Ausgaben im Ref

  • Ok, im Bestfall also 9600 €, mithin ca. 5-6000 netto. Das ist natürlich ein anderer Schnack, bei realistischer Betrachtung aber immer noch kein echter Anreiz.

    Höxter liegt übrigens in NRW, aber das ist den Betroffenen natürlich bekannt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Warum ist dabei die Zuordnung falsch?

    Wer wollte, konnte im 1. oder 2. Durchlauf eine Stelle bekommen, nun werden sie umgewidmet, in größere, beliebtere Städte gezogen … und mit Prämien versehen.

    Diese Prämien gehen also nicht an die Referendar:innen, die besonders gut waren und in der Auswahl oben standen oder die sich im 2. Durchgang flexibel mit einer Stelle arrangiert haben.

    Weil du damit suggerierst, dass diese Prämien den Besten enthalten werden und sie daher (ungerechtfertigt) leer ausgehen. Dabei stimmt diese Kopplung nicht. Die Besten haben bereits ihre sicheren Stellen an den (meist) Wunschstandorten und sind daher bereits gut versorgt. Die nun noch offenen Stellen werden gerade nicht wie von dir suggeriert in größere, beliebtere Städte gezogen. Diese sind doch bereits versorgt.


    Attraktiver gemacht werden müssen die Stellen, die bislang noch ohne Bewerber blieben und gerade nicht von den bisherigen Bewerbern angewählt wurden...weder von den Besten noch von den anderen. Dass man dann die Attraktivität der bisher nicht attraktiven Stellen erhöhen muss, ist nur folgerichtig.

  • Was du dabei übersiehst, ist, dass bisher gar nicht transparent ist, welche Stellen die Prämien erhalten. So wie es auf der Seite des Ministeriums steht, gilt es für alle in der 2. Runde.

    Stellen, die ländlich nicht besetzt werden konnten, sollten in beliebtere Uni-Städte verlegt werden, gekoppelt an eine Verpflichtung auf Abordnung in die Fläche, letztlich aber eine Stammschule in einer Uni-Stadt. Die Schulen auf dem Land suchen dann in einigen Jahren wieder und arbeiten wieder neu ein. Das geht schon seit Jahren so.


    Auch gibt es Bewerbende, die durchaus in den ländlichen Regionen Stellen angenommen haben. Wer in der 1. Runde leer ausgegangen ist, bekommt nun erheblich mehr Geld, landet aber womöglich an der gleichen Schule wie andere Bewerbende der 1. Runde.


    Was bedeutet das für die nächste Einstellungsrunde?

  • Die mit den überlaufenen Fächern haben doch schon einige Nachteile: Evtl. keine Planstelle, keine Wunschschule etc

    Trotzdem laufen Sie über ... Also scheinen die Vorteile zu überwiegen ...


    Und in Düsseldorf, wo das Leben teurer ist und alle hin wollen wird dann weniger gezahlt, als in Höxter, wo Stellen leer laufen?

    Ja, warum nicht. Meines Wissens gibt es in Niedersachsen gerade Zuschläge für Stellen an unattraktiven Orten.



    Wie ist es denn jetzt? Bestimmte Städte sind überlaufen und können sich die Leute aussuchen. Auf dem Land will keiner hin. Entweder man bekommt die schlechten Leute oder gar keine. Schon in meinem Studium hat mein Prof das schon so erzählt. In der Unistadt gibt es nur gute Schulen, denn die können sich die Lehrer aussuchen. Auf dem Land sind die Schulen deutlich schlechter, da man dort die Rest nehmen muss. Ich war damals schockiert von seiner Aussage. Auch heute denke ich, dass das so pauschal nicht richtig ist. Aber da ist auch was wahres dran. Gleiches gilt auch vor Ort. Die Schule mit dem guten Einzugsgebiet kriegt bessere Bewerber als die Schule mit 80% Migrationsanteil.

  • Fairer wäre es dennoch, wenn gleich zu Beginn klar wäre, welche Standorte oder Regionen Prämien ausloben.

    Denn so bekommen die Schulen auch die schlechteren Bewerber:innen, die dann mehr Geld erhalten.

  • Fairer wäre es dennoch, wenn gleich zu Beginn klar wäre, welche Standorte oder Regionen Prämien ausloben.

    Denn so bekommen die Schulen auch die schlechteren Bewerber:innen, die dann mehr Geld erhalten.

    Klar, sonst macht das ja keinen Sinn...

  • Mich stört ehrlich gesagt schon die Suggestion, Bewerber in der 2. Runde seien grundsätzlich schlechtere Lehrkräfte. Dabei wird vollkommen verkannt, wie die Ausschreibungen und Besetzungsrunden - insbesondere an den weiterführenden Schulen mit ihren Fächerkombinationen - tatsächlich ablaufen. Aber ja, diejenigen, die nun bereit sind, auch Stellen in Betracht zu ziehen, die vorher zu unattraktiv schienen, erhalten zeitlich befristet einen kleinen Gehaltszuschlag.


    Ich sehe das Problem darin für kommende Einstellungsrunden nicht. Insbesondere sehe ich keine Gefahr, dass jemand eine feste Stellenzusage in der 1. Runde (und damit ein sicheres Jahreseinkommen von mind. 46,7k) an seiner Wunschschule ausschlägt, um darauf zu spekulieren, in der 2. Runde eine Stelle, welche vermutlich nicht am Wunschort liegt, zu erhalten, nur um insgesamt über 24 Monate 3,6k-9,6k Brutto mehr zu erhalten. Das steht in keinem Verhältnis zueinander.

  • Ich weiß nicht wo es für Mangelfach mehr Geld gibt im normalen Ref.

    In NRW, wo es OBAS gibt, ist mir so etwas nicht bekannt.

    Also ich habe einen "normalen" Refi im Seminar neben mir sitzen der durch Mangelfach ca. 1000€ netto mehr hat... mir ist aber schon klar dass das von Land zu Land anders geregelt wird :) OBAS sagt mir beispielsweise gar nichts.

  • Und dann hoxtu da in Höxter [1] und greifst dir ans Hirn, weil du so blöd warst, dir für ein Linsengericht

    Linsengericht liegt in Hessen! ;)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist. Aber man könnte natürlich auch mit Angebot und Nachfrage argumentieren. Die Fächer, die allen wollen werden halt schlechter bezahlt. Dadurch überlegen sich vielleicht einige lieber andere Fächer zu unterrichten...

    Die Idee ist ja nicht all zu schlecht. Aber dann sollte man Fairness halber auch die Bezüge aller Lehrkräfte in den betreffenden Fächern mit anpassen. Also auch die bestehenden Planstellen usw. ... und da hört dann der Spaß für die meisten schon wieder auf :D

  • Die Idee ist ja nicht all zu schlecht. Aber dann sollte man Fairness halber auch die Bezüge aller Lehrkräfte in den betreffenden Fächern mit anpassen. Also auch die bestehenden Planstellen usw. ... und da hört dann der Spaß für die meisten schon wieder auf :D

    Letztlich ist das in der Praxis nicht umsetzbar. Aber jede SL kennt das Problem, dass bestimmte Fächer beliebt oder unbeliebt sind...

  • OBAS sagt mir beispielsweise gar nichts.

    OBAS ist das "Referendariat" des Seiteneinsteigers. Wer also mit einem Dipl.-Zeugnis und nicht mit dem 1. Staatsexamen an die Schule kommt, macht 1,5 Jahre OBAS, bezahlt nach TV-L 13 und der bodenständige Referendar bekommt nur die Anwärterbezüge.



    Denn so bekommen die Schulen auch die schlechteren Bewerber:innen, die dann mehr Geld erhalten.

    So läuft das doch in NRW mit den OBASlern und den bodenständigen Referendaren schon seit Jahren. Ich kann jedem, der Als Lehrer in die Schule will, nur dringenst empfehlen sein Studium auf die freie Wirtschaft auszurichten und dann den Seiteneinstieg mittels OBAS zu machen, eben weil Letzterer sehr viel besser bezahlt wird und man sich nicht auf Gedeih und Verderb dem einen Arbeitgeber mit einem Lehramtsstudium ausliefert.


    Dank OBAS bekommen in NRW die Schulen die schlechteren Bewerber, eben weil diese eigentlich nicht für den Schuldienst ausgebildet wurden, die dann dafür aber während des Vorbereitungsdienstes noch ca. das dreifache Gehalt einstreichen und eine Übernahmegarantie erhalten, auch wenn sie ihren Vorbereitungsdienst mit der Note 4,0 abschließen.

  • OBAS ist das "Referendariat" des Seiteneinsteigers. Wer also mit einem Dipl.-Zeugnis und nicht mit dem 1. Staatsexamen an die Schule kommt, macht 1,5 Jahre OBAS, bezahlt nach TV-L 13 und der bodenständige Referendar bekommt nur die Anwärterbezüge.

    2 Jahre! Mit wie schon wo erwähnt entsprechend anderen Rahmenbedinungen und für Mangelfächer.

    Kann mein Staatsexamen gerne neben andere legen, ich glaube ich muss mich da nicht verstecken, und den Job hab ich auch niemandem weggenommen, gab nämlich sonst niemanden der oder die ihn wollte und auch in meinem Seminarjahrgang niemanden mit einem meiner Fächer.

  • Mich stört ehrlich gesagt schon die Suggestion, Bewerber in der 2. Runde seien grundsätzlich schlechtere Lehrkräfte. Dabei wird vollkommen verkannt, wie die Ausschreibungen und Besetzungsrunden - insbesondere an den weiterführenden Schulen mit ihren Fächerkombinationen - tatsächlich ablaufen. Aber ja, diejenigen, die nun bereit sind, auch Stellen in Betracht zu ziehen, die vorher zu unattraktiv schienen, erhalten zeitlich befristet einen kleinen Gehaltszuschlag.


    Ich sehe das Problem darin für kommende Einstellungsrunden nicht. Insbesondere sehe ich keine Gefahr, dass jemand eine feste Stellenzusage in der 1. Runde (und damit ein sicheres Jahreseinkommen von mind. 46,7k) an seiner Wunschschule ausschlägt, um darauf zu spekulieren, in der 2. Runde eine Stelle, welche vermutlich nicht am Wunschort liegt, zu erhalten, nur um insgesamt über 24 Monate 3,6k-9,6k Brutto mehr zu erhalten. Das steht in keinem Verhältnis zueinander.

    Wie auch immer das an weiterführenden Schulen läuft, da sind es ja die Ge+H+R-Schulen, die Bedarf haben, Gymnasien sind nahezu vollständig besetzt.


    Wie aber ist es, wenn man als Schule leer ausgeht und nochmal und nochmal, weil man an den Nachteilen (Schulform, Region, Anteil benachteiligter Schüler:innen) so gar nichts ändern kann? Warum können diese Schulen, die seit Jahren zu kurz kommen und immer mit Behelf arbeiten, nicht gleich einen Bonus erhalten, statt wieder abwarten zu müssen und irgendwann in den Sommerferien vielleicht noch irgendwen zu bekommen?


    An den Grundschulen ist es ähnlich, die Erwartung, eine eigene Klassenleitung in 1-4 für das eigene Kind zu haben, aber sicher noch höher.


    Am Ende wird die Prämie nicht viel bringen, Enttäuschung bei denen, die sich besonders ins Zeug gelegt haben für eine gute Note und weniger Geld als ihre Mitstreiter:innen erhalten, die mit ganz anderer Note aus dem Ref kommen.

    Wenn man die benachteiligten Schulen wirklich vernünftig versorgen wollte, müsste man ganz andere Maßnahmen ergreifen, sodass der Nachteil durch Vorteile aufgewogen würde.

  • Wenn man die benachteiligten Schulen wirklich vernünftig versorgen wollte, müsste man ganz andere Maßnahmen ergreifen, sodass der Nachteil durch Vorteile aufgewogen würde.

    Was schwebt dir da vor? Die Schülerklientel auf alle Schulen verteilen, so daß es keine Brennpunktschulen mehr gibt?

  • Was schwebt dir da vor? Die Schülerklientel auf alle Schulen verteilen, so daß es keine Brennpunktschulen mehr gibt?

    So als Lehrer einer solchen Schule...

    • Mehr Lehrerstellen
    • Geringere Unterrichtsverpflichtung oder großzügige Ausstattung mit Beratungs-/Lerncoachingstunden
    • Mehr Sozialpädagogen
    • Vorrangige Zuweisung von Sonderpädagogen
    • Doppelter Schulhaushalt, um den ganzen Kram zu kaufen/bezahlen, den die Eltern nicht bezahlen können.
    • Vorrang bei der Gebäudesanierung und der Ausstattung und nicht immer als letzte von allen Schulen in der Stadt/im Kreis.


    Ziel wäre dabei die Benachteiligung auszugleichen bzw. abzufangen.

    Das allergrößte Problem der Brennpunktschulen ist der Ressourcenmangel um auf die "Brennpunktursachen und ~folgen" adäquat reagieren zu können.

  • Mich stört ehrlich gesagt schon die Suggestion, Bewerber in der 2. Runde seien grundsätzlich schlechtere Lehrkräfte.

    An den Grundschulen ist es zu mindestens tatsächlich ein Problem. Zu mindestens wenn wir davon ausgehen, dass die Examensnote die Qualität der Lehrkraft widerspiegelt. Ich habe schon oft genug Personal erlebt, dass bei uns zugesagt hat und dann wieder abgesagt, weil sie in Uni-Stadt noch eine Stelle bekommen haben. Ich hätte es genauso gemacht. Es hätte es in meiner Uni-Stadt eine Stelle für mich gegeben wäre ich ohne zu zögern dort geblieben und da es nach Noten geht, bekommen, die die besten Bewerber. Wer irgendwo in der Pampa sitzt, bekommt was übrig bleibt...

  • Bei mir im Seminar gab es exakt einen Ref, der einen Nebenjob gebraucht hat, um über die Runden zu kommen. Der hatte aber halt auch eine Miete die über 1000€ lag und wollte "für die 18 Monate" nicht umziehen.

    Eine Handvoll hat nebenbei weiter als Jugendtrainer:in im Verein oder sonstigen Ehrenämtern gearbeitet, aber natürlich nicht wegen des Geldes. Einer, der im Ref Papa wurde (Freundin studierte noch), hat dann um besser über die Runden zu kommen als Familie zweimal im Monat wieder eine Wochenendschicht im Rettungswagen gemacht. Der Rest kam problemlos über die Runden, was auch normal ist, nachdem sie als Studierende normalerweise deutlich weniger zur Verfügung hatten.

    Ich hatte vor dem Ref 20k€ angespart. Diese habe ich dann während des Refs aufgebraucht. Einen kleine Nebenjob hatte ich vorher schon und habe den auch weiter gemacht. Also mit zwei kleinen Kindern ist das Ref schon nicht so wirklich einfach, aber man weiß das ja vorher und kann sich entsprechend drauf einrichten.

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