Geförderte Laptops in NRW - Insiderwissen bitte hier

  • nach den 4 GB fällt man auf 64 kbit/s zurück. Das ist quasi nicht nutzbar...nur mal zur Einordnung: die Startseite der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/) würde damit gut 90 Sekunden zum Laden brauchen

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • nach den 4 GB fällt man auf 64 kbit/s zurück. Das ist quasi nicht nutzbar...nur mal zur Einordnung: die Startseite der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/) würde damit gut 90 Sekunden zum Laden brauchen

    Wir haben die 4 GB noch nie voll ausgeschöpft, daher kann ich dazu nichts sagen. Für das Homeschooling sollte das jedenfalls allemal reichen

  • Bei uns bietet seit kurzem der Schulträger an, dass SuS, die zuhause keinen geeigneten Internetzugang haben (zu geringe Bandbreite für Anzahl der im Homeoffice/im Digitalunterricht befindlichen Nutzer oder gar keinen Internetzugang von zuhause aus- ja, das gibt es auch) über die Stadt einen Zugang finanziert und zur Verfügung gestellt bekommen. So soll sichergestellt werden, dass Bildung nicht an basaler Infrastruktur scheitert. Das bietet man aber deshalb jetzt an, weil es eben im Frühjahr längst nicht selbstverständlich war, dass Familien Fernunterrichtsangebote umfassend nutzen konnten und das nicht nur an fehlenden Endgeräten scheiterte, sondern eben immer wieder auch an einem unzureichenden Internetzugang. Mich macht das etwas traurig, wenn ich lese, dass manche hier nur von sich aus, den eigenen Kindern und den im eigenen Heim zur Verfügung stehenden Endgeräte bzw. weiteren technischen Zugangsvoraussetzungen her denken und pauschal von Ausreden ausgehen, wenn SuS angeben keinen Internetzugang zu haben. Meine SuS haben keine Lehrergehälter zuhause zur Verfügung, Bildung wird nicht in allen Familien gleich hoch bewertet und in vielen Familien war es bislang völlig ausreichend, wenn man das neueste Smartphone dafür halt nur mit seinen 4 oder gar 2 GB Bandbreite (habe ich beispielsweise nur auf dem Handy, weil ich das wirklich nur für mobile Daten benötige) zur Verfügung hatte als einzigen "PC" und einzigen "Internetanschluss" des Haushaltes.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • 64 kbit/s zurück. Das ist quasi nicht nutzbar...nur mal zur Einordnung: die Startseite der Wikipedia (https://de.wikipedia.org/) würde damit gut 90 Sekunden zum Laden brauchen

    Schau an. So waren wir doch früher mit 'nem 14.4er-Modem unterwegs und das ging auch. Mittlerweile ist der Datenumfang auch schlichter Web-Seiten so groß, dass man nur noch in mehrstelligen Gigabit rechnen kann. Nur leider hat der Informationsgehalt nicht zugenommen.


    Wie dem auch sei. Wenn Schülerinnen keinen (adäquaten) Internetzugang haben, nützt es ja nichts, dass sie einen haben könnten. Kann man wirklich verlangen, dass sie einen Vertrag abschließen, der für Online-Unterricht reicht, wenn sie diesen womöglich nur kurz brauchen werden und man ihnen monatelang einen vom Präsenzunterricht erzählt haben?


    Und den jungen Menschen zu erzählen, sie solen weniger Unfug durch die asozialen Medien schicken, um mehr Datenvolumen für den Online-Unterricht zu haben, dürfte ähnlich effektiv sein, wie sie zu bitten, den Tabakkonsum dergestalt zu beschränken, dass man vom Ersparten ein Geodreicke und einen Zirkel kaufen könne.


    Bei mir war auch letzte Woche eine Schülerin nicht in der Online-Stunde. Sie habe "kein WLAN", berichteten die Mitschülerinnen, "und nicht genug mobile Daten". Erste Diagnose ist wohl ein Synonym für den mangelnden drahtgebunden Internetzugang. Die digital navtives, voll vorne dabei.


    Wir hätten ja die Chance gehabt, die Schülerinnen mit Geräten und allem Nötigen auszustatten. Statt dessen ärgern wir uns jetzt über die unzureichenden Lehrerinnengeräte. Wir kommen in diesem Thread da nicht 'raus. Es wurde politisch vergeigt.

  • Wenn Du nicht zu Hause auf einen Internetanschuluss zurückgreifen kannst und die mobilen Daten exklusiv nutzen musst, sind 4 GB schneller weg, als Dir lieb ist. Wenn die mobilen Daten nur ergänzend genutzt werden, reichen sie in der Tat in der Regel aus.

    Gut, okay, das stimmt. Andererseits: Ich behaupte mal, dass für UNSER Homeschooling (Aufgaben werden online gestellt, längst nicht von allen Lehrern, meist nur die 3 Hauptfächer, keine Videokonferenzen) 1 GB reichen würde, es reicht ja, sich 1x am Tag einzuloggen.


    Wenn dann die 4 GB nicht reichen, liegt das nur daran, dass einem andere Sachen wichtiger sind und man sich das schlecht einteilt, aber nicht daran, dass es nicht möglich wäre, wenn man denn wollte. Ansonsten kann man ja auch noch 2-3 Euro mehr investieren und das Volumen verdoppeln.


    Ganz ehrlich: So viele Schüler haben ein IPhone - wer sich DAS leisten kann, kann sich auch die 10 GB im Monat leisten. Alles eine Frage der Priorität.

  • Wenn dann die 4 GB nicht reichen, liegt das nur daran, dass einem andere Sachen wichtiger sind und man sich das schlecht einteilt, aber nicht daran, dass es nicht möglich wäre, wenn man denn wollte. Ansonsten kann man ja auch noch 2-3 Euro mehr investieren und das Volumen verdoppeln.

    In einem Thread, in dem dauerhaft davon geredet wird, wie arm wir Lehrer dran sind, wenn wir uns Privatgeräte kaufen, finde ich die Arroganz, hier den privaten Einsatz der Eltern zu fordern, schon ziemlich bemerkenswert.

  • In einem Thread, in dem dauerhaft davon geredet wird, wie arm wir Lehrer dran sind, wenn wir uns Privatgeräte kaufen, finde ich die Arroganz, hier den privaten Einsatz der Eltern zu fordern, schon ziemlich bemerkenswert.

    Hhhhhm, also ich finanziere seit Ewigkeiten ohne zu Meckern meine Privatgeräte und tue das auch für meine Kinder. Für mich ist das selbstverständlich. Aber ich erwarte sonst auch nicht jeden Pups vom Staat. Meine Eltern haben mir beigebracht, dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist.


    Ich finde, jetzt vom Staat zu verlangen, dass er auch noch jedem Schüler den Internetzugang finanziert, wäre doch etwas übertrieben.


    Cool wäre es natürlich, wenn ALLE Schüler Endgeräte bekämen, die mit einer Karte ausgestattet sind, womit man dann aber nur auf die Lernplattformen zugreifen könnte :engel:

  • in dem dauerhaft davon geredet wird, wie arm wir Lehrer dran sind, wenn wir uns Privatgeräte kaufen,

    Davon redet niemand. Wir haben genug Kohle, um uns solche Geräte zu kaufen. Wir machen das auch und stellen sie bereitwillig der Dienstherrin (die sich offensichtlich nichts eigenes leisten kann) zur Verfügung. Es geht nicht darum das wir arm dran sind. Es geht darum, dass wir seit Jahrzehnten Lückenbüser (auch finanzielle) für politische Versäumnisse sind.


    finde ich die Arroganz, hier den privaten Einsatz der Eltern zu fordern, schon ziemlich bemerkenswert.

    Das finde ich aber auch. Unabhängig von den Dienst- oder Privatgeräten der Lehrerinnen. Auch die Argumentation mit den Anteilen an den Hartz-iV-Sätzen greift für mich zu kurz. Das sind am grünen Tisch errechnete Zahlen. De facto hat man wenig Geld und muss kucken, wie man damit klar kommt.


    Und dass die jungen Menschen andere Prioritäten als Schule haben ist zum einen sozailisationsbedingt ud zum anderen dem Alter geschuldet. Da kommen wir nicht gegen an. Also, die Kohle ist weg für Zigaretten, Klamotten, Platikfingernägel und WhatsApp-Bildchen. Ich muss jetzt aufpassen, dass meine Klischeorientierung nicht an Vorurteile grenzt.


    Ich entsinne mich an meine Jugend. Bei uns war die Kohle knapp. Und das Bisschen, das wir hatten, haben wir vornehmlich in branntweinhaltige Genussmittel investiert. Da hätten wir auch was anderes mit machen können, haben wir aber nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Anna Lisa Ich glaube gern, dass 4GB als Zusatz zum heimischen WLAN ausreichen...ich selbst komme monatlich auf gerade mal 100 MB an mobilen Daten, aber unbegrenzt surfen kann man damit nun mal nicht (realistisch betrachtet).


    Ich kenne in meinem privaten Umfeld eben einen Fall indem jemand kein Zugang zum heimischen WLAN hat, Fernunterricht findet über Teams statt. Die paar Tage jetzt wurden über zusätzliches mobiles Datenvolumen gelöst, aber da keiner der Beteiligten an regulären Präsenzunterricht nach den Ferien glaubt, wird nach einer auf Dauer günstigeren Lösung gesucht - daher mein Interesse.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Darum geht es nicht. Ich glaube, den Grund für die Kritik am Zwang zum Nutzen von Privatgeräten für den "Dienst" hast du nicht ganz verstanden.

    Oh, ich verstehe den sehr wohl. Ich finde nur, dass man ein wenig Rücksicht auf SuS nehmen sollte. (Nota bene, natürlich hat nicht jeder das Finanzargument aufgeworfen. Aber das kam mehrfach.)


    Ich persönlich benutze nur Papier für Noten u.ä., aus DSGVO-Gründen. Bei allem anderen wäre ich als behördlicher Datenschutzbeauftragter auch falsch besetzt. :D

  • Cool wäre es natürlich, wenn ALLE Schüler Endgeräte bekämen, die mit einer Karte ausgestattet sind, womit man dann aber nur auf die Lernplattformen zugreifen könnte :engel:

    Dem kann ich durchaus zustimmen! Das wäre echte Lehrmittelfreiheit und eine stärkere Unabhängigkeit von den sozialen Verhältnissen.

  • ich selbst komme monatlich auf gerade mal 100 MB an mobilen Daten

    Da komme ich drunter. 0 MB mobile Daten. Jeden Monat. Allerdings zeigt mir meine Fritze-Boxe an, dass ich im vergangenen Monat immobile Daten im dreistelligen GB-Bereich durch die Leitung gedrückt habe. Das meiste dürfte Streaming sein. Es muss ja jeder Driss mindestes in HD, besser noch in 4K, 5K oder was weiß ich "gesendet" werden. Keine Ahnung, was das soll, so gut sind meine Augen gar nicht mehr.


    Ein Bisschen unaufmerksames Surfen, ein Filmchen hier, ein Videochat da und schon purzeln die Gigabyte.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • So viele Schüler haben ein IPhone - wer sich DAS leisten kann, kann sich auch die 10 GB im Monat leisten.

    Und einige haben deutliche schlichtere Geräte. Und ja nachdem, was man sich dann für einen Vertrag aufschwatzen lässt, bekommt man wenig für's Geld. Und. Etwas zu haben, heißt noch lange nicht, es sich leisten zu können. Waren wir schon bei den (falschen?) Prioritäten?


    Alles eine Frage der Priorität.

    Eben. Online-Unterricht dürfte bei jungen Menschen einen geringe Priorität haben. Und wenn dann die Eltern nicht hinterher sind, ist's Essig. Da gebe Laschet und Gebauer recht. Aus der Sichtweise der Bildungsgerechtigkeit ist der Online-Unterricht fatal, weil genau bei denen, die es besodners nötig hätten, der dünne finanzielle Puffer und die niedrige Priorisierung von Bildung zusammenkommen.


    So, da haben wir doch nach viel hin un dher schon mal das Problem benannt. Hut ab, Bildungselite.

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