Sollte das Schuljahr wegen Corona verlängert werden?

  • und fuer die Schüler im Kreis Heinsberg?


    Nach den Osterferien sind sechs Wochen ohne Unterrricht.

    Könnte man auf jeden Fall eine Veränderung der Versetzungsordnung in Erwägung ziehen. Das sollte man halt dort machen, wo es Sinn macht.

    In SLH macht es nur dann Sinn, wenn nach den Osterferien kein normaler Unterricht stattfindet.

  • Das einzige wo eine Lösung her muß, sind die Abschlußprüfungen Klasse 10 und die Abiturprüfungen.

    und BFS mit Projektprüfungen und Abschlussklausuren, Fachhochschulreife und Höhere Berufsfachschulen und .... Berufsschulen nicht vergessen :-)


    Evtl kann mir hier jemand erklären, weshalb in Hessen Abitur geschrieben wird, aber keine Aussage zu anderen Schulformen getätigt werden...

  • Bei unseren Förderschülern, die allerdings bei uns HS-, RS-Abschluss und Abitur machen können, besteht ja die Möglichkeit eines freiwilligen 10. Schuljahres, wenn laut Klassenkonferenz Aussicht auf Erfolg, d.h. ein deutlich besserer Abschluss, besteht. Danach können sie trotzdem noch den mittleren Abschluss dranhängen, was bei mir sehr viele wollen.


    In den letzten Elterngesprächen habe ich nur 2 Schülern diese Option empfohlen, weil sie vor allem mit dem Unterrichtstempo und dem Leistungsdruck der neuen Prüfungsordnung in BW überfordert sind.

    Nun bin ich ernsthaft am überlegen, ob ich diese Variante noch mehr Schülern empfehlen soll. Viele hätten den Abschluss nächstes Jahr gut geschafft, aber nur mit Präsenzunterricht und viel Zuwendung. Sie geben zu Hause ihr Bestes, aber es ist einfach nicht das gleiche wie in der Schule.


    Wenn die Schule nach den Osterferien noch länger geschlossen bleibt, ist das für einige Hauptschüler in BW bestimmt eine mögliche Option.

  • Man sollte die Bedeutung und den Ertrag von 2-3 Monaten Schule auch nicht überbewerten.


    Ich habe während meiner Schulzeit sicher viel mehr Zeit nichts gelernt. Von daher macht das nun wirklich den Kohl nicht fett und es gibt auch keinen "untauglichen" Jahrgang.


    und BFS mit Projektprüfungen und Abschlussklausuren, Fachhochschulreife und Höhere Berufsfachschulen und .... Berufsschulen nicht vergessen :-)


    Evtl kann mir hier jemand erklären, weshalb in Hessen Abitur geschrieben wird, aber keine Aussage zu anderen Schulformen getätigt werden...

    Weil es anscheinend der wichtigste Abschluss ist. Es wäre aber in der Tat Zeit, dass sich das HKM auch zu den ganze anderen Abschlussprüfungen äußert. Hier müsste ja eigentlich das Gleiche gelte wie beim Abitur auch...

  • Passt vielleicht zum Thema.


    Auf der KM-Seite Bayerns unter "FAQ zur Einstellung des Unterrichtsbetriebs an Bayerns Schulen":

    Muss der entfallende Unterricht zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden?

    Nein. Aus pädagogischer Sicht ist es daher aber umso wichtiger, dass die Schülerinnen und Schüler das digitale Unterrichtsangebot (...), das die Lehrkräfte bereitstellen, nutzen.

  • kommt das eigentlich einem Schulschluss für dieses Schuljahr gleich...

    Warum? Bei uns sind die Abiturprüfungen immer früher als der Rest, die Abiturienten sind dann auch immer früher fertig und ja, das Schuljahr und auch die Notenvergabe läuft eigentlich nach den Abiturklausuren noch weiter. Was hat also die Festlegung, dass sich das Abitur dann aus den Noten und nicht noch extra Prüfungen berechnet mit Schuljahresende bereits jetzt zu tun?

  • Warum? Bei uns sind die Abiturprüfungen immer früher als der Rest, die Abiturienten sind dann auch immer früher fertig und ja, das Schuljahr und auch die Notenvergabe läuft eigentlich nach den Abiturklausuren noch weiter. Was hat also die Festlegung, dass sich das Abitur dann aus den Noten und nicht noch extra Prüfungen berechnet mit Schuljahresende bereits jetzt zu tun?

    Bei uns ist für die Q2 jetzt zwar schon Notenschluss, aber für die anderen Jahrgänge würde die Leistungsbewertung natürlich nach wie vor normal verlaufen, insofern sehe ich den Zusammenhang zwischen "Keine Abschlussprüfungen" und "Ende des Schuljahres" auch nicht.

  • Warum? Bei uns sind die Abiturprüfungen immer früher als der Rest, die Abiturienten sind dann auch immer früher fertig und ja, das Schuljahr und auch die Notenvergabe läuft eigentlich nach den Abiturklausuren noch weiter. Was hat also die Festlegung, dass sich das Abitur dann aus den Noten und nicht noch extra Prüfungen berechnet mit Schuljahresende bereits jetzt zu tun?

    Naja, meine Überlegung war eher so, dass das Abi bzw. alle Abschlussklassen mit der allerhöchsten Priorität "behandelt" werden sollten. So habe ich zumindest Frau Eisenmann und Herr Kretschmann verstanden. Und wenn selbst in diesem Fall jetzt gesagt wird, wir fahren eine "Sparlösung", dann sind doch die aufsteigenden Klassen erst recht "egal".

  • „Egal“ sind z. B. die Q1 Kurse nicht. Denen geht gerade eine Menge Stoff fürs Abi verloren. Ich sehe noch nicht, wie wir den im nächsten Schuljahr aufholen können, wenn wirklich keinen oder kaum noch Unterricht in diesem Schuljahr machen können.

    Eventuell gilt das auch für die ZP 10 im nächsten Schuljahr.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Das Problem sehe ich für das Abi nicht dieses Jahr, sondern nächstes Jahr.

    Das muss ich mal unterschreiben. Mit den diesjährigen Abiturienten war ich, wie so ziemlich alle anderen Kollegen auch, schon im Wiederholungsblock. Blöd für die SuS, aber Wiederholungen kann man einem angehenden Abiturienten auch selbstständig zumuten. Für Fragen stehe ich ja weiterhin zur Verfügung.


    Aber um meinen Q1-Kurs (Klasse 11, nächstes Jahr Abitur) mache ich mir deutlich mehr Sorgen. Da wird noch neuer Stoff und auch neue Kompetenzen erlernt, die fürs Abi vorausgesetzt werden. Auch das geht bis zu einem gewissen Punkt im digital angeleiteten Selbststudium. Die guten SuS kriegen das bisher (!) hin. Aber die schwächeren, unorganisierten... von manchen SuS erhalte ich die Ergebnisse jeder gestellten Aufgabe zugesandt und ich korrigiere und kommentiere sie. Von anderen habe ich die ganze letzte Woche kein Lebenszeichen gehört. Entweder sie liegen im Krankenhaus, oder am Seeufer in der Sonne, jedenfalls scheinen sie nicht am Computer zu arbeiten. Dass das die sind, die sich auch im Unterricht mal zurücklehnen, ist mir klar. Aber im Präsenzunterricht kann ich ihnen mal verbal auf den Hintern klopfen, damit sie sich etwas bewegen.

    Wenn es nach den Ferien so weitergehen sollte... dann sehe ich auch für die Besseren klare Nachteile. Sie schaffen ohne Präsenzunterricht weniger als mit, ich kann nicht dieselbe Menge an Stoff und Übung bieten wie im normalen Unterricht. Sollte dies dennoch verlangt werden im Abitur (und was genau verlangt wird, werden wir eben erst 2021 erfahren, wenn wir die Umschläge mit den Aufgaben erhalten), sehe ich da deutlich größere Probleme als für die 2020er.


    Das größte Problem sehe ich aber tatsächlich für meine 5er in Englisch. Eine Sprache im (digital angeleiteten) Selbststudium lernen? Das wird eine Katastrophe. Die Lücken aus diesen 3 Wochen kann ich nach Ostern versuchen aufzuarbeiten. Aber wenn es noch monatelang so weiterläuft, müssten 2/3 von denen das SJ nochmal wiederholen, um nicht dauerhafte Lücken in diesem Fach zu haben.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • „Egal“ sind z. B. die Q1 Kurse nicht. Denen geht gerade eine Menge Stoff fürs Abi verloren. Ich sehe noch nicht, wie wir den im nächsten Schuljahr aufholen können, wenn wirklich keinen oder kaum noch Unterricht in diesem Schuljahr machen können.

    Eventuell gilt das auch für die ZP 10 im nächsten Schuljahr.

    Ich verstehe was du meinst. Bis zu den Osterferien ist doch aber zumindest Fernunterricht vorgesehen. Also wer jetzt in der Q1 ist und noch nicht verstanden hat, dass man für sich selbst, seinen Abschluss und seine Zukunft lernt, der ist da auch irgendwie falsch. Die Frage ist halt nur, was die Kolleginnen und Kollegen machen, die die Schulschließungen jetzt "locker" sehen.


    (Ich weiß zum Beispiel von meiner 11. Klasse in der ich Klassenlehrerin bin, dass der Profilfachlehrer bisher keine Aufgaben gestellt hat. Keine. Wir sind bereits Mitte zweite Woche der Schulschließungen... Klar, er hat dann bei uns noch die 12. und 13. Klasse um das aufzuholen, aber trotzdem.)

  • Midnatsol: Genau das habe ich gemeint. Die diesjährigen Abschlussschüler werden das schon irgendwie hinbekommen. Aber für nächstes Jahr sehe ich schwarz.


    In BW haben es die Hauptschüler seit dem neuen Bildungsplan und der neuen Prüfungsordnung sowieso schon viel schwerer als früher. Wenn ihnen jetzt wirklich fast ein halbes Schuljahr fehlt, schaffen meine Schüler das definitiv nicht.


    In Mathe fehlt ihnen da jemand, der das alles kleinschrittig mit ihnen durchkaut und ihnen ständig immer wieder Mut macht. Das geht digital gar nicht. Da fehlt so viel persönliche Zuwendung.


    In Englisch geht es aktuell noch besser. Aber es fehlt jegliches Kommunikationstraining. Da meine Teenies auch noch hörgeschädigt sind, ist selbst Videotelefonie schwierig, weil die Tonqualität oft zu schlecht ist.


    Ich fürchte daher, dass schwache Schüler keine Wahl haben werden, als das Schuljahr zu wiederholen...

  • @ Mrs. Pace: Meine Q1 arbeitet zwar auch und fragt nach, aber manche Themen muss man auch einfach vor Ort erklären. Ich kann mir auch vorstellen, dass die leistungsschwächeten Schülerinnen und Schüler sich nicht trauen nachzufragen (denn von diesen habe ich noch keine Rückmeldung erhalten).


    Eine Kollegin meinte, dass gerade die jüngeren Schülerinnen und Schüler viele Nachfragen haben. Um die mache ich mir auch Sorgen.


    Ich hoffe echt, dass der Unterricht nach Ostern weitergeht. 3 Wochen kann ich noch irgendwie verschmerzen, danach wird es irgendwann kritisch.

  • @ Mrs. Pace: Meine Q1 arbeitet zwar auch und fragt nach, aber manche Themen muss man auch einfach vor Ort erklären. Ich kann mir auch vorstellen, dass die leistungsschwächeten Schülerinnen und Schüler sich nicht trauen nachzufragen (denn von diesen habe ich noch keine Rückmeldung erhalten).

    Wieso sollten sie sich nicht trauen? Wenn nicht jetzt, wann dann? Jetzt bekommt es doch keiner mit. Bzw. würden Sie sich im Unterricht eher trauen?


    Ich habe bei meinen Schülern eher das Gefühl, dass sie eher motivierter bei der Sache sind als sonst. Jetzt können sie sich nicht auf dem Lehrer "ausruhen" oder sich auf die Hilfe der anderen Mitschüler verlassen. Jetzt kommt es drauf an, was sie aus eigener Kraft heraus leisten können (und wollen). In meinem Fall glaube ich auch, dass sie jetzt erfahren, was ich ihnen schon lang predige: Es hilft ihnen in den allerwenigsten Fällen, wenn ihnen der Lehrer das Wissen vorträgt. Man muss sich selbst produktiv mit dem Stoff auseinander setzen und das Wissen im eigenen Kopf für sich selbst konstruieren. Dann bleibt's drin.


    Ich weiß, dass ich mit Mathe ein Fach habe, das für die allermeisten Schüler sehr sehr schwierig und anspruchsvoll ist. Aber man kann für jedes Leistungsvermögen Dinge finden, die man können kann. Zumindest für 5NP reicht es. Mit Fleiß vielleicht auch für mehr. Bei allem unter 5NP unterstelle ich entweder einen schlechten Tag (gibt's mal) oder Desinteresse.

  • Das größte Problem sehe ich aber tatsächlich für meine 5er in Englisch. Eine Sprache im (digital angeleiteten) Selbststudium lernen? Das wird eine Katastrophe. Die Lücken aus diesen 3 Wochen kann ich nach Ostern versuchen aufzuarbeiten. Aber wenn es noch monatelang so weiterläuft, müssten 2/3 von denen das SJ nochmal wiederholen, um nicht dauerhafte Lücken in diesem Fach zu haben.

    Haben die Gymnasiallehrer nicht schon mal den Umstieg von G9 auf G8 gewuppt? Ihr schafft das schon!

  • Wieso sollten sie sich nicht trauen? Wenn nicht jetzt, wann dann? Jetzt bekommt es doch keiner mit. Bzw. würden Sie sich im Unterricht eher trauen?

    Vielleicht, da sie Angst haben, dass es sich nachteilig auf die Note auswirkt.

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