Behörde verlangt von ungeimpften Lehrern tägliche Tests (außerhalb der Schule) - Rechtens?

Zitat von Aspie444

Wie gehen andere ungeimpfte Kollegen damit um? Ich bin ungeimpft, da ich eine chronische Herzerkrankung (+Herzfehler) habe und aufgrund des Risikos einer Herzmuskelentzündung (gerade auch aktuell bei einem Bayern-Profi...) keine Impfung empfohlen wird.

Der Bayern-Profi hat die Myokarditis in Folge einer Corona-Infektion bekommen und nicht als Folge der Impfung. Menschen mit chronischen Herzerkrankungen gehören zu den besonders gefährdeten Gruppen, denen eine Impfung besonders dringend empfohlen wird.

Link dazu: https://www.spiegel.de/sport/f…f3-4768-a4eb-acb200dfcebf

Zitat von Aspie444

Was kann man machen?

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Zitat von Aspie444

dürfen doch nicht geimpfte Lehrer nicht in solch einem Maß diskriminiert werden.

Eine Diskriminierung vermag ich nicht zu erkennen. Das höhere Infektionsrisiko muss irgendwie ausgeglichen werden.

Ansonsten, ja, es gilt 3G am Arbeitsplatz. Das ist Rechtslage. Dir steht der Rechtsweg offen.

Zitat von Aspie444

da ich eine chronische Herzerkrankung (+Herzfehler) habe und aufgrund des Risikos einer Herzmuskelentzündung (gerade auch aktuell bei einem Bayern-Profi...) keine Impfung empfohlen wird.

Wie auch immer professionelle Bayern das sehen, genau Leute mit Herzerkrankungen hatten damals die höhere Impfpriorisierung, weil sie ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf haben. Ich werde keine Ferndiagnose stellen, aber ich weiß nicht, ob ich an deiner Stelle wirklich ungeimpft sein wollte.

Ist doch inhaltlich richtig. Als ungeimpfter bist du sonst eine potentielle Gefahr für die Schüler. Dein Attest ändert daran auch nichts. Dass dir das Testen "lästig" ist, kann ich verstehen, ist aber gegenüber der potentiellen Gefährdung Dritter völlig nachrangig.

Die externe Testung macht auch Sinn, weil du bei Abnahme durch geschultes Personal von einer höheren Testqualität ausgehen kannst.

Wie das rechtlich aussieht, wird in euren Verordnungen stehen.

Zitat von Aspie444

Testzentrum. (ca.30min Aufwand / Tag)

Schlecht organisiert. Ich habe noch nie länger als 10 Minuten gestanden. Wenn man das täglich machen muss, ist das sicherlich nervig. Aber das ist vieles im Zusammenhang mit der Pandemie. Ein anderen Tipp als „Da müssen wir durch.“ habe ich nicht.

Zwei Ideen/Fragen:

- Wie hoch sind in Hamburg die Hürden, um "anerkanntes Testzentrum" zu werden? Wir führen an der Schule als Laien ja sogar PCR-Testungen durch, die anerkannt werden.

- Wenn eine entsprechende Vorerkrankung vorliegt, dass eine Impfung ein hohes Risiko birgt, dann wird aus meiner Laiensicht doch auch eine Infektion ein sehr hohes Risiko innehaben. Wie ist es bei Euch mit dem Schutz besonders gefährderter Mitarbeiter? Gibt es für Dich das Recht/Pflicht auf Homeoffice wie bei Schwangeren?

Hier in Hessen gilt 3G am Arbeitsplatz, also auch an der Schule.

Wenn ich zur ersten Stunde anfange, dan kann ich mich unter Aufsicht an der Schule testen, fange ich später an, buche ich mir entsprechend vorher einen Termin im Testzentrum. Der liegt dann vor dem Unterricht und ich verbinde das warten auf das Ergebnis mit einem Lebensmitteleinkauf.

Wie das bei Kollegen gehandhabt wird, denen eine Impfung nicht empfohlen wird, kann ich allerdings nicht sagen.

Mich nervt an, dass Tests, die an der Schule gemacht werden, nicht außerhalb der Schule gelten.

Zitat von Aspie444

In HH verlangt die Schulbehörde vor Dienstantritt einen Nachweis über einen negativen Test - aber nur von ungeimpften Lehrern.

Ich stehe also seit Dezember täglich nachmittags an und mache meinen Test in einem Testzentrum. (ca.30min Aufwand / Tag) Und langsam geht mir das echt auf die Nerven, vor allem, wenn ich dann noch lese, dass die Behörde empfiehlt, dass geimpfte Lehrer sich 3x/Woche testen lassen sollen - natürlich ganz bequem im Schulbüro - aber ich nicht !

Wie gehen andere ungeimpfte Kollegen damit um? Ich bin ungeimpft, da ich eine chronische Herzerkrankung (+Herzfehler) habe und aufgrund des Risikos einer Herzmuskelentzündung (gerade auch aktuell bei einem Bayern-Profi...) keine Impfung empfohlen wird. Ich habe meiner Schulleitung sogar ein Attest und ein Bericht vorgelegt, aber die Antwort war nur : "naja, die Behörde macht halt Druck jetzt, kann man nix machen"

Aber ist das rechtens? Da es ja gar keine Impfpflicht gibt, dürfen doch nicht geimpfte Lehrer nicht in solch einem Maß diskriminiert werden.

Freue mich über feedback dazu. Was kann man machen?

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Die Deutsche Herzstiftung gibt keinen Fall einer Herzerkrankung oder deren Behandlung an, der bzw. die eine Impfung gegen Covid-19 generell verunmöglichen würde(n)- im Gegenteil. Es könnte also sinnvoll sein, dir eine Zweitmeinung zu deinen Impfoptionen einzuholen.

Die Frage der rechtlichen Zulässigkeit dieser Tests durch einen externen Testanbieter bzw. deinen daraus resultierenden Zeitaufwand solltest du einerseits der aktuell im HH gültigen Verordnung entnehmen können und könntest du andererseits noch einmal im Gespräch mit deiner Gewerkschaft oder deinem PR besprechen, mit denen du klären könntest, ob es eine Ausnahmeoption gibt, wenn du tatsächlich zeitlich begrenzt nicht geimpft werden könntest bis dir eine Impfung möglich sein wird (was angesichts der Empfehlungen der Deutschen Herzstiftung grundsätzlich irgendwann möglich sein sollte). 3G am Arbeitsplatz trifft in jedem Fall nicht nur ungeimpfte Lehrkräfte, die insofern auch in nicht "in solch einem Maß diskriminiert werden", sondern alle Arbeitnehmer:innen, die, so sie ungeimpft wären, eben ihren Testpflichten nachzukommen haben. Der Weg raus ist die Impfung.

>Und ich meinte 30min insgesamt (inklusive 15min warten aufs Ergebnis)

Kann man das nicht aufs Handy kriegen? Ging bei den letzten Schnelltests, bei denen ich war.

In BY müssen ungeimpfte Lehrkräfte einen Test nachweisen - oder in der Schule einen Selbsttest durchführen, beaufsichtigt. Der zählt dann nicht als Test für Kinobesuch oder Gastronomie, aber erlaubt das Unterrichten. Abgenommen wird der Test diskret durch Schulleitung oder Beauftragte, das wird jede Schule anders handhaben, ebenso wie die Frage nach dem Termin, also der genauen Uhrzeit.

>Ich habe mich von 2 Ärzten beraten lassen. Es wurde bei mir eine Impfung nicht empfohlen.

Ergebnisoffen bei serlösen Ärzten beraten lassen? Dann okay, die werden dann schon mehr wissen als wir. Denn unseriöse Ärzte gibt es ja schon auch, das sind die, die auch gerne Maskenatteste ausstellen.

Zitat von Aspie444

Ich habe mich von 2 Ärzten beraten lassen. Es wurde bei mir eine Impfung nicht empfohlen.

Das tut mir leid. Aber das ändert ja nichts an dem erhöhten Infektionsrisiko. Um die Tests wirst du nicht herum kommen.

Zitat von Aspie444

Und ich meinte 30min insgesamt (inklusive 15min warten aufs Ergebnis)

Okay. Aber die Wartezeit kann ja auch z. B. Fahrzeit sein. Beim Sport (wir haben 2G+ in der Sportstätte) lassen sich viele testen, fahren dann zur Sportstätte und haben häufig schon das Ergebnis auf dem Sprechapparat, wenn sie ankommen. Oder sie warten gerade noch ein paar Minuten. Dann steht man draußen und bespricht vielleicht noch etwas. Manche schmöken auch noch eine. Das ist eigentlich sehr entspannt. Morgens vor der Arbeit stelle ich mir das aber nervig vor. Ich würd' vielleicht etwas Zeit beim Frühstück sparen, mir einen Kaffee mitnehmen und den beim Warten trinken. Solche Tipps waren sicher nicht die Intention für dein Posting. Aber die Pandemie hat mich gelehrt, irgendwie das beste aus der Situation zu machen. Klappt mal besser und mal schlechter.

Aber eine Diskriminierung kann sich selbst bei einer halben Stunde am Tag nicht erkennen. Es ist eine Notwendigkeit und du hast halt Pech.

Zitat von Aspie444

habe ich summa summarum für mich die Impfung ausgeschlossen

Wenn du für dich die Impfung ausschließt obgleich medizinisch empfohlen und möglich, dann musst DU eben auch bereit sein die daraus für dich resultierenden, unangenehmen Konsequenzen zu tragen. Du bist offensichtlich nicht deshalb ungeimpft, weil du generell nicht geimpft werden könntest, sondern hast eine persönliche Abwägung getroffen- diese hat eben einen Preis, wie auch sonst Entscheidungen einen Preis haben. Wenn du den nicht zahlen möchtest, dann wäge erneut ab und beziehe den Preis mit ein in deine Abwägung, aber erwarte bitte nicht, dass die für alle Arbeitnehmer:innen gültigen Regeln für all diejenigen nicht gültig sind, die sich aus persönlichen Abwägungen heraus gegen die Impfung entschieden haben- dann kann man sich diese Regeln nämlich auch einfach sparen und jeden, der/die ungeimpft ist, keine Maske tragen möchte und/oder Hygienmaßnahmen genauso doof findet wie "das System" einfach fröhlich zum Coronabingo einladen.

Zitat von Herr Rau

In BY müssen ungeimpfte Lehrkräfte einen Test nachweisen - oder in der Schule einen Selbsttest durchführen, beaufsichtigt. Der zählt dann nicht als Test für Kinobesuch oder Gastronomie, aber erlaubt das Unterrichten. Abgenommen wird der Test diskret durch Schulleitung oder Beauftragte, das wird jede Schule anders handhaben, ebenso wie die Frage nach dem Termin, also der genauen Uhrzeit.

Ist hier ähnlich, nur das der AG nur zwei Tests stellt, also müssen sie dann die restlichen mitbringen oder ins Testzentrum gehen, allerdings zählen hier alle Tests, auch die in der Schule für alles, also auch Gastronomie, ÖNVP usw.

Wir können uns dafür alle die Bescheinigungen abholen, da ich z.B. Mittwoch mit meinen Kindern zu JtfO fahre hole ich mir Dienstagnachmittag eine Bescheinigung.

Ist oft sehr praktisch.

Unsere ungeimpften Kollegen müssen externe Tests mitbringen oder sich in der Schule testen. Das muss dann von einem Kollegen bezeugt werden.

Bescheinigungen stellen wir uns auch gegenseitig aus. Die Schüler*innen bekommen die gleichen Bescheinigungen.

Super praktisch, hab dann direkt eine Fürs Kinderschwimmen, Besuch im Krankenhaus,...

Zitat von Aspie444

Moebius : Der Bayern-Profi ist doppelt geimpft gewesen und geboostert, war körperlich fit und hat nach Corona TROTZDEM eine gefährliche Herzmuskelentzündung bekommen. Da durch die Impfung selbst auch ein Risiko solch einer Entzündung besteht, habe ich summa summarum für mich die Impfung ausgeschlossen, aber darum soll es nicht in diesem thread gehen...

Den logischen Fehler, aus dem Auftreten einer Myokarditis bei gleichzeitiger Covid-19-Infektion auf die Impfung zu schließen, siehst du aber schon selbst, oder? Im Übrigen ist das Risiko für eine Myokarditis in Folger der eigentlichen Infektion deutlich erhöht (etwa Faktor 3) gegenüber dem Risiko einer Myokarditis als Impfkomplikation. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass die Covid-19-Infektion ungeimpft noch weitere signifikante Risikofaktoren aufweist gegenüber der Nichtinfektion oder meist sehr milden Infektion als geimpfte Person.

(vgl. u.a. https://www.aerztezeitung.de/N…-nach-Impfung-425637.html)

Zitat von Aspie444

Da durch die Impfung selbst auch ein Risiko solch einer Entzündung besteht, habe ich summa summarum für mich die Impfung ausgeschlossen, aber darum soll es nicht in diesem thread gehen...

Klar, in diesem Thread soll es offensichtlich darum gehen, dass du Möglichkeiten suchst, um um die für ungeimpfte vorgeschriebenen und für gesundheitlich vorbelastete Menschen doppelt sinnvollen Tests herum zu kommen. Dabei muss ich aber nicht mit machen, sondern darf dir stattdessen erzählen, dass dein Verhalten das Problem ist, nicht die Regeln.

So funktioniert Meinungsfreiheit.

Zitat von Flupp

Wir führen an der Schule als Laien ja sogar PCR-Testungen durch, die anerkannt werden.

Hoffentlich nicht.

Zitat von Aspie444

Der Bayern-Profi ist doppelt geimpft gewesen und geboostert, war körperlich fit und hat nach Corona TROTZDEM eine gefährliche Herzmuskelentzündung bekommen.

Und wie wäre es der Professionellen ohne Impfung ergangen? Nach dem bisherigen Kenntnisstand wäre die Erkrankung einschließlich der Entzündung mit hoher Wahrscheinlichkeit schwerer verlaufen. Dass man trotz Imfung schwer erkranken kann, spricht nicht gegen einen Impfung, sondern dafür. Es zeigt nämlich etwas über die Gefährlichkeit dieser Erkrankung.

Zitat von Aspie444

Da durch die Impfung selbst auch ein Risiko solch einer Entzündung besteht, habe ich summa summarum für mich die Impfung ausgeschlossen, aber darum soll es nicht in diesem thread gehen...

Man müsste halt auch hier die Wahrscheinlichkeiten abwägen. Deine Abwägung kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob du wirklich gut beraten worden bist. Womöglich bist du das aber und hast aus der Beratung andere Schlüsse gezogen, als es dir medizinisch anzuraten wäre. Vielleicht bist zu schon mit gewissen Bedenken zur Beratung hin und hast aufgrund dieser die Beratungsinhalte eingeordnet, so dass sie deine Bedenken unangemessen stützen.

Ich wollte als Risikantin nicht dauerhaft ungeimpft bleiben. Ich wollte als Risikantin nicht bei hohen Inzidenzen ungeimpft sein. Ich wäre sicher noch mal bei der Ärztin gewesen, um zu schauen, wie meine Chancen stehen.

So oder so, die regelmäßige Testung für ungeimpfte finde ich rechtlich und ethisch als unbedenklich bis notwendig. Ich fasse zusammen: Lass' ich impfen oder teste weiterhin.

Frag doch einen Rechtsanwalt, ob es rechtens ist.