dann?

    Die drei Kitas musste ich heute auch zwecks Praktika besuchen. In der Freizeit heißt es dann verzichten, aber bis zu welchem Punkt? Im Haus bleiben?


    Ich werde mich noch mit meinem Kumpel bereden. Gehe aber davon aus, dass wir am Samstag (einer der ersten Tage des Jahres an dem Sonnenschein angesagt ist) nicht die einzigen am Rhein wären. Aber mein Gefühl sagt mir auch, dass Zurückhaltungen angebracht wäre. Müsste nur jeder Bereich mitziehen :)!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Manchmal scheint es mir aber so, als würden sie dazu noch Gehaltseinbußen bekommen für jede entfallene Stunde

    Ne, nicht dass ich wüsste.

    Dann müsste ich aber auch oft bezahlen, wenn ich mal Kolleginnen nach Hause schicke.


    Kl.gr.Frosch

  • Der neuste Podcast geht explizit auf die Schulschließungsfrage ein und verknüpft das mit einer Auswertung zur spanischen Grippe. Lässt sich nicht automatisch auf heute übertragen, weil die Gesellschaftsstruktur eine andere ist.


    Ich frage mich, warum man sowas nur schwarz und weiß denkt. Je früher man Schulen schließt, heißt ja nicht nur, dass man effektiver gegen die Krankheit vorgeht, sondern auch, dass die Lage noch nicht so angespannt ist. Man hätte also (letzte Woche sicher, ob jetzt noch vermag ich nicht zu beurteilen) Raum zum Experimentieren. Z.B. könnt man systemrelevante Berufe definieren, die Schulen schließen und dann Berichte einfordern, welcher Einfluss sich auf die Personalsituation ergibt. Dann kann man Nachsteuern.

    Hinzu kommt: Man muss Schulen ja nicht ewig schließen, man könnte dann aber innerhalb eines Gebietes die Schulen zur schrittweisen Durchsuchung gestaffelt wieder öffnen (und alternierend schließen?). So ließe sich die Gesamtviruslast doch drosseln bei gleichzeitig durchschnittlicher Belastung.


    Man könnte auch systemrelevante Berufe definieren und die Schulen schließen, wobei jeder systemrelevante Beruf vom AG einen Schein ausgestellt bekommt, um an einer breit organisierten Notfallbetreuung teilzunehmen. Da hätte man ja auch genug Platz und genügend Lehrer in der Schule, um hier diese Betreuung so umzusetzen, dass sich die Katze nicht selbst in den Schwanz beißt.

    Als junger Lehrer gehöre ich überhaupt nicht zur Risiko-Gruppe. Aber was man auch durchdenken müsste: Wenn Schulen offen bleiben (und Durchseuchung in Kauf genommen wird), welchen Schutz bietet der Dienstherr seinen Mitarbeitern? Es kam hier mal der Vergleich mit Ärzten... Aber ich frage mich: Dürfen wir dann die gleichen Schutzmaßnahmen auch für in der Schule Beschäftigte einführen? Unterricht im Schutzanzug? (Dies zeigt für mich das Paradoxe. Niemand würde das wollen, de facto wäre die Abschreckung so hoch, dass man die Schulen gleich schließen könnte. Aber die Frage bleibt doch - auch wenn nicht unbedingt für mich, weil das Virus kein relevantes Risiko für junge Menschen zu sein scheint.)


    Edit: Zusätzlich frage ich mich, ob Corona als Dienstunfall eingestuft wird? Bei Ärzten und Pflegekräften? Bei Lehrern und Erziehern?

  • Wenn Schulen offen bleiben (und Durchseuchung in Kauf genommen wird), welchen Schutz bietet der Dienstherr seinen Mitarbeitern?

    Mir scheint das auch jetzt schon sehr fahrlässig, wenn man bedenkt wie alt manche Kollegien sind. Bei mir z.B. gibt es auch diverse alte Kollegen, die eigentlich schon in Pension sind, aber aufgrund des Lehrermangels reaktiviert wurden (teilweise Jahrelang).

    Stichwort Fürsorgepflicht.

  • Ich musste heute auch meine für April gebuchten Tagesexkursionen stornieren. Die fallen auch unter das Schulfahrtenverbot.

    Bei uns sind ringsrum inszwischen einige Schulen geschlossen. Meine SL denkt nicht mehr, "ob", sondern nur noch "wann".

    Einige Kollegen haben eigenmächtig angefangen, ihre Klassen anzuweisen, alles an Schulmaterial jeden Tag mit nach Hause zu nehmen, für den Fall, dass am nächsten Tag die Schule zu ist und es Teleaufgaben gibt.

    Schüler einer Nachbarschule sitzen in ihrem Skigebiet fest, weil das abgeriegelt wurde. Die warten jetzt auf einen Bundeswehr-Jet, der sie rausbringt.

    Hat insgesamt etwas von Endzeitstimmung ...

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • bayern wohl am montag im digitalen fernunterricht. klang gerade sehr so auf der pressekonferenz, server der lernplattform is freilich gleich gecrasht. sie bauen bandweite aus, steht jetzt da. also ja, ab montag wohl digitalunterricht.

  • bayern wohl am montag im digitalen fernunterricht. klang gerade sehr so auf der pressekonferenz, server der lernplattform is freilich gleich gecrasht. sie bauen bandweite aus, steht jetzt da. also ja, ab montag wohl digitalunterricht.

    Da würde mich ja interessieren mit welchen Endgeräten. Weder haben wir in der Schule welche noch werd ich meine privaten Geräte verwenden, Datenschutz undso.

  • mit den privaten. pragmatismus. über rechtliche fragen können wir dann wieder reden, wenn die meisten die kommenden monate überlebt haben. kein witz. die dimension ist dir klar? wir reden von zehntausenden von toten oder nicht-toten, wir reden nicht über datenschutz. es geht um tagesstrukturierung für zuhause vermutlich bald kasernierte kinder, ich denke nicht, dass der totale lockdown ausbleiben wird, dafür isses schon zu weit mit der durchseuchung, und es ist immer noch die altbekannte exponentialfunktion. einfach machen, zusammen, solidarisch. #flattenthecurve

  • Es wird irgendwie entschieden werden und dann wird es Anweisungen geben, halten wir uns daran und machen das Beste daraus. Alles andre ist doch müßig.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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