Alte Schulbücher

  • Immer mal thematisiert, finde aber die alten Threads gerade nicht. Hier ein Fundstück Mathe Klasse 1, 1979. Da wurde noch was geleistet im ersten Schuljahr :grimmig:

  • OT: Der Zeichner hat die Bücher mit Alfons Zitterbacke aus den 80ern und weitere Kinderbücher illustriert oder? Ich bin zwar aus dem Westen, bin aber mit DDR Kinderbüchern aufgewachsen. Freunde meiner Eltern haben sich für Westpakete immer mit Büchern für Kinder revanchiert. Alfons Zitterbacke und die Schlüsselbücher fand ich toll.

  • Auf der Internet-Seite von alpha lassen sich nahezu alle Mathematikbücher der DDR heruterladen.

    Das ist ja interessant!

    Aber erstaunlich, was da in der ersten Klasse schon gelernt wurde. Konnten das dann wirklich (fast) alle Kinder? Kann ich mir schwer vorstellen irgendwie...

  • Das ist ja interessant!

    Aber erstaunlich, was da in der ersten Klasse schon gelernt wurde. Konnten das dann wirklich (fast) alle Kinder? Kann ich mir schwer vorstellen irgendwie...

    Es gibt sicher einen Grund, weshalb heute anders (leichter) unterrichtet wird. Aber ich denke, das vieles auch ein wenig Gewöhnung ist, wenn die SuS an solchen Aufgaben gewöhnt sind. Auch waren in der sowjetisch besetzten Gebieten die Naturwissenschaften viel stärker im Fokus - Deren Nachwirkungen sind heutzutage noch erkennbar in den Schülerleistungen im Bereich der Naturwissenschaften.

  • Aber erstaunlich, was da in der ersten Klasse schon gelernt wurde. Konnten das dann wirklich (fast) alle Kinder? Kann ich mir schwer vorstellen irgendwie...


    Nachdem ich miterleben durfte, wie meine ehemaligen Kolleginnen mit Unterstufenlehrer-Ausbildung recht "gnadenlos" über die Schüler "drüberunterrichtet" haben (im Gleichschritt, alle Klassen waren immer gleich weit, differenziert wurde nicht) habe ich daran Zweifel. Die haben auch immer behauptet, ihre Klassen wären schon so und so weit (und immer weiter als unsere Klasse), aber wenn ich mal zur Vertretung drin war und wirklich geguckt habe, was die Kinder tatsächlich konnten, war das ernüchternd. Die waren dann zwar schon alle auf S.X aber die Grundlagen saßen überhaupt nicht. Die Kinder haben aber trotzdem still vor sich hin "gearbeitet". Wenn ich nicht nachgeguckt hätte, was die da genau machen (zum Teil: nichts oder :irgendwas) dann hätte man durchaus meinen können, alle kommen gut klar...

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Es gibt sicher einen Grund, weshalb heute anders (leichter) unterrichtet wird. Aber ich denke, das vieles auch ein wenig Gewöhnung ist, wenn die SuS an solchen Aufgaben gewöhnt sind. Auch waren in der sowjetisch besetzten Gebieten die Naturwissenschaften viel stärker im Fokus - Deren Nachwirkungen sind heutzutage noch erkennbar in den Schülerleistungen im Bereich der Naturwissenschaften.

    Kopfschütteln für vier unkonkrete Plattitüden in einem Abschnitt.

  • Anekdotisches:

    Ich hatte in der Grundschule und im Gymnasium am Anfang Mengenlehre, war doch ganz nett diese „Kartoffeldiagrammmathe“. Hat mich offenbar nicht nachhaltig geschädigt, ob es was dazu beigetragen hat, dass ich Mathematik toll finde, weiß ich leider nicht. Und schon gar nicht kenne ich dazu irgendwelche Studien. Gibt es die eigentlich?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Auf der Internet-Seite von alpha lassen sich nahezu alle Mathematikbücher der DDR heruterladen.

    Unter https://mathematikalpha.de/mathematikschulbuecher stehen 96 Mathematiklehrbücher von 1945 bis 1989 zum Lesen bereit.

    Es fehlen noch 2 von 1947, die nach meinem Wissen nur noch in der Unibibliothek Jena und der Deutschen Bücherei Leipzig existieren.

    Interessant sind auch die Übungshefte für die Grundschule (auf der Seite weiter unten).


    Ziel war es, die alten Bücher "vor dem Vergessen" zu retten. Freundlicher Weise war der Verlag "Volk und Wissen" sehr kooperativ und hatte nichts einzuwenden.


    Unter https://mathematikalpha.de/lvz-mathematikhefte gibt es auch ein paar alte Mathematikhefte und -zeitungen der Leipziger Volkszeitung, die ebenfalls sehr nett waren. Auch die LVZ ist mit der Veröffentlichung einverstanden, so wie fast alle Ex-Ostverlage.


    Wenn es um "alte Sachen" geht, bin ich jetzt dabei möglichst viele Bücher der ehemaligen "Mathematischen Schülerbücherei" ( https://mathematikalpha.de/mathematikbuecher ) bereitzustellen. Aus verschiedenen Gründen werde ich einige abschreiben (dürfen/müssen ?) und so den Inhalt zur Verfügung stellen. Das wird aber Monate dauern, vermute ich.

    Ein paar der Bücher darf ich als gescannte Kopien aufnehmen, ein paar Bücher leider gar nicht. Also im Moment. Ich bin noch am Verhandeln. ;)

  • auch im Westen war die Mengenlehre eine Zeitlang in.

    Unter anderem die Auswirkungen der Arbeiten der Bourbaki-Gruppe, die irgendwann auch ihren Weg an die Schule gefundenen hatten. Vieles an (übertriebener) Formalisierung hat sich in damaligen Lehrbüchern niedergeschlagen, unter anderem die von mir „heissgeliebten“ n-Tupel in der Stochastik. Dergleichen liest sich in neueren Schulbüchern zum Glück nicht mehr.

  • Das ist ja interessant!

    Aber erstaunlich, was da in der ersten Klasse schon gelernt wurde. Konnten das dann wirklich (fast) alle Kinder? Kann ich mir schwer vorstellen irgendwie...

    So geht es mir generell, wenn ich mir Aufgaben aus den 90ern oder noch früher anschaue. Da frage ich mich manchmal "was war damals so anders?".


    Ich kann es mir auch nur so erklären, dass einerseits mehr über die Köpfe hinweg unterrichtet wurde, ich glaube aber auch, dass Leistung früher mehr zählte und man sich dann doch hingesetzt und mehr geübt hat.


    Aber ich war nicht dabei, finde das aber interessant. Was sagen denn die langjährigen Mathekollegen zu dieser Thematik?

  • Ich kann es mir auch nur so erklären, dass einerseits mehr über die Köpfe hinweg unterrichtet wurde, ich glaube aber auch, dass Leistung früher mehr zählte und man sich dann doch hingesetzt und mehr geübt hat.

    Das und die Tatsache, dass wir heute einfach viel mehr Zeit in zusätzliche Aktivitäten investieren, die damals einfach nicht stattfanden. Die Zeit fehlt dann schlicht fürs Üben. Ich denke wirklich, das ist eines der Hauptprobleme: wir wollen zuviel gleichzeitig, bzw. wir wollen es zusätzlich zu dem, was "früher" war, aber ohne dass sich da dann Einbußen zeigen sollen. Das kann nicht funktionieren.

    Mir ist das mal bewusst geworden, als ich diese Frage

    "was war damals so anders?"

    nur für mich beantwortet habe, indem ich mir einfach überlegt habe: was mache ich heute in der Grundschule, was nicht auch schon in meiner Grundschulzeit stattfand? Das gab eine lange Liste....

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Das ist ja interessant!

    Aber erstaunlich, was da in der ersten Klasse schon gelernt wurde. Konnten das dann wirklich (fast) alle Kinder? Kann ich mir schwer vorstellen irgendwie...

    Wenn ich die damaligen und heutigen Übertrittszahlen vergleiche, ist die Antwort eindeutig "Nein".

    Nur wenige Kinder schafften damals die nötigen 2,33, heute sind es mindestens ⅔.

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