Schulöffnungen Bayern

  • Ja, der Stufenplan wurde stark aufgeweicht. Es wurde aber auch explizit gesagt, dass die Maßnahmen nicht zwingend ab X Neuinfektionen pro 7 Tage sofort durchgesetzt werden, sondern dass immer individuell entschieden wird in Absprache mit dem Gesundheitsamt.


    Ursprünglich war ja ab 50 Neuinfektionen (alter Stufenplan) pro 100.000 Einwohner geplant, die Schulen wieder komplett zu schließen. Fändet ihr das jetzt angemessen in der aktuellen Situation?


    Ich meinte das auch ernst mit den Testungen. Bayern liegt ganz vorne mit der Anzahl der Tests und während die Anzahl in den letzten Wochen jede Woche weiter gestiegen ist, ist die Positiv-Rate in etwa gleich geblieben (sieht man ganz gut auf der Website des LGL). Anteilig haben wir dadurch aber höhere Zahlen als wenn wir weniger testen würden, und trotzdem macht man Maßnahmen von starren Zahlen wie 35 oder 50 abhängig.


    Und wenn die höheren Neuinfektionen auf konkrete Hotspots zurückzuführen sind (Ausbruch im Fleischbetrieb oder auf Erntehof, viele Reiserückkehrer), finde ich es auch sinnvoll, sofern diese unter Kontrolle sind, dass man nicht gleich überall strengere Maßnahmen durchsetzt.


    Ich bin (noch?) zuversichtlich, dass mit dem Ferienende die Zahlen etwas sinken, wie es in anderen Bundesländern zu beobachten war.

    Aktuell kann ich auch noch mit offenen Fenstern / Türen unterrichten und nutze das aus. Dabei fühle ich mich eigentlich ganz wohl. Vor dem Winter habe ich aber Respekt...

  • Ich bin gespannt, wie sich die Zahlen entwickeln. Aber auch Reiserückkehrer haben Kinder an unseren Schulen ... ich hoffe, die haben sich dann wirklich alle testen lassen und bleiben wenn nötig in Quarantäne. Ich hab da schon Dinge erlebt ...

  • Ich bin gespannt, wie sich die Zahlen entwickeln. Aber auch Reiserückkehrer haben Kinder an unseren Schulen ... ich hoffe, die haben sich dann wirklich alle testen lassen und bleiben wenn nötig in Quarantäne. Ich hab da schon Dinge erlebt ...

    Same here. Am Anfang der Pandemie sollten/mussten ja alle Schüler, die in Österreich und Südtirol Skifahren waren, nach den Faschingsferien zuhause bleiben. (war in Bayern so geregelt)

    Kinder meiner Klasse haben mir erzählt, dass der Bruder einer Freundin von ihnen das eigentlich auch gemüsst hätte, die Eltern das aber verschwiegen haben, da er ja sonst zu viel Stoff verpassen würde, am Gymnasium. Die kleine Schwester hat sich aber aufgeregt, wie verantwortungslos das sei und sozusagen "gepetzt". :D

    Was ich auch spannend finde: Hier ein Oberbayern nähern wir uns ja immer mehr der Fallgrenze an (Rosenheim hat ihn am Wochenende ja schon gerissen), an der das Konzept eigentlich vorsieht, die Gruppen wieder zu teilen und Distanz- mit Präsenzunterricht abwechseln zu lassen.

    Jetzt schon ... das wird noch interessant.

  • Also ich bin erstmal bedient...


    Meine Situation wie folgt:

    - Teilzeitdeputat 18 Stunden

    - 5., 6., 8. in D, 7. in E

    - grundsätzlich neu an der Schule


    - Montag Antrittskonferenz (Turnhalle) 10 - 12 Uhr, 50 neue Gesichter, mit Maske natürlich schwer merkbar

    - Dienstag noch keinen Unterricht (weil keine eigene KL), 4 Stunden im Keller Bücher für 10. vorbereitet, danach Konf. Teil 2

    - Lehrerzimmer wäre für 25 - 30 okay, wir haben 50 KuK (verteilt sich natürlich ein bisschen, aber trotzdem)

    - Sonderstundenplan Mi - Fr sog. "Crash-Kurse": Unterricht in D, E, M sowie weiteres Prüfungsfach

    - Doppelstundenprinzip

    - meine Wenigkeit: Mi + Do je 6 Stunden, Fr 4, also 16 Stunden auf 3 Tage


    Klingt erstmal wenig?


    Bitteschön:

    - Klassenstärke durchschnittlich 25, ein Ausreißer mit 29

    - Klassenzimmer für 20 - 25 okay, alle Zimmer aber grundsätzlich überbelegt

    - Zimmer nach Süden ausgerichtet, ja sehr schön - im Winter viel Sonne, fein. Jetzt Bullenhitze.

    - Schulhaus nicht barrierefrei, per Zufall alle Klassen im 3. Stock (das ist wirklich Zufall, für mich halt scheiße)

    - als "Neue" sehr hoher Redeanteil weil Selbstvorstellung, Fachvorstellung plus Kinder irgendwie kennenlernen

    - "Crash"-Kurs bedeutet: Unterricht der jeweils vorhergehenden Jahrgangsstufe in ansprechenden Arbeitsmaterialien vorbereiten und so bei mehr als 100 neuen Kindern versuchen herauszufinden, wo noch Bedarf besteht, was muss wiederholt werden, was kam vielleicht gar nicht dran etc.

    - in allen 3 Klassen dieselbe Erfahrung: 45 min. durchaus machbar, danach wird's zur Qual für alle

    - Kinder tragen z.T. selbstgenähte (=sehr dicke) Masken, in hinteren Reihen schwer zu verstehen

    - dazu erste Laubbläser (oder Rasenmäher?) und Baustellengeräusche


    In der 7. gehen mir harmlose aber störende Baby-Macker auf den Keks, also setze ich sie um.

    In der 6. möchte ich zierliche Kinder hinter breiter gebauten (am besten mit Wallemähne) hervorholen, damit wir Blickkontakt herstellen können.

    Kommentar Sechsklässlerin: Wir dürfen uns doch nicht umsetzen weil wegen desinfizierten Plätzen und so.

    Fenster aufmachen: Wir dürfen das Fenster nicht aufmachen, da ist in der Jalousie ein Vogelnest.


    WAAAAAAAAAH!!! :schreien:


    Heute Nachmittag war ich wie betäubt, Schleimhäute ausgetrocknet plus mega Kratzen im Hals (aua).

    Jetzt steht Espresso vor mir und werde meinen privaten Kopierer/Drucker zum Glühen bringen, damit ich morgen ausgerüstet bin.

    Das Experiment mit dem Kopierer (1, in Worten: einer! für 50 KuK) sollte ich vielleicht nicht gerade vor 8 ausprobieren.

    Da bin ich nämlich mit der Suche nach einem Parkplatz beschäftigt (20 für 50 KuK).


    Soviel zum Thema Maskenpflicht bei voller Klassenstärke an meiner neuen Schule. :autsch:

  • ändet ihr das jetzt angemessen in der aktuellen Situation?

    Nö, natürlich nicht. Offenbar merkt man im Freistaat gerade auch, dass bürokratisch festgelegte Zahlen mit der Lebenswirklichkeit nicht vereinbar sind. Bei uns gibt's im Inland solche "Grenzwerte" gar nicht. Zumal... Fernunterricht ist halt einfach eine Krücke die keiner mehr will. Es würde mich nicht wundern wenn da die Eltern richtig auf den Putz hauen, wenn sowas noch mal ernsthaft durchgedrückt wird. Obendrein wenn offenbar völlig klar ist, wo das Problem herkommt.

  • Ja, der Stufenplan wurde stark aufgeweicht. Es wurde aber auch explizit gesagt, dass die Maßnahmen nicht zwingend ab X Neuinfektionen pro 7 Tage sofort durchgesetzt werden, sondern dass immer individuell entschieden wird in Absprache mit dem Gesundheitsamt.


    Ursprünglich war ja ab 50 Neuinfektionen (alter Stufenplan) pro 100.000 Einwohner geplant, die Schulen wieder komplett zu schließen. Fändet ihr das jetzt angemessen in der aktuellen Situation?

    Komplette Schließung: nein. Unterricht im Wechsel: ja, solange bis die Zahlen wieder entsprechend gesunken sind. Zumindest schulartabhängig.


    Es mag sein, dass man am Gym oder generell an weiterführenden Schulen mit der Maskenpflicht und Hygieneregeln ein geringes Infektionsrisiko hat. An GS und FöS gibt es aber keine Maskenpflicht im Unterricht und die Kleinen halten sich auch nicht an Hygieneregeln. FöS ist nochmal verschärft, ich pflege auch inkl Wickeln, Füttern etc.

    Trotzdem habe ich die komplette Klasse. Bei Infektionszahlen über 50 wäre es für mich schon aus Arbeitsschutzgründen sinnvoll, dann zumindest die FöS- und GS-Klassen zu teilen.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es auch davon abhängig gemacht wird, wie das Infektionsgeschehen an der jeweiligen Schule ist, wenn es da gerade keine / nur sehr wenige Fälle gibt, muss man nicht zwingend teilen. Wenn es einige Fälle gibt, schon.

    Aber genau weiß ich es leider nicht; unser Schulleiter bei der Konferenz auch nicht.

  • Meine Schülerinnen und Schüler äußerst diszipliniert im Klassenzimmer, was Masken betrifft. In der Pause weniger - aber da sind manche Jahrgänge eh ständig am Essen, und da darf Maske dann ja auch ab. Anderthalb Meter Abstand dagegen sind kaum umsetzbar.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • HIer in BW gilt jetzt, dass Lehrkräfte wie SuS auf dem gesamten Schulgelände (außer beim Essen, sowie -bei uns- in der eigenen Alterskohorte und in gekennzeichneten Bereichen) MNS tragen müssen. Wer sich nicht daran hält muss 35€ Strafe zahlen. Damit kann man dann als Schule zumindest diejenigen, die partout verweigern wollen zur Räson anhalten (OT, aber irgendwie ja niedlich, dass es "partout" heißt, aber aus der "raison" die "Räson" wurde"), weil man das dann im kompletten Verweigerungsfall entsprechend melden könnte (müsste). Bei uns in der Schule gibt es Einlasskontrollen: Wer das Schulhaus betreten möchte muss MNS tragen und vor dem Betreten die Hände desinfizieren, erst im eigenen Klassenraum dürfen die MNS wieder abgenommen werden. Mal schauen, wie aufwendig es wird das weiter durchzusetzen (vor den Ferien hat es wohl ganz gut geklappt). Ich bin erstmal aber zuversichtlich. Ich könnte mir vorstellen, dass auf engstem Raum wieder als komplette Klassen zusammenzukommen die größere Herausforderung darstellen wird- für die SuS selbst, die das gar nicht mehr gewohnt sind und für uns Lehrkräfte, die eben dennoch auf Abstand zu den SuS achten müssen oder Maske tragen sollten (kein Muss seitens des Landes, aber SEHR dringende Empfehlung der SL).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Komme gerade aus der Gesamtlehrerkonferenz (aber in BaWü), bei uns ist es im Endeffekt auch Russisch Roulette. Nämlich Abstand und Masken für Lehrer und Personal.


    Ansonsten wie bei CDL, das wird mit Sicherheit eine Weile gut gehen, aber das eigentliche Problem sind die Busse. Die sind (zumindest bei uns) nicht gedoppelt worden, so dass im Endeffekt die Schüler in vollgestopften Bussen kommen, zur Schule laufen und vor dem Schulgebäude dann auf einmal dan AHA einhalten sollen :/

  • Bei uns in der Schule gibt es Einlasskontrollen

    Die hat bei uns die ersten zwei Wochen Chefin persönlich gemacht. Sie schleicht auch immer noch unangekündigt durchs Schulhaus und guckt mal hier und dort in die Zimmer rein ;)

  • Komme gerade aus der Gesamtlehrerkonferenz (aber in BaWü), bei uns ist es im Endeffekt auch Russisch Roulette. Nämlich Abstand und Masken für Lehrer und Personal.


    Ansonsten wie bei CDL, das wird mit Sicherheit eine Weile gut gehen, aber das eigentliche Problem sind die Busse. Die sind (zumindest bei uns) nicht gedoppelt worden, so dass im Endeffekt die Schüler in vollgestopften Bussen kommen, zur Schule laufen und vor dem Schulgebäude dann auf einmal dan AHA einhalten sollen :/

    Wir haben um das zu entzerren gestaffelte Unterrichts- und Pausenzeiten. Habe auch schon von anderen Schulen, gerade im städtischen Raum, wo viele SuS zeitgleich unterwegs sind, gehört, dass sie so vorgehen. Dadurch ist immer nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Schülerzahlen zeitgleich unterwegs, zusätzlich gibt es einige Sonderbusse direkt zu unserer Schule, die dann nur von SuS genutzt werden. Letztlich können wir einfach nur unser Bestes geben und hoffen, dass die eigene Schule möglichst wenig betroffen sein wird von einzelnen Quarantäne-Fällen (die es sicherlich geben wird) oder gar Komplettschließung. Mal schauen, wie es in 14 Tagen aussieht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Schüler halten sich echt vorbildlich an die Maskenregelung, klappt wirklich gut. Allerdings sind leider in meinem Umfeld (noch nicht an meiner Schule), aber in der Nähe Coronafälle bzw. sogar Klassen in Quarantäne. Ich fürchte, es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis wir wieder ins Wechselmodell müssen ... :/

  • Komme gerade aus der Gesamtlehrerkonferenz (aber in BaWü), bei uns ist es im Endeffekt auch Russisch Roulette. Nämlich Abstand und Masken für Lehrer und Personal.



    Bei uns auch, nur dass sich das Personal nicht daran hält. Überhaupt nicht. Irgendwer sollte mal auf den Tisch hauen, SL hat uns überraschend verlassen. Niemand traut sich richtig. Wurde in Anwesenheit aller besprochen...

  • In Rosenheim, Kaufbeuren und Würzburg ist der Wert ja schon mehrer Tage >50, sogar bei ca. 60. Aber da gibt es noch keine geteilten Klassen, oder? Ich habe nichts dergleichen gehört.


    Ich bin gespannt, wie das mit dem "Richtwert" (50) "mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen" umgesetzt wird.

  • Nein, aus eigener Erfahrung: Der Wert über 50 wird als "KANN"-Bestimmung aufgefasst, die zuständigen Behörden (Gesundheitsamt etc) entscheiden nach Lage vor Ort ... (sonst hätten wir dieses Schuljahr erst gar nicht mit ganzen Klassen starten dürfen).

  • In den anderen Landkreisen wurde bisher immer gesagt, die Infizierten seien Reiserückkehrer. In GAP ist das nicht so, sondern die junge Feiergeneration ist betroffen und die Infektionsketten nicht mehr so nachvollziehbar. Mal sehen, wie reagiert wird.

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