Warum wird man in Deutschland eigentlich Lehrer ?

  • Hi Lehrerinnen und Lehrer,


    ich befinde mich derzeit in einer Berufsorientierungswoche und für mich steht schon fest, dass ich nach dem Abitur Lehramt studieren möchte.

    Es gibt viele Gründe, weshalb ich Lehrer werden will.

    Was mich heute aber interessiert, ist, warum andere Lehrer werden, der Grund beständig bleibt und ob dieser im Zusammenhang mit der Qualität eines Lehrers steht.

    Mir geht es um eure Erfahrungen.


    Ein Beispiel:

    Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Für Lehrer A dient der Beruf lediglich zur Beschaffung des Lebensunterhalts.


    Lehrer B studiert Lehramt für soziale Gerechtigkeit oder der Annahme, Lehrer würden einen positiven Unterschied für junge Generationen machen -> Das Ziel ist nicht mit der Verbeamtung erreicht sondern muss Tag für Tag, Jahr für Jahr erarbeitet werden -> Lehrer A wird aufgrund seines Motivs automatisch zum guten Lehrer

    Für Lehrer B macht der Beruf einen positiven Unterschied für junge Menschen


    Ist dieser Analogieschluss auf die Realität anwendbar ?



    Am liebsten würde ich mir selbst ein Bild machen, daher habe ich folgende drei Fragen an Lehrerinnen und Lehrer:


    1. Warum bist du Lehrerin / Lehrer geworden ?

    2. Spielt der Grund für die Berufsauswahl im Schulalltag noch eine Rolle ?

    3. Wie würden deine Schüler dich bewerten ?


    Bonusfrage:

    Ist die Unkündbarkeit eines Lehrers eine gute oder schlechte Sache ?


    Sorry für die vielen, zusammenhanglosen Fragen. Ich bin einfach durcheinander.

  • Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Für Lehrer A dient der Beruf lediglich zur Beschaffung des Lebensunterhalts.

    Dieses Ziel ist frühestens erreicht, wenn er pensioniert wurde. Ansonsten wird der sichere Arbeitsplatz sehr schnell zu einer unkündbaren Hölle, für die er nicht annähernd gut genug bezahlt wird.:_o_D

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • 1. Weil ich ein großer Fan meiner Fächer bin und gern Kinder / Jugendliche darin unterrichten wollte und auch heute noch tue. Ich sehe auch viel Sinn in meiner Tätigkeit. (Als ich mich dafür entschieden habe, das Lehramtsstudium aufzunehmen, lebte ich in einem Bundesland, wo Lehrer nicht generell verbeamtet wurden und wo viele Lehrer sogar arbeitslos waren. Jahre später bin ich dann in einer Phase fertig geworden, wo dringend Lehrer gesucht wurden.)

    2. Ja (s. 1.).

    3. Es kommt sehr auf die Altersstufe an. Bei den Kleinen bin ich oft die "Lieblingslehrerin" (wie die meisten anderen Lehrer/-innen auch) :) bei den Mittleren und Großen sei ich streng und gebe zu wenig 1er, aber immerhin lerne man was bei mir (dies sind alles Zitate von Schülern und von Feedback-Bögen).


    Ich wundere mich selbst immer sehr über die Beweggründe Sicherheit und Verbeamtung, Lehrer zu werden, auch wenn ich davon immer mal wieder irgendwo lese. Es ist okay, wenn das "Mit-Gründe" sind, aber wenn der Haupt-Beweggrund nicht die Arbeit mit den Schülern in der Schule ist und die Freude daran, Wissen weiterzugeben, dann kann das ganz schön nach hinten losgehen, finde ich.

  • Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Ich bin zwar noch nicht Lehrer, aber so einfach ist die Welt nicht. Man kann ja sowohl einen sicheren Arbeitsplatz und eine gute Bezahlung als auch einen Einfluss auf junge Menschen haben möchten.

    Oder mal anders gefragt: wer möchte schon einen unsicheren Arbeitsplatz mit schlechter Bezahlung?

    Für mich und auch für viele (angehende) Lehrkräfte, die ich so kenne, passt das Gesamtkonzept. Sowohl Geld und Sicherheit als auch Leidenschaft für das Unterrichten und seine Fächer.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ist dieser Analogieschluss auf die Realität anwendbar ?

    Nein, vor allem dürften die wenigsten Entscheidungen im Leben derart binär getroffen werden.

    Ich bin einfach durcheinander.

    Was genau bringt dich so durcheinander? Welches Fach würdest du denn studieren wollen, das ist ja nicht ganz unwesentlich.

    • Offizieller Beitrag

    Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Für Lehrer A dient der Beruf lediglich zur Beschaffung des Lebensunterhalts.


    Ich hasse diese Extrembeispiele. Einen "gut bezahlten, sicheren Arbeitsplatz" zu wollen (muss ja keine Verbeamtung sein, zumindest krisensicher...) ist oft verpönnt als Grund, Lehrer*in sein zu wollen.
    Wer im Leben mehr als einmal das Geld umdrehen musste, findet es vielleicht schon erstrebenswert, mehr als nur Nudeln mit Butter oder geriebenem Käse zu essen.
    und können trotzdem gute Lehrer*innen sein (es ist ein Handwerk wie fast jedes andere)

    und auch Menschen mit Idealen brauchen ein Dach über den Kopf, nicht jede*r (die allerwenigsten) sind mit einer Milliarde auf dem Konto geboren, dass sie ein Leben lang frei von Lohn arbeiten können.



    Ich bin leidenschaftlich gerne Lehrerin und konnte mich früher nichts Anderes als Berufswunsch vorstellen, wusste aber auch, dass ich es nicht unbedingt mein Leben lang machen könnte. Ich bin gleichzeitig - und jetzt eben - leidenschaftlich gerne bei anderen Tätigkeiten dabei.
    Wäre ich in meinem Herkunftsland Lehrerin geworden, wäre ich es vermutlich längst nicht mehr, weil das dafür erhaltene Schmerzensgeld meine Leidenschaft nicht tragen könnte. Also nein, ich bin nicht WEGEN der festen Stelle und des Geldes Lehrerin aber Dozentin an der VHS will ich trotzdem nicht werden.

    Ich könnte mir soviele Tätigkeiten vorstellen, die auch nah am Lehren sind, aber in selbstständiger Tätigkeit sind: das werde ich vermutlich nie machen, weil ich die Tomatensoße zu meinen Nudeln gerne mag (es ist ein Bild, ich halte mich für superreich und habe das Gefühl, dass ich jeden Tag sogar Hackfleisch in meinen Nudeln haben könnte!)

  • Ich hasse diese Extrembeispiele. Einen "gut bezahlten, sicheren Arbeitsplatz" zu wollen (muss ja keine Verbeamtung sein, zumindest krisensicher...) ist oft verpönnt als Grund, Lehrer*in sein zu wollen.
    Wer im Leben mehr als einmal das Geld umdrehen musste, findet es vielleicht schon erstrebenswert, mehr als nur Nudeln mit Butter oder geriebenem Käse zu essen.
    und können trotzdem gute Lehrer*innen sein (es ist ein Handwerk wie fast jedes andere)

    und auch Menschen mit Idealen brauchen ein Dach über den Kopf, nicht jede*r (die allerwenigsten) sind mit einer Milliarde auf dem Konto geboren, dass sie ein Leben lang frei von Lohn arbeiten können.

    100% Zustimmung. :thumbup:

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




    • Offizieller Beitrag


    Wer im Leben mehr als einmal das Geld umdrehen musste, findet es vielleicht schon erstrebenswert, mehr als nur Nudeln mit Butter oder geriebenem Käse zu essen.

    Zitat

    werde ich vermutlich nie machen, weil ich die Tomatensoße zu meinen Nudeln gerne mag (es ist ein Bild, ich halte mich für superreich und habe das Gefühl, dass ich jeden Tag sogar Hackfleisch in meinen Nudeln haben könnte!)

    ... und extra für CDL: ich will Butter im Spinat :D

  • 1. Warum bist du Lehrerin / Lehrer geworden ?

    Ich kann gut verkaufen. Aber ich will keine sinnlosen Produkte verkaufen, sondern nur Dinge, hinter denen ich auch stehe. Bildung halte ich immer für sinnvoll, daher ist es das beste Produkt, das ich verkaufen kann.


    Ansonsten hatte ich auch einige schlechte Erfahrungen in der Schule gemacht und hoffe, dass ich es besser machen werde.



    2. Spielt der Grund für die Berufsauswahl im Schulalltag noch eine Rolle ?

    Ja, irgendwie schon. Ich kann nichts dauerhaft machen, wenn ich es blöd finde.



    3. Wie würden deine Schüler dich bewerten ?

    Wahrscheinlich finden meine Schüler mich stellenweise komisch, weil ich mich für Dinge begeistere (meine Unterrichtsfächer), die sie schwer, langweilig, oder einfach doof finden.


    Ansonsten hoffe ich, dass sie von mir denken, dass ich das Beste für sie will, aber auch keine Noten verschenke.


    Ab und zu sind sie wahrscheinlich genervt, weil ich Hausaufgaben und lernen oft "freiwillig" aufgebe, dann aber erwarte, dass der Stoff sitzt. Wer also gut sein will, der muss sie machen, obwohl ich immer so nett die Freiwilligkeit betone. 8)



    Ist die Unkündbarkeit eines Lehrers eine gute oder schlechte Sache ?

    Für mich persönlich ist sie gut, weil es mir Sicherheit gibt. Ich kann im Zweifel auch mal meine Meinung vertreten, ohne um meinen Job fürchten zu müssen.


    Ich weiß aber worauf du hinaus willst, die Fage ist eigentlich "sollten schlechte Lehrer gefeuert werden?"

    Das ist allerdings schwierig, wer ist ein schlechter Lehrer?

    Lehrer A, der auf Disziplin achtet, streng bewertet und von den Schülern nicht gemocht wird? Vielleicht brauchen Schüler aber gerade auch solche Lehrer.

    Lehrer B, der kumpelhaft mit drn Schülern umgeht und jeder bekommt gute Noten. Der wird von Schülern gemocht, dabei lernen sie vielleicht gar nicht so viel.

    Lehrer C, der sehr still ist, total in seinem Fach aufgeht. Vielleicht findet dieser Lehrer einen besonderen Draht zu ängstlichen Schülern.


    Wer soll beurteilen, welcher von den 3 Lehrern besonders gut oder schlecht ist? Das geht nicht.


    Was ich wichtig finde ist, dass auch verbeamtete Lehrer aus dem Dienst entfernt werden, wenn sie krassen Mist machen. Rechtes Gedankengut, Missbrauch, oder krasser Betrug (Dschungercamp-Mutti) haben ihren Job nicht verdient.



    Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Das ist mir zu plump. Hat es solch einen Fall schon jemals wirklich gegeben?

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Es gibt genau zwei Gründe.....Juli und August :klatsch::victory:

    in Bayern ist Juli der schlimmste Monat. Die Ferien fangen erst am letzten Wochenende im Juli an, es ist irre heiß und die Schulhäuser sind nicht klimatisiert. Am Anfang rennt man noch irgendwelchen Noten hinterher, danach hat man Stress mit den Zeugnissen. Die Schüler arbeiten wegen Hitze/Notenschluss/Kraft alle nicht mehr richtig mit und man selbst kriecht auch auf dem Zahnfleisch.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Na wenn das toilet paper halt auch ständig ausverkauft ist... Was soll man tun?

    Eine der schlimmsten Folgen der Pandemie: Die Menschen müssen benutztes Toilettenpapier nochmal verwenden. :D

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Es gibt genau zwei Gründe.....Juli und August

    Juli ist der schlimmste Monat im Jahr. Es ist eine drückende Hitze in den Klassenzimmern und allen läuft der Schweiß, die Schüler sind durch, die Lehrer sind durch, wichtige und zu Schuljahresende meist die anspruchsvollsten Themen sollten aber noch behandelt werden, während der Rest Deutschlands (außer Bayern) frei hat und die Ferien genießt.


    Veronica Mars Jetzt erst deinen Beitrag gelesen. Geht ja in die gleiche Richtung. Stimmt: Zeugnisse, Gutachten usw. habe ich noch vergessen. Viele Grüße aus dem Nachbarbundesland.

  • Juli ist der schlimmste Monat im Jahr. Es ist eine drückende Hitze in den Klassenzimmern und allen läuft der Schweiß, die Schüler sind durch, die Lehrer sind durch, wichtige und zu Schuljahresende meist die anspruchsvollsten Themen sollten aber noch behandelt werden, während der Rest Deutschlands (außer Bayern) frei hat und die Ferien genießt.

    Naja, aber im Hinterkopf kann man sich doch auf die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins im August freuen. Da finde ich das alles gar nicht mehr so schwer. Und wenn es heiß ist, verlagert man mal was nach draußen. Man weiß ja, was auf einen zukommt und kann als gut organisierter BaWüler oder Bayuware schon was in die Pfingstferien vorverlagern. Achso, da ist man ja im Urlaub. :flieh:

  • Erstmal danke für die vielen Antworten.

    Meine Güte, die Fragen sind nicht gerade ideal für eine Berufsorientierungswoche. Zumal man den ein oder anderen Nerv trifft. Und das wollte ich eigentlich nicht.


    Es gibt eine ganze Reihe von Lehrern mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Jeder Lehrer, der das Studium absolviert und den Vorbereitungsdienst meistert, verdient es, Lehrer zu sein. Die Verbeamtung, das hohe Gehalt und die Unkündbarkeit sind nennenswerte Vorzüge dieses Berufs und diese sind absolut legitime Gründe, weshalb jemand einen solchen Studiengang wählt.

    Ich möchte auch gerne viel Geld verdienen. Warum nicht.


    Ein Lehrer hat jedoch, wie zum Beispiel ein Arzt, große Verantwortung und Auswikrung auf die Lebensflugbahn eines Menschen. Ich verachte Ärzte, die ihren Patienten falsche Diagnosen geben, nur weil sie faul sind oder ihr Beruf und der Mensch gleichgültig geworden sind. Genauso verachte ich Lehrer, die so handeln.

    Das menschliche Glück steht im direkten Zusammenhang mit Karriere, Verdienst und Sozialleben, all diese Dinge werden in der Schule gefördert und ermöglicht. Jeder Schüler sollte die gleichen Chancen erhalten und der Lehrer, als wichtigstes Fundament der Schule, sollte als Ausgleicher fungieren.

    Die Tatsache, dass das Leben eines jungen Menschen durch das verlockende Angebot des Lehrerberufs einzig und allein an der Gewissenhaftigkeit eines Lehrers abhängt, macht mir einfach Angst. Es frustriert mich, denn die meisten Menschen sind nicht unempfänglich gegenüber den niederen Bedürfnissen und Beweggründen von Menschen. Ich sicherlich auch nicht.

    Aber wäre ich kein guter Lehrer, wünschte ich, man würde mich feuern. Es wäre nur fair und die meisten von euch würden das nach einem Perspektivwechsel auch so sehen, es sei denn man ist unehrlich. Wer von euch möchte schon, dass die eigene Tochter oder der Sohn einen schlechten Lehrer hat ?


    Wer ist nun ein guter Lehrer ?

    Ein großartiger Lehrer kümmert sich um seine Schüler, sucht im Unterricht nach Möglichkeiten, Hilfen anzubieten, konversiert nicht nur mit starken sondern auch leistungsschwachen Schülern, verfeinert seinen Unterricht, fragt Schüler, was besser gemacht werden kann und wo sie Unterstützung brauchen. Bemessen wird der großartige Lehrer anhand der Fehlzeiten seiner Schüler, dem Notendurchschnitt und anderen messbaren Faktoren.

    Ich habe gestern einen Beitrag auf Reddit gelesen, wo eine Lehrerin aus Amerika entsetzt war, dass jeder Schüler in ihrem Kurs die Klausur verhauen hat. Jeder einzelne fu*king Schüler. Sie befürchte nun, ihren Job zu verlieren. Äähm, Hallo ? Erde an Lehrerin. Vielleicht hättest du dir vor der Klausur Gedanken machen sollen und mehr an deine Schüler denken, als um deinen Job zu bangen ?

    Ein schlechter Lehrer ist schnell identifiziert. Er verteilt palettenweise Aufgaben und sitzt gleichgültig am Pult. Ob der Unterricht verstanden wird oder nicht, liegt in seinem Augen nicht an ihm. Die Schüler sind schuld. Er glänzt durch lauten Unterricht, denn von Durchsetzungsfähigkeit und effektive Unterrichtsgestaltung hält er nichts. Dementsprechend sehen dann auch die Noten und Zukunftsperspektiven der Schüler aus.


    Mittelmäßige Lehrer sind klasse. Gegen die habe ich nichts. Ich verachte einfach schlechte Lehrer und bewundere die Großartigen. Es gibt für mich nur diese beiden Extremen. Entweder oder. Und mein heutiger Forenbeitrag sollte abschätzen, ob ich aus den richtigen Gründen ein Lehramtsstudium wähle.

    Ich weiß nun, dass mir niemand diese Frage beantworten kann. Vermutlich sind die Gründe irrelevant, vermutlich auch nicht. Es kommt einfach auf das Individuum an.

  • Lehrer A studiert Lehramt für einen sicheren Arbeitsplatz und guten Verdienst -> Das Ziel ist mit der Verbeamtung erreicht -> Die Erreichung des Ziels führt unausweichlich dazu, dass Lehrer A faul ist und keinen guten Unterricht gibt

    Diese These gibt ein verbreitetes Vorurteil wieder, würde ich sagen. Wie schon bemerkt: Ein sicherer Job als Motivation und guter Unterricht schliessen sich nicht aus.


    1. Warum bist du Lehrerin / Lehrer geworden ?

    Um mal eine andere Perspektive zu bringen: Noch bis Mitte 20 hätte ich mir nicht vorstellen können, Lehrer zu werden. Während meiner Zeit als Doktorand habe ich dann gemerkt, dass mir Lehre viel grösseren Spass macht als Forschung. Nach ein paar Umwegen bin ich dann an meiner jetzigen Schule gelandet und habe das Studium für Lehrpersonen Sek 2 gemacht. Unterrichten macht mir grosse Freude, besonders die Interaktion mit meinen Lernenden - ich sehe mich als Bergführer: Ich vermittle mein Wissen und weise falls nötig auf schwieriges Gelände hin, aber ich trage niemanden Huckepack zum Gipfel 😉


    2. Spielt der Grund für die Berufsauswahl im Schulalltag noch eine Rolle ?

    Ja klar. Lehren macht mir immer noch grossen Spass und wie ich andernorts schrieb: für mich der beste Job und ich kann mir keinen besseren vorstellen.


    3. Wie würden deine Schüler dich bewerten ?

    Das ist keine hypothetische Frage - ich führe regelmässig Feedbacks durch. Kurz zusammenfasst: sie finden mich wohl etwas strange, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich ein etwas unkonventioneller Typ bin 😂 Menschlich, fachlich und pädagogisch scheinen sie mit mir zufrieden zu sein - das klingt jetzt prätentiös, aber die Bewertungen sind überwiegend gut bis sehr gut.

    Noch eine Anekdote: Ein Lernender von mir hat neulich gesagt, er würde mich am liebsten einpacken und zum Studium mitnehmen 😂


    Bonusfrage:

    Ist die Unkündbarkeit eines Lehrers eine gute oder schlechte Sache ?

    Ausser Konkurrenz: In der Schweiz sind Lehrer nicht unkündbar 😉

  • Bemessen wird der großartige Lehrer anhand der Fehlzeiten seiner Schüler

    Äh, wie bitte? ?(


    Demnach würden Lehrer aber immer schlechter werden, je höher die Jahrgangsstufe. Wenn die Schüler dann 18 sind, werden Lehrer dann aber ganz fürchterlich schlecht!! Wenn man die dann nach der Maßgabe kündigen würde, gäbe es keine Schulabschlüsse mehr! :_o_P

Werbung