Das Fach Wirtschaft in NRW oder wenn Leute ohne Ahnung Schulpolitik machen Teil 8453

  • Btw, seit wann ist VWL an Unis gefürchtet? Da fallen mir ganz andere Fächer ein (eher im naturwissenschaftlichen Bereich).

    Seit spätestens Ende 90er; seidem der Mathe-Anteil enorm gestiegen ist, dazu Ökonometrie und Statistik. Durchfallquote beträgt zum Teil 70%.

    Meine Frau ist VWL-Professorin (ehm. Studienkollegin ;)

    In diesem Bereich wird man erst mit Promotion ein echter Ökonom.


    Nichts gegen Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen. Wir sollten einfach realstisch und sachlich bleiben.

  • Mit der Begründung dürfte ich fast keine Inhalte in Englisch mehr vermitteln. Bei mir im Lehrplan steht drin:

    Environmental issues and technological solutions

    (demand and supply of energy, climate change, systems of certification, waste management)

    Mass production and sustainability (product development, planned obsolescence, consumerism)

    The responsibility for scientific development and technological use (individual decisions, economic aspects, political agreements, protection of data and privacy, genetically modified food)

    Aspects and effects of globalisation (availability and distribution of goods, relocation of production and services in industry and agriculture, technology transfer, international job market)

    International political and economic relations and visions (global Players, international standards and agreements, non-governmental Organisations)

    Cross-cultural attitudes and behaviour (cultural identity and assimilation, multicultural society, integration)

    Und das ist nur ein Jahr in einem Bildungsgang....

  • Seit spätestens Ende 90er; seidem der Mathe-Anteil enorm gestiegen ist, dazu Ökonometrie und Statistik. Durchfallquote beträgt zum Teil 70%.

    Meine Frau ist VWL-Professorin (ehm. Studienkollegin ;)

    In diesem Bereich wird man erst mit Promotion ein echter Ökonom.


    Nichts gegen Euch, liebe Kolleginnen und Kollegen. Wir sollten einfach realstisch und sachlich bleiben.

    Über die Mathematik im VWL-Studium kann jeder MINT-Student nur müde lachen. Aber gut, rede dir ruhig ein, dass VWL das Schwierigste ist. Und die Durchfallquote besteht zum Teil (bis zu?) 70 Prozent? Das ist alles? Darüber kann ich auch nur müde lachen, bei 90 Prozent können wir ja mal weiterreden.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • [...]


    In Mathematik in VWL geht es nicht nur um Rechnereien, sondern vielmehr um ökonomische komplexe Zusammenhänge, die dabei berücksichtigt werden müssen. Diese wird im Lehramt nahezu oberflächig vermittelt. Schon seit Jahren wird kritisiert, dass Sowi-Lehrer im Studium zu wenig ökonomische Inhalte lernen. Das will man mit neuen Lehramt-Studiengängen ändern – mehr Pflichtfächer, Vorlesungen an Wiwi-Fakultäten. Und das hat mit irgendeiner Partei-Politik schon gar nichts zu tun 😊


    Ich kenne auch mehrere Leute, die von VWL in Mathematik gewechselt haben, weil sie im „Rechnen“ super gut waren, aber nicht im Denken in komplexen Sachzusammenhängen oder in Verbindung von Theorie und Empirie.


    Das geht jetzt weit von dem eigentlichen Thema. Die Frage heute ist, wie Sowi-Lehrer in Wirtschafts-Lehrer ausgebildet werden können. Denn die Abschaffung von Sowi drohen Sowi-Lehrer ihre Fakultas zu verlieren.


    ---

    Edit by Mod: Beitrag bearbeitet, kl. gr. frosch, Moderator

  • Das geht jetzt weit von dem eigentlichen Thema. Die Frage heute ist, wie Sowi-Lehrer in Wirtschafts-Lehrer ausgebildet werden können. Denn die Abschaffung von Sowi drohen Sowi-Lehrer ihre Fakultas zu verlieren.

    Sowas fände ich lächerlich. Man kann doch die Lehrer, die jetzt schon im Dienst sind, regulär weiterarbeiten lassen, während die nächste Lehrergeneration an Uni und Seminar eben entsprechend der aktuellen bildungspolitischen Trends ausgebildet wird.

    Ein rein theoretisches Beispiel: Es gäbe ein Muster, bei dem alle 5 Jahre das Fach X durch das Fach Y ersetzt wird und wieder zurück. Soll dann jedes Mal die Lehrgenehmigung erneut erworben werden?

  • Ist VWL nicht grundsätzlich eine Pseudowissenschaft, artverwandt mit der Astrologie, und von daher per se "falsches Wissen"?


    Duck und weg


    Ich hatte mich während meines Aufbaustudiums mal erdreistet in VWL mal zu fragen, welcher der Theorien schon mal funktioniert hat.

    Die haben mich angeguckt, als wollten sie mich gleich lynchen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus>

    Lieber Fallen Angel, lieber Markus.

    Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass ihre Streiterei stört.

    Tragt es per PN aus oder lasst es ganz bleiben.


    Weitere Streit-Kommentare von euch werden sofort gelöscht. Den Rest räume ich später auf.


    kl. gr. frosch, Moderator und Teilzeit-Gott

  • Is ja nun gut. Wir sind wohl alle derzeit etwas gereizt, dünnhäutig und nicht so gut drauf.


    Das Wetter ist mies, die Tage kurz, kalt und grau und dann ist da noch dieses fiese Corona-Mutanten-Monster. Die nervenden Blagen daheim und im Online-Unterricht. Die Leitung schlecht, die Kinos und Kitas zu und auch im Baumarkt kann man sich nicht mehr austoben. Ach und die Saunen, Restaurants, das Shoppen, die Sonnenbank, das Fitnessstudio alles futschikato und selbst das Pascha ist pleite...


    Es wird besser, ganz bestimmt.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • liegt das auch an der totalen Überfrachtung der Kernlehrpläne

    Yep. Selbst die Autoren des Sowi Schulbuchs plädieren für die Umstellung bzw. Fokussierung auf ausgewählte Themen der Wirtschaft und Politik. Wohlgemerkt, inkl. Sozialpolitik.


    Dann hätte man, bei der Einführung von Stochastik als Pflichtthema in Mathe auch allen Mathelehrer*innen die Stochastik nicht an der Uni belegt haben, die Fakultas für das Fach Mathematik entziehen müssen.

    😂 Leider falscher Vergleich

  • Boah. Bitte nicht in diesem Ton.

    :D

    Dass man sich von sich behauptet, dass man "alles weiß", obwohl man nichst anderes außer Schulgebäude gesehen und erfahren hat, muss man erstmal lernen. Sorry, etwas Selbstkritik schadet nicht.

    Äh ja... Du scheinst mich ja gut zu kennen ;) ! Ob du's glaubst oder nicht (wobei mir das an sich herzlich egal sein kann): ich habe tatsächlich mal in der "freien Wirtschaft" gearbeitet, habe also von daher sehr wohl was "anderes außer Schulgebäude gesehen und erfahren", wie du es so schön bezeichnest. Warum ich also dahingehend deiner Meinung nach selbstkritisch sein sollte, erschließt sich mir nicht.


    Edit: Dass ich "alles weiß", habe ich nirgends geschrieben und würde ich nie von mir behaupten.


    Aber wenn ich deine Beiträge so lese, bist du ja sowieso der erfahrenste, realistischste, sachlichste,... Kollege von uns allen hier 8). Also was soll's!


    Plonk!!!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Ich kenne auch mehrere Leute, die von VWL in Mathematik gewechselt haben, weil sie im „Rechnen“ super gut waren, aber nicht im Denken in komplexen Sachzusammenhängen oder in Verbindung von Theorie und Empirie

    Das meinst du ernst? Les dir bitte deine Posts nochmal durch.

  • dass die Deutschen Wiwifakultäten die Besten in Sachen ökonomische Forschung sind, lese ich zum ersten Mal. Ich hätte jetzt eher auf USA, CH und GB getippt, aber das mag sich in den letzten 20 Jahren genauso verändert haben, wie das Studium. Das würde mich wirklich freuen, denn im Vergleich mit meiner damaligen Freundin, die zur gleichen Zeit VWL im Ausland studiert hat, habe ich deutlich (!) weniger "out of the box" und dafür mehr immer die selben alten Theorien gelernt. Bisherige ExperInnen, die das Fach Wirtschaft pushen, sind dann aber vermutlich eher vom alten Schlag.


    Im Schreiben mit Markus20 fällt mir allerdings wieder auf, was mich schonimmer am Diskurs mit den meisten AbsolventInnen der Deutschen Wirtschaftswissenschaften gestört hat: Die Gesprächshaltung ist so eine Mischung aus absoluter Sicherheit in Bezug auf den Wahrheitsgehalt des Gesagten (den ich so höchstens von JuristInnen kenne, die ja nun mal Gehirnwaschung studieren, damit sie gute StaatesdienerInnen werden) bei gleichzeitiger völliger Ignoranz der Tatsache, dass Wirtschaftswissenschaften auch eine Sozialwissenschaft ist (also deutlich weniger exakt als zB Naturwissenschaften) und entsprechend behutsamen wissenschaftstheoretischen Umgang benötigt.


    Diese Haltung kann man wollen, aber dann ist das Schulfach einfach ein anderes. Wie schon gesagt, glaube ich, dass ein Fach, in dem SuS dazu angeregt werden, kritisch nachzufragen und die Ambiguität der Welt zu begreifen, deutlich besser dazu geeinet ist, auf die Wirklichkeit vorzubereiten, als eines, in dem stumpf apodiktische Weisheiten auswendig gelernt werden. Aber on verra...

  • Ich kenne auch mehrere Leute, die von VWL in Mathematik gewechselt haben, weil sie im „Rechnen“ super gut waren, aber nicht im Denken in komplexen Sachzusammenhängen oder in Verbindung von Theorie und Empirie

    Das kann man machen, dann wird man aber ziemlich glorreich scheitern. Noch nicht einmal die Mathematik-Vorlesungen für Chemiker kann man mit "guten Rechenfähigkeiten" erfolgreich absolvieren.

  • Habt ihr nichts zu tun? Wir sitzen hier an Zeugnis-Ausgaben von insgesamt 11 Klassenstufen…

    Nö, die Zeugnisse sind schon seit vorgestern bzw. gestern fertig und wurden heute vom Sekretariat mit der Post verschickt 8).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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