Schnelltests für alle Schülerinnen und Schüler in NRW

  • Wie die RP berichtet

    Start zuerst an weiterführenden Schulen : Bis Ostern 1,8 Millionen Schnelltests für Schüler in NRW

    sollen sich demnächst alle Schülerinnen und Schüler in den Schulen unter der Aufsicht des Schulpersonals testen lassen können. Ich stelle mir das problematisch vor, falls ein Schüler/eine Schülerin dann positiv getestet wird und die Mitschülerinnen und Mitschüler das in der Klasse mitbekommen und unangemessen reagieren.

    Es wäre interessant zu wissen, wie das bei euch an der Schule umgesetzt werden soll.

  • . Ich stelle mir das problematisch vor, falls ein Schüler/eine Schülerin dann positiv getestet wird und die Mitschülerinnen und Mitschüler das in der Klasse mitbekommen und unangemessen reagieren.

    Das habe ich mir auch schon gedacht. Grundsätzlich gehen andere Menschen Testergebnisse nichts an. Der Test ist aber ja nicht verpflichtend, vielleicht lehnt das ja der ein oder andere deswegen ab.


    Mal sehen, was das für einer sein wird. Kann mir auch vorstellen, dass meine SuS sich nicht vor anderen mit nem Stäbchen in der Nase rum bohren möchten (IHHH voll EKELIG!)

  • Man sollte VOR dieser Massentestung eben dies mit den SchülerInnen besprechen, damit es im Idealfall nicht zu panikartigen Reaktionen oder Stigmatisierungen kommt.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Es gibt vom RKI eine Infografik zu den bedingten Wahrscheinlichkeiten/Vierfeldertafeln von anlassbezogenen und anlasslosen Schnelltests. Kann man im Matheunterricht eigentlich ab Klasse 6/7 benutzen, davor müsste ein bisschen Erklärung zu Prozenten gemacht werden.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Naja, sofort isolieren und ansonsten nach den jeweiligen Vorschriften des zuständigen Gesundheitsamts.


    Wir müssten z.B. sicherstellen, dass wir unsere Schüler vor Abschluss unserer ersten Stunde testen und sie mehr als 1,5m Abstand einhalten, damit in so einem Fall kein anderer Schüler in Quarantäne muss.

    Das hängt aber von den Anweisungen des lokalen Gesundheitsamts ab. Wir haben da eine ausführliche Tabelle bekommen, die nach Kontaktzeiten, Schutzausrüstung, Belüftung, Abstand, Mutantenverdacht/Mutantenbestätigung unterscheidet, wer wann (und wie lange) in Quarantäne geht.

  • ...und hoffen, dass sich alle SuS vorher an Abstand, Maske... gehalten haben. Ein Test direkt VOR Unterrichtsbeginn könnte viele Eventualitäten verhindern.

  • Das habe ich mir auch schon gedacht. Grundsätzlich gehen andere Menschen Testergebnisse nichts an. Der Test ist aber ja nicht verpflichtend, vielleicht lehnt das ja der ein oder andere deswegen ab.


    Mal sehen, was das für einer sein wird. Kann mir auch vorstellen, dass meine SuS sich nicht vor anderen mit nem Stäbchen in der Nase rum bohren möchten (IHHH voll EKELIG!)

    Ob und wie Gruppendruck aufgebaut werden wird, dürfte auch interessant zu beobachten sein.

    Vor anderen in der Nase rumzufuchteln ist wegen der einzuhaltenden Abstände bestimt auch nicht in jeder Klasse möglich.

    Ich denke auch, dass der Test nur vor dem Start des Schultages Sinn macht und nicht während des Tages.

  • Das hängt aber von den Anweisungen des lokalen Gesundheitsamts ab. Wir haben da eine ausführliche Tabelle bekommen, die nach Kontaktzeiten, Schutzausrüstung, Belüftung, Abstand, Mutantenverdacht/Mutantenbestätigung unterscheidet, wer wann (und wie lange) in Quarantäne geht.

    Das hört sich gut an, welches Gesundheitsamt hat dase denn gemacht. Kannst du das viellcht weitergeben?

  • ...und hoffen, dass sich alle SuS vorher an Abstand, Maske... gehalten haben. Ein Test direkt VOR Unterrichtsbeginn könnte viele Eventualitäten verhindern.

    Hast Du Dir mal überlegt, wie das denn funktionieren soll? Willst Du die ersten Schüler bereits um 5:30 testen, damit Du bis 7:30 schonmal die Klassen halb voll hast?

    Wir haben unser Testsystem so wie die Tübinger aufgebaut: Es kommt halt eine Klasse nach der anderen zur Testung.
    Jeder Schüler testet sich unter Anleitung selbst, basierend auf Freiwilligkeit (bzw. der der Eltern). Wer nicht mitmacht, ist halt auch nicht im Testraum.

    Wenn man dann einen positiven Fall hat, geht es direkt ohne über Los zu ziehen in eine Arztpraxis zum PCR-Test.
    Bis dahin bleibt die verbliebene Kohorte unter sich oder geht nach Absprache mit dem Gesundheitsamt samt derer Kontaktpersonen in Quarantäne.

    Zur zeitlichen Komponente: "Mach doch lieber vor dem Unterricht" Ist ein Schüler positiv, dann gehen die vom Gesundheitsamt definierten Erstkontakte der letzten Tage in Quarantäne. Da ist es dann völlig egal, ob ich um 5:30 oder um 11:00 teste.

    Mich nervt es extrem, dass hier alles zerredet wird, anstatt zumindest den Spatz in der Hand zu nehmen.


  • Natürlich ist es besser so, als gar nicht zu testen. Dass du so heftig reagierst, lässt vermuten, dass du an der Ablaufplanung eurer Schule beteiligt bist? Es gäbe auch die Möglichkeit, den Unterricht, nach Testung, gestaffelt beginnen zu lassen. Es müssen ja nicht alle Klassen zwangsläufig 7.30 Uhr anfangen.


    Ich sehe die Gefahr, dass mit einer positiv getesteten Person sich sofort weitere Probleme, wie Quarantäne, aber auch Ängste in Familien, ergeben. Ich beispielsweise würde wahrscheinlich relativ panisch werden, wenn ich erfahren würde, mein Kind hat zwei Stunden mit einer später positiv getesteten Person in einem kleinen Klassenraum verbracht. Aber wahrscheinlich bin ich da auch aus persönlichen Gründen extrem ängstlich.


    Ein anderes Thema: Kennt ihr die Argumente, weshalb manche Eltern ihre Kinder (oder die SuS sich selbst) nicht testen lassen möchten? Mir fällt eigentlich nichts ein, außer die Befürchtung von Quarantäne, welche bei positivem Test eintritt.

  • Natürlich ist es besser so, als gar nicht zu testen. Dass du so heftig reagierst, lässt vermuten, dass du an der Ablaufplanung eurer Schule beteiligt bist? Es gäbe auch die Möglichkeit, den Unterricht, nach Testung, gestaffelt beginnen zu lassen. Es müssen ja nicht alle Klassen zwangsläufig 7.30 Uhr anfangen.

    War vielleicht etwas heftig, aber ich arbeite daran jetzt - neben allen anderen Verpflichtungen mit Hygiene, Wiederanfang, Fernunterricht... seit Tagen durch. Und dann höre ich genau diese Argumente von schuleigenen Kollegen, die sich keine 10 Sekunden inhaltlich damit auseinandergesetzt haben - Interesse an einer Verbesserung mitzuarbeiten oder die Testleiter mal abzulösen und selbst beizutragen gab es aber wenig.


    Wenn nicht alle um 7:30 anfangen und man erst nach Test "in die Schule darf", dann fangen manche eben erst um 11:00 Uhr mit der Schule an. Unterricht nach Stundenplan (wie vorgeschrieben)? Busverbindungen?

    Zitat

    Ich sehe die Gefahr, dass mit einer positiv getesteten Person sich sofort weitere Probleme, wie Quarantäne, aber auch Ängste in Familien, ergeben. Ich beispielsweise würde wahrscheinlich relativ panisch werden, wenn ich erfahren würde, mein Kind hat zwei Stunden mit einer später positiv getesteten Person in einem kleinen Klassenraum verbracht. Aber wahrscheinlich bin ich da auch aus persönlichen Gründen extrem ängstlich.

    Natürlich ist die Gefahr da. Die hast Du aber auch, wenn Du um 7:30 davon erfährst. Weil Dein Kind hatja die letzten Tage auch schon mit dem nun positiven Kind in einer Kohorte war. Da ändert sich faktisch also wenig. Es kann ja ebenso sein, dass der Test negativ anzeigt und die Person die letzten drei Tage infektiös war.


    Zitat

    Ein anderes Thema: Kennt ihr die Argumente, weshalb manche Eltern ihre Kinder (oder die SuS sich selbst) nicht testen lassen möchten? Mir fällt eigentlich nichts ein, außer die Befürchtung von Quarantäne, welche bei positivem Test eintritt.

    Faulheit, Ignoranz, Sorge, Angst vor Verletzung. Ist aber eine absolute Minderheit bislang. Die meisten sind extrem dankbar. Immerhin haben wir das ohne die


    Zitat

    Wie geht denn das Tübinger Modell genau?


    Kurz: Alle Kinder in einen Testraum mit genügend Abstand, jeder führt nach Anleitung einen Schnelltest im vorderen Nasenbereich aus. 15 Minuten Wartezeit bis Test Ergebnis anzeigt. In der Zeit kann der Fachlehrer Unterricht machen.
    Danach verlassen alle den Raum und die nächste Gruppe kommt rein, nachdem der Raum wieder vorbereitet wurde.

    Wenn positiv, dann direkt zum PCR-Test.

    Durchführungsdauer pro Gruppe also ca. 20 bis 25 Minuten je nach Übung.

    Ausführlich: Klick hier

  • Super: Schüler bekommen Schnelltests, Lehrer nicht. Wir können wieder sehen, wo wir bleiben - ok, habe ich verstanden, läuft schon länger so. Aber: Wie soll ich meinen SuS zeigen, wie es geht, wenn ich selbst kein Material habe?

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Super: Schüler bekommen Schnelltests, Lehrer nicht. Wir können wieder sehen, wo wir bleiben - ok, habe ich verstanden, läuft schon länger so. Aber: Wie soll ich meinen SuS zeigen, wie es geht, wenn ich selbst kein Material habe?

    Ist das auf unser Modell bezogen?
    Das kannst Du mit NRW nicht zu 100 % vergleichen, weil in BW Lehrerinnen und Lehrer Testgutscheine bekommen und so versorgt sind. Wir testen übrigens die Lehrer, die zufällig da sind oder die Klassen begleiten, auf Wunsch auch mit. Wir haben die Tests ja eh selbst bezahlt. Das Angebot richtet sich aber eigentlich an die Schülerschaft.

    Mantik: Ich möchte mich, nach nochmaligem Durchlesen beider obiger Posts, für die hereingebrachte Schärfe entschuldigen. Das mit "keine 10 Sekunden auseinandergesetzt" war nicht auf Dich bezogen sondern auf meine hauseigenen Kolleginnen und Kollegen. Falls Du das auf Dich bezogen haben solltest, dann bitte ich um Entschuldigung.

    Ich glaube, um die ganze Geschichte aus meiner Sicht auf den Punkt zu bringen:

    100 % Sicherheit gibt es nicht. Ideal wäre ein Testverfahren, das bei Eintritt in das Schulhaus (besser noch in den Bus) anfängt zu piepen wie bei Diebstahl im Kaufhaus. Das gibt es aber nicht.
    Bis dahin versuchen wir halt möglichst viel herauszuholen. Wenn es unlogisch erscheint, dass man erst spät am Tag testet, dann ist es aber aus meiner Sicht ein gedanklicher Fehlschluss.


    Die Alternative zum Späten testen ist nämlich nicht das Frühe testen sondern leider gar nicht zu testen.

  • Super: Schüler bekommen Schnelltests, Lehrer nicht. Wir können wieder sehen, wo wir bleiben - ok, habe ich verstanden, läuft schon länger so. Aber: Wie soll ich meinen SuS zeigen, wie es geht, wenn ich selbst kein Material habe?

    Als Lehrer kannst du dich doch 2x pro Woche testen lassen. Damit bist du besser dran als die Schüler. Wenn du eigneweisen worden bist, bekommst du bestimmt auch Material um das vormachen zu können. Es werden doch nicht alle Kollegen testen wollen/müssen, sondern nur einzelne Testleiter, oder?

  • Ach, für NRW schon wieder alles hinfällig:

    Zitat

    Ab Dienstag sollen die ersten Tests an den Schulen ankommen. Viele Detailfragen sind allerdings noch offen, etwa die nach den genauen Testorten oder auch der korrekten Entsorgung. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) musste deshalb angesichts der kurzen Vorbereitungszeit am Freitag einräumen: "Es kann durchaus sein, dass es in der kommenden Woche nicht zu Testungen für die Schülerinnen und Schüler kommen kann."

    https://www1.wdr.de/nachrichte…rona-test-schule-100.html

  • Da wir keine vollen Räume haben ist es mir persönlich erstmal relativ egal, ob die Schüler sich testen lassen können. Meine Hoffnung war eher, dass auch so ein Selbsttest mal für uns übrig bleibt.

    Seit ich aber eine Anlaufstelle für Schnelltests ohne Nasenabstrich habe bin ich da auch nicht mehr neidisch drauf, passt schon. Die Tests werden schon noch ankommen.

  • Ein anderes Thema: Kennt ihr die Argumente, weshalb manche Eltern ihre Kinder (oder die SuS sich selbst) nicht testen lassen möchten?

    Datenschutz, Angst des Kindes vor unangenehmem Gefühl des Testvorgangs, Sorge, das Kind könne sich verletzen, allgemeines Maßnahmenleugnen.


    In Sachsen wird es sowieso Pflicht, da müssen sich die Eltern mit dem Kultus rumstreiten. Also erst kriegt natürlich der Klassenlehrer die Wut per Mail ab, dann der Schulleiter postalisch und die Datenschutzbeauftragte schließlich am Telefon.

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