Schulen sind sichere Orte!?

  • DeadPoet: In einer freien Gesellschaft sollte man einfach von Grund auf davon ausgehen, dass die Menschen ein Interesse daran haben, sich an gesellschaftliche Normen zu halten. Das tun auch die Meisten, Ausnahmen gibt es aber immer. Ich kenne viele, die sich vor dem Lockdown vernünftig verhielten und kein Rambazamba machten. Diese wurden jetzt mit "Störenfrieden" gleichgestellt. Man muss in einer freien, demokratischen Gesellschaft nicht jeden Schritt reglementieren, sondern lediglich einen groben Rahmen vorgeben.

    Nein, nicht jeden Schritt muss man reglementieren. Wenn man aber merkt, dass der grobe Rahmen zu grob ist bzw. sich eine zu große Zahl nicht daran hält (den Rahmen so auslegt, wie man es gerade brauchen kann), braucht es Regeln. An der Schule, im (weider mal) Straßenverkehr, an der Uni, im Internet, im Sport, usw usf.

    Du solltest inzwischen den Spruch kennen (soweit ich weiß, stammt der aus der Zeit der franz. Revolution, als der Katalog der Bürger- und Menschenrechte veröffentlicht wurde): Deine Freiheit hört dort auf, wo Du Durch das (Aus)Nutzen der Freiheit andere in ihren Rechten / Freiheiten verletzt. Wenn fast alle sich daran halten würden, könnten wir uns viele Gesetze sparen.

  • Und wenn Oma Erna dann von Karl angesteckt wird, dem sie nicht ausweichen kann, weil er ihre Pflegeperson ist? Und wenn ich entscheide, Gastätten zu meiden, dann aber als nächster von Karl angesteckt werde, weil ich mir mit ihm den Arbeitsplatz teile? Und wenn ich dann berufsunfähig werden, lässt der Gasthof mich dann bei sich wohnen?

  • Ich verstehe eure Argumente, auf jeden Fall. Ich wüsste auch nicht die superduperoptimale Lösung, bei der maximale Freiheit auf maximalen Gesundheitsschutz trifft. Vermutlich müsste man bei meiner Argumentation damit leben, dass Karl andere Leute im Privaten anstecken könnte. Man kann das Risiko durch die vorgeschlagenen Maßnahmen reduzieren, aber ein gewisses Restrisiko, das Freiheit implementiert, bleibt natürlich bestehen.

  • Stimmt schon, aber da muss man halt wissen, was eine Art Maske sie getragen hat. Wenn es möglicherweise gar eine FFP2-Maske war, dann besteht überhaupt kein Grund zur Sorge, die bietet nämlich auch einen super Fremdschutz. OP-Masken sind da aber auch schon ganz gut.

    Frau von einem Kollegen arbeitet an einer Teststation. Sie hat sich dort trotz Maske infiziert. So einfach ist das alles nicht. Und ich glaube auch kaum, dass jemand 6h am Stück eine ffp2 Maske trägt. Aber egal. Wir haben einfach eine andere Ansicht. Du glaubst eher den Behörden und das ist ja auch legitim. Eigentlich brauchen wir uns dann ja auch gar keine Sorgen machen. Es wurde ja oft genug betont, das die Schule sicher sind.

  • Nymphicus: Was ich fordere? Mehr Eigenverantwortlichkeit seitens der Bürger, dafür weniger Vorgaben durch den Staat. Jede öffentliche Einrichtung soll unter Einhaltung der Maßnahmen Stand September 2020 öffnen dürfen. Der öffentliche Verkehr wird zu Stoßzeiten aufgestockt. Größere Veranstaltungen (z.B. Hochzeiten) dürfen nach Anmeldung mit Maximalpersonenanzahl stattfinden. Grenzübertritte nach Anmeldung und aus trifftigen Gründen. Bei Verstößen werden Einzelne bestraft, nicht ganze Branchen.

    Das hat aber nicht geklappt. Damit sind auf eine Überlastung des Gesundheitssystem zugesteuert. Es muss doch jedem klar gewesen sein, dass irgendwo den Punkt gab, wo ein weiter so nicht möglich war.

  • Ich würde einfach mal behaupten, dass diejenigen öffentlichen Einrichtungen, die sich an die Hygienekonzepte hielten, nicht zur "Überlastung des Gesundheitssystem"s führten. Das hätte man mitbekommen. Davon abgesehen, dass andere Hot Spots deutlich häufiger in der medialen Berichterstattung vorkamen.

  • Wieso schreiben die Leute, die Empfehlungen des RKI zu hart finden oder sogar die gegenwärtigen Maßnahmen nicht einfach mal klar auf, was sie fordern?

    Einhaltung und Durchsetzung der Hygieneregeln.


    SteffdA : Nein, Lehramtsstudent setzt Corona leichtfertig mit Grippe und Pollenallergie gleich, das ist etwas anderes, als sachlich darauf hinzuweisen, dass man langfristig überlegen muss, wie mit Corona umgegangen wird.

    Nein, er hat geschrieben das es auch Grippe und Pollenallergie mit schlimmen Folgen gibt. Nicht dass Grippe bzw. Pollenallergie mit Corona gleichzusetzen wären.


    Nun hat sich aber herausgestellt, dass dies nicht funktioniert und unser System von den Folgen überlastet war. Soll man dann trotzdem daran festhalten?

    Ja, nicht durchgesetzte/eingehaltene Hygieneregeln funktionieren nicht. Das liegt in der Natur der Sache. Daraus folgt doch, eben diese Hygieneregeln durchzusetzten, aber nicht das öffentliche Leben runterzufahren.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Wenn die 90-jährige Oma Erna Angst vor Ansteckung hat und nicht in die Gastronomie geht, ist das OK. Wenn ihr 30-jähriger Enkel Karl sich das zutraut, ist das OK. Beide haben unter Abwägung aller Faktoren in Eigenverantwortung entschieden.

    Eine Pandemie hat aber nur sehr bedingt etwas mit Eigenverantwortung zu tun - deutlich mehr mit Verantwortung für sich UND ANDERE. Wenn Karl sich zutraut, sich riskanteren Situationen auszusetzen, sich infiziert und dann z.B. Arbeitskollegen, wildfremde Leute in der Bahn oder im schlimmsten Fall Oma Erna ansteckt, ohne es zu wissen, weil er noch gar keine Symptome entwickelt hat, nutzt das Prinzip Eigenverantwortung auch nichts mehr. Im Prinzip entscheidet bei einer Pandemie jeder auch für seine möglichen Kontaktpersonen mit, für die es vielleicht deutlich gefährlicher ist als für den scheinbar fitten Karl. Aber ich habe das Gefühl, die Eigenverantwortungs-Befürworter interessiert das im Grunde nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Nachtrag: nur aus Sicherheitsgründen - ich habe in einem anderen Thread heute morgen geschrieben, dass aus den nicht abgeholten Kindern bei Ikea die HotDogs von Ikea gemacht werden. Disclaimer: nein, ich esse keine Kinder. ;)

    Das würde aber Klassengrößen reduzieren und damit die Schule sicherer machen. :aufgepasst:

  • ich wäre für weniger Maßnahmen und stärkere Kontrollen.

    Für meinen Geschmack könnten Gaststätten mit krassen Abstandsregeln offen haben, von mir aus gerne mit Sperrstunde 21:00 Uhr und Begrenzung auf 4 Personen am Tisch.

    Danach gerne generelle Ausgangsbeschränkung ab 22:00 Uhr.


    Veranstaltungen würde ich tatsächlich extrem runter regulieren, vielleicht eine Vorgabe von maximalen Personen pro 100 qm o.ä. und lückenlose Dokumentation incl. Ausweiskontrolle, oder Einwahl per App, die konkret nachverfolgt werden kann. Z.B. ein Plugin für die CoronaApp. Wer dann wegen Datenschutz nicht will, der muss halt draußen bleiben.


    Und krasse Strafen bei Verstößen. Das muss richtig weh tun.


    Ich fand es unerträglich im TV die Bilder von Feiern in Berliner Parks zu sehen. Sowas darf einfach nicht mehr möglich sein.


    Für die Schule wünsche ich mir mehr Flexibilität. Klassen, bei denen das Lehrer-Team sagt es geht daheim sollten ins Homeschooling, andere kommen regulär und bei wieder anderen geht vielleicht ne 2-3 Regelung mit Wechsel. Auch hier mit klaren Ansagen. Es wird benotet und nix tun hat Konsequenzen. Man könnte nix-Tuer z.B. wieder zur Anwesenheit verpflichten, die machen dann halt Homeschooling mit Anwesenheit im Schulhaus. Kollegen mit entfallenen Fächern können die Aufsicht übernehmen ;).

    Und für alle Lehrer mit Klassen im Präsenzunterricht sollte es natürlich ausreichend FFP2 Masken geben.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • ...Würden wir jetzt bei R = 1,1 stehen bleiben, hätten wir auch so in einem halben Jahr 60 Millionen infizierte, Hunderttausende Tote, Millionen Leute mit Langzeitschäden, wobei unklar ist was aus der Richtung noch kommen kann.

    Das nervt mich so kolossal :hammer:lies doch mal den langen Thread von Anfang an mit. Wie oft da zyklisch prophezeit wurde, dass Trillionen Menschen sterben werden... Du solltest noch Firelillys Part übernehmen und beschreiben, wie schrecklich es ist, wenn man erstickt. Echt,

    ich weiß nicht, wovon du mich überzeugen willst, so schaffst du es definitiv nicht.

  • Für die Schule wünsche ich mir mehr Flexibilität.

    Ich denke, man müsste hier viel stärker zwischen den Schulformen differenzieren. Bei uns wird ja immerhin schon zwischen den drei Schulstufen differenziert, aber Gymnasium ist noch mal was anders als FMS ist noch mal was anderes als Berufsschule und das ist aber alles Sek II. Wenn wir auf 50 % Präsenzunterricht reduzieren müssten, würden einfach in Woche A alle 1. und 4. Klassen kommen, in Woche B alle 2. und 3. Klassen. Organisatorisch ist das sicherlich die beste Lösung. Aber eigentlich könnte man die 4. Klassen Gymnasium komplett zu Hause lassen und stattdessen die FMS-Klassen häufiger einbestellen.


    Für meinen Geschmack könnten Gaststätten mit krassen Abstandsregeln offen haben, von mir aus gerne mit Sperrstunde 21:00 Uhr und Begrenzung auf 4 Personen am Tisch.

    Ungefähr so ist es im Moment bei uns. Sperrstunde ist glaub ich 23:00 Uhr, ehrlich gesagt war ich lange schon nicht mehr in einer Beiz drinnen. Aber ... die Gastronomen sagen je nachdem sogar, es wäre ihnen lieber gewesen ganz zu schliessen als unter tausend Auflagen weitermachen denn so sind die Verluste fast noch grösser. Man hat ja laufende Betriebskosten wenn man offen hat und wenn niemand kommt, dann ist das logischerweise nicht gedeckt.

  • Das nervt mich so kolossal :hammer:lies doch mal den langen Thread von Anfang an mit. Wie oft da zyklisch prophezeit wurde, dass Trillionen Menschen sterben werden... Du solltest noch Firelillys Part übernehmen und beschreiben, wie schrecklich es ist, wenn man erstickt. Echt,

    ich weiß nicht, wovon du mich überzeugen willst, so schaffst du es definitiv nicht.

    Samu, du solltest dich vielleicht einfach mal ein wenig mit Mathematik beschäftigen. Die Aussage ist doch vollkommen richtig. Wenn wir nichts machen, bekommen wir bei einen exponentiellen Wachstum Probleme. Und genau deswegen haben wir ja auch jetzt den Lockdown light. Und deswegen haben wir auch ein Problem, wenn die Zahlen jetzt am Anfang des Winters weiter steigen. Wir müssen definitiv runter.

  • Das nervt mich so kolossal :hammer: lies doch mal den langen Thread von Anfang an mit.


    Das will der doch gar nicht. Hoffentlich wird er nicht noch dafür bezahlt.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Nochmal zu Karl: ich glaub, den kenn ich! Das ist gewiss der, der morgens (und mittags) in der S-Bahn immer ganz eigenverantwortlich entscheidet, dass er es sich "zutraut", sich auch ohne MNS ganz in meine Nähe zu setzen.

    Ich entscheide dann immer ganz eigenverantwortlich, dass ich mich woanders hinsetze, damit ich den Depp nicht versehentlich infiziere...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    Einmal editiert, zuletzt von icke ()

  • Und wer legt die Fest? Wissenschafter, das RKI? Dann wäre der Großteil der deutschen Schulen im Wechselmodell und hätte Maskenpflicht? Die Bundesregierung? Dann auch.

    Ich rede von den Hygieneregeln, die wir schon haben. Abstand, Hände regelmäßig waschen, Maske.

    Das sind ja auch die, die sich bewährt haben, auch schon lange vor Corona.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Oder mich Karls Sohn im überfüllten Klassenzimmer anhustet?

    Wer ist Karl? Ist das ein Darth Vader-Alter ego oder warum werden Vatergeschichten über einen fiktiven (?) Karl besprochen? Coronawahnsinn im Lehrerforum? Alle bekloppt?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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