Hausaufgaben über die Ferien? (Bayern)

  • Generell kann man sowas aber wunderbar an Elternsprecher delegieren, dass die das "im Namen mehrerer Eltern" mal ansprechen.

    Und genau DAS finde ich z.B. widerlich.

    Da hat eine (!) Mutter Probleme mit meinem Unterricht oder meiner Arbeitsverteilung, und dann wird der Klassenelternsprecher angespitzt, er soll mal "im Namen mehrerer Eltern" nachbohren? Mal davon abgesehen, dass es schlicht und ergreifend gelogen ist (eine Mutter ist nicht "mehrere Eltern"), mag ich dieses feige Vorgehen nicht. Wer meckern kann, sollte auch den Arsch in der Hose haben, sich dazu zu bekennen. Das nennt man - oh Wunder - vertrauensbildende Maßnahme.


    Auch schön die Variante: "Ich würde gerne in Ihrer Sprechstunde mehrere Themen besprechen."

    Punkt. Absatz. Nix weiter.


    Hallo? Welche Themen?

    Zum Unterricht? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.

    Zur Hausaufgabe? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.

    Zur Notengebung? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.

    Aber mach vorher's Maul auf, worum's geht.


    Diese Mütter scheinen nicht auszusterben, die meinen, sie würden mir einen Schreck einjagen, wenn sie sich so wortkarg zur Sprechstunde anmelden und so geheimnisvoll "mehrere Themen" besprechen wollen. ("Hehehe, kann sie mal nachdenken, was sie meiner Meinung nach falsch gemacht hat! gnihihi")


    *gähn* :schlaf:

    Schade um die Gelegenheit zu kopieren oder eine rauchen zu gehen.


    PS: Lehrerin2007 : Das war jetzt übrigens nicht explizit auf dich bezogen!

    Ich hab' da jetzt mehr so allgemein meinen Frust beschrieben.

    Ich hatte nämlich genau so einen Fall vor etwa 4 Wochen - und es hat sich als "much ado about nothing" herausgestellt.

    Da hatten sich ein paar halbgare Weiber in der WhatsApp-Gruppe gegenseitig hochgeschaukelt... und was war? Genau gar nichts. :weissnicht:


    Aber immerhin habe ich den patenten Klassenelternsprecher kennen und schätzen gelernt. :handschlag:

  • Ich vertraue mal auf Herrn Rau, der hat Ahnung. ;) Also scheint es in Bayern okay zu sein, dass man vor den Ferien am Freitag noch Hausaufgaben machen kann.


    Daher finde ich diese Aussage amüsant.

    Zitat

    Vielleicht schreibe ich eine Entschuldigung, dass sie es Freitag leider nicht mehr geschafft hat und sie es nach den Ferien so bald wie möglich nachholt...

    Freitags (also heute) ist es noch okay. Wenn deine Tochter es heute nicht schafft ... holt sie es natürlich nicht nach den Ferien nach. Sie hat schließlich noch genug Zeit bis nach den Ferien.


    Ansonsten stimme ich Samus Beitrag zu (Wen wundert's. ;) ) Abgesehen davon, dass ich mir als Lehrerin nicht sicher wäre, dass die Lehrerin meiner Tochter hier nicht mitliest und fleißig mitkommentiert (vielleicht bin ich ja in Wirklichkeit eine Frau und komme aus Bayern und anonymisiere mich hier nur), gab es hier vor 15 Jahren halt massiv Ärger mit Eltern, die die Lehrer attackiert haben. Deswegen dürfen die hier nicht schreiben. Warum sollte das dann für Lehrer/Eltern gelten. #JustMyTwoCent


    kl. gr. frosch

  • Gruenfink - das war nur eine Hypothese. Man weiß ja nie. Aber als ich das letzte Mal in einen Spiegel geschaut habe, war ich definitiv noch ein Mann. Da bin ich mir sicher. Und in NRW .... ja. Da wohne ich. Sonst würde ich ja die Mails von Frau Gebauer nicht immer wieder als erster kriegen. ;)


    kleine blau-weiße Fröschin

  • Ich pinkle ja auch gern Kollegen an, wie ich leider zugeben muss. Meine Tochter kam heute mit einer Strafarbeit nach Hause... im Ernst. Im Jahre 2020. Eine gute, alte Strafarbeit. Sie soll sinnfrei einen Text abschreiben, weil sie angeblich zu spät am Platz war. Wow.


    Schreibe ich der Kollegin jetzt, dass ich das pädagogisch armselig finde? Schreibe ich ihr, dass meine Tochter sich nicht falsch verhalten hat (was stimmt)?

    Nein. Kurzer Hinweis auf Art. 86 BayEUG und die dort enthaltene abschließende Aufzählung der zulässigen Ordnungsmaßnahmen, CC an den Kollegen Schulleiter, freundliche Grüße und schöne Ferien und fertig ist der Lack.


    Hm. So beim zweiten Drüberlesen: Ich glaub, ich lass das. Töchterlein soll den Text abschreiben und gut ist.

  • Zitat

    Hm. So beim zweiten Drüberlesen: Ich glaub, ich lass das. Töchterlein soll den Text abschreiben und gut ist.


    Hm, ja. Wenn man erst mal selber wieder von der Decke runtergekommen ist, wahrscheinlich die bessere Entscheidung bei sowas.

  • Und genau DAS finde ich z.B. widerlich.

    Da hat eine (!) Mutter Probleme mit meinem Unterricht oder meiner Arbeitsverteilung, und dann wird der Klassenelternsprecher angespitzt, er soll mal "im Namen mehrerer Eltern" nachbohren?

    Aber das ist halt der Sinn von Elternsprechern, dass sie das recht objektive Problem "Hausaufgabenvergabe in den Ferien" ansprechen. Und NICHT Frau Mustermann im Sekretariat anrufen, sich einen Termin geben lassen, 3 Wochen später Herrn Müller treffen und nachfragen muss, ob es okay wäre, sich ans Schulgesetz zu halten, damit Herr Müller auf ewig im Kopf behalten wird, dass die Grete aus der 7b eine Sonderrolle braucht, weil die überkandidelte Mutter sonst aufläuft.

  • vielleicht bin ich ja in Wirklichkeit eine Frau und komme aus Bayern und anonymisiere mich hier nur

    Jetzt hab ich mir eben schon Hoffnung gemacht und wollte dich mal auf ein Date einladen, und dann kommt das hier:


    Gruenfink - das war nur eine Hypothese. Man weiß ja nie. Aber als ich das letzte Mal in einen Spiegel geschaut habe, war ich definitiv noch ein Mann. Da bin ich mir sicher. Und in NRW .... ja. Da wohne ich.

    Das Lehrerforum hat mein Schicksal als ewiger Single besiegelt.


  • Ich hatte nämlich genau so einen Fall vor etwa 4 Wochen - und es hat sich als "much ado about nothing" herausgestellt.

    Da hatten sich ein paar halbgare Weiber in der WhatsApp-Gruppe gegenseitig hochgeschaukelt... und was war? Genau gar nichts.


    So etwas ähnliches ist mir bei meiner ersten Klassenleitung passiert. Ich habe ein Email vom Elternpfelgschaftsvorsitztenden bekommen, ich möge doch bitte in den nächsten zwei Woche einen Elternabend organisieren, es liefe in der Klasse so einiges falsch. Auf Nachfrage, was genau denn falsch liefe, ich würde mich gerne ggf. mit den entsprechenden KollegInnen absprechen, kam als Antwort nur "der Unterricht, auch Ihrer."


    Leider war ich da noch zu frisch im Job, den guten Mann darauf hinzuweisen, dass er den Elternabend organisieren sollte, wenn er ihn möchte.


    Ich habe dann eineinhalb Woche so gut wie nicht geschlafen, weil ich so nervös war (war halt Anfängerin).


    Auf dem Elternabend kamen dann so Vorwürfe wie "der Matheunterricht macht meinem Kind keinen Spaß". Ich hatte die Klasse in Mathe. Dann haben mir die Eltern total abgefahrene Unterrichtskonzepte vorgestellt, die ich bitte umzusetzten hätte. Ich habe dann gefragt, wo diese Unterrichtskonzepte schon mal erprobt worden seien und sie meinten, sie hätten sie sich selbst ausgedacht. Ich musste mir auf die Zuge beißen, nicht zu sagen "das merkt man auch". Ich habe dieses Konzept (basierte auf "nur noch Einzelarbeit", "Fragen sollten nicht mehr gestellt werden dürfen, damit man mit dem Stoff durchkommt") dann relativ schnell auseinander genommen.

    Dann ging es plötzlich um den Englischunterricht. Der Englischunterricht fand nicht bei mir statt. Es ging um die Tatsache, dass sich der Englischlehrer die Frechheit rausnehmen würde Vokabeltests zu schreiben. (Fun Fact: Diese Tests waren alle angekündigt)

    Dann ging es um irgendwas mit Kunst. Da gäbe es immer Probleme im Unterricht. Mich hatte die Kunstlehrerin allerdings noch nie darauf angesprochen, eine Mutter war überrascht, dass ich nie mal im Kunstunterricht dabei sei um zu schauen und ob ich nicht mal zwei, drei Wochen lang immer mitgehen könnte. Ich habe darauf verwiesen, dass ich ja auch noch anderen Unterricht hätte. Da war die Mutter erstaunt.

    Dann ging es plötzlich um zwei Jungs die sich geschlagen hatten und dafür Briefe nach Hause bekommen hatten. Arugment "Das ist hier eine Ganztagsschule, dass muss in der Schule geregelt werden, damit sollten die Eltern nichts zu tun haben." Ich habe die Mutter gefragt, ob sie der Meinung sei, die Schule sollte sie nicht informieren, wenn ihr Kind sich bei uns schlägt. Da meinte sie ernsthaft "ja". Da hat aber dankenswerter eine andere Mutter wortwörtlich auf den Tisch gehauen und gesagt "du bist doch für das Verhalten deines Kindes zuständig. Das ist doch lächerlich".
    Bis dahin war mir aufgefallen, dass alle Beschwerden von genau 2 Müttern kamen. Und es war halt alles Quatsch. Ich habe dann den Elternpflegschaftsvorsitzenden gefragt, ob es noch weitere Diskussionspunkte gäbe. Er fiel dann völlig in sich zusammen (war vorher schon leicht rot geworden) und sagte mir dann, "ja, also ich wusste auch nur von meiner Frau, dass etwas besprochen werden muss." Es hat sich dann rausgestellt, dass seine Frau, die nicht anwesend war, gemeinsam mit zwei anderen Müttern sich gegenseitig hochgeschaukelt hatten und keine Substanz dahinter war.


    Das ist allerdings bei uns zum Glück ein absoluter Einzelfall. Das war so eine Gruppe von Müttern die wohl auch an der Grundschule schon die Lehrerschaft anfänglich in Angst und Schrecken versetzt hatte. Das ist mir danach nie wieder passiert.


    Ich sage Eltern allerdings immer, dass sie, wenn sie mit mir sprechen möchte, mir eine Email schreiben sollen (wir haben Dienstadressen) und dort schon beschreiben sollen, worum es geht, da es immer sinnvoll sein kann, dass ich mich mit KollegInnen absprechen. Eigentlich klappt das sehr gut und oft ist auch tatsächlich "ich mache mir Sorgen um mein Kind, weil es Schwierigkeiten in xyz hat. Haben Sie Ideen?"

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