Videokonferenz kann von SL erzwungen werden - oder gibt es Möglichkeiten sich zu wehren?

  • Remote geht bei uns nur, wenn wir dem zustimmen, das Drama hatten wir ja schon mehrmals, dass es dann gar nicht geht, außerdem habe ich auch ein Gast-WLAN, das könnte man dafür nutzen.

    Die Zustimmung dazu war zwingender Bestandteil des Leihvertrags mit dem Schulträger. Man hätte natürlich darauf verzichten können und dann eben kein Dienstgerät zur eigenen Nutzung erhalten. Es stehen ja dann noch feste PCs im Lehrerzimmer.


    PS: Die Idee mit dem Gast-WLAN finde ich gut, danke dir!

  • Damit meine ich, dass ich auf dem Dienstgerät, welches vom Schulträger lückenlos überwacht werden kann (Remote-Zugriff) sicher nicht mein privates WLAN-Passwort eingeben werde.

    Okay, das klingt sehr entschieden. Würdest du auch keine Apps nutzen, die nicht direkt dienstbezogen sind? Blödes Beispiel Kochbuch-App, wenn man Hauswirtschaft erteilt, aber auch privat kocht...

  • Die Zustimmung dazu war zwingender Bestandteil des Leihvertrags mit dem Schulträger. Man hätte natürlich darauf verzichten können und dann eben kein Dienstgerät zur eigenen Nutzung erhalten. Es stehen ja dann noch feste PCs im Lehrerzimmer.

    Bei uns ist es so wie bei Team-Viewer, das geht eben nur, wenn jemand am anderen Ende sitzt und dann zustimmt, keine generelle Zustimmung, macht es an einigen Stellen etwas schwieriger, weil sie eben nicht einfach drauf kommen.

  • Das Dienstgerät verbleibt am Dienstort und wählt sich garantiert nicht in das heimische WLAN ein, da es vollständig durch den Schulträger überwacht werden kann.

    Würde aber ein extra Netzwerk schon gehen. Den Aufwand würde ich dafür nicht treiben. Ich bin ganz froh, dass ich mein Dienstgerät selbst administriere.

  • Für diejenigen, die sprechen, ist es deutlich angenehmer, die Gesprächspartner zu sehen. Man spricht sonst in ein "schwarzes Loch" und weiß nicht, wie (ob) das Gesagte ankommt, verstanden wird, auf Zustimmung oder Ablehnung trifft etc. (Mit Kameras sieht man mal jemanden lächeln, nicken oder auch den Kopf schütteln.)

    Bei großen Konferenzen kannst du gar nicht alle sehen. Bei kleinen schon, da spricht man ja auch mit einander.

  • Hybridkonferenzen bedeuten immer Arbeit für diejenigen, die sie technisch vorbereiten, begleiten, wieder abbauen.

    Kamera (und wenn's nur das Tablet ist) so aufbauen, dass sie sprechende und Präsentation erfasst (entsprechender Ständer sollte recherchiert, gekauft & angepasst werden). Und das Mikrofon des Tablets sollte natürlich auch den Ton einfangen. Oder separates Mikrofon bereitstellen. Wenn Sprechbeiträge aus dem "Publikum" kommen sollen, wird dort ein weiteres Mikrofon benötigt - oder Sprechende kommen für die Hörbarkeit in die Nähe des "Übertragungstablets".

    Während der Konferenz sollte eine Person den Chat in der Videokonferenz im Blick haben (für technische Probleme und Wortbeiträge).

    Nach der Konferenz muss der "Technikfuhrpark" wieder abgebaut werden. Und wieder aufgeladen werden für die nächste Konferenz.

    Das ist alles machbar. Und aus guten Gründen macht man das auch. Eine Selbstverständlichkeit sollte es aber nicht sein. Denn die KuK, die die Technik vor- und nachbereiten, haben vielleicht auch Familienangehörige zu betreuen und kommen deshalb später nach Hause.

    Das klingt aber auch unnötig kompliziert. Bei unseren Konferenzen (mit BBB) wurde die Präsentation für alle sichtbar reingeladen und durchgeklickt; die Konferenzleitung selbst trat auch gar nicht per Kamera in Erscheinung. Somit brauchte es den ganzen Wumms gar nicht, sondern lediglich ein funktionierendes Mikrofon und halt die vorbereitete Präsentation.

    Ich kann diesen "man muss sich sehen"-Fetischismus wirklich nicht nachvollziehen und halte es für Ausdruck von Kontrollzwang (und die hier genannten Gegenpunkte für vorgeschoben).


    Das Phänomen, dass es weniger unnötige Wortmeldungen als in Präenz gibt, ist auch einer der fetten Pluspunkte von Videokonferenzen 😊

  • Interessant, dass das Thema im Jahre fünf nach dem ersten Lockdown aufploppt. Technisch ist in der Zeit an den Schulen wenig passiert. Online-Unterricht mit Dienstgeräten kann ich mir immer noch nicht vorstellen.

    Wenn man so zurückblickt, wir haben damals wie selbstverständlich unsere private IT-Infrastruktur eingebracht, weil wir wussten, dass sonst gar nichts ginge. An der Schule hätte es noch nicht mal einen Computer mit Mikrophon gegeben. Und ihr diskutiert über Dienstkameras.

    Auf einmal war allen klar, wie wichtig Computer an Schulen sind. Es wurde viel erzählt und geschrieben. In NRW gab es sogar Handreichungen für Distanzunterricht. Da steht übrigens auch nichts brauchbares drin.

    Dann wurden ein paar Festmeter iPads vor den Schulen abgekippt und Land und Kommunen sind wieder zum alten Schulterzucken übergegangen.

    Die Konsequenz für mich: beim nächsten Anlass für Distanzunterricht gibt es von mir keine privaten Geräte, keinen privaten Internetzugang, keine private elektrische Energie und von zu Hause läuft überhaupt nichts. Das gölte übrigens auch für Online-Konferenzen, sollte ich mal zu einer eingeladen werden.

    Ich hatte damals übrigens immer eine Dokumentenkamera angeschlossen. Darunter lag Papier und Stift. Mein Gesicht war nie zu sehen, das hat nie jemanden gestört. Das habe ich bei z. B. Online-Treffen im Verein so gehalten. Wo soll da das Problem sein.

  • Falls du denkst, dass das tatsächlich mal jemand ausliest auf dem Dienstgerät: Gib deinem Gast-WLAN einen "besonderen" Namen ;)
    (Zum Beispiel ganz im Sinne der SuS: "Wer das liest, ist doff.")

    Mein Gastnetz hat als Domain und SSID "send.nudes"

    Den Zugriff auf mein Heimnetz gewähre ich fremden Geräten nicht.

  • Das ist alles machbar. Und aus guten Gründen macht man das auch. Eine Selbstverständlichkeit sollte es aber nicht sein. Denn die KuK, die die Technik vor- und nachbereiten, haben vielleicht auch Familienangehörige zu betreuen und kommen deshalb später nach Hause.

    Hm, lass mich kurz überlegen, der IT-Experte hat keine und wenn hat er einen 8h Arbeitstag an dem Tag, also kann er das gut vorbereiten in der Zeit (abbauen muss er es in der Regel gar nicht, macht die Schulleitung selber und da er eh Beamer usw. aufbauen muss, macht es nicht viel Unterschied) und wie gesagt, der Gegenpart bin ich und ich bin an dem Tag zuhause ;)

  • Meins trägt den Barcode meiner zweiten Covid-Impfung.

    Du weißt, dass die Google-Autos (für Google Maps Fotos) gleichzeitig die WLAN-Namen in der Umgebung scannen / speichern. (Ganz ohne Scherz.)

    Die kennen jetzt also den Barcode deiner Covid-Impfung. Können also dein körper-internes 5G-Netz an- und abschalten ;)

  • Kannst du dann auch als Hotspot fungieren?

    Dann könnte man das Dienstgerät neben dir aufstellen und über dein 5G die Konferenz abhalten ... und es würde auch für eine Video-Konferenz mit 20 Teilnehmden reichen?

    SCNR vorweg:

    Da hätte dann die Aussage "Das Netz [oder: der Empfang] ist gestört" eine völlig andere Bedeutung...

  • Wenn ihr das Thema zu eurem Konfliktfeld machen wollt, solltet ihr euch die Frage stellen, ob ihr wirklich alle Konferenzen wieder in Präsenz abhalten wollt. Das wird vermutlich nämlich dann die Konsequenz

    Keine Kameras im Online-Unterricht führen zu Präsenzkonferenzen? Interessanter Nexus. Und mal wieder ein schönes Beispiel für „ihr werdet schon sehen, was ihr von euren Rechten habt“.

    Tztztz.

    Ansonsten ist die Drohung keine, wenn die Konferenzen eh in Präsenz stattfinden, furchtbar aufgebläht, ineffizient und langweilig sind. In einer Video-Konferenz sind die Themen auch nicht mit mehr Bedacht gewählt.

  • Ich würde den KollegInnen zur Wahl stellen, dass wir entweder eine Videokonferenz mit Kamera abhalten oder eben eine vor Ort. Letzteres ist rechtlich klar geregelt und durchsetzbar.

    Ach, auf einmal ist die rechtliche Durchsetzbarkeit der Maßstab. Nur wenn die Mitarbeiterinnen etwas wollen, dann sollen sie sich an der „Lebensrealität“ orientieren und nicht mit allem Scheiß nach Karlsruhe rennen. Wo kommen wir denn da hin.

    Ja, schlechte (Schul)-Leitungen machen das so. Im nächsten Thread fragen sie dann, wie sie ihre Mitarbeiterinnen motiviert kriegen. Vielleicht, indem sie ihnen nicht vor den Koffer scheißen.

    Wie wäre es stattdessen, sie einfach darauf hinzuweisen, warum man die Kameras für angebracht hält? Dann muss man nicht die Grenzen zum Rechtsmissbrauch ausloten.

    Was mich anbetrifft, wäre deine Drohung keine. Mir ist wurscht, wie die Konferenzen stattfinden. Ich sitze da eh nur meine Zeit ab. Ich möchte mich schon nicht fragen lassen, ob wir das so oder so machen. Noch nicht mal, wenn es eine echte Frage wäre und keine falsche Dichotomie.

    Irgendjemand lädt zur Konferenz ein. Diejenige entscheidet, wann und wo sie stattfindet. Und in Präsenz sorgt sie für einen freien Raum mit genug Sitzplätzen. Und wenn sie eine Online-Konferenz haben möchte, sorgt sie für die nötigen Betriebsmittel (ich bin gespannt).

    Und dann bleibt bei mir die Kamera aus. Ich lasse mir nämlich nicht ins Gesicht filmen,

  • Es wird regelmäßig darüber gejammert, dass Schulen in allem 10 bis 20 Jahre technisch hinterher sind und es wird so getan, als läge das an der Trägheit der Politik. Schulleitungen und Lehrkräfte tragen mindestens ihren Anteil dazu bei, erstere durch unnötige Regelungen von Dingen außerhalb ihrer Kompetenz, letztere durch ihre Fähigkeit, zu jeder minimalen Veränderung 100 Probleme zu erfinden und sich für jedes einzelne davon persönlich zuständig zu fühlen.

    Plädierst du dafür, auf Rechte zu verzichten, damit die technische Entwicklung besser voran kommt?

    Ich plädiere dafür bei der Durchsetzung des technisch Möglichen mehr auf die Menschen zu achten. Mediensucht und Cybermobbing sind der Preis, den wir für die ständige Erreichbarkeit zahlen. Ist uns die Sache das wirklich wert? Mir ist ein Bisschen Bequemlichkeit bei Konferenzen das Eindringen in die Privatsphäre jedenfalls nicht wert.

    Ich sehe nicht, das

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