GKV vs. PKV in Brandenburg

  • Liebe Leute,

    meine Partnerin und ich starten im Frühjahr 2023 ins Ref. Brandenburg, Grundschullehramt. Wir stehen vor der Frage ob sich für uns die PKV oder GKV finanziell mehr lohnt.

    Es gibt schon viele Posts dazu, aber seit 2020 gibt es in Brandenburg 50% pauschale Beihilfe in der GKV. Das macht die Entscheidung sehr schwer für uns.

    Von den Leistungen her haben uns und unseren Familien bisher immer die GKVs ausgereicht. Wir planen mit 2 Kindern, welche in der PKV nochmal zusätzlich Kosten verursachen.

    Habt ihr Anregungen, die uns zu einer Entscheidung verhelfen können?


    Ach ja: Wir sind beide gesund. Wir haben uns zudem erste Angebote eingeholt. Im Ref um die 80 Euro monatlichen Beitrag und danach je nach Versicherer zwischen 200 und 300 Euro. Man darf hier sicherlich Beitragsrückerstattungen und kostenlose Zahnreinigungen + Brillen für mich auch nicht außer acht lassen. In der GKV wäre es ca. 280 Euro monatlich durch die 50% Beihilfe.


    Liebe Grüße und ich bedankte mich für jede Hilfe!

  • Vorteile PKV

    1. Bei der PKV bekommt man auch noch Geld über die Steuererklärung zurück. Ich bekomme umgerechnet 30€ im Monat an Steuern zurück.

    2. Bei einem späteren Bundeslandwechsel könnte es problematisch werden, wenn das Bundesland keine pauschale Beihilfe anbietet.

    3. Bei einem A13-Gehalt ist die PKV mit Beihilfe günstiger als die GKV.

    4. Die Leistungen der PKV sind vertraglich geregelt. Die GKV kann hingegen das Leistungskatalog einseitig ändern.

    5. Man bekommt in der PKV eine bessere Leistung.


    Vorteile GKV

    1. Wenn man Teilzeit arbeitet, passt sich der Beitrag zur GKV automatisch an. Die PKV müßte man trotzdem in voller Höhe bezahlen.

    2. Das Einreichen von Rechnungen etc. entfällt.

    3. Kinder sind kostenlos mitversichert. In der PKV müsste man einen kleinen Beitrag für sie bezahlen. Man bekommt aber ohne als Beamter einen zusätzlichen Kinderzuschlag, so dass dies nicht dramatisch ist.



    Mein Fazit: Die pauschale Beihilfe lohnt sich eher für die unteren Besoldungsgruppen, ab A12 lohnt sich keine GKV, es sei denn, man will dauerhaft in Teilzeit arbeiten oder man ist besonders kinderreich.

  • 1. Bei der PKV bekommt man auch noch Geld über die Steuererklärung zurück. Ich bekomme umgerechnet 30€ im Monat an Steuern zurück

    Bei der GKV doch auch. Ich sehe den Vorteil nicht.

  • 3. Bei einem A13-Gehalt ist die PKV mit Beihilfe günstiger als die GKV.

    Kann man so pauschal nicht sagen. Besonders wenn man pauschal 50% Beihilfe bekommt, dann gilt das noch weniger.

    1. Bei der PKV bekommt man auch noch Geld über die Steuererklärung zurück. Ich bekomme umgerechnet 30€ im Monat an Steuern zurück.

    Gilt für beides

    5. Man bekommt in der PKV eine bessere Leistung.

    Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Ich habe schon viel ärger gehabt und ein paar Dinge, die mir die GKV vorher voll bezahlt hat muss ich bei in der PKV teilweise selbst zahlen.

  • Bei der PKV muss man alles extra versichern, ich erhalte z. B. keine Kur etc., keine Familienhilfe (wichtig, wenn ein Elternteil ausfällt und kleine Kinder da sind). Manche gesetzlichen Krankenkassen zahlen mehr.


    Zudem habe ich bei meiner Oma mitbekommen, wie es ihr im Alter schwer fiel, Rechnungen bei PKV und Beihilfe einzureichen, meine Mutter musste dafür extra anreisen (meine Oma lebte bis sie 94 war alleine im eigenen Haus, alles andere konnte sie noch). Auch ich hatte schon Ärger, weil ein Zahnarzt das 6,5fache abrechnen wollte. (Bei PKV möglich, aber nicht bei Beihilfe).


    In Baden-Württemberg gibt es gerade Diskussionen um die Kostendämpfungspauschale, die Kinderzuschüsse wurden verringert. Ich wäre in der gesetzlichen geblieben, wenn in Baden-Württemberg es bereits diese Regelung gegeben hätte. (Durch die PKV hatte ich bisher nur beim Hautarzt Vorteile (schneller Termin), beim Hausarzt dagegen Nachteile (er hat extra Termine für AOK-Patienten, der Grippeimpfstoff ist vorrätig).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Bei der PKV muss man alles extra versichern

    Wenn ich mit A13/5 einsteigen würde, wäre mein Betrag zur pauschalen Beihilfe 369€. Die zusätzliche Pflegeversicherung wäre on top 85€.


    Aus reiner Interesse: Ich bezahle mit Ende 30 ca. 344€ (mit Vorerkrankung und Pflegeversicherung) für das Luxus-Porsche-Paket mit allem drum und dran. Kurs, alles mögliche, was auch immer.

    Noch nie wurde etwas beanstandet oder abgelehnt.


    Wie teuer ist eure PKV?

  • Ich bezahle mit Mitte 50 insgesamt 303 Euro (vor 2 Jahren noch 260 Euro). Ein Teil der Erhöhung soll nur vorübergehend bezahlt werden (Covid-19). Beihilfe macht Probleme, nicht PKV (schrieb ich auch oben).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Tja, jetzt werden hier wieder bald, wie üblich, die Ausnahmefälle rausgekramt.....(zu einem Gutteil ist das nur dadurch zu erklären, dass die Betroffenen ihre Privilegien nicht so herausstellen möchten)


    Wenn Ihr 'Normalfälle' (also Lebenszeit-Verbeamtung angestrebt) ist PKV klar die 1. Wahl, trotz pauschaler Beihilfe. Das machen ohne Grund nicht auch fast alle....


    Einfach günstiger (dank Beihilfe) und Leistungsspektrum ungleich größer (jetzt nicht die äußerst wenigen Sachen rauspicken, wo man bei der PKV extra begründen muss, was man in der GKV automatisch bekommt - sondern so ganz allgemeine Sachen wie Kostenersatz für Brillen).


    Zukunftssicher isses auch, in diesem Staat müsste schon einiges passieren, bis Staat und Politik die Beamten (im Vergleich gegenüber 'Normalbeschäftigten) vollends im Regen stehen lässt.


    Braucht man eigentlich gar nicht richtig überlegen.....(zumal Entscheidung vor dem Ref. gegen pauschale keine Lebensentscheidung wäre - ist doch in Brandenburg auch so?)

  • Ich würde wohl mindestens anstelle der Mutter in der GKV dann bleiben, alleine wegen der Elternzeit, der Kinderbeiträge usw.

    Interessante Überlegung. Mir ist allerdings nicht klar, was der Vorteil in der Elternzeit ist?

  • Ich glaube ihr habt noch die alten eher günstigeren Tarife...

    Habe jetzt einen Tarif abgeschlossen (als Referendar) und extra nachgefragt, wie hoch der Beitrag denn sei, wenn man richtig ins Berufsleben einsteigt und da kam bei 2 Versicherungsunternehmen zwischen 350-390Euro raus, ohne irgendwelche Luxus-Porsche-Pakete; nur der Basic-Tarif. Mein Alter derzeit 29 und später 31. Bei mir wird dann später noch 30% on top kommen, weil ich nur über die Öffnungsklausel eintreten kann.

    Wenn es nach mir ginge: Ich würde mich auch am liebsten gesetzlich versichern lassen, aber ohne Beihilfe auf die GKV (NRW) ist das schlicht zu teuer.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube ihr habt noch die alten eher günstigeren Tarife...

    Habe jetzt einen Tarif abgeschlossen (als Referendar) und extra nachgefragt, wie hoch der Beitrag denn sei, wenn man richtig ins Berufsleben einsteigt und da kam bei 2 Versicherungsunternehmen zwischen 350-390Euro raus, ohne irgendwelche Luxus-Porsche-Pakete; nur der Basic-Tarif. Mein Alter derzeit 29 und später 31. Bei mir wird dann später noch 30% on top kommen, weil ich nur über die Öffnungsklausel eintreten kann.

    Wenn es nach mir ginge: Ich würde mich auch am liebsten gesetzlich versichern lassen, aber ohne Beihilfe auf die GKV (NRW) ist das schlicht zu teuer.

    Herzlichen Glückwunsch!
    https://www.gew-nrw.de/meldung…-der-doppelbelastung.html

    Du gehörst zu den "Glücklichen", die die Pauschale Beihilfe in NRW bekommen werden.
    Voller Neid aber mit Freude für alle zukünftige Kolleg*innen, die in den Genuss kommen,
    Chili

  • Ich glaube ihr habt noch die alten eher günstigeren Tarife...

    Habe jetzt einen Tarif abgeschlossen (als Referendar) und extra nachgefragt, wie hoch der Beitrag denn sei, wenn man richtig ins Berufsleben einsteigt und da kam bei 2 Versicherungsunternehmen zwischen 350-390Euro raus, ohne irgendwelche Luxus-Porsche-Pakete; nur der Basic-Tarif. Mein Alter derzeit 29 und später 31. Bei mir wird dann später noch 30% on top kommen, weil ich nur über die Öffnungsklausel eintreten kann.

    Wenn es nach mir ginge: Ich würde mich auch am liebsten gesetzlich versichern lassen, aber ohne Beihilfe auf die GKV (NRW) ist das schlicht zu teuer.

    Zum Vergleich: Ich habe mir ebenfalls Angebote für nach dem Ref eingeholt: Nur die Basics für 250-300 Euro zum Einstieg. Daher kann ich es nur schwer einschätzen, ob privat nicht doch günstiger wäre. Zumal die Höchstbeiträge der GKV im Schnitt jährlich um 3% steigen.


    Wir tendieren dazu, dass meine Partnerin in der gesetzlichen Krankenkasse bleibt und ich mich privat versichere. Durch das Kindergeld wird ihr Monatsbrutto ja eher immer höher sein als meins wodurch die Bedingung einer gesetzlichen Versicherung unserer Kinder erfüllt wäre. Wobei durch Kapitaleinkünfte dies höchstwahrscheinlich nicht immer der Fall sein wird. :(

  • Die PKV ist nur in ganz extremen Sonderkonstellationen ungünstiger (finanziell) als die GKV. Hier mal ein Beispiel von mir:


    Ich habe mir die Zähne richten lassen (18k Gesamtrechnung, 5k LASIK und nochmal einige tausend in Rückengeschichten, die die GKV nicht deckt). Das alleine waren 2020-2022 ein Ersparnis von über 25.000€, die ich hätte ansonsten komplett selbst bezahlen können.


    Selbst wenn man durch Risikoaufschläge und anderer Rahmenfaktoren plötzlich 100€ in der PKV mehr zahlen müsste wird man über die Jahre trotzdem massiv viel weniger bezahlen müssen. Alleine wenn man sich mittlerweile mal anschaut, was die GKV eben alles NICHT zahlt.


    Alleine die Leistung, die einem bezahlt wird ist schon wahnwitzig im Vergleich zur GKV. Dann kommt häufig noch dazu, dass in einer normalen Konstellation die PKV auch noch günstiger ist als die GKV. Natürlich wollen die PKV-Bezieher sich ihre Privilegien ungerne abnehmen lassen und argumentieren dann mit irgendwelchen fahnenschienigen Argumenten dagegen.


    Das ist aber genauso abgedroschen wie die Behauptung, dass A13 gar nicht besser sei als E13 ..... Da kann ich auch immer nur die Augen rollen.


    Den wirklich einzigen validen Grund nicht in die PKV zu gehen wäre doch der, dass die Person wirklich vorhat permanent in Teilzeit zu arbeiten und der zu entrichtende Betrag der PKV in keinem Verhältnis mehr steht. Bei wie vielen ist das hier der Fall? Schätzungsweise dürfte das in einstelligen Prozentbereich sein.

  • ich wäre auch lieber in der GKV geblieben, habs aus Kostengründen nicht gemacht. Unsere Kinder sind in der GKV familienversichert und privat zusatzversichert - was bin ich froh, dass ich für die nicht auch noch Rechnungen einreichen und nachhalten muss!

Werbung