Energiesparmaßnahmen zur Reduzierung der Abhängigkeit

  • Bisher ist alles, was an Subventionen in den Sektor geflossen ist, zu fast 100% bei der Klientel der Besser- und Best-Verdienenden gelandet.

    Ist das so?

    Weil die mit den Reihenhäuschen mehrfach benannt wurden: in meiner Region gibt es nahezu keine Reihenhäuschen oder Wohnungen. Selbst die Leute, die vom Amt untergebracht werden, landen oft in Häusern, nein, ohne Walbox.

    Allerdings kann man hier auf die Öffentlichen nicht zählen, da sie nur ab und an fahren und es abends keinerlei Möglichkeiten gibt. Da denke ich, dass es in den Städten und umzu andere Angebote zur Mobilität gibt und diejenigen, die den Bus bräuchten, der an jeder Milchkanne hält, mit einem Stromer besser bedient und dann vielleicht auch gefördert sind.

  • In den Sommerferien kann ich tagsüber die PKWs laden. :cash:

    Aber hast schon Recht, es fehlt an einem wirklichen Langfristspeicher, um die Energie aus dem Sommer irgendwie in den Winter zu bekommen.

    Eigentlich nicht.


    Übergeordnet betrachtet ist es mehr eine Frage der richtigen Mischung von Photovoltaik und WKA. Im Winter liefern die WKA deutlich mehr Strom als die Photovoltaikanlagen, und im Sommer ist es halt umgekehrt.

  • Logisch, das heißt aber nicht, dass es auch reicht.

    Deutschland ist Netto-Stromexporteur mit einem Anteil von 48% aus erneuerbaren Energien. Reicht schon - zumal der Ausbau momentan boomt.
    https://www.destatis.de/DE/Pre…23/06/PD23_220_43312.html

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Deutschland ist Netto-Stromexporteur mit einem Anteil von 48% aus erneuerbaren Energien. Reicht schon - zumal der Ausbau momentan boomt.
    https://www.destatis.de/DE/Pre…23/06/PD23_220_43312.html

    Besonders, wenn wir dafür bezahlen, ungewollte Energie irgendwo loszuwerden. Das ist ja das Problem mit den erneuerbaren Energien, die nicht immer dann kommen, wenn wir die brauchen und dann manchmal im Übermaß zur Verfügung steht.


    Wir werden künftig bessere Strommnetze, mehr Lastmanagement, und Speichersysteme benötigen, um das Regeln zu können.

  • Bei neu gebauten Kraftwerken sind die erneuerbaren inzwischen auch mit einer Backupversorgung durch Gaskraftwerke die günstigste Variante, gerade gestern ist der Neubau eine Atomkraftwerks in den USA beerdigt worden, weil es einfach nicht rentabel ist, Frankreich hat vor ein paar Monaten einen neuen Atommeiler in Betrieb genommen, bei dem die Baukosten komplett aus dem Ruder gelaufen sind.


    Man kann jetzt endlos darüber diskutieren, ob man die 3 letzten Kraftwerke noch ein paar Monate hätte laufen lassen können (hätte ich persönlich auch gemacht) aber der Drops ist vielleicht irgendwann auch einfach mal gelutscht. Es ist relativ klar, wo die Reise hin geht.

    Dass Kosten auf uns zukommen, ist auch klar, das wäre aber so oder so der Fall gewesen, weil die Kraftwerksversorgung auch zu der Infrastruktur gehört hat, die man in den letzten 20 Jahren vernachlässigt hat und wo man jetzt einfach einen Rückstand aufholen muss. Das wäre mit jeder Technologie teuer geworden.

  • Bei neu gebauten Kraftwerken sind die erneuerbaren inzwischen auch mit einer Backupversorgung durch Gaskraftwerke die günstigste Variante, gerade gestern ist der Neubau eine Atomkraftwerks in den USA beerdigt worden, weil es einfach nicht rentabel ist, Frankreich hat vor ein paar Monaten einen neuen Atommeiler in Betrieb genommen, bei dem die Baukosten komplett aus dem Ruder gelaufen sind.


    Man kann jetzt endlos darüber diskutieren, ob man die 3 letzten Kraftwerke noch ein paar Monate hätte laufen lassen können (hätte ich persönlich auch gemacht) aber der Drops ist vielleicht irgendwann auch einfach mal gelutscht. Es ist relativ klar, wo die Reise hin geht.

    Dass Kosten auf uns zukommen, ist auch klar, das wäre aber so oder so der Fall gewesen, weil die Kraftwerksversorgung auch zu der Infrastruktur gehört hat, die man in den letzten 20 Jahren vernachlässigt hat und wo man jetzt einfach einen Rückstand aufholen muss. Das wäre mit jeder Technologie teuer geworden.

    Um mal Wasser in deinen Wein zu gießen: auch verschiedene Windkraftprojekte laufen zunehmend ins Leere, weil sie sich nicht rechnen. Im Süden Deutschlands gibt es eine erhöhte Einspeisevergütung für Wind, sonst wird nicht gebaut. Die niedrig hängenden Früchte bei den EE sind weg und ab jetzt wird's hart.

    Kernkraftwerke sind keine Selbstläufer, aber es gibt nach wie vor nur ein Land, das ausgestiegen ist: Deutschland. Die Technik bei Wind und Solar ist recht ausgereizt, aber bei Kernkraft kann sich noch einiges tun.

  • Um mal Wasser in deinen Wein zu gießen: auch verschiedene Windkraftprojekte laufen zunehmend ins Leere, weil sie sich nicht rechnen. Im Süden Deutschlands gibt es eine erhöhte Einspeisevergütung für Wind, sonst wird nicht gebaut. Die niedrig hängenden Früchte bei den EE sind weg und ab jetzt wird's hart.

    Das ist falsch, vor ca. 2 Monaten sind zB mehrere Entwicklungsrechte für Offshore-Windparks versteigert worden, die Zuschläge sind an verschiedene Entwickler aus dem angloamerikanischen Raum gegangen, Deutschland hat dadurch 12,6 Mrd eingenommen, eine Einspeisevergütung wird für die Projekte nicht gezahlt, der Strom wird am Markt verkauft. Bei einem Kernkraftwerk wäre so etwas undenkbar, das müsste hoch subventioniert werden (das genannte Projekt in Frankreich hat 30 Mrd gekostet und der ursprüngliche Entwickler ist während des Baus insolvent gegangen).


    Kapazitäten werden schon seit Jahren ausgeschrieben und an den "günstigsten" Anbieter vergeben, seit ca. 5 Jahren beinhaltet das bei allen Großprojekten einen Verzicht auf Einspeisevergütung. Inzwischen Legen die Firmen für die Rechte zusätzlich Geld drauf.


    Kernkraftwerke sind keine Selbstläufer, aber es gibt nach wie vor nur ein Land, das ausgestiegen ist: Deutschland. Die Technik bei Wind und Solar ist recht ausgereizt, aber bei Kernkraft kann sich noch einiges tun.

    Man kann Kernkraftwerke sicherer machen, dabei werden sie aber auch teurer, wirtschaftlich sind sie schon seit 30 Jahren nicht mehr.

    Beschäftige dich mal ernsthaft mit Ausbau und Entwicklung von Kernkraft, viele Länder setzen aus energiepolitischen Gründen zum Teil weiter auf die Technik, aber überall da, wo dass passiert, geschieht das auf staatliche Veranlassung und hoch subventioniert.

    Mir wäre kein einziger aktueller Fall bekannt, bei dem ein Wirtschaftsunternehmen aus eigenen Antrieb und auf eigene Kosten und Risiko ein Kernkraftwerk baut.

  • Das ist falsch, vor ca. 2 Monaten sind zB mehrere Entwicklungsrechte für Offshore-Windparks versteigert worden, die Zuschläge sind an verschiedene Entwickler aus dem angloamerikanischen Raum gegangen, Deutschland hat dadurch 12,6 Mrd eingenommen, eine Einspeisevergütung wird für die Projekte nicht gezahlt, der Strom wird am Markt verkauft. Bei einem Kernkraftwerk wäre so etwas undenkbar, das müsste hoch subventioniert werden (das genannte Projekt in Frankreich hat 30 Mrd gekostet und der ursprüngliche Entwickler ist während des Baus insolvent gegangen).


    Kapazitäten werden schon seit Jahren ausgeschrieben und an den "günstigsten" Anbieter vergeben, seit ca. 5 Jahren beinhaltet das bei allen Großprojekten einen Verzicht auf Einspeisevergütung. Inzwischen Legen die Firmen für die Rechte zusätzlich Geld drauf.


    Da gibt es aber auch anderslautende Einschätzungen zu:

    Zitat

    Windenergie-Aktien sind seit geraumer Zeit ein großer Flop. Die Industrie kämpft mit Problemen. Erst sah man in den letzten Tagen das große Debakel für Siemens Energy mit massiven Problemen in der Windkraft-Sparte, und nun mit Verhandlungen über Milliarden-Garantien vom Bund, weil sonst offenbar niemand helfen will. Und heute nun meldete der dänische Anbieter Orsted miese Quartalszahlen mit einer 4 Milliarden Dollar-Abschreibung für den amerikanischen Windenergie-Markt.


    Zitat

    Der Platz in Deutschland ist knapp. Windkraft-Planer müssen hierzulande immer höhere Bodenpreise bezahlen. Eigentlich sollte Windkraft der Billigmacher am Energiemarkt werden – doch steigen die Kosten der Windkraft weiter, zahlt der Verbraucher mit.


    Zitat

    In der Bundesrepublik wächst die Zahl der neu gebauten Windkraftanlagen an Land und auf See langsamer als noch vor zwei Jahren und die Menge der Stromeinspeisungen war im gleichen Zeitraum geringer. Zugleich steigt die Zahl der temporären Abschaltungen von Anlagen, weil die Netze die Energie nicht aufnehmen können.





    Man kann Kernkraftwerke sicherer machen, dabei werden sie aber auch teurer, wirtschaftlich sind sie schon seit 30 Jahren nicht mehr.

    Beschäftige dich mal ernsthaft mit Ausbau und Entwicklung von Kernkraft, viele Länder setzen aus energiepolitischen Gründen zum Teil weiter auf die Technik, aber überall da, wo dass passiert, geschieht das auf staatliche Veranlassung und hoch subventioniert.

    Mir wäre kein einziger aktueller Fall bekannt, bei dem ein Wirtschaftsunternehmen aus eigenen Antrieb und auf eigene Kosten und Risiko ein Kernkraftwerk baut.

    Und Wind- und Solar wurden und werden nicht subventioniert? Der Einspeisevorrang ist eine einzige Subvention. Ohne das könnte es gar nicht so viele EE geben. Die Speicherproblematik haben wir bisher ja noch völlig außen vor gelassen. Da wird's nämlich auch noch spannend.

  • Beide oben genannten Fälle haben nichts mit der Windkraft per se zu tun, Siemens hat zB Probleme, weil man festgestellt hat, dass eine in hohen Stückzahlen verkaufte Turbine einen Konstruktionsfehler hat, den man jetzt auf eigene Rechnung reparieren muss. Du würdest wohl kaum das Auto grundsätzlich als Fortbewegungsmittel in Frage stellen, weil VW aufgrund eines Rückrufes fehlerhafter Diesel Milliardenkosten hat. Gleichzeitig hat die Firma Aufträge für 30 Mrd für neue Anlagen in den Büchern, die Bürgschaften braucht man, damit man den Bau finanzieren kann.

    Die Probleme an Land haben mit dem Mangel an Flächen zu tun, weil viele Länder in den letzten Jahren sehr repressive Abstandsregeln eingeführt haben. Versuch mal, irgendwo ein Kernkraftwerk in die Nachbarschaft zu setzen (oder ein Endlager). Da wird selbst die theoretische Liebe der der Bayern zur Kernkraft auf eine harte Praxisprüfung treffen.

    Ein Problem sind die Netzentgelte und Kosten für deren Ausbau. Da besteht die größte Ungerechtigkeit allerdings darin, dass diese Kosten, die durch den gebremsten Ausbau in den süddeutschen Bundesländern entstanden sind, überproportional von den Kunden in Norddeutschland gezahlt werden müssen.


    Ich bin kein pauschaler Fan von erneuerbaren Energien, aber ein "anti Erneuerbare aus Prinzip" ist auch keine Lösung.

  • Die Technik bei Wind und Solar ist recht ausgereizt, aber bei Kernkraft kann sich noch einiges tun.

    Ähm, wie kommst du denn darauf? Wir stehen bei den erneuerbaren Energien am Anfang. Es gibt noch ganz viel Potential. Insbesondere bei Solarzellen gibt es ständig neue Durchbrüche und "Superzellen". Das meiste entpuppt sich dann natürlich noch als problematisch. Aber es muss nur irgendjemand mal eine entsprechende Solarzelle bauen. Da forschen auch seriöse Unis etc. dran. Ich bin mir sicher, dass in 10 Jahre Solarzellen für weniger Geld deutlich mehr Strom produzieren. Das gleiche gilt natürlich auch für Speichertechnologie. Oder Elektroautos. Wenn ich gucke, was die Chinesen da auf dem Markt bringen. Hat nicht VW vor einigen Jahren noch behauptet E-Autos kommen nie weiter als 200 km Reichweite. Was wäre wenn wir in 5 Jahren zum gleichen Preis Batterien mit 10facher Ladekapazität bauen können?

  • Ich bin kein pauschaler Fan von erneuerbaren Energien, aber ein "anti Erneuerbare aus Prinzip" ist auch keine Lösung.

    Ich finde, dass Du da genau das Problem benennst. Ich habe mein Leben lang nicht grün gewählt. Aber die erneuerbaren Energien haben viele Vorteile. Und jeder in Facebook und co postet erstmal, wie schlimm es doch mit den Windkraftanlagen etc. ist. Aber versuche mal irgendwo ein neues AKW oder gar Endlager hinzusetzen. In meiner Heimatstadt gab es vor 10 Jahren massive Proteste gegen Kohlekraftwerke. Mal davon abgesehen, dass das meiste für die Zukunft wirtschaftlich keinen Sinn ergibt.

  • Bei Solarzellen sind der realistische Hebel die Produktionskosten. Der Wirkungsgrad liegt aktuell bei ca. 20% bei normalen und aus physikalischen Gründen ist der nur begrenzt steuerbar, realistisch vielleicht gegen 30%. (Spezialzellen erreichen bis 40%, aber für einen überproportionalen Anstieg der Kosten.)

  • Die sinkenden Produktionskosten kommen aber nicht beim Endkunden an, da die Solarteure fröhlich Mondpreise aufrufen.

    Wir haben vor 5 Jahren eine Photovoltaikanlage bekommen, meine Eltern haben jetzt ein ähnliches Angebot für sich vorliegen (bezogen auf die Kwh-Peak) und die Kosten sind 30% gestiegen innerhalb dieser Zeit. Da ist nichts von gesunkenen Produktionskosten zu merken.


    Genau wie bei den Batteriespeichern, da gehts auch nicht in dem Maße runter wie vor einigen Jahren vorhergesagt.

  • Bei Solarzellen sind der realistische Hebel die Produktionskosten. Der Wirkungsgrad liegt aktuell bei ca. 20% bei normalen und aus physikalischen Gründen ist der nur begrenzt steuerbar, realistisch vielleicht gegen 30%. (Spezialzellen erreichen bis 40%, aber für einen überproportionalen Anstieg der Kosten.)

    Also mir fehlt das Hintergrundwissen, um das technisch einzuschätzen. Aber wenn ich es richtig verstehe, gibt es schon Ansätze mit 30%, die aber halt noch nicht für den Massenmarkt verfügbar sind. Wenn wir davon ausgehen, dass wir jetzt im Schnitt vielleicht bei 15% liegen, wäre alleine das eine Verdopplung. Irgendwas habe ich da auch mal mit diesen Tandemzellen gelesen. In der Forschung sind jetzt bei fast 50%. Wenn wir die 50% als Grenze ansehen, wäre zu mindestens noch eine Verdreifachung drin. Dann gab es aktuell Berichte, dass man Solarzellen an Häuserwänden statt auf Dächern befestigt. Das gibt auch noch wenig Möglichkeiten. Wenig erfolgreiche wurde auch schon an der Überdachung von Straßen gearbeitet. Am Ende hätten wir zu mindestens theoretisch noch eine riesige Potential.

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