Schulen sind sichere Orte!?

  • Dass die Maßnahmen nicht hinreichend sind, was diverse Leute, die sich damit auskennen auf transparente Art und Weise vorhergesagt haben, den Leuten kein reiner Wein eingeschenkt wird, wir Zeit verschenken und Opfer in Kauf nehmen ohne entsprechend voranzukommen, immer mehr Folgekosten akkumulieren solange wir das Unvermeidliche aufschieben und dass die RKI- und WHO-Empfehlungen für meine Schutzbefohlenen und mich nicht umgesetzt werden, etc. pp.

    Du ziehst doch gern den Berufsethos dir unbekannter Menschen hier im Forum in Zweifel, siehst Du das garnicht als problematisch an, wenn man die Verantwortung für eine Klasse hat und weiß, dass eine hohe Ansteckungsgefahr besteht? Wohlmöglich noch für ein Risikokind oder eines mit Angehörigen in der Risikogruppe? Sei es weil die Fenster nicht aufgehen (bei mir nicht der Fall), oder keine Quarantäne mehr rechtzeitig verhangen werden kann? Es gibt einige denkbare Szenarien. Ich möchte nochmal festhalten, dass wir immernoch keine bundesweite Maskenpflicht haben. Ich beklage hier einen Zustand der wesentlich schwächer/uneinheitlicher reglementiert ist, als bei euch in der Schweiz. Nur mal zum Verständnis.

  • Ich bin gespannt, wie's jetzt bei uns weitergeht denn die wissenschaftliche Taskforce schlägt schon wieder Alarm obwohl die Fallzahlen sinken.

    Stimmt das so?

    Gestern bei Twitter gefunden:


    Nachtrag: Ich habe keine Ahnung, wer derjenige ist, der das gepostet hat.

    Aber der Tweet klang für mich schon ein bisschen verzweifelt.

  • Jupp, das ist so - gibt ja ne offizielle Statistik dazu, dafür braucht's kein Twitter. Und bis zur zweiten Welle waren im Jahre 2020 mehr als 2000 Personen *weniger* gestorben als im Jahre 2019. Wollen wir darüber auch sprechen?


    Das Verhältnis der Gesellschaft zum Tod ist hier ein anderes als in Deutschland. Viele derer, die jetzt gerade an Covid sterben, haben eine Patientenverfügung. Vor allem Pro Senectute hat sich in den letzten Monaten sehr stark für ein selbstbestimmtes Leben und Sterben der Alten gemacht. Natürlich gibt es Personen, die darauf nicht klar kommen. Im Grossen und Ganzen ist es aber in der Tat so, dass man das Sterben zur Kenntnis nimmt und ansonsten kein grosses Thema draus macht. Sorgen macht man sich allenfalls um die Situation in den Spitälern, hier vor allem um den drohenden Personalmangel.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Wohlmöglich noch für ein Risikokind

    Das Risikokind in meiner Klasse lebt sein ganzes Leben lang schon mit Risiko, es war wegen der potentiellen Corona-Gefahr noch nicht mal zur ärztlichen Abklärung. Hat es selber so beschlossen, es ist schon gross. Mehr schreibe ich dazu nicht.

  • Jupp, das ist so - gibt ja ne offizielle Statistik dazu, dafür braucht's kein Twitter. Und bis zur zweiten Welle waren im Jahre 2020 mehr als 2000 Personen *weniger* gestorben als im Jahre 2019. Wollen wir darüber auch sprechen?

    Nein danke. Dafür ist mir dein Ton zu giftig. :skeptisch:

  • Dann verstehe ich nicht, was Du überhaupt mit der Frage wolltest. Ja, in der Schweiz sind die Infektionszahlen sehr hoch. Ja, es sterben Menschen an Covid. Nein, unser Gesundheitssystem ist nicht kollabiert, es werden alle Covid-Patienten behandelt, die dies auch wollen. Unser Gesundheitssystem ist sogar sehr gut, in Ländern mit vergleichbar hohen Infektionszahlen sterben erheblich mehr Leute an Covid.

  • Dann verstehe ich nicht, was Du überhaupt mit der Frage wolltest. Ja, in der Schweiz sind die Infektionszahlen sehr hoch. Ja, es sterben Menschen an Covid. Nein, unser Gesundheitssystem ist nicht kollabiert, es werden alle Covid-Patienten behandelt, die dies auch wollen. Unser Gesundheitssystem ist sogar sehr gut, in Ländern mit vergleichbar hohen Infektionszahlen sterben erheblich mehr Leute an Covid.

    Beeindruckend, dass du so locker mit dem Tod (anderer) umgehen kannst. Der zweite Teil deiner Aussage stimmt leider immer noch nicht. Ich habe dir schonmal diesen Link geschickt, in der Schweiz werden Leute über 85 oder über 75 mit entsprechenden Voerkrankungen in manchen Spitälern nicht mehr behandelt (schon 2 Wochen her).


    https://www.20min.ch/story/sel…er-spitaeler-855818950050

  • Ich habe dir schonmal diesen Link geschickt

    Du zitierst die 20min, beeindruckend. Nochmals: Es gibt keine Überlastung der Spitäler. Siehe offizielle Statistik des BAG, die Patienten werden allenfalls umverteilt.

  • Du zitierst die 20min, beeindruckend. Nochmals: Es gibt keine Überlastung der Spitäler. Siehe offizielle Statistik des BAG, die Patienten werden allenfalls umverteilt.

    Die Aussage stammt übrigens von einem namentlich bekannte Arzt, der es in einem Interview mit der NZZ geäußert hat. Du hast halt folgendes hier geschrieben, was nicht nur falsch war, sondern was Du auch wieder nicht zugeben willst. Mich nervt weniger der Standpunkt, als wenn man nicht bereit ist auch mal einzuräumen wenn man falsch liegt. Aber gut lassen wir das vielleicht, das ist ja in der Tat nicht das Thema.

    Zitat

    es werden alle Covid-Patienten behandelt, die dies auch wollen.

    Zum eigentlichen Thema:


    In den Passauer Neusten Nachrichten lässt eine Vertreterin der Lehrerverbände durchscheinen, dass Merkel die Schulfrage Montag prominent mit den Länderchefs diskutieren möchte. Ich hoffe Sie kann sich diesmal endlich durchsetzen und bin auch recht zuversichtlich, dass irgendeine Form von Wechselmodell zeitnah kommt. Insbesondere die Entwicklung in Österreich sollte für den notwendigen "Schub" sorgen. Das Schulthema ist in der letzten Woche auch sehr prominent in die Medien gekommen. Selbst bei Springer (Bild, eigentlich ind en letzten Wochen immer ein Streeck/Herdenimmunitätsblatt gewesen) wird inzwischen für Wechselunterricht bei Älteren getrommelt. Mich würde mal die Meinung der Grundschulkollegen interessieren, wie diese es aufnähmen, wenn tatsächlich nur eine Lösung für die weiterführenden Schulen käme. Wie geht es nun weiter?

  • Dass bei jemandem, der über 85 ist, überlegt wird, welche medizinisch grundsätzlich mögliche Behandlung noch erfolgen sollte, ist unabhängig von Corona Realität und vernünftig, auch wenn es für niemanden ein angenehmes Thema ist. Wenn man in der Schweiz damit offener umgeht, halte ich das im Prinzip für begrüßenswert, vor allem, wenn man Fälle aus Deutschland im Kontrast dazu sieht, bei denen schwer Erkrankte dieses Alters noch 2 Wochen vor ihrem voraussehbarem Ableben eine künstliche Hüfte verpasst kriegen, weil künstliche Hüften abrechnungstechnisch eine Goldgrube sind.

  • Du hast Recht, "Veranstaltung" gehört in Anführungszeichen.


    Und Bildung ist wichtig.


    Aber Bildung funktioniert bei vielen Schülern auch im Fernunterricht, ich habe viele gute Erfahrungen gemacht. Und das Zuhause der Schüler und Lehrer ist ein sicherer Ort als die Schule.


    Grundsätzlich: Die Gesundheit der Schüler und Lehrer und deren Angehöriger ist für mich tatsächlich ein höherer Wert als die Bildung.

    Und im Fernunterricht hat man beides, Gesundheitsschutz und Bildung.

  • Dass bei jemandem, der über 85 ist, überlegt wird, welche medizinisch grundsätzlich mögliche Behandlung noch erfolgen sollte, ist unabhängig von Corona Realität und vernünftig, auch wenn es für niemanden ein angenehmes Thema ist. Wenn man in der Schweiz damit offener umgeht, halte ich das im Prinzip für begrüßenswert, vor allem, wenn man Fälle aus Deutschland im Kontrast dazu sieht, bei denen schwer Erkrankte dieses Alters noch 2 Wochen vor ihrem voraussehbarem Ableben eine künstliche Hüfte verpasst kriegen, weil künstliche Hüften abrechnungstechnisch eine Goldgrube sind.

    Gegen Überlegen spricht nichts. Aber es wird von diesem 85jährigen erzählt, der im Krankenwagen lag und den kein Arzt angesehen hat, da wurde nichts überlegt.


    Mein Stiefvater wurde vor zwei Wochen 89, er ist topfit, meine Eltern sind ständig auf Reisen (dieses Jahr mussten 4 Auslandsreisen wegen Corona abgesagt werden), er spielte bis vor kurzem Faustball, schwamm den ganzen Sommer im Rhein, spielt jetzt täglich Boule im Verein (inkl. Wettbewerbe). Er hilft mir und meinen Geschwistern immer noch bei handwerklichen Aufgaben, er war Landschaftsgärtner und schneidet alle unsere Bäume (und die, der Nachbarn) . Seine Mutter wurde über 100, war bis zum Ende körperlich und geistig fit. Er amüsiert sich, wenn selbst Ärzte ihn 20 Jahre jünger schätzen.


    Viele Alte sind heute fit. Und sie könnten noch lange gesund und selbstbestimmt leben. Ja, jeder muss irgendwann sterben, aber jeder hat nur ein Leben und es einfach abgeben, weil andere es bestimmen, wer hat das Recht dazu? (Es ist für viele erschreckend leicht, über andere zu urteilen. Das schockt mich besonders.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Hoppla, gerade noch einen neuen Aspekt aufgegabelt. Isabell Stahlhut hat sich bei Twitter mal die Mühe gemacht die Inzidenzraten der 10-19 Jährigen in Prozentwerte zur Gesamtinzidenz zu setzen. Wegen der Schulschließungen im Frühjahr waren die Inzidenzen bei Schülern zum Ende der Sommerferien im Vergleich zur Gesamtbevölkerung unterdurchschnittlich, sie hatten so gesehen einen Wachstumsrückstand. Weiterhin ist zu sagen, dass im Sommer die RKI Berichte vielfach noch mit absoluten Zahlen rechneten, wodurch natürlich die geringen Jahrgangsstärken (die größten Jahrgänge der Babyboomer haben annähernd doppelte so hohe Zahl, wie heutige Schülerjahrgänge) zu Ferienende systematisch in Relation zu klein erschienen.


    Anbei ist eine Heatmap, die zeigt, dass seit Ende der Sommerferien (~KW32) a) die 10-19 Jährigen durchgehend eine überproportional hohe Inzidenz zur Gesamtbevölkerung (insgesamt konsistent zweithäufigst infizierte Gruppe) hatten und b) dass das Wachstum relativ gesehen noch schneller war, weil es von einer deutlich unterdurchschnittlichen Inzidenz ausging. Interessant ist, dass sie ganz zum Schluss hinter einige Erwachsenengruppen knapp zurückfallen; was zeitlich wunderbar mit den unmittelbar zuvor liegenden Herbstferien korreliert.


    Kurz gesagt:


    Seit Ferienende (KW32) stecken sich Kinder im Sek.I-Alter überdurchschnittlich häufig an und noch schneller an als andere Kohorten, mit Ausnahme der 20-29 Jährigen.

  • Hallo Nymphe,


    das ist allerdings eine sehr interessante Statistik, vielen Dank dafür.


    Ich hoffe sehr, dass wir die Schule nicht schließen müssen, zu viele Schüler haben im Frühjahr nicht arbeiten wollen oder arbeiten können. Für mich bedeutet Fernunterricht viel mehr Arbeit bei einer schlechteren Betreuung.


    Das betrifft nicht zuletzt meine Berufsschulklassen in Einzelhandel und Lager, die im Frühjahr schon nicht von den Betrieben für den Fernunterricht freigestellt worden sind und sich nun mit massiven Lücken in den Prüfungsklassen befinden.


    Ich fühle mich in der Schule nicht mehr so wohl - natürlich muss ich bei 8 h Schule irgendwann mal was essen oder trinken, dazu entferne ich die Maske, was manche Kollegen nervös macht. Auf der Toilette mag ich nicht vespern. Ich trinke kaum noch im Schulalltag und habe irgendwie den Eindruck, dass die Maske mich zusätzlich austrocknet. Und dann fange ich an zu husten und mich ständig zu räuspern. Recht häufig werfe ich nachmittags eine Schmerztablette ein.

    Ein Dauerzustand sollte das so nicht werden.

  • Was mir oft fehlt (und das liegt wohl daran, dass das im Moment eben noch kaum absehbar ist): Wie steht es um die Spätfolgen? Meine Cousine hatte Corona im April ... sie ist immer noch nicht wieder ganz auf den Beinen (Mitte 50). Eine Bekannte aus der Nachbarschaft hatte Corona ohne Symptome - kam nur raus, weil sie einen Antikörpertest machte. Sie ist der Ansicht, dass die bei ihr in letzter Zeit vermehrt auftretenden Gedächtnisaussetzer damit zu tun haben (Mitte 40). Ist natürlich in keiner Weise repräsentativ, bringt mich aber schon zur Frage, wie (ob) sich das auch auf Jugendliche auswirkt, die evtl. von einer Erkrankung wenig mit bekommen.

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