Das Problem mit der Mathematik - liegt hier vielleicht die Antwort, weshalb Mathe das "Hassfach" Nr. 1 ist...?

  • Zitat

    Wenn Sie ausprobieren wollen ob “3” und “5” zusammen tatsächlich “8” ergeben, dann überprüfen sie das am besten streng wissenschaftlich. Sie nehmen eine “3” (die können sie z.B. aus Papier ausschneiden) und eine “5” (ebenfalls aus Papier ausgeschnitten) und tun diese zusammen (sie können sie gemeinsam in einen Becher werfen oder übereinander legen).

    Erscheint nun oder “ergibt” sich eine “8”?

    Wenn Sie eine “3” und eine “5” zusammen in einen Becher werfen, befindet sich dann anschließend eine “8” im Becher? Nein?

    Dieser bestechenden Logik folgend hab ich, da ich mir eine Katze wünsche, die Buchstaben des Worts Katze aufgeschrieben, ausgeschnitten und in einen Karton geworfen. Als ich wieder reingeguckt hab, war leider keine Katze drin! Hilfe! Die Welt ist kaputt und mit dem Fach Deutsch haben wir auch ein großes Problem! ;):P


    Jetzt mal im ernst. Das war einer der schlechtesten Artikel, die ich seit langer Zeit gelesen habe. Am Erschreckendsten finde ich daran, dass die Autorin offenbar Mathematiknachhilfe gibt, aber nicht mal die elementarsten mathematischen Konzepte zu verstehen scheint.

  • Zitat

    PS: Schlimm finde ich immer diese Leute, die damit hausieren gehen, dass sie kein Mathe könnten...

    Das wird hier ja regelmäßig geschrieben. Interessant finde ich, wenn dann ein Beitrag eines Grundschullehrers derart "ich mache immer dieselben schweren Grammatikfehler, weil Deutsch ist halt nicht meine Stärke, aber alle verstehen ja, was ich sagen will" von mehreren Teilnehmer*innen geliked wird. Wieso ist die Sprache, die und in der wir unterrichten für manche so beliebig, aber die Aussage, in Mathe nicht gut gewesen zu sein, ist voll peinlich?


    Edit: ich sage das im Bewusstsein dessen, dass ich gerne Mathe studieren würde, aber hieran gescheitert bin. Stolz darauf bin ich aber nicht. Ich versuche zumindest, im Alltag an Problemen dranzubleiben und nicht sofort 'kann ich nicht' zu rufen. Verlange Ich von meinen SuS auch.


    https://www.mathematik.uni-mue…nungsselbsttest/index.php

  • Bei der Stelle mit den Zahlen die man ausschneidet und zusammenwirft musste ich hieran denken:


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    Der Text war peinlich.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Gruseliges Video! Die schiere Möglichkeit, dass Eltern so drauf sein könnten. Das Ende war aber clever ^^ .


    Aber klar, im Grunde ist es wirklich so, dass 2+2=4 nur deswegen gilt, weil wir vorher mathematische Regeln so festlegen, dass die Gleichung stimmt. Gleichermaßen gäbe es auch Möglichkeiten, die dazu führen, dass 2+2=11. Kinder lernen schon in der Grundschule, dass eine halbe Stunde 30 Minuten sind, aber ein halber Kilometer nicht 30, sondern 500m sind. Vermutlich gäbe es sogar irgendeinen Kontext, in dem 2+2=22.

    Am Ende brauchen wir als Gesellschaft ein gemeinsames Zahlen- und Buchstabenverständnis, um miteinander kommunizieren zu können und DAS ist, woran 2+2=22 am Ende scheitert. Spannend wird es aber natürlich, wenn das Kind in die Middle School kommt und lernt, dass man bei manchen Rechnungen mit Variablen tatsächlich das Operationszeichen weglassen kann (z.B. 4*a=4a), aber bei anderen nicht (z.B. ergibt 4+a nicht immer 4a).

  • Gleichermaßen gäbe es auch Möglichkeiten, die dazu führen, dass 2+2=11. Kinder lernen schon in der Grundschule, dass eine halbe Stunde 30 Minuten sind, aber ein halber Kilometer nicht 30, sondern 500m sind.

    Ja so ist das. Wenn andere Zahlensysteme verwendest dann stimmt das ja auch. Das ist aber immer in sich konsistent. Auch sind manche System, wie Uhrzeiten, Maße für Winkel und der Unsinn im imperialen System sind halt etwas schwieriger zu handhaben.


    Der beste Zugang ergibt sich, wenn man reale Zusammenhänge relativ gut mathematisch beschreiben kann. Leider lernt man in der Schule nicht, dass es sich dabei immer nur um Annäherungen handelt, die zwar in sich Konsistent sind, aber die Realität niemals zu 100% abbilden. Grenzen werden leider nie diskutiert (zumindest habe ich das nie in der Schule gemacht). Ich erinnere mich noch, dass selbst in der Beurfsschule dann immer gesagt wurde, Theorie und Praxis manchmal nicht zusammen passen. Der Grund dafür wurde aber nie diskutiert, was die Relevanz der Theorie untergraben hat. Meine Sicht ist hier natürlich sehr durch die Ingenieursbrille verfärbt :D

  • In der Grundschule würde ich auch im Leben nicht mit Schülern über sowas diskutieren - es würden vermutlich eh 95% aussteigen ^^. Also ja, es ist krass, dass Grundschüler bereits in unterschiedlichen Zahlensystemen denken müssen, aber so komplex ist unser Alltag und zum Glück bekommen es die Allermeisten echt gut hin.

  • Aber klar, im Grunde ist es wirklich so, dass 2+2=4 nur deswegen gilt, weil wir vorher mathematische Regeln so festlegen, dass die Gleichung stimmt. Gleichermaßen gäbe es auch Möglichkeiten, die dazu führen, dass 2+2=11. (...)

    Am Ende brauchen wir als Gesellschaft ein gemeinsames Zahlen- und Buchstabenverständnis, um miteinander kommunizieren zu können und DAS ist, woran 2+2=22 am Ende scheitert.

    Es stimmt zwar, dass sowohl Zahlen selbst als auch das Anwenden von Operatoren auf diese axiomatisch verankert sind, beliebig sind diese aber anders als hier suggeriert nicht. Es geht also nicht einfach um einen gesellschaftlichen Konsens, dass 2+2=4 ist und genauso gut auch verabredet werden könnte, dass ab sofort 2+2=22 sein soll. Dabei klammere ich erst einmal bewusst andere Zahlschreibweisen aus und bleibe im dezimalen Darstellungssystem.


    Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es verstärkte (und weitgehend erfolgreiche) Versuche einer Axiomatisierung der Mathematik. Die natürlichen Zahlen und die Arbeit mit diesen wird dabei oft auf die Peano-Axiome zurückgeführt und letztlich über diese auch definiert. Ein anderer - und weitreichenderer Ansatz - ist die Beschreibung über ein mengentheoretisches Modell, die von Neumann vorgeschlagen hat und die sich heute in der Zermelo-Fraenkel-Mengenlehre wiederfindet. Rechenoperationen mit Zahlen lassen sich dann innerhalb dieser Axiomatik beschreiben und sind gerade nicht beliebig austauschbar.

  • https://faire-nachhilfe.de/mat…ernen-und-seine-probleme/


    ...und ist an dieser Antwort vielleicht auch etwas wahres dran?


    Ich kann einfach nicht anders (Auch wenn ich evtl. vorbelastet bin, da Mathe bis heute für mich ein Buch mit sieben Siegeln ist), ich kann diesem Artikel in großen Teilen etwas abgewinnen...

    Und dabei sind wir erst am Anfang der Semesterferien. :sterne:Freut euch also auf viele "sinnige" Threads mit noch mehr Unsinn der trollenden Studentin oder des trollenden Studenten mit akuter Langeweile im Daueronlinestudium. :autsch:


    Ein weiterer Grund, die nachpandemische Zeit herbeizuhoffen, wenn junge Erwachsene in den Semesterferien einfach mal wieder zur Ausnahme heimfahren oder Party feiern ohne Pause oder ins Ausland reisen oder junge Mitmenschen kennenlernen, mit denen Sie Beziehungen führen, statt ihre früheren Konflikte mit Lehrkräften, Schule und Unterricht in dieser unreifen Form auszuagieren.


    (Wer wünscht Cera eigentlich viiiiiiiiiiele SuS die wie er/sie ticken? Naaaaaaa? Gebt es zu, ihr Schlawiner, die Stimme des Teufelchens :teufel: wird von Semesterferientrollthread zu Semesterferientrollthread lauter, als die des Engelchens :engel: auf der anderen Schulter. :pirat:)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Der Artikel ist eher als Kuschelwerbung für die angesprochene Zielgruppe zu verstehen.

    Genau das ist es.


    Um vielleicht ein bisschen Kontext zu liefern: Hauptsitz dieser Nachhilfe"schule" ist der Standort der größten Pädagogischen Hochschule Baden-Württembergs. Dort gibt es ein Überangebot an Mathe-Lehramtsstudierenden aller Schularten, welche den Nachhilfemarkt dominieren, ergänzend einige größere Nachhilfeinstitute, die ebenfalls überwiegend entsprechende Fachstudierende beschäftigen.

    Darüber hinaus gibt es an der Hochschule seit den Neunzigern eine Beratungsstelle für Grundschülerinnen und -schüler mit Lernschwierigkeiten in Mathematik in der Kinder individuell und kostenfrei unterstützt werden sowie, auf der anderen Seite des Spektrums, Fördernachmittage für mathematisch begabte Kinder.


    Besagte Einrichtung versucht einfach verzweifelt Kund*innen zu akquirieren, weil die Konkurrenz besser qualifiziert ist und man nach irgendeinem Alleinstellungsmerkmal (aka krude Thesen) sucht.

  • dass "un dog" weder Französisch noch Englisch ist

    Aber dank der überragenden Wortbildungsfähigkeit des Englischen wäre "to undog" schon ein sinnvolles Verb: "Oh dear, you look so undogged today." Könnte man z. B. Yzu jemandem sagen, dessen Hund gerade entführt wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Besagte Einrichtung versucht einfach verzweifelt Kund*innen zu akquirieren, weil die Konkurrenz besser qualifiziert ist und man nach irgendeinem Alleinstellungsmerkmal (aka krude Thesen) sucht.

    Ob das hilft, wenn man zu Werbezwecken einfach mit kruden Thesen um Aufmerksamkeit buhlt? *kopfkratz*

  • Ob das hilft, wenn man zu Werbezwecken einfach mit kruden Thesen um Aufmerksamkeit buhlt? *kopfkratz*

    Och, in bestimmten, eher faktenfernen, den eigenen Bauchnabel umkreisenden Kreisen bestimmt. Sieht man doch am Eingangsbeitrag des Threads, wie gut das funktioniert, damit Aufmerksamkeit zu generieren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aufmerksamkeit - Ja. Aber Werbung? *kopfkratz*

    Na klar. Es ist doch schön wenn dir gesagt wird: Dein Kind ist einfach zu schlau für Mathe! Es liegt nur an den doofen Mathelehrern, die einfach nicht kapieren wie unlogisch Mathe in Wahrheit ist und die nicht erkennen, was für ein kluges Kind du hast.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Aufmerksamkeit - Ja. Aber Werbung? *kopfkratz*

    Du meinst, du hast in deinem Paradies keine hochbegabten Kinder mit Förderbedarf GE, die nach Aussage ihrer Eltern (mit anderen Geschwisterkindern, die tatsächlich Abitur machen oder gemacht haben und studieren) zeitnah am Gymnasium ihr Abitur ablegen werden, ehe sie studieren werden? (So einen Fall hatte ich schon, ist also nicht überspitzt formuliert um des Effektes willen.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich traue mich jetzt nicht zu antworten ...... *duck und weg*

    Braves Fröschlein! Jetzt musst du nur noch die Enterprise zu mir umleiten wie vereinbart, dann vergesse ich, was du da angedeutet hast. :aufgepasst:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gleichermaßen gäbe es auch Möglichkeiten, die dazu führen, dass 2+2=11. (…) Vermutlich gäbe es sogar irgendeinen Kontext, in dem 2+2=22.

    Am Ende brauchen wir als Gesellschaft ein gemeinsames Zahlen- und Buchstabenverständnis, um miteinander kommunizieren zu können und DAS ist, woran 2+2=22 am Ende scheitert.

    Ja so ist das. Wenn andere Zahlensysteme verwendest dann stimmt das ja auch. Das ist aber immer in sich konsistent.

    Könnt ihr mal für Nicht-Mathematiker erklären, was ihr meint?


    Zwei plus zwei ist vier. Wenn ich im Binärsystem schreibe „10 plus 10 ist 100“, dann ist das zwar wahr, aber auch dort steht nichts anderes als „Zwei plus zwei ist vier“. Oder?


    Mit anderen Worten: Wenn ich meine Zahlen im Binärsystem oder Hexadezimalsystem schreibe, dann ist das nichts wesentlich anderes als wenn ich schreibe „Two plus two equals for“ oder „deux plus deux font quatre“. Die 5 passt 2 Mal in die 10 (Dezimal), die 101 passt 10 Mal in die 1010 (binär), Two times five equals ten (Englisch).


    Gibt es jenseits der Schulmathematik tatsächlich Fälle, wo 2+2=5 oder 2+2=22? In der Geometrie z. B. ist mir schon klar, dass unsere euklidische Geometrie nur eine unter mehreren möglichen ist. Aber ist das auch in der Arithmetik so? Beim Rechnen?

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