Sachsen-Anhalt testet an Schulen die Vier-Tage-Woche

  • ... schreibt gerade "der Spiegel".

    Wer weiß da was??

    Ich bin so schockiert, ich habe den Artikel dazu noch gar nicht gelesen (Bezahlartikel).

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Für mich wär's ein Traum. Lieber 4 Tage durchackern und dann einen Tag mehr Ruhe.

    Ne ... für mich nicht. Ich möchte nicht 26 Stunden auf 4 Tage verteilt haben (bei anderen Schulformen 28 Stunden auf 4 Tage).

    Und wie bekommen Eltern die Betreuung an Tag 5 gewuppt? Nach dem Motto: Liebe(r) Erstlässler(in), schau mal: Hier ist der Herd, mach dir Mittags das Essen warm. Mach deine Aufgaben allein. Mama und Papa kommen abends wieder. Es wäre fein, wenn du nicht die Bude abfackelst.

    (Ich habe den Artikel nicht gelesen).

  • Naja, dein Arbeitspensum wird sich dadurch nicht verringern... also deine Deputatsstunden bleiben dir erhalten.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich habe den Artikel nicht gelesen. Dass Lehrer eine Viertagewoche hätten, glaub ich aber nie und nimmer, eher, dass Schüler einen Tag in der Woche individuell arbeiten, daher weniger Stunden erteilt werden müssen. Die "Selbstlern"zeit wird aber trotzdem von Lehrern "begleitet" (unbezahlt) oder von billigem Ersatzpersonal in der Schule beaufsichtigt. Die Lehrer können dann mehr Klassen unterrichten. Spart, sieht gut aus bei Lehrermangel und der Wirtschaft wirds auch gefallen (Endgeräte, Software, Selbstlernmaterialien).

  • Wir haben Klassen mit 36 Wochenstunden in der Oberstufe. Täglich 9 Stunden plus Mittagspause? Und dann zu Hause noch was vorbereiten oder nachholen, was man nicht verstanden hat?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich habe das Ganze jetzt nochmal beim MDR nachgelesen (https://www.mdr.de/nachrichten…age-lehrermangel-100.html). Offenbar wird die Vier-Tage-Woche bereits an einigen Schulen in Sachsen-Anhalt getestet. Dass dies aber angeblich nichts mit dem Lehrermangel zu tun haben soll - was das MK dementiert -, halte ich für fraglich.

    Die Idee, dass die SuS dann am fünften Tag statt zur Schule in einen Praktikumsbetrieb gehen, finde ich gar nicht schlecht. Kommt aber nur für ältere SuS ab der 8. oder 9. Klasse in Frage.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir haben auch einen solchen Notfall-Plan und haben ihn auch schon umgesetzt:

    Jeden Tag bleibt ein anderer Jahrgang zu Hause, die 4. Klassen an 2 Tagen in der Woche, das dadurch frei werdende Personal übernimmt die Vertretung in den Klassen, die anwesend sind.


    Vorteil: Der Mangel wird auf die Klassen gleichmäßig verteilt.

    Nachteil: Aufwändig und Vertretung erschwert den Unterricht, Notbetreuung bindet weiteres Personal, Mehrarbeit durch Distanzaufgaben.

  • Ich habe den Artikel nicht gelesen. Dass Lehrer eine Viertagewoche hätten, glaub ich aber nie und nimmer, eher, dass Schüler einen Tag in der Woche individuell arbeiten, daher weniger Stunden erteilt werden müssen. Die "Selbstlern"zeit wird aber trotzdem von Lehrern "begleitet" (unbezahlt) oder von billigem Ersatzpersonal in der Schule beaufsichtigt. Die Lehrer können dann mehr Klassen unterrichten. Spart, sieht gut aus bei Lehrermangel und der Wirtschaft wirds auch gefallen (Endgeräte, Software, Selbstlernmaterialien).

    ...und die Öffentlichkeit denkt: "Die faulen Säcke, jetzt arbeiten sie noch weniger."

  • Dazu passt auch die aktuelle Kommunikation. Zur Zeit werden ja die Lehrer ungewohnterweise von den KM "gelobt", weil das Abitur gut ausgefallen sei.


    Beispiel Brandenburg (der Abiturschnitt wird seit Corona jeses Jahr um 0,1 besser): "Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) sagte, der aktuelle Jahrgang habe wegen der Corona-Maßnahmen besondere Rahmenbedingungen auf dem Weg zum Abitur gehabt. Die Schülerinnen und Schüler hätten diese Phase selbstorganisiert und eigenverantwortlich genutzt, um sich langfristig auf die Prüfungen vorzubereiten. Die Lehrkräfte hätten dies intensiv unterstützt und begleitet."


    Subtext:

    a) Wenn Schüler zeitweise ohne Lehrer arbeiten müssen, verbessern sich sogar die Leistungen.

    b) Die SUS arbeiten von alleine verantwortungsvoll und zielgerichtet.

    c) Lehrer arbeiten eigentlich nicht, sie begleiten und unterstützen nur.

    d) Das können sie dann aber bitteschön wenigstens intensiv tun.


    Wenn also die Leistungen der SUS in der "Viertagewoche" überraschenderweise sinken sollten, sind die Lehrer nicht mehr zu loben, denn ganz bestimmt haben sie die SUS zu wenig intensiv begleitet und unterstützt. Das Abitur wird trotzdem jeweils besser ausfallen als im Jahr davor.

  • ... schreibt gerade "der Spiegel".

    Wer weiß da was??

    Ich bin so schockiert, ich habe den Artikel dazu noch gar nicht gelesen (Bezahlartikel).

    Erst dachte ich "furchtbar", aber je weniger Schulzeit, desto weniger Prügeleien etc., vllt. fokussiert sich der Schulalltag dann stärker auf den Unterricht.

  • Für mich wär's ein Traum. Lieber 4 Tage durchackern und dann einen Tag mehr Ruhe.

    Ich mache seit inzw. 9 Jahren die 4-Tage/Woche, weil dank zusätzlicher Abendschule (also ein Tag von 7.30-21.00 Uhr) die Stunden einfach innerhalb von 4 Tagen voll habe. Die Schüler sind natürlich 5 Tage/Woche in der Schule. Der große Vorteil dabei für mich: Man hat zumindest an einem Tag in der Woche morgens frei, an dem man sich die Arzttermine und Behördengänge legen kann.

  • Ich habe ebenfalls eine Vier-Tage-Woche mit einem Vollzeitdeputat von 22 Stunden. Am WBK müsste man unterrichten ;)

    Das ist bei uns bei Vollzeitkräften ebenfalls die Regel, wenn gewünscht. Ich hab lieber meine Stunden verteilt, aber die meisten haben einen freien Tag.

  • Äääähm, mir ging es um die Situation der Kinder, nicht um meine.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Bei 22 Stunden kann ich auch nicht mitreden, meine 28 möchte ich nicht auf 4 Tage verteilt wissen.


    Auch schätze ich, dass es eher so gemeint war, dass die SuS 4 Tage Unterricht in der Schule haben und einen Tag Distanzlernen.

    Wenn man es abwechselst, kann man eine Menge Lehrerstunden einsparen und den Mangel kaschieren - oder eben in stark unterversorgten Schulen auffangen.


    Dazu gibt es dann Erlasse, dass Lehrkräfte verpflichtet sind, Schüler:innen, die zu Hause lernen, mit Unterrichtsmaterialien zu versorgen - mir ist so, als hätte ich neulich für Niedersachsen schon so etwas gesehen. Da denke ich nicht, dass das Ministerium das als volle (nicht mal halbe) Unterrichtsstunde zählt.


    In den Grundschulen braucht es dann Notbetreuung, da geht die Rechnung nicht auf, wenn kein zusätzliches Personal dafür zur Verfügung steht.

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