Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Mit "zumuten" meinte ich: Mein Dienstherr muss doch die Arbeitsbedingungen möglichst so gestalten, dass Infektionen bestmöglich ausgeschlossen werden können. Punktuelle Fälle und damit verbundene Quarantäne lassen sich an Schulen kaum vermeiden, das ist mir bewusst. Was jedoch, wenn Fälle gehäuft auftreten?

    Der Dienstherr möchte nur eine Sache und zwar, dass die Lehrer im Präsenzunterricht arbeiten.

    Es ist für den Dienstherren politisch sinvoller, dass einige Lehrer und Schüler an Corona erkranken und extrem viel Präsenzunterricht stattfindet, als, dass ganz wenige Lehrer und Schüler an Corona erkranken, dafür aber deutlich weniger Präsenzunterricht stattfindet.

    Es geht dem Dienstherrn nicht um Lehrergesundheit und auch nicht um die Gesundheit der Schüler. Es geht darum politisch am besten dazustehen und es gibt einen viel größeren Shitstorm, wenn es vermehrt Fernunterricht gibt, als wenn es vermehrt Infizierte gibt. Und bei den Infizierten zählen eh nur Kindern, wenn (vor allem ältere) Lehrer erkranken, dann freuen sich doch manche, dass das überalterte Kollegium wohl bald durch junge Lehrer aufgefrischt werden muss.

  • Ich finde das eher ziemlich fahrlässig

    Wir haben das ja schon geklärt, dass wir das sehr unterschiedlich sehen. Aber frag doch mal mal Deine Schulleitung ob sie in Kontakt mit dem Gesundheitsamt stehen wenn Dich das so sehr stört. Ich denke schon, dass man an einer Institution wie einer Schule ein Recht darauf hat zu erfahren, wie die Abläufe geregelt sind. Ich käme nicht auf die Idee die Kompetenz unserer Kantonsärztin anzuzweifeln aber vielleicht hilft es, wenn man einfach einmal weiss, warum die wie entscheiden. Die Informationen fliessen auch bei uns nicht einfach von selbst, man muss schon mal aktiv beim Mittagessen oder so bohren wenn man es genauer wissen will. Bisher hatte ich aber immer den Eindruck, dass diejenigen, die Entscheidungen treffen (müssen) schon halbwegs wissen was sie tun.

  • Ich zweifel die Kompetenz nicht an, ich schüttel nur noch den Kopf, denn heute kam dann ein Brief, dass nun ab morgen auch alle Geschwisterkinder von Kindern in Quarantäne nicht mehr zur Schule kommen dürfen (Montag haben sie noch gesagt, die sind verpflichtet zur Schule zu gehen :autsch:

  • Die Praxis ist derzeit zumeist nicht so, wie Maylin85 erwähnt hat, sondern folgende:

    Wird z. B. ein Schüler positiv getestet, werden alle Mitschüler und sämtliche Lehrkräfte, die bis zum besagten Zeitpunkt in der Klasse waren, in Quarantäne gesteckt als Kontaktpersonen II. Grades. Gerade in der Sek. I gibt es einen hohen Lehrerwechsel zwischen den Klassen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass man mehrfach betroffen ist, nicht gerade gering ist. In der Sek. II wird es aufgrund des Kurssystems ähnlich sein. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mit diesen Maßnahmen langfristig ein geregelter Schulbetreib aufrechterhalten werden kann.


    Die Richtigkeit dieser Maßnahmen aus epidemiologischer Sicht wollte ich damit nicht in Frage stellen.

    In welchem Bundesland wird das denn so gehandhabt? Das Problem ist, wenn tatsächlich alle Lehrer, die in der Klasse des positiven Schülers waren, in Quarantäne müssten, wäre schon jetzt Präsenzunterricht in vielen Schulen nicht mehr möglich.

  • Gibt es eine „neue Verordnung“? Wenn ja, wie neu ist die? Hab ich evtl. verpasst oder kam die nicht in einer Schulmail?

    Ich meine unser Schulleiter machte uns Durchsage in der Woche vom 7-11.09. uns auf die neue Verordnung aufmerksam und so wurde es auch Gesundheitsamt letzte Woche gehandhabt. Ich sitze ja nicht umsonst mit 5 weiteren Kollegen/innen in Quarantäne ohne Symptome, denn ich hatte zu dem betreffenden Schüller in etwa immer ein Abstand von gut 5 Metern, weil ich nicht durch die Reihen gehe seit dem Sommer und ich auch im Unterricht brav meine Maske trage.

  • Kollegen/innen in Quarantäne ohne Symptome, denn ich hatte zu dem betreffenden Schüller in etwa immer ein Abstand von gut 5 Metern, weil ich nicht durch die Reihen gehe seit dem Sommer und ich auch im Unterricht brav meine Maske trage

    In dem Fall finde ich es aber auch eine komische Entscheidung. Dann braucht man ja wirklich kein Schutzkonzept einhalten...

  • Ich meine unser Schulleiter machte uns Durchsage in der Woche vom 7-11.09. uns auf die neue Verordnung aufmerksam und so wurde es auch Gesundheitsamt letzte Woche gehandhabt

    In welcher Stadt bzw. welchem Kreis ist das so geschehen?


    Kommt mir irgendwie spanisch vor, denn es gibt z.B. in Essen einen positiven Fall an einer Gesamtschule und ich glaube, da müssen nur sehr wenige in Quarantäne, weil die dort wohl weiterhin Masken tragen.

    Die Anordnungen vom Gesundheitsamt hängen doch genau von solchen Dingen ab: wie war es in der jeweiligen Klasse mit den Hygieneregeln? Wurde z.B. ohne Maske im Unterricht fröhlich gemischt oder vlt beim Transport in den Schulbussen etc. pp


    Ich habe keinerlei Verordnung bezüglich der genauen Vorgehensweise im Allgemeinen gesehen. Wäre interessant zu hören, wo die rumgeistert oder ob sich eure SL da nur selber was ausgedacht hat.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Letztlich sollte es doch auf den Einzelfall ankommen, ob Lehrkräfte mit in Quarantäne gehen oder nicht.


    Bei uns an der FöS kann der Abstand definitiv nicht eingehalten werden. An einer GS in Klasse 1-2 dürfte das vermutlich auch schwierig sein.

    In der Sek II sieht es sicher anders aus.

    Dann kommt es aber auch auf x andere Faktoren an: Klassen- und Raumgröße, Masken im Unterricht, Arbeitsform, Lüftungskonzept etc. pp.


    Ich glaube nicht, dass man da so einfach ein allgemeines Regelwerk aufstellen kann.

  • Wir haben das ja schon geklärt, dass wir das sehr unterschiedlich sehen. Aber frag doch mal mal Deine Schulleitung ob sie in Kontakt mit dem Gesundheitsamt stehen wenn Dich das so sehr stört. Ich denke schon, dass man an einer Institution wie einer Schule ein Recht darauf hat zu erfahren, wie die Abläufe geregelt sind. Ich käme nicht auf die Idee die Kompetenz unserer Kantonsärztin anzuzweifeln aber vielleicht hilft es, wenn man einfach einmal weiss, warum die wie entscheiden. Die Informationen fliessen auch bei uns nicht einfach von selbst, man muss schon mal aktiv beim Mittagessen oder so bohren wenn man es genauer wissen will. Bisher hatte ich aber immer den Eindruck, dass diejenigen, die Entscheidungen treffen (müssen) schon halbwegs wissen was sie tun.

    Schulleitung bemängelt selbst, dass die Infos spät und unzureichend kommen. Vielleicht hakt es hier auch wirklich irgendwo beim Gesundheitsamt. Woanders scheint es ja anders gehandhabt zu werden, wie man an Susannea sieht.


    Grundsätzlich gehe ich ja auch erstmal davon aus, dass die Gesundheitsämter das verantwortungsbewusst handhaben. Aber wenn ich sehe, dass ein Teil der Schülerschaft sich eben ganz klar NICHT verantwortungsbewusst verhält und das auch offen äußert, würde ich mir ein Vorgehen wie in anderen Regionen üblich wünschen. Da war das Geschwisterkind, was sich gegen den freiwilligen Test entschieden hat, weil "sonst muss ich hinterher noch in Quarantäne und da hab ich ja mal so gar keinen Bock drauf"... da wird von türkischen Hochzeiten erzählt, die man jetzt eben 4 Tage in Folge a 150 Leute feiert statt als ein großes Fest... oder "mein Vater war in Serbien bei meiner Oma mitten im Hotspotgebiet und ist jetzt auch krank, wir testen aber nicht" usw. usw. Zwischen Präsenzunterricht und Fernunterricht ist es eh schon stressig genug, da wäre es imho sehr nett und perspektivisch angenehm, wenn man zumindest halbwegs ernsthaft versuchen würde, das Zeug aus der Schule rauszuhalten, indem man nachweisliche Kontaktpersonen zumindest mal 2 Wochen zu Hause lässt.

  • Ich glaube nicht, dass man da so einfach ein allgemeines Regelwerk aufstellen kann

    Genau so ist es. Der Kanton Baselland hat gerade eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Da habe ich mal reingeschrieben, dass es mich richtig ankotzt, dass wer weiss wie viel Geld für diese blöden Plexiglaswände rausgeschmissen wird und uns der ganze Kasten demnächst unter dem Hintern wegbröselt. Mit diesen Mist-Dingern sind die ohnehin schon viel zu kleinen Zimmer noch kleiner geworden und zugleich sollen die SuS dann aber die Masken abnehmen. Das Schutzkonzept muss doch zum Schulhaus passen und leider hat ja Baselland das mit der Totalsanierung wie in der Stadt längst geschehen bisher "vergessen".

  • Ui, habe ich noch gar nicht gelesen. Ja, das ist sicher jetzt eine sinnvolle Massnahme gegen etwas, was da schon länger schwelt. Speziell diese Schule hat offenbar das mit dem Schutzkonzept überhaupt nicht im Griff, da gab es kürzlich schon mal eine Meldung, dass irgendwas komisch läuft. Beunruhigt mich aber nicht weiter, das ist schon ein sehr lokal begrenztes Problem und der Kanton reagiert ja jetzt entsprechend auch darauf.


    Das erklärt übrigens 1. die seit Wochen steigenden Infektionszahlen in der Waadt und 2. dass das jetzt so abrupt aufgehört hat. Finde ich ausgesprochen beruhigend, dass das offenbar genau dieser eine Super-Cluster war. Wobei ich mir ohnehin schon die ganze Zeit denke, dass das sowas sein muss denn bis auf Lausanne ist die Waadt ein ziemlich ländlicher Kanton mit mehr Weinreben als Leuten.


    Und... Es ist immer wieder beeindruckend, wenn Schweizer dann doch mal auf den Tisch hauen. Dann aber richtig. 2500 Leute in Quarantäne ist ne Ansage.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Klingt, als hätten wir alleine hier in Deutschland bereits wenigstens 16 verschiedene Mutationen des Virus, mit äußerst unterschiedlichen Verbreitungsstrategien, die aber ganz artig direkt an der Landesgrenze angepasst werden an den neuen Bevölkerungsschlag.

    Gibt es eigentlich eine Studie darüber, ob Ministergehirne für C-Viren besonders anfällig sind ;)?

    ich bin ja wirklich froh darüber, dass die hess. C-Viren noch oder schon wissen, dass sie gefälligst in der Hose bleiben sollen.

  • Woher unser Schulleiter das hat, kann ich dir nicht sagen. Ich kann ja nur berichten wie es ist bzw. war und ob uns das komisch vorkommt oder nicht, ändert halt nichts daran, dass ich zu Hause sitze. Vielleicht liegt es daran, dass das eine Regierungsbezirk Düsseldorf und das andere Köln ist. Im Bereich Köln und Umland steigen auch gerade die Zahlen, das sollte man berücksichtigen. Ich weiß nicht wie es in Essen aussieht.

  • Der Dienstherr möchte nur eine Sache und zwar, dass die Lehrer im Präsenzunterricht arbeiten.

    Es ist für den Dienstherren politisch sinvoller, dass einige Lehrer und Schüler an Corona erkranken und extrem viel Präsenzunterricht stattfindet, als, dass ganz wenige Lehrer und Schüler an Corona erkranken, dafür aber deutlich weniger Präsenzunterricht stattfindet.

    Es geht dem Dienstherrn nicht um Lehrergesundheit und auch nicht um die Gesundheit der Schüler. Es geht darum politisch am besten dazustehen und es gibt einen viel größeren Shitstorm, wenn es vermehrt Fernunterricht gibt, als wenn es vermehrt Infizierte gibt. Und bei den Infizierten zählen eh nur Kindern, wenn (vor allem ältere) Lehrer erkranken, dann freuen sich doch manche, dass das überalterte Kollegium wohl bald durch junge Lehrer aufgefrischt werden muss.

    Sehr zynisch, aber wahrscheinlich hast du recht. So ist es.

  • Soooo... Die erste Runde ist geschafft: FERIEN!!!


    :party:


    Die Region Basel hat für den Moment die niedrigste 7-Tage-Inzidenz im ganzen Land, wir unterbieten neuerdings sogar das Appenzell 8)


    Die Bilanz für die Schulen ist damit mehr als positiv, ich glaube dass es SO gut kommt, damit hat niemand gerechnet. Hoffentlich bleibt es auch in der kalten Jahreszeit so und hoffentlich gibt der Kanton ab 2021 wieder Schulreisen frei.

  • Mein Landkreis ist sehr vorsichtig (7-Tage-Inzidenz 28, allerdings über Nacht verdoppelt, weitere Fälle sind zu erwarten)


    Ab Mitte nächster Woche werden die Klassen wieder gesplittet. Erstmal bis zu den Herbstferien.


    Ursache soll übrigens eine Party von Jugendlichen sein.

  • Hier ist es auch voll deprimierend. Wir hatten seit Schulöffnung jede Woche einen bestätigten Fall, natürlich unzählige Verdachtsfälle. Von denen lassen sich auch einige testen, das dauert dann ewig, bis ein Ergebnis vorliegt. Manche sind halt einfach nur "krank", nichts Genaues weiß man nicht. Nachdem die neueste Info ist, dass bei den Kids statt den klassischen Erwachsenenleitsymptomen oft nur Bauch-und Kopfschmerzen vorkommen, ist das nicht gerade beruhigend, denn das haben hier im Moment alle. Da wird sich dann ne Wärmflasche geholt, und wieder in den Unterricht gesetzt.

    Was soll man da tun - offiziell macht das Virus ja (noch) keine Bauchschmerzen.^^


    Fenster öffnen, das haben wir bislang fleißigst praktiziert, jetzt kommt natürlich der Regen und die Kälte woraus folgt, dass es a) in einige Zimmer reinregnet (also Fenster zu) ; b) die (hoffentlich) nur erkälteten Kinder noch kränker werden, die gesunden sich erkälten und die Warteschleifen für die Tests noch länger.


    Das sind echt super Aussichten.

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