Ich habe auch ein Wutproblem, Homeoffice der Kinder

  • Dass viele das ganz toll machen bezweifle ich nicht, es geht um das Chaos an vielen Schulen, weil es jeder anders macht.

    Ist das denn evtl. ein "Grundschulspezifisches" Chaos? Ich höre von vielen meiner SuS, die aus den allgemeinbildenden (weiterführenden) Schulen zu uns an die BBS kommen und auch von Bekannten, die an weiterführenden Schulen arbeiten, dass dort alle Lehrkräfte mit einer Lernplattform arbeiten (häufig ist dies hier in der Gegend "iserv") und dass dies auch gut klappt bzw. von allen KuK auch nur dieser eine "Kanal" genutzt wird.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei uns ist das Chaos maximal, dass ich ab und zu vergesse die Aufgaben auch online zu stellen und diejenigen nicht nachfragen, oder, dass ich irgendwann keine mehr einstelle, weil sie niemand anguckt oder, dass ich nicht wusste, dass jemand in Quarantäne ist und daher nichts einstelle.

    Aber von vielen Kollegen sehe ich kein Material online. Keine Ahnung was die machen. Die meisten stellen es aber bei Teams rein.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Bei uns ist das vermutlich aus Sicht mancher Chaos.

    Einige benutzen IServ, andere eher nicht.

    Das liegt aber auch daran, dass viele Eltern mit IServ überfordert sind oder behaupten, sie hätten keine Möglichkeiten, ins Internet zu kommen.

    Also müssen alle Aufgaben auch in Papierform bereitgelegt werden

    und analog und digital gesichtet/ korrigiert werden

    und die Rückmeldungen auf unterschiedliche Weise erfolgen.


    Wenn ich 2 Kinder habe, die digital abrufen möchten, ist es viel Aufwand für wenige Kinder.

    Wenn ich 2 Kinder habe, die analog abholen möchten, auch, allerdings sind die Sachen schneller ausgedruckt, als eingescannt und eingestellt.

  • Bei Teams? Ihr seid echt privilegiert.:)

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ist das denn evtl. ein "Grundschulspezifisches" Chaos?

    Nein, beides weiterführende Schulen. Im Gegenteil, in der Grundschule ist ja fast nur eine Lehrkraft zuständig und da hat man ja bald raus, wie sie es macht.

  • Bei uns läuft alles über Moodle mit integriertem BBB (jeder Lehrer stellt mindestens seine AB hinein, manche zusätzlich ihren Aufschrieb der Stunde und die Schüler in Quarantäne laden dort ihre Aufgaben hoch, die zeitnah korrigiert werden). Hin und wieder gibt es zusätzlich VK, wenn zeitlich möglich.


    Außerdem können alle Schüler ins digitale Klassenbuch sehen. Wir schreiben jetzt noch ausführlicher auf, was genau gemacht wurde. Zwei meiner Kleinen kamen diese Woche zurück und waren auf dem Laufenden.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich stelle alles in Teams (Tafelbilder, Arbeitsblätter, Hausaufgaben, ...). Finde ich auch im Präsenzunterricht echt praktisch.

    Habe ich auch drüber nachgedacht, ich wäre dann als Schüler in der Oberstufe aber überhaupt nicht mehr hingegangen.


    Ich habe auch keine Lust, dass die SuS vom nächsten Jahrgang dann mit dem fertigen Material in Stunde 1 da sitzen. Das mit "Ich druck mir das Skript aus" und "Ich geh nicht hin, gibt ja nen Skript" kommt an der Uni noch früh genug. Zumal ich auch keine Lust habe, mich jedes Mal um Bildrechte etc. zu bemühen.


    Überhaupt...ich mache meinen Unterricht entweder in Distanz ODER in Präsenz. Wenn die Behörden meinen, bei halben Klassen wegen Quarantäne trotzdem normalen Präsenzunterricht haben zu wollen, gleiche ich das ja nicht durch doppelte Arbeit aus.


    Auftrag für die SuS daheim ist dann, ganz Oldschool, wie wenn früher jemand krank war, "Informiere dich bei deinen MitschülerInnen". Da steigt auch gleich die Impfmotivation:)

  • Am Ende scheitert das gemeinsame Vorgehen an der "pädagogischen Freiheit". Keine Behörde darf einzelne Lehrkräfte verpflichten, auf eine bestimmte Weise den DU zu gestalten, richtig?

  • Ich denke wirklich, der Schlüssel ist die Schulleitung und inwieweit sie dafür Sorge trägt, dass es verbindliche Absprachen gibt.

    Wir wurden jetzt auch nochmal aufgefordert, uns für jede Klasse ein einheitliches Vorgehen im Klassenteam zu überlegen, inklusive der Erinnerung, dass die Klassenlehrer die Fachleher informieren, wenn ein Kind zu Hause beschult werden muss.

    Während der Lockdowns haben einige KollegInnen auch den Lernraum Berlin genutzt, das ist für Grundschule aber letztlich doch etwas überdimensioniert. Vor allem waren viele Eltern damit überfordert. Ich glaube, das nutzt bei uns mittlerweile keiner mehr.


    Ich selbst habe für meine Klasse eine Pinnwand (TaskCards), die ich gemeinsam mit der Kollegin bespiele (Klasse 1, wir sind nur zu zweit).In meiner Fachklasse habe ich eine eigene Mathe-Pinnwand, die die Klassenlehrerin jetzt auf Ihrem Padlet verlinkt hat (und auch die der anderen Fachlehrer). Ist also recht übersichtlich und wird von den Eltern gut angenommen. Zugang zum Internet haben alle und einen Link anklicken schaffen sie auch. Analoges Material geben wir Mitschülern mit oder legen es im Foyer in eine Abholkiste.

    Klappt alles in allem ganz gut.


    Die Schule meiner Kinder (Gym) nutzt erfolgreich den Lernraum und die machen das super. Vor allem haben sie das mit den Schülern wirklich geübt, so dass die das komplett alleine hinbekommen. Ich werde maximal zum Ausdrucken gebraucht (bekomme dann eine Email von meinen Kindern....). Wenn irgendwas unklar ist, kommunizieren die Kinder entweder direkt mit dem Lehrer oder helfen sich gegenseitig über WhatsApp. Was ich übrigends sehr clever fand: nach den Weihnachtsferien haben alle Schüler drei Tage Distanzlernen gemacht: offiziell um nochmal zu üben und sicherzustellen, dass alle (Schüler und Lehrer) mit dem Lernraum umgehen können, inoffiziell war es auch so'n bisschen Vorquarantäne...

    Es ist also grundsätzlich machbar, aber wenn die Schulleitung nicht hinterher ist, wird es nichts.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ich kann deine Argumente nachvollziehen und werde auf jeden Fall tiefer darüber nachdenken.


    Spontan denke ich, dass Erklärungen und Übungsphasen gerade im Matheunterricht in Präsenz einen großen Stellenwert behalten. Bei uns ist momentan die Präsenzpflicht wegen Corona aufgehoben. Viele Schüler probierten aus, von zu Hause zu lernen. Aber es findet ja kein Onlineunterricht mehr statt. Sie bekommen sozusagen nur meine Tafelbilder. Spätestens nach einer Woche waren fast alle wieder da.

  • Das zumindest ist bei uns nicht möglich außer der Schüler wiederholt, dann hat er aber sowieso seinen Aufschrieb. Ich füge in Moodle die Schüler einzeln zu und natürlich nur meinen Kurs/Klasse, andere Schüler können das Material nicht sehen.


    Und natürlich verstoße ich nicht gegen das Urheberrecht, auch wenn Eltern das schon verlangt haben, ich solle das nicht so ernst sehen (nachher werde ich noch erpresst). Das hochgeladen ist also nur das nackte Gerüst (in Chemie spielen noch die (Schüler-)Versuche eine große Rolle, in Mathe die Übungen, obwohl ich teilweise auch schon flipped classroom ausprobiert habe). Dafür ist Moodle auch ideal. Bei uns läuft es seit über einem Jahr ohne Probleme. Allerdings haben bei uns viele Schüler keinen Zugang zu einem Drucker. Das schränkt sowieso alles ein. Und hochladen tue ich fast immer nach meinem Unterricht (außer bei flipped classroom), ich weiß ja vorher nicht genau wie meine Stunde abläuft.


    Es geht nur um die Schüler in Quarantäne oder längerer Krankheit, die aktuell nicht den Unterricht besuchen können.

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  • Vielleicht sollte ich präzisieren. Wer wie Distanzunterricht gestaltet wurde in zahlreichen Threads besprochen und das ist ja auch interessant.


    Hier frage ich aber bewusst off topic als genervtes Elternteil, ob ich mich damit zufrieden geben muss, dass ich meinem Kind dabei helfen muss, diverse Konferenzen zu finden und Dateien zu suchen, weil es selbst in ein und demselben Lernportal jede Lehrkraft anders macht, mancher noch nicht mal auf Mails antwortet.


    Und ja, wir haben alles Technische vorher ausprobiert, Ton ging, Mails abrufen flutscht, diverse Tools sind bekannt.


    Edit: noch mehr Präzision. Als Lehrerin weiß ich ja, was möglich und mindestens nötig ist. Andere Eltern regen sich vielleicht gar nicht auf oder schreiben allenfalls uninspirierte SPON-Artikel im Leserbriefstyle, wenn sie zufällig im online-tipp-Bizz ihre Brötchen verdienen. Aber ich will *mit dem Fuß aufstampf*, dass alles kindgerecht und übersichtlich organisiert wird aber das funktioniert so nicht.

  • Ich hab zumindest in der Oberstufe sehr gute Erfahrungen mit Flipped Classroom (ala Christian Spannagel) gemacht, also der "Inputphase" als Video bei Youtube, Üben dann im Unterricht mit einer großen offenen Plenumsphase.


    Eignet sich gut bei großen Themen die eingeführt werden, beispielsweise Kurvendiskussion.

    Die Erstellung des Materials ist allerdings so aufwendig, dass das parallel zum Präsenzunterricht nicht geht. Ich kann in diesem Jahr jetzt nur ein bisschen was aus dem Lockdown des letzten Jahres weiterverwenden. Da ist es dann auch einfach, die daheimgebliebenen einzubinden, das Video muss ja eh zuhause geschaut werden.


    Bei uns kam am Freitag jetzt ne Mail von der SL, Tenor:

    Quarantäne zählt nicht als Fehlstunden, denn die SuS sind ja im Distanzunterricht (wer auch immer den anbieten soll :D).

    Gleichzeitig dürfen im Distanzunterricht nur Noten vergeben werden, wenn alles transparent und fair und für alle gleich ist. (Also de facto nie).

    Kann ein Schüler aus "technischen Gründen" nichts abgeben, rechtfertigt das keine 6.

    Plagiate und Betrugsversuche ebenfalls nicht.


    Heißt jetzt: Schön blöd, wenn man geimpft ist. Dann landet man nämlich nicht in Quarantäne, muss jeden morgen aufstehen, alle Leistungserhebungen mitschreiben und man bekommt auch noch die Ergebnisse, die man erzielt hat.

  • Sowas ist Mist, dass es keine verbindlichen Richtlinien gibt und die Lehrer die gearschten sind, weil es auf ihrem Rücken ausgetragen wird. Genauso kann es auch eigentlich nicht sein, dass es heißt "doppelt beschulen kann kein Mensch, also müssen Lehrer sich überhaupt nicht melden, wenn einer 3 Monate zu Hause lernt."


    Die Kultusministerien müssen sich doch irgendwann mal überlegen, wie sie die Situation händeln wollen. Und ich meine das mal ganz ohne Ironie und hihi sind die doof, ich finde es unglaublich und unverantwortlich, dass die Situation so ist, wie sie ist. An wen soll man sich denn wenden?

  • Ich finde schon, dass eine Vereinheitlichung in der Schule die Sache erleichtert. Dazu muss aber das Konferenztool und was sonst noch etwas kostet, gestellt werden.

    An meiner Schule ist es einheitlich: Die Onlinesachen machen wir mit Teams (alles, sowohl Klassen- als auch Lehrersachen), das vom Schulträger finanziert wird. Fürs Einstellen von Materialien und Links nutzen die meisten ein Padlet und nicht Teams. Das reicht für die Grundschule. Der Vorteil ist, dass man dann niemanden in Teams einpflegen muss und nur generell einen sich wiederkehrenden Link zu den Onlinekonferenzen erzeugen muss. Dadurch, dass wir nur 2 Tools nutzen, sind wir inzwischen da auch ziemlich fit.

  • Hier frage ich aber bewusst off topic als genervtes Elternteil, ob ich mich damit zufrieden geben muss, dass ich meinem Kind dabei helfen muss, diverse Konferenzen zu finden und Dateien zu suchen, weil es selbst in ein und demselben Lernportal jede Lehrkraft anders macht, mancher noch nicht mal auf Mails antwortet.

    Aber ich will *mit dem Fuß aufstampf*, dass alles kindgerecht und übersichtlich organisiert wird aber das funktioniert so nicht.

    Dabei werden wir Lehrkräfte, die hier im Forum unterwegs sind, und die nicht an den Schulen deiner Kinder unterrichten, dir aber wohl kaum weiterhelfen können, oder? Das ist doch Sache der betreffenden Schulen, für eine Vereinheitlichung, bessere Organisation, ... zu sorgen.

    Wenn wir dir sagen "Nein, das musst du nicht akzeptieren bzw. dich nicht damit zufrieden geben" (und dass es an unseren Schulen ggf. besser läuft), hilft dir das ja leider auch nicht wirklich.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei uns kam am Freitag jetzt ne Mail von der SL, Tenor:

    Quarantäne zählt nicht als Fehlstunden, denn die SuS sind ja im Distanzunterricht (wer auch immer den anbieten soll :D).

    Gleichzeitig dürfen im Distanzunterricht nur Noten vergeben werden, wenn alles transparent und fair und für alle gleich ist. (Also de facto nie).

    Kann ein Schüler aus "technischen Gründen" nichts abgeben, rechtfertigt das keine 6.

    Plagiate und Betrugsversuche ebenfalls nicht.

    Ersteres ist bei uns auch so geregelt. D. h. den SuS, die in Quarantäne sind und nicht krankgeschrieben, muss das jeweilige Arbeitsmaterial der Stunden auf "Moodle" hochgeladen werden (oder sie können in den Präsenzunterricht zugeschaltet werden) - das ist aber ja nicht wirklich aufwändig; für mich also ok.

    Nichtsdestotrotz müssen sie dann auch die Arbeitsaufträge genau wie die SuS, die in der Schule sind, bearbeiten und ihre Arbeitsergebnisse hochladen bzw. - falls es Probleme mit "Moodle" gibt - den Lehrkräften per Mail zusenden. Wer nichts abgibt, erhält zumindest eine schlechte Bewertung im Arbeitsverhalten. "Technische Gründe" zählen nicht mehr, denn jede/r Schüler/in hat die Möglichkeit, sich ein Laptop über die Schule auszuleihen, und bei Internetproblemen kann man ja trotzdem Mails/Fotos per Mail versenden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wenn wir dir sagen "Nein, das musst du nicht akzeptieren bzw. dich nicht damit zufrieden geben" (und dass es an unseren Schulen ggf. besser läuft), hilft dir das ja leider auch nicht wirklich.

    Eben, deswegen wäre ich auch dankbar, wenn das wiederholte "ich organisiere das so und so" an genau dieser Stelle unterbliebe, das bringt mir nichts.


    Susannea schrieb z.B., dass es inzwischen eine offizielle Vorgabe gibt, weswegen sich die Situation verbessert hat.


    Meine Frage, 3 x wiederholt inzwischen, lautet: Wir kann ich als Mutter dafür Sorge tragen, dass es eine grundlegend einheitliche Regelung an je einer Schule gibt. Geht das überhaupt, oder ist es letztlich pädagogische Freiheit der einzelnen Lehrkraft, irgendwas zu organisieren oder auch nicht?

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