Unterrichtsbeginn 9 Uhr? (NRW)

  • Ich glaub, dass der frühere Unterrichtsbeginn für die GS kein Problem ist, aber für die " Teenies" an den weiterführenden Schulen ein späterer Schulbeginn Vorteile brächte.

    Um meine eigenen Befindlichkeiten geht es mir hierbei nicht.

    Ich würde sicherlich lieber später anfangen wollen nur macht das für GS nicht so viel Sinn.

  • dass ich wirklich viele Menschen kenne, die lieber früh aufstehen.

    Das können die doch auch tun. Sie gestalten dann ihren Tag von dem frühen Zeitpunkt an um die Kernzeit herum.


    Jemand, die gegen ihren Biorhythmus früh anfangen muss, hat ein bedeutend größeres Problem.

  • Da unser Gebäude recht klein ist haben wir immer mal wieder Klassen, die erst zur 3. oder auch 5. Stunde beginnen.

    Ich finde es verwunderlich wie viele es schaffen so spät noch zu spät zu kommen und in der ersten Schulstunde (egal um welche Uhrzeit) in den Seilen hängen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Da unser Gebäude recht klein ist haben wir immer mal wieder Klassen, die erst zur 3. oder auch 5. Stunde beginnen.

    Ich finde es verwunderlich wie viele es schaffen so spät noch zu spät zu kommen und in der ersten Schulstunde (egal um welche Uhrzeit) in den Seilen hängen.

    Bei uns im Abendunterricht (Beginn 17:25 Uhr) sind die unzuverlässigsten und unpünktlichsten SuS diejenigen, die keinen Job haben und fußläufig wohnen...

  • Echt? Die Schule hat doch Licht. Ich fände es viel schlimmer in der Schule zu sein während der wenigen hellen Stunden.

    Ja, echt! Sonst würde ich das ja nicht schreiben ;). Und ich schrieb nun auch schon mehrmals, dass ich eben der Chronotyp bin, der morgens fit ist und gegen Abend - gerade im Winter - schnell müde wird. Ich muss in der dunkleren Jahreszeit zusehen, dass ich spätestens um 19/19:30 Uhr mit allem (Schulisches, Haushalt,...) "durch" bin, weil ich mich dann nur noch sehr schlecht konzentrieren kann. Jetzt im Sommer halte ich zwar etwas länger durch, aber gegen 22/22:30 Uhr ist für mich auch am Wochenende, in den Ferien und im Urlaub "Bettzeit" (und ich werde auch ohne Wecker gegen 6 Uhr wach und fühle mich ausgeschlafen).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das können die doch auch tun. Sie gestalten dann ihren Tag von dem frühen Zeitpunkt an um die Kernzeit herum.


    Jemand, die gegen ihren Biorhythmus früh anfangen muss, hat ein bedeutend größeres Problem.

    Letzteres glaube ich ja. Wenn aber nun für alle - auch die "Frühaufsteher*innen" - das komplette System sich eine Stunde oder noch mehr nach hinten verschieben würde, könnten diese Personen mMn nicht unbedingt ihren Tag um die "Kernzeit" herum gestalten. Privat ja, aber das würde doch bedeuten, dass sie auch erst eine Stunde später Feierabend hätten, ihrer Vereinstätigkeit (bei festem Beginn und Ende) erst später nachgehen könnten etc. pp., wenn es dort überall keine Gleitzeit gäbe, sondern alles später anfangen würde (Schule, Arbeitsbeginn usw.).

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  • OT: So, ich bin hier nun erstmal wieder 'raus. Bin ja schließlich im Urlaub und gestalte mir die Tage nach meinem persönlichen Biorhythmus 8).

    Schöne Ferien noch für alle, die schon gestartet sind, und viel Kraft für diejenigen, für die es jetzt in den Endspurt geht!

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  • Sag' mal, liest du eigentlich, was ich schreibe??? Es geht mir nicht nur um mich selbst, sondern ich schrieb, dass ich wirklich viele Menschen kenne, die lieber früh aufstehen. Und dann antwortest du mit "Ja, für Dich!" und "Befindlichkeiten einzelner"?! Ähm... :rolleyes:

    Ja, das lese ich. Und auch, wenn es aus Deiner Sicht viele sind, bleiben es einzelne. Ich kenne auch viele, die katholisch sind, die kein Fleisch essen, die nicht bei Amazon bestellen und eben auch viele, die den späten Schulanfang begrüßen würden, neben vielen, die den frühen Anfang begrüßen würden. Das darf aber nicht die Grundlage dieser Diskussion sein.

    Es geht darum, ob ein späterer Schulanfang - von mir aus gerne auch das Gleitzeitmodell - zu einem besseren und gesünderen Lernen und Leben der SuS und LuL führt. Und diese Diskussion darf nicht abgebrochen werden, weil es für einzelne „die Hölle“ wäre, spät zu unterrichten (für mich ist es seit Jahren eine Qual*) oder weil in einzelnen Gebäuden der Hausmeister um 15:30 Uhr abschließt.

    Das ganze ist ein langer Prozess, der nicht mal eben in einer Legislaturperiode den Schulkonferenzen zur Entscheidung übertragen werden kann.


    *Ich habe mich damals bewusst gegen ein Schulmusikstudium entschieden, weil ich es nicht für möglich hielt, morgens so fit zu sein, dass ich einen Unterrichtsvormittag überstehen würde.

  • Es geht darum, ob ein späterer Schulanfang - von mir aus gerne auch das Gleitzeitmodell - zu einem besseren und gesünderen Lernen und Leben der SuS und LuL führt.

    Ein späterer Schulanfang kann aber nunmal nicht zu einem besseren Leben DER SuS und LuL führen, sondern nur für "sehr viele" oder "den Großteil". Für ALLE passt es eben auch nicht. Daher: Gleitzeitmodell!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das mit den Eulen- und den Lerchenkursen finde ich auch ausgesprochen charmant. Man könnte ja sogar noch weitergehen und die Klassen gleich so einteilen, dass sie zeitversetzt anfangen. Wo es geht. Das würde auch die Situation mit den Schulbussen entzerren.

    Oder eben Gleitzeit, klar.


    Wobei ich glaube, damit werden die wesentlichen Probleme eben doch nicht gelöst. Bocklosigkeit zum Beispiel :schlafen:

  • Bei uns an der Schule wird angeblich seit Jahren „Selbstlernen“ praktiziert. Natürlich nach festem Stundenplan im 45-Minuten-Rhythmus. Da wird viel Potential verschenkt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ein späterer Schulanfang kann aber nunmal nicht zu einem besseren Leben DER SuS und LuL führen, sondern nur für "sehr viele" oder "den Großteil". Für ALLE passt es eben auch nicht. Daher: Gleitzeitmodell!

    Es gibt ja so eine Drittelteilung: ein Drittel Arbeit, ein Drittel Freizeit, ein Drittel Schlaf. Die Schlafzeit ist chronobiorhythmisch festgelegt. Man müsste sich also einfach nur davon verabschieden, dass das erste Drittel nach dem Schlaf unbedingt an einem Stück aus Arbeit bestehen muss.

    Aber ich denke auch, dass das Gleitzeitmodell ein Kompromiss sein könnte, der die alten Strukturen aufbricht und so den Weg für etwas Neues bahnen kann. Obwohl ich schon die Konferenzbeschlüsse erahne, dass Lerchen- und Eulenkurse von der gleichen Lehrkraft zu unterrichten sind. :schreien:

  • Nein, sie können Tätigkeiten vor statt nach der Kernzeit ausführen.

    Das ist aber doch nur möglich, wenn es ein Gleitzeitmodell mit Kernzeit gibt!?! Wenn z. B. eine Arztpraxis derzeit von 8 bis 16 Uhr arbeitet, müssen die MTA und die Ärztinnen und Ärzte in dieser Zeit anwesend sein und ihre Tätigkeiten ausführen. Würde der allgemeine Arbeitsbeginn nun um eine Stunde nach hinten verschoben - wie teilweise gefordert - hieße das für alle Beteiligten, dass sie von 9 bis 17 Uhr anwesend sein müssten und ihre Tätigkeiten dementsprechend erst später am Tag erledigen könnten.

    Eine Möglichkeit wäre natürlich eine Gleitzeit mit einer Kernzeit von 9 bis 16 Uhr und eine dementsprechende Einteilung der Arbeitskräfte. Das ist eben meiner Ansicht nach das einzig Sinnvolle (wird zwar in vielen Betrieben schon praktiziert, in anderen aber leider nicht).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich finde an diesem Beispiel sieht man mal wieder, wie träge und starr das System Schule ist. So wenige sind bereit Schule mal anders oder gar neu zu denken oder zu probieren. Eine Veränderung der Anfangszeiten ist da nur ein Beispiel. Es geht ja bei Unterrichts- und Lernformen entsprechend weiter. Bei uns trauen sich so wenige KuK mal etwas mehr Verantwortung an die SuS zu geben, weil Sie der Meinung sind, dann lernen die nichts oder sie wären dann ja nur noch Lernbegleiter und das wäre nicht ihr Job.

    Vielleicht sehe ich das mit den Anfangszeiten auch anders, weil ich einen Arbeitsplatz in der Schule habe. Denn mir persönlich wäre es viel lieber von 8 bis ca. 17 Uhr dort zu sein, anstatt wie aktuell von spätestens 7 Uhr bis ca. 16 Uhr. Unterricht endet bei uns um 15 Uhr, ich fände 15:30 Uhr z.B. nicht schlimm, wenn ich dafür nicht um halb sechs aufstehen müsste.


    Es gibt ja durchaus Konzepte für flexibleren Beginn. Wie gut oder schlecht die sind, kann ich bis dato nicht beurteilen. Dalton Stunden sind da sicher nur ein Beispiel. Würde vielleicht, entsprechend geziehlt aufgebaut, auch helfen die Selbstständigkeit der SuS, über die so oft gejammert wird, entsprechend zu fördern.

  • Das mit den Eulen- und den Lerchenkursen finde ich auch ausgesprochen charmant

    Werden da auch die entsprechenden Eulen- und Lerche-Lehrkräfte eingeteilt? Au weia, da möchte ich nicht Stundenplaner sein.

  • Das mit den Eulen- und den Lerchenkursen finde ich auch ausgesprochen charmant. Man könnte ja sogar noch weitergehen und die Klassen gleich so einteilen, dass sie zeitversetzt anfangen.

    Oder es gibt Eulen- und Lerchenschulen...


    ... und dann noch Faultier-Schulen für die, die gar nicht kommen wollen.

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