DBV Dienstanfängerpolice (DU-Versicherung)

  • Hallo ihr Lieben,


    ich hatte meine Frage schon einmal in einem anderen Forum gestellt - allerdings hatte da leider niemand wirklich Ahnung was Lehrer/Beamte anbelangt bzw. waren die Antworten dann auch ein wenig beleidigend. Daher wollte ich es gerne hier nochmal versuchen und hoffe einfach auf einen Austausch bzw. auf ehrliche Meinungen von eurer Seite.


    Ich bin 2016 an einen Finanzvertrieb geraten und habe dort auch bisher meine Versicherungen abgeschlossen. Zu letzte wurde mir eine Riester angeboten und eine ETF-Rentenversicherung mit 100% Beitragsgarantie (Blödsinn...).
    Ich bin dann im laufe ein wenig stutziger geworden und habe mal alle meine Finanzangelegenheiten endlich selbst angepackt und mich auch erstmals ernsthaft mit diesen Themen auseinander gesetzt.


    Ein wenig verunsichert bin ich noch aufgrund meiner Dienstunfähigkeitsversicherung. Diese läuft nun bereits 5 Jahre und ist gekoppelt an eine Rentenversicherung.


    Ein wenig genauer: DBV Relax Rente Comfort (Dienstanfängerpolice)

    Innerhalb der Verbeamtung auf Probe beträgt die DU-Rente 1000 Euro, danach sinkt die Leistung auf 350 Euro. Zu zahlen sind aktuell von mir ca. 50 Euro, später ca. 70 Euro.

    Zudem wird hier ebenfalls in eine Rentenversicherung gezahlt. Im Falle einer DU würde diese vom Versicherer weiter gezahlt werden und die Beiträge jährlich um 5% dynamisiert steigen.


    Mir wurde das damals so verkauft, dass man zu Beginn eine höhere Absicherung benötigt (damals war ich noch im Studium). Später zahlt aber ja der Dienstherr mehr und die Leistung kann sinken (eben auf die 350 Euro). Ich finde dieses "Sinken" allerdings ein wenig früh.

    Zum anderen wurde mir eben auch gesagt, dass letztlich bei einer DU in der Pension/Rene kaum Rentenansprüche da wären, somit ist das eine super Lösung beides zu kombinieren.

    Meine Denkweise heute: Wenn man früh DU wird und wirklich absolut nicht mehr arbeiten kann - da kommt dann durch die jährliche 5% Dynamik eine gute Summe bei raus. Aber wie wahrscheinlich ist das? Meiner Meinung nach gar nicht. Wenn überhaupt wird man im Laufe des Lebens kurzzeitig DU und kann später dennoch wieder arbeiten. Dann nutzen mir in dem Zeitraum aber auch 350 Euro DU-Leistung vom Versicherer nichts.


    Wie seht ihr das bzw. wie habt ihr diese Problematik für euch gelöst?

  • Wie seht ihr das bzw. wie habt ihr diese Problematik für euch gelöst?


    Ehrliche Antwort?

    Da hab ich nie drüber nachgedacht, weil ich MEINE Lebenseinstellung nicht so auf Absicherung gerichtet war und ist.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich habe nie eine DV abgeschlossen, habe aber eh nur die wirklich zwingenden Versicherungen. Finanzielle Absicherung für das Alter habe ich selbst in die Hand genommen, niemals würde ich das über eine Versicherung laufen lassen, das treibt nur die Kosten nach oben und die Rendite nach unten.

  • Wie seht ihr das bzw. wie habt ihr diese Problematik für euch gelöst?

    Dienstunfähigkeit ist gerade bei Lehrern nicht so unüblich. Deshalb halte ich eine Dienstunfähigkeitsversicherung für wichtig und sinnvoll. Sie sollte jedoch zu dir passen. Musst du mit deinem Einkommen ein Haus oder eine Familie finanzieren, ist es sinnvoll neben der Pension, die das Land dir im Falle der DU zahlt, dafür vorgesorgt zu haben. Wenn du nur für dich selbst verantwortlich bist, kann der Betrag, den du aufstecken möchtest geringer sein.

    Da ich zur ersten Gruppe gehöre, ist meine DU-Versicherung über einen vierstelligen Betrag abgechlossen und die Laufzeit entsprechend geregelt.

  • Ich zahle 85€ für eine Absicherung i.H.v. 1850€ mtl., die ausgezahlt wird, wenn ich in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werden.

    Es sind keine weiteren Arzttermine des Versicherers notwendig.


    Ich behalte die Versicherung. Haus und Familie absichern sind mir persönlich die 85€ wert.

  • Wenn überhaupt wird man im Laufe des Lebens kurzzeitig DU und kann später dennoch wieder arbeiten.

    Meiner Beobachtung nach ist das eher so:

    • Kurzfristige "Dienstunfähigkeiten", falls man sie in dem Fall überhaupt so nennen kann, werden über Krankschreibungen und BEMs geregelt. In der Zeit bezieht man das volle Gehalt.
    • Dann gibt es Kollegen, die nur teildienstfähig sind. Dieser Status wird in der Regel erst nach mehren langen Krankschreibungen und BEMs erreicht. Die beziehen ein Teilzeitgehalt. Neuerdings mit einer Zulage für die zwangsreduzierte Zeit. Ob die Versicherung da anteilig zahlt, weiß ich nicht.
    • Von den vollständig dienstunfähigen Kollegen ist bisher noch keiner zurück gekommen.


    Problematisch bei deiner DU-Versicherung erscheint mir die Versorgungslücke. In meinem Bundesland hast du erst nach 5 Jahren Anspruch auf 30% deines Gehalts. Das sind mit deiner DU im schlimmsten Fall 2 Jahre mit nur 350€, also unter der Grundsicherung.

  • Problematisch bei deiner DU-Versicherung erscheint mir die Versorgungslücke. In meinem Bundesland hast du erst nach 5 Jahren Anspruch auf 30% deines Gehalts. Das sind mit deiner DU im schlimmsten Fall 2 Jahre mit nur 350€, also unter der Grundsicherung.

    Aktuell würde ich nichts vom Dienstherren bekommen, aber eben aktuell die 1000 Euro von der Versicherung. In 2 Jahren würde die Leistung auf 350 Euro runter gehen und ich bekäme aber vor Abzug von Steuern etc. 1700 vom Dienstherren. Das ist jetzt keine Katastrophe, aber ich zahle eben für die DU-Versicherung dann auch mehr.

    Die Frage ist nun, ob es sinnvoll ist, diese Koppelung mit der Rentenversicherung zu lassen oder eine separate DU abzuschließen. Dann ärgere ich mich zwar, dass ich das nicht gleich getan habe, aber ich sehe den Sinn nicht ganz.

    Klar - man hätte bei frühzeitiger DU dann hintenraus eine Rente, da die Beiträge für die Rentenversicherung sich erhöhen. Dennoch ist die Absicherung recht niedrig.

  • Dienstunfähigkeit ist gerade bei Lehrern nicht so unüblich. Deshalb halte ich eine Dienstunfähigkeitsversicherung für wichtig und sinnvoll.

    Das ist aber nicht wirklich ein guter Grund dafür.


    Es kann natürlich für manche sinnvoll oder wichtig sein. Ist aber nicht für jeden der Fall. Ich habe meine gekündigt, denn für mich ist das Risiko relativ gering. Sollte ich wirklich Dienstunfähig werden, gibt es immer noch andere Wege mich bzw. meine Familie zu finanzieren.


    Ist eine persönliche Entscheidung, was man abgesichert haben möchte und was nicht. Ich bin aber auch Minimalist bei Versicherungen.

  • Also ich finde, dass da Beitrag und Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stehen.

    Ich zahle monatlich 36 Euro und würde 1000€ im Monat bekommen. Gleichzeitig gibt es auch was im Sterbefall. Ich könnte auch jederzeit kündigen und mein angespartes Geld zurück bekommen.

  • Also ich finde, dass da Beitrag und Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stehen.

    Ich zahle monatlich 36 Euro und würde 1000€ im Monat bekommen. Gleichzeitig gibt es auch was im Sterbefall. Ich könnte auch jederzeit kündigen und mein angespartes Geld zurück bekommen.

    Da hoffe ich aber, du hast auch das Kleingedruckte gelesen ;-). Ich hatte nach vier Jahren des Einzahlens (ähnlicher Betrag) nach Abzug aller Prämien und Gebühren bei Kündigung eine Auszahlung von gut 50€ 😀.


    Zur Ausgangsfrage: Wie man sieht, habe ich die Risikoabwägung ähnlich getroffen wie s3g4.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Da hoffe ich aber, du hast auch das Kleingedruckte gelesen ;-). Ich hatte nach vier Jahren des Einzahlens (ähnlicher Betrag) nach Abzug aller Prämien und Gebühren bei Kündigung eine Auszahlung von gut 50€ 😀.


    Zur Ausgangsfrage: Wie man sieht, habe ich die Risikoabwägung ähnlich getroffen wie s3g4.

    Dito.

    Nach 5 Dienstjahren war die Eigentumswohnung abbezahlt. Der Sold von einem hätte für den Unterhalt der Wohnung und alles weitere gereicht. Kinder hätten dann je nachdem nicht gepasst, aber das hätte man dann je nach Situation eh abwägen müssen. Dann kam das 1. Kind und das Haus statt Wohnung. Im blödesten Fall hätte man das Haus wieder verkaufen und in eine Wohnung ziehen müssen. 2. Kind kam und da hatten beide schon genug Jahre um mit der Zahlung über die Runden zu kommen.

    Das Geld hab ich mir daher lieber gespart.

    Sollte einer zu früh sterben oder DU werden, würden meine Eltern auch sonst einen Teil des Erbes ausbezahlen. Je nach familiärer Situation und Lebensumständen ist das halt auch sehr individuell und anders.

    Einer könnte das Haus mit dem riesigen Garten eh nicht alleine halten (weder finanziell noch vom Aufwand her), daher würden wir das im blödesten Fall verkaufen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Einer könnte das Haus mit dem riesigen Garten eh nicht alleine halten (weder finanziell noch vom Aufwand her), daher würden wir das im blödesten Fall verkaufen.

    ... und ich meinen Koenigsegg.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich zahle monatlich 36 Euro und würde 1000€ im Monat bekommen. Gleichzeitig gibt es auch was im Sterbefall. Ich könnte auch jederzeit kündigen und mein angespartes Geld zurück bekommen.


    Wie soll das für die Versicherung ansatzweise möglich sein? Versicherungsleistungen (Tod, Dienstunmfähigkeit) sind doch aus dem großen Topf der Beiträge zu zahlen, zusätzlich noch die Kosten für Verwaltung, abzüglich der Gewinne aus Geldanlagen, was momentan eher marginal ist.


    Wie hier eine Versicherung angeblich garantieren kann, dass man sein angespartes Geld zurückbekommt (ich gehe hier von der vollen Höhe aus), wenn man kündigt, ist mir schleierhaft.

  • Ich hab auch ne private Rentenversicherung mit DU/BU von der DBV. Ebenfalls ne Dienstanfängerpolice.


    Bis zur Lebenszeitverbeamtung leisten die 1800€ monatlich, danach 1100€ bis zum Ende der Laufzeit, bei mir 5 Jahre vor Pensionierung.


    Der Beitrag ist quasi zweigeteilt, ein bisschen was für die DU/BU und ein bisschen was für die Rentenversicherung.

    Für den Versicherer ist die Rentenversicherung natürlich attraktiv, hat für mich den Vorteil, dass die DU recht billig ist.

    Gleichzeitig hat sie für mich den Vorteil, dass ich zum Renteneintritt (also wenn ich den ohne DU erreiche) ein kleines Bonbon ausgezahlt bekomme, nämlich die eingezahlten Rentenbeiträge plus Fondsgewinne abzüglich Kosten und Gewinne für die Versicherung. So hab ich das Gefühl, dass ich nicht leer ausgehe, selbst wenn ich nicht dienstunfähig werde.


    Sicherlich gibt es Produkte oder Anlagestrategien mit besserer Rendite, habe ich aber keine Lust zu, mich damit zu befassen. Zudem war die DU/BU trotz der Rentenkomponente, die andere Versicherer nicht hatten, günster als ne reine DU/BU mit gleichen Leistungen anderswo.

  • Mit dieser DU-Rente macht das auch Sinn. Darf ich fragen, was du hierfür zahlst?

  • Mit dieser DU-Rente macht das auch Sinn. Darf ich fragen, was du hierfür zahlst?

    Zur Zeit etwa 85€, davon werden aber 20€ aus irgendwelchen Überschüssen übernommen, monatlich vom Konto gehen also knapp 65€ ab.

  • Zur Zeit etwa 85€, davon werden aber 20€ aus irgendwelchen Überschüssen übernommen, monatlich vom Konto gehen also knapp 65€ ab.

    Gut, das ist natürlich top. Ich zahle ja schon für die 1000 Euro BU-Rente + Rentenversicherung 50 Euro und dann für 350 Euro + Rente 75 Euro :-D

  • Das ist echt teuer, wie hast du dich beraten lassen?

    Ich bin im Studium an einen Makler der Formaxx AG geraten. Das ist jetzt 6 Jahre her, seit dem besteht diese Versicherung. Da Makler und unabhängig - klang alles nett und vertrauenserweckend. Im Nachhinein finde ich aber die Bedingungen nicht so super. Ich war damals einfach froh, dass es geklappt hatte ohne Probleme - bei der Krankenversicherung war es problematischer.

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