(Klein)kindbetreuung und Corona

  • Hmmm, keine Ahnung. Ich hatte mein Kind auch schon mal vereinzelt in der Schule dabei... Ich weiß eigentlich gar nicht, ob das im Normalfall wirklich zulässig ist - kommt aber auf jeden Fall schon mal vor...

    Diesmal steht es aber in den offiziellen KuMi-Schreiben drin, dass es ausdrücklich verboten ist, dass Lehrkräfte ihre eigenen Kinder mitbringen.

  • Diesmal steht es aber in den offiziellen KuMi-Schreiben drin, dass es ausdrücklich verboten ist, dass Lehrkräfte ihre eigenen Kinder mitbringen.

    Oh, ich weiß gar nicht so genau, wie es hier ist, habe aber auch nicht danach gesucht. Wissentlich habe ich nichts darüber gelesen.

  • Ich werde auch ständig als Rabenmutter bezeichnet. Wie kann man nur ein Kind haben und Vollzeit arbeiten? Frechheit. Ich kriege auch ständig so Sprüche wie "vermisst du denn das Kind nicht, wenn du auf der Arbeit bist?" "meinst du nicht, das Kind nimmt Schaden, wenn du vollzeit arbeitest?" "wann machst du denn die Wäsche?" "dann kochst du aber nicht jeden Tag frisch, oer?"

    Wenn ich sage, dass ich die Wäsche am Samstag wasche, jeden Tag frisch koche, dafür aber das Brot vom Bächer hole und eine Putzfrau habe, kriege ich schon immer herabwürdigende Blicke. Hin und wieder auch mal den Spruch "wenn du nicht Vollzeit arbeiten würdest, dann könntest du selber putzen." Ich will aber gar nicht selber putzen. Ich HASSE putzen.

    Mein Mann, überraschender Weise Vater des gleichen Kindes, hat solche Sprüche noch nicht einmal zu hören bekommen. Nicht einmal. Er muss sich für nichts verteidigen, ich muss mich für alles verteidigen.

    Wenn ich sage, dass ich nicht jahrelang studiert und mich durch's Ref gequält habe um dann in die Teilzeitfalle und Abhängigkeit von meinem Mann zu fallen, kommt immer "ach, das ist doch ok, wenn der Mann mehr hat als du." (Das wäre auch gar kein Problem, wenn er einen Job hätte, in dem er generell mehr verdient. Er ist aber Lehrer an der gleichen Schulform wie ich) Es gibt von einigen Seiten kein Verständnis dafür, dass ich mein eigenes Geld möchte.


    Mit dem Stundenplan ist es so ein Kreuz. Wir haben mehrere Mütter in TZ, die fordern: 1./2. frei, nicht nach der 7. (was bei uns im Doppelstundensystem bedeutet "nicht nach der 6.") und einen Tag frei. Und ja, das muss ich umsetzten. Da können sich dann die meisten selber ausrechnen, wie viel ich da den VZ Kollegen noch entgegen kommen kann.

  • Dann ist das vielleicht auch echt eine Sache die mit der Wohngegend zu tun hat. Wir haben eine Kollegin, die bei beiden Kindern nur im Mutterschutz war und für alles andere ist der Vater zuständig. Eine andere kommt jetzt nach der EZ in VZ wieder und Papa bleibt ein Jahr zu Hause.

    Aber klar, ein paar Muttis, die nur 13 Stunden, also das Minimum, machen, haben wir auch. Das sind aber überraschenderweise eher Mütter, deren Kinder schon mindestens in die Grundschule, eher schon auf die weiterführende Schule gehen. Die jungen Mütter arbeiten mehr und sehen das wie du.

    In VZ würden mir aber die Klausurstapel einen Strich durch die Rechnung machen. Das war schon ohne Kinder kaum machbar.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Es ist auch vollkommen legitim, nicht in VZ zu arbeiten. Und du hast ja auch eine nicht ganz kleine Sonderaufgabe an der Schule...


    Jeder so, wie es für ihn passt. Mich nervern nur die ganzen doofen Sprüche.

  • Es ist auch vollkommen legitim, nicht in VZ zu arbeiten. Und du hast ja auch eine nicht ganz kleine Sonderaufgabe an der Schule...


    Jeder so, wie es für ihn passt. Mich nervern nur die ganzen doofen Sprüche.

    Ich kann dich da total verstehen. Hier im ländlichen BW ist das auch echt eher...

    Problematisch ist bei uns auch, dass das heutige Schulleitungsteam zu Hause noch entweder eine sehr traditionelle Rollenverteilung pflegt oder einen Partner hat, der viele Aufgaben übernehmen konnte und wollte. Vor allem diesen Frauen oder Männern fehlt da auch viel Verständnis, weil sie nie Probleme bei der Betreuung hatten.


    Ich arbeite, neben der wirtschaftlichen Notwendigkeit, gerne in Vollzeit und genieße es, dass ich mich nicht wirklich finanziell einschränken muss. Ich kann mir und meinem Kind dadurch sehr viel ermöglichen. Ich HASSE ebenfalls Putzen und liebe meine Putzfrau heiß und innig. Dass ich nicht immer frisch koche, hat mehr mit meiner Lust als mit meiner Zeit zu tun.


    Da ich Mathe und Englisch in der Sekundarstufe einer Förderschule unterrichte, komme ich mit dem Vorbereiten und Korrigieren gut hinterher. Ja, ich habe Glück, dass unsere Klassen sehr klein sind. Zum Vorbereiten nutze ich aber auch oft die Ferien oder die kindfreien Wochenenden. Mittlerweile bin ich aber auch sehr effektiv geworden und spare mir manches.


    Was mich extrem stört, ist, dass ich einen Kindergartenplatz von 7:30 - 16:00 hatte, aber die Nachmittagsbetreuung in der Grundschule nur bis 14:00 geht. Was soll das? Jetzt hat mein Kind die Schule gewechselt und dort gibt es eine Ganztagsbetreuung von 07:00 (in Kooperation mit dem benachbarten KIGA) bis 15:30. Aber freitags wieder nur bis 12:00 ohne Anschlussbetreuungsmöglichkeit. Warum? Die Jugendämter stehlen sich dann aus der Verantwortung, wenn sie keine Tagesmutter für eine Randstundenbetreuung von Grundschulkindern haben. Dann muss man eben in Teilzeit gehen oder seinen Job aufgeben. Das kann einfach nicht sein!!!

  • Mir wurde mal in meiner Schule ganz klar gesagt, wenn mir mein Stundenplan nicht passt oder meine "Wünsche" (bzw. eher Notwendigkeiten, da ich ja auf die Betreuung der Kinder angewiesen bin und die Öffnungszeiten nicht selbst wählen kann) nicht erfüllt werden können, ich doch bitte meine Stunden weiter reduzieren soll, dann sei es wahrscheinlicher, dass die "Wünsche" erfüllt werden.


    Es nervt mich auch, dass ich immer so als Bitsteller dastehe... Dieser ganze Betreuungswahnsinn und das Bangen um den Stundenplan jedes Jahr finde ich eine der schlimmsten Sachen am Kinderhaben. Das hat mir bzw. uns phasenweise so einen Stress verursacht, dass man sich manchmal fragt, warum man sich das eigentlich antut...

  • Dann muss man eben in Teilzeit gehen oder seinen Job aufgeben. Das kann einfach nicht sein!!!

    Und damit ist das Problem ja auch nicht vollumfänglich gelöst, denn in einem Kollegium wie meinem, in dem es sehr viele junge Mütter gibt, die TZ arbeiten, wird es für den Stundenplaner auch irgendwann schwierig, wenn viele dann nur die ersten beiden Stunden geben können (wir haben ein Langstundenmodell), weil dann das Kind abgeholt werden muss.


    Wir haben noch bis Sommer 21, dann kommt unser Lütter auch in die Schule und ich bin sehr gespannt, wie wir das gewuppt bekommen - so ohne Familie in der Nähe. :autsch:

  • Da wiederum haben wir Glück. Die GS, in die Töchterchen hoffentlich ab nächstem Jahr gehen wird (wir wohnen im Einzugsgebiet, es könnte klappen), hat Betreuung von 7 Uhr bis 16 Uhr. Das ist nachmittags eine halbe Stunde weniger, als die KiTa, morgens ist es gleich. Für uns passt das aber, weil einer von uns da eigentlich zu Hause sein müsste und wenn nicht können wir den Opa bitten (im August 21 wird sein Enkelkind wohl hoffentlich wieder betreuen dürfen).

  • Der Große kommt im Sommer 21 in die Schule und ich mag das Konzept der Ogs so auf den 1. Blick nicht.

    1. Möglichkeit: 7.30-13.30 (aber ohne Mittagessen und nur mit freiem Spiel)

    2 Möglichkeit: 7.30-15/16.00 (mit Mittagessen, Hausaufgaben, AGs...)


    Also prinzipiell reicht uns, da Oma und Opa im Haus wohnen 1.

    Aber immer Essen mitgeben? Betreuungsprobleme, wenn die Großeltern mal im Urlaub oder krank sind?


    2. ist mir aber fast etwas zu unflexibel. Aktuell haben wir um 15.00 Schwimmen, so was fällt weg. Danach noch zum Karate? Könnte etwas viel sein. Im Sommer im Plantschbecken spielen, wenn ich meinen freien Tag habe? Geht auch erst spät.


    Ach alles doof.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ist hier auch so. Man hat die Möglichkeit zwischen normalem Unterrichtsschluss (1. Klasse meist 12:15 Uhr) oder Hort/Mittagsbetreuung bis 16 Uhr, mancherorts sogar 17:00 und man muss die Kinder dann auch so lange drin lassen. 16 Uhr geht gerade noch (wir haben zum Glück so einen Hort erwischt), aber 17:00 finde ich viel zu lang!

  • @228 und 231

    Habe keine Kinder, aber diese Sprüche kenne ich aus meinem Kollegium auch und denke mir meinen Teil:

    Ich will doch mittags zu Hause sein, wenn mein Kind kommt. Ich will frisch kochen, wenn mein Kind da ist.

    Warum kriege ich denn Kinder, wenn ich sie abgebe.. Ich fahre mittags meine Kinder immer zu verschiedenen Veranstaltungen....

    Die armen Kinder in der Betreuung....

    Da denke ich manchmal: Habt ihr den Schuss nicht gehört...

    Wünsche euch Kraft und alles Gute beim Betreuungsproblem und bei solchen "Meinungen".

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Was bin ich froh, dass das hier total flexibel ist, man kann zwischen 5/10/15/20/25 Stunden und mehr wöchentlich wählen, die dürfen maximal genutzt werden, ab 6 Uhr (bis 7.30) und 11.30 bis 16.30 (2x17 Uhr)

    Wobei eben 7.30 bis 8.55 auch betreut wird, das aber als Unterrichtszeit gilt.

  • yestoerty : Könnt ihr 2.) nehmen und die Kinder einfach eher holen, wenn es euch passt? (Ich weiß, dass das manchmal nicht gern gesehen wird). Jeden Tag Mittagessen mitgeben, das ist nicht gut.

    Wir werden wohl das Maximum nehmen und es dann aber nicht voll ausnutzen (so machen wir das jetzt in der Kita auch). Aber wenn es dann doch nötig ist, ist es eben kein Problem.

  • yestoerty : Könnt ihr 2.) nehmen und die Kinder einfach eher holen, wenn es euch passt? (Ich weiß, dass das manchmal nicht gern gesehen wird). Jeden Tag Mittagessen mitgeben, das ist nicht gut.

    Wir werden wohl das Maximum nehmen und es dann aber nicht voll ausnutzen (so machen wir das jetzt in der Kita auch). Aber wenn es dann doch nötig ist, ist es eben kein Problem.

    Nur auf schriftlichen Antrag bei der Schulleitung.

    Kann ich auch verstehen, dass die nicht jeden Tag unterschiedliche Kinder da haben wollen, sondern etwas Planungssicherheit brauchen/ wollen.

    Aber so muss ich direkt festlegen: Mo 15Uhr, Di 16Uhr...


    Genau, in der Kita haben wir bis 16.00 Plätze, aber wir können die Kinder um 14Uhr oder ab 15.30Uhr abholen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Redet ihr hier gerade über Betreuung während Corona oder allgemein? Falls allgemein, würde ich wirklich stinkig sein, wenn mir jemand die Vorgabe macht, wann ich mein Kind zu holen habe (Mittagessenzeiten ausgenommen). Ich gebe es ja nicht in die Betreuung, weil ich keinen Bock drauf habe, sondern weil ich arbeite. Und wenn ich fertig bin, geht es ab nach Hause. Wenn vorgegeben würde, dass es nur bis zum "bitteren Ende" bleiben muss oder gar nicht, würde es meinen Mann dadurch bei einer bestimmten Schicht eine Woche lang nicht sehen.


    Yestoerty, wie soll das bei Konferenzen laufen? Bei Prüfungen?

  • Ja, das ist allgemein und ja, ich finde das auch verständlich.

    Beispiel ist jetzt aus der kita, aber das wird analog sein: eine Freundin wird von den Erziehern komisch angeguckt, wenn sie ihr Kind als letzte um 15.30 abholt, obwohl die Betreuung bis 16.00 geht.

    So was gibt es bei uns nicht. 14.00 oder 15.30-16.00

    So haben die Kinder auch von 14-15.30 verlässliche Spielpartner und es können Angebote stattfinden, ohne, dass immer wieder wer verschwindet und das meist die gleichen Kinder am Ende die letzten sind.


    Also klar, die Begründung leuchtet mir ein, aber wie du würde ich halt gerne es etwas flexibler haben.


    Prüfungen und Konferenzen sind ja vorhersehbar, das kann man ja vorher schriftlich beantragen.

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  • Falls allgemein, würde ich wirklich stinkig sein, wenn mir jemand die Vorgabe macht, wann ich mein Kind zu holen habe (Mittagessenzeiten ausgenommen).

    Hier auch. Das liegt an irgendwelchen Fördermitteln, die die nicht bekommen, wenn die Kinder nicht eine best. Mindestbuchungszeit bleiben und an dem pädagogischen Konzept, das sie nicht durchführen können, wenn die Kinder gehen, wann sie wollen (oder die Eltern wollen). Verstehe ich auch, aber mir ist es zu unflexibel, während von uns oft eine Flexibilität verlangt wird, die man manchmal kaum leisten kann mit Kindern...

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