Chat/Videochat mit Schülern

  • Firelilly, das haben hier alle mitbekommen, dass Sie zu den LehrerInnen zählen, die hart arbeiten.

    Extrem hart.

    :rotwerd: was sein muss, muss sein :top:


    Auch ohne Schüler zu betreuen am Telefon, auch ohne Lernplattform, auch ohne dies und jenes, auch ohne nach der Wiederöffnung in die Schule zu gehen. Sie werden das rocken!

    Das finde ich eine vernünftige Einstellung, geht doch! Jeder bringt sich in die Krise mit ihren/seinen Stärken ein und man kann auch auf andere Weise rocken, als stundenlang bei 300 Leuten nachzufragen, ob ein Arbeitsblatt angekommen ist. Mein Profilkurs hat das erstellte Skript sehr gelobt und findet die Übungsaufgaben klasse. Frau Firelilly rockt auch ohne Telefon! :band:

  • Firelilly, es freut mich, dass ich Ihnen solch ein Smiley entlocken konnte.

    Sie möchten nicht raus in den (wie auch immer aussehenden Not-)schuldienst, im Falle der schrittweisen Wiedereröffnung. Der Videochat ist Ihre Sache aber auch eher nicht. Und das Anrufen bei den sozial Schwächeren oder den Kindern ohne genügend Elternunterstützung ist ebenfalls nicht ihr Ding, da sprachen Sie von einer Arbeitsteilung und die Eltern seien verantwortlich. Hilfestellungen per Telefon - nein, das gehe zu weit.


    Dann würde ich sagen: schöne verlängerte Ferien, bei voller Besoldung.

    Sie sprach von 50 : 50, wieso schließt du daraus, dass sie keine Hilfestellungen geben will? Ich finde es durchaus legitim auf die Verantwortung der Eltern hinzuweisen. Ich verschicke meine Arbeitsblätter auch per Email. Wer keine Email hat, bekommt sie in den Briefkasten. Darauf stehen meine Nummer und meine Emailadresse. Dazu zu die Emailadresse der Schule, falls die Eltern persönliche Informationen nicht über meine private Emailadresse mitteilen wollen. Ich habe gestern einmal rumgefragt, wie weit die Kinder in den letzten Wochen gekommen sind. Ansonsten erwarte ich durchaus auch die Mitarbeit der Eltern. 50:50 finde ich schon durchaus fair. Rufst du wirklich bei allen Eltern an und fragst, ob die Arbeitsblätter angekommen sind? Da würde ich bei 70 Schülern in Mathematik echt durchdrehen.


    Ich finde übrigens Planung von Unterricht, Erstellen und kopieren von Arbeitsblättern dazwischen Notbetreuung, Förderpläne schreiben, Zeugnisnoten in Nds vorbereiten, ... durchaus als Arbeit. Gerade das Material zu erstellen, finde ich extrem anstrengend. Es gibt kaum ein Arbeitsblatt, dass ich nicht noch mal überarbeiten muss. Du kannst ja den Kids nichts erklären. Es muss alles verständlich sein. Nach Möglichkeit jede Unklarheit vorher beseitigen. Dann noch unsere DaZ-Kinder. Normal unterstützt eine Schulhelferin sie. Jetzt brauchen sie Aufgaben ohne das jemand in der Familie richtig deutsch kann.


    Mit Verlaub, meine Ferien sehen anders aus.

  • Dann würde ich sagen: schöne verlängerte Ferien, bei voller Besoldung.

    Die Unverschämtheiten reichen dann langsam. Die ständigen Unterstellungen, jemand käme seinen Verpflichtungen nicht nach, erfülle seinen Dienst nicht oder dergleichen, weil er es nicht so macht, wie jemand anderes es möchte, stören die Diskussion erheblich. Womöglich ist das der Zweck.


    Warum kann man nicht, sachlich, ohne Vorwürfe, darüber sprechen, welche Möglichkeiten der Betreuung der Schüler (und manchmal auch Eltern) geeignet sind. Wie man es machen kann, was effizient ist. Das sind interessante Fragen. Nicht, ob man mal wieder einen Deserteur erkannt hat, der die eigene Fahne verachtet.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Die Unverschämtheiten reichen dann langsam. Die ständigen Unterstellungen, jemand käme seinen Verpflichtungen nicht nach, erfülle seinen Dienst nicht oder dergleichen, weil er es nicht so macht, wie jemand anderes es möchte, stören die Diskussion erheblich. Womöglich ist das der Zweck.


    Warum kann man nicht, sachlich, ohne Vorwürfe, darüber sprechen, welche Möglichkeiten der Betreuung der Schüler (und manchmal auch Eltern) geeignet sind. Wie man es machen kann, was effizient ist. Das ist interessante Fragen. Nicht, ob man mal wieder einen Deserteur erkannt hat, der die eigene Dahne verachtet.

    Sie haben vollkommen Recht mit allem. Schöne Ferien

  • O. Meier


    Auch damit haben Sie wie immer Recht. 👍🏻

    Bitte jetzt mit anderen Kollegen weitersprechen, mich haben Sie überzeugt, Sie haben Recht.


    Schöne Ferien und eine gute Vorbereitung des Schulunterrichts für die Zeit nach den Ferien.

    • Offizieller Beitrag

    Kurzer Hinweis: wir sind hier im "Video-Chat-Thread".


    Passt das hierrein?

    Außerdem ist es sicherlich besser, die Beiträge von extern zu verlinken, anstatt sie hier reinzukopieren. (Auch wenn die Quelle angegeben ist.) Danke.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Ich finde übrigens Planung von Unterricht, Erstellen und kopieren von Arbeitsblättern dazwischen Notbetreuung, Förderpläne schreiben, Zeugnisnoten in Nds vorbereiten, ... durchaus als Arbeit. Gerade das Material zu erstellen, finde ich extrem anstrengend. Es gibt kaum ein Arbeitsblatt, dass ich nicht noch mal überarbeiten muss. Du kannst ja den Kids nichts erklären. Es muss alles verständlich sein. Nach Möglichkeit jede Unklarheit vorher beseitigen. Dann noch unsere DaZ-Kinder. Normal unterstützt eine Schulhelferin sie. Jetzt brauchen sie Aufgaben ohne das jemand in der Familie richtig deutsch kann.


    Mit Verlaub, meine Ferien sehen anders aus.

    Das alles machst du jetzt in den Ferien? Puh... Da ich ja noch gar nicht weiß, ob und wann der Unterricht wieder los geht, plane ich jetzt erstmal gar nichts und werde auch noch keine weiteren Arbeitsmaterialien erstellen. Gut, Notbetreuung und Förderpläne entfallen bei mir und die derzeitigen Zeugnisnoten wollte unsere Schulleitung schon vor den Ferien von uns haben, aber ansonsten genieße ich jetzt definitiv meine - mal ausnahmsweisen "arbeitslosen" - Osterferien 8).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Humblebee: Wenn du den Ursprungsthread gelesen hast, ging es nicht um die Ferien sondern um die Zeit des Schulausfalls.


    Allerdings habe ich tatsächlich deutlich mehr in den Ferien gearbeitet als normal. Ich habe einen Tag ca. 8 h alleine mit unserer EDV zugebracht und noch einem zweiten Vormittag 4h gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Schulträgers. Ich habe einen Tag die Notbetreuung gehabt. (Die gibt es ja auch in den Ferien ...). Zwei Tage habe ich ein neues "Paket" für meine Schüler erstellt. Allerdings eher netter Sachen und wir haben dabei einige Dinge abgefragt, die wir für die Zeit nach Ostern wissen müssten, falls die Schule nicht wieder los geht. Dann arbeiten wir gerade noch an unseren Homeschooling Konzept und die Noten mussten wir ja auch noch machen. Ich denke tatsächlich das ich in der Summe 4-5 Arbeitstage komme. Andere Kollege werden natürlich weniger haben. Normalerweise hätte ich wahrscheinlich 1-2 Tage in den Ferien korrigiert und irgendwann gegen Ende die nächsten vorbereitet. Aber das würde ich ja nächste Woche auch noch beginnen. Dafür entfällt natürlich Arbeit in den anderen Wochen. Passt also für mich ganz gut.

  • Dann würde ich sagen: schöne verlängerte Ferien, bei voller Besoldung.

    Ernsthaft, das liest du aus den Beiträgen raus? Ich lese hier Beiträge von Usern, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, der Situation angemessen den Unterricht aufrecht zu erhalten. Niemand hier hat sich geweigert, vorhandene technische Infrastruktur zu nutzen. Es gab ablehnende Haltung gegenüber Videokonferenzen mit Schülern - aber ehrlich gesagt sehe ich jetzt auch nicht gerade den pädagogischen heiligen Gral in Videokonferenzen. Wie immer gilt auch jetzt noch das Primat der pädagogischen Freiheit. Und es gibt ja andere Möglichkeiten.

    Und der Vorschlag, sich doch einen Rechner zu kaufen, damit man digitale Beschulung leisten kann, ist echt absurd. Klar, wenn man das sowieso demnächst vorhatte, kann man das auch ein wenig vorziehen. Oder wenn man Lust darauf hat, sich mal mit der Option von Videokonferenzen zu beschäftigen, kann man mal in ein Headset investieren. Aber das jetzt so einzufordern ist absolut bizarr.

  • Die Investitionen sollten sich in Grenzen halten, zumindest kenne ich keinen Kollegen der nicht ein Smartphone oder Tablet hätte. Mit beidem ist Screensharing und auch die leidige Videokonferenz problemlos drin. Wenn man natürlich in völliger digitaler Steinzeit lebt (wobei ich mich frage wie man dann in ein Onlineforum kommt...obwohl...wenn ich daran denke, wie lange ich schon Onlineforen nutze, ziehe ich die Frage zurück), dann geht da gar nichts, aber allein Arbeitsblatt + kommentierte Lösung finde ich auch ein wenig schwach, obwohl das bei uns im Kollegium auch überwiegend so gehandhabt worden ist, teilweise sogar ohne Lösungen, was einfach gar nicht geht...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Die Investitionen sollten sich in Grenzen halten, zumindest kenne ich keinen Kollegen der nicht ein Smartphone oder Tablet hätte. Mit beidem ist Screensharing und auch die leidige Videokonferenz problemlos drin. Wenn man natürlich in völliger digitaler Steinzeit lebt (wobei ich mich frage wie man dann in ein Onlineforum kommt...obwohl...wenn ich daran denke, wie lange ich schon Onlineforen nutze, ziehe ich die Frage zurück), dann geht da gar nichts, aber allein Arbeitsblatt + kommentierte Lösung finde ich auch ein wenig schwach, obwohl das bei uns im Kollegium auch überwiegend so gehandhabt worden ist, teilweise sogar ohne Lösungen, was einfach gar nicht geht...

    So ist‘s. Hier herrscht aber ein sehr wütender Gegenwind derer, die sich dagegen sperren.

  • Hier herrscht aber ein sehr wütender Gegenwind derer, die sich dagegen sperren.

    Das ist wiederum deine Interpretation. Ich bin mit meinen Schülern über MEBIS (das ist die bayerische Lernplattform, ich glaube auf Moodle-Basis) durchaus interaktiv im Kontakt. Aber die Forderung, die eigenen - vorhandenen! - Geräte sinnvoll einzusetzen und sich da halt zu Not einzuarbeiten, ist halt schon ein anderes Level als zu sagen, dass man sich halt mal eben einen neuen Rechner anschaffen soll.

  • Ich verstehe da gar nicht, was es da an Diskussionen gibt. Es ist fast überall in der Privatwirtschaft so, dass der AG alle Geräte stellt. Es mag den Koch geben mit seinen eigenen Messer oder den Handwerker der etwas eigenes mitbringt aber das war es auch. Bei uns hat die Stadt die Laptops in den Schulen eingesammelt, damit die Mitarbeiter sie zu Hause fürs Home-Office nutzen sollen.

    Nebenbei weist unsere Landesregierung auch explizit darauf hin, dass die Nutzung privater nicht notwendig ist. Notfalls kann man ja auch zur Schule fahren und die dortigen Geräte nutzen. Aber einen Zwang private neue Geräte für die dienstliche Nutzung zu kaufen? Niemals.

  • Man kann natürlich auch in der Krisenzeit mit der Grundsatzdiskussion beginnen, dass man auf eigene Kosten keinen PC kauft. Während Leute ohne Beamtensalär gerade auf die Auszahlung eines Notgroschens warten, ihren Job verloren haben oder einer Arbeit im HO nur träumen können.

    Es ist richtig, dass die Situation für die Beamten im Vergleich zu vielen anderen Menschen im Augenblick sehr entspannt ist. Trotzdem bringt es mir nichts, jetzt alle Lehrkräfte zu verpflichten, mit den Schülern unbedingt per Videochat in Kontakt zu treten. Dieser Aufwand würde sich nach meiner Einschätzung überhaupt nicht lohnen. Als Schulleitung muss man immer gut abwägen, wofür man sein "Pulver" verschießt. Und für den Videochat mache ich das sicherlich nicht.


    Was hat die Schule davon, wenn die Kollegin, die in 2 Jahren in den Ruhestand geht sich in sowas mühevoll und ohne wirkliche Motivation einarbeitet? Sich noch entsprechendes Equipment besorgt. Das ist weit weg von der Realität.


    Die Kollegin lasse ich jedenfalls in Ruhe und freue mich, wenn sie ihren Klassen vielleicht per Mail interessante Aufgaben geschickt hat. Oder als Klassenlehrerin mal einen Rundruf bei ihren Schülerinnen und Schülern gemacht hat. Da muss doch nicht jeder Fachlehrer alle Schüler anrufen ob ein Arbeitsblatt angekommen ist. Da ist doch ehrlich gesagt nur albern.


    Noch mehr freue ich mich jedenfalls darüber, wenn sie nach der Krise mit Motivation wieder in ihren Unterricht geht. Es wäre von Seiten der Schulführung ein ganz großer Fehler, sein Kollegium in solch einer Situation zu stressen. Manche sind mit Sorgen in der Familie konfrontiert, andere haben ernsthafte gesundheitliche Risiken. Da ist so etwas wie ein Videochat doch ganz weit unten auf der Liste der Prioritäten.


    Jedes Kollegium wird sich nach der Krise daran erinnern, wie die Schulleitung in dieser Situation agiert hat. Da ist wie so oft im Leben Maß und Mitte geboten. Ich erwarte von jeder Kollegin und von jedem Kollegen, dass er die Schulschließung nicht als Ferienverlängerung interpretiert und in der Lage ist, seinen Stärken und Möglichkeiten gemäß dieser Zeit zu nutzen. Da erwarte ich von einem Single mit viel Zeit und Muse im Homeoffice andere Dinge, als von einem alleinerziehenden Vater mit 3 Kindern die nun zu Hause sind oder einer Kollegin, deren pflegebedürftige Mutter im Haushalt plötzlich ohne die Unterstützung der polnischen Pflegerin dasteht.


    Insofern Fraggles würde ich dir empfehlen, ein bißchen Gas rauszunehmen. Es wird eine Zeit nach der Krise geben. Eine sehr lange Zeit...

  • Letztendlich sollte der didaktische Mehrwert jeder Methode im Vordergrund stehen und nicht die Methode selbst.


    Es gibt sicher Situationen, wo eine Videokonferenz, so möglich, eingesetzt werden kann und sollte, weil sie einen Mehrwert bringt.

    Genauso gibt es Situationen wo das nicht der Fall ist. Das ist doch wie bei allen anderen Methoden auch und ausserdem extrem situations- und fachspezifisch.


    Und manchmal gibt es auch Rahmenbedingungen, die die optimale Lösung nicht zulassen. Dann nimmt man die nächstbeste.

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