Tarifrunde eingeläutet

  • Ähm ja, da fällt mir keine Widerrede ein.


    Ich mag die geschichtlichen und landeskundlichen Themen einfach gar nicht. Und (sorry) in Französich war es immer nur Europa, das fand ich auch nicht so spannend. Literatur ja, Rest nein.

    • Offizieller Beitrag

    Und (sorry) in Französich war es immer nur Europa, das fand ich auch nicht so spannend. Literatur ja, Rest nein.

    super OT: aber es ist tatsächlich ein großes Dilemma. Mittlerweile macht man sehr viel Außereuropa und auch wenn ich es ganz toll finde (mein Schwerpunkt ist allerdings Afrika), haben wir dann 10.-Klässler*innen, die "viel" über Kanada, Westafrika und Belgien wissen, aber zum Teil nicht wirklich verstehen, dass es ganz andere Länder sind und was der Zusammenhang ist.
    Im Abitur/in der Oberstufe in NRW ist seit 12 Jahren (mindestens, ich bin ja noch sehr jung *husthust*) mindestens ein außereuropäisches Land im Plan gewesen (entweder Kanada oder Senegal).

    Was aber der notwendige Bildungskanon sein sollte, darüber kann man sich tageland unterhalten, das tue ich auch stundenlang im widerum schönsten Fach: Erziehungswissenschaft ;) (und ich vermute, dass dies jetzt am meisten triggert, alles gut, ich bin für breite Fächerwahl und selbst die erste allerfrustrierte, dass es mir in meinem Abitur nicht ermöglicht wurde)

  • Was aber der notwendige Bildungskanon sein sollte, darüber kann man sich tageland unterhalten, das tue ich auch stundenlang im widerum schönsten Fach: Erziehungswissenschaft ;) (und ich vermute, dass dies jetzt am meisten triggert, alles gut, ich bin für breite Fächerwahl und selbst die erste allerfrustrierte, dass es mir in meinem Abitur nicht ermöglicht wurde)

    ... und das ist wieder aus der BBS-Perspektive für uns ganz normal und triggert gar nicht, dass Erziehungswissenschaften ein ganz normales Fach ist ;)

  • Es gibt in Englisch in der Oberstufe definitiv Themen, die ich nicht so gerne unterrichte. Globalization zum Beispiel. Das nervt mich. Ja, ich weiß, man soll das machen, damit die Schüler:innen befähigt werden, sich auf Englisch über dieses Thema zu unterhalten, aber ich würde halt lieber mehr Zeit auf z.B. Shakespeare verwenden (ein Thema, das im Übrigen aus den Abituranforderungen (Abi 25) geflogen ist) oder auch Geschichte der USA, oder das Britische Empire und die Nachwirkungen bis heute (ja, man macht "Nigeria", aber was bekommt da in gefühlt 2,5 Monaten schon hin? Man müsste erst mal ausführlich über das Empire reden, dann über die Auflösung, dann über die Nachwirkungen). Gleiches gilt im Übirgen für Brexit. Dafür habe ich ein knappes halbes Quartal Zeit. Auch dafür wäre mehr Zeit notwending.


    Ich befürchte, dass das Abitur in Englisch immer mehr zu einer Sprachprüfung wird. Das finde ich sehr schade.


    Noch mehr OT, als eh schon: Eine Kollegin sagte letztens zu mir: "Jetzt heißt es, wir sollen Schüler:innen beibringen, wie man eine Steuererklärung macht. Wenn das so weiter geht, wissen die bald nichts mehr, womit sie Geld verdienen können, so dass sie dann auch keine Steuererklärung mehr zu machen brauchen." Da ist etwas Wahres dran. Ich finde die Fokussierung auf "Dinge die man braucht" auf Kosten einer "Allgemeinbildung" wirklich schlimm. Mal schauen, was da noch auf uns zu kommt.

    • Offizieller Beitrag

    ... und das ist wieder aus der BBS-Perspektive für uns ganz normal und triggert gar nicht, dass Erziehungswissenschaften ein ganz normales Fach ist ;)

    ach, das ist in NRW an allgemeinbildenden Fächern auch ein ganz normales Fach ;) Der Hauptgrund, warum ich in NRW arbeite

  • Ich unterrichte in Englisch gerade Sustainability, mass production, energy sources, waste management. Sehe das jetzt nicht als langweilig, hat auch nichts mit Landeskunde zu tun. Ok, vielleicht etwas... globalisation hänge ich da gerne dran, so im Übergang von fast fashion und outsourcing.

    Auch Health Education finde ich super und unterrichte ich gerne.


    Also ich kann das mit langweilig nicht nachvollziehen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Nachhaltigkeit, alternative Energiequellen und gesunde Ernährung? Ja, nur was für langweilige Nerds... Wow. Mit welchen spannenden Themen punktest du denn?

    Ist nicht langweilig, aber für mich schon ziemlich ausgelutscht. Ohne physikalisch-technische Grundlagen auch eher Inhaltslos. So war mein Gefühl in der Schule immer. Will dir natürlich absprechen, dass du es interessant gestalten kannst.


    OT Ende :D

  • Ich finde die Fokussierung auf "Dinge die man braucht" auf Kosten einer "Allgemeinbildung" wirklich schlimm. Mal schauen, was da noch auf uns zu kommt.

    Das ist richtig. Das fängt aber leider ja bereits im Lehramtsstudium. Dir als Mathematik-Kollegin brauch ich ja nicht zu erzählen, wie viele Studierende von Anfang an keine Lust auf das Studium haben, weil "braucht man für die Schule ja sowieso nicht".


    (Sorry, dass ich mich ans OT vom OT anhänge :D)


    s3g4 ach es war OT-Ende? Ups ;)

  • Das ist richtig. Das fängt aber leider ja bereits im Lehramtsstudium. Dir als Mathematik-Kollegin brauch ich ja nicht zu erzählen, wie viele Studierende von Anfang an keine Lust auf das Studium haben, weil "braucht man für die Schule ja sowieso nicht".

    Und das ist so schade! Man lernt so viel, wenn man sich auf Mathematik einlässt. Klar, manches nervt und der Druck ist ungleich höher als in manchen anderen Fächern, aber es ist wirklch gut investierte Arbeit.

    Das gleiche Phänomen ist mir übrigens in einigen Veranstaltungen in Englisch begegnet. Eines der besten Seminare, das ich im gesamten Studium belegt habe, war zu den Canterbury Tales. Diese haben wir im Original auf Mittelenglisch gelesen. Man musste entweder ein Seminar zu Altenglisch oder eins zu Mittelenglisch belegen. Dieses Seminar war der Hammer. Nach 2 Wochen waren wir unter 20 Teilnehmer von denen nur 10 aktiv mitgearbeitet haben. In keinem anderen Englischseminar habe ich so viel gelernt (mit einer Ausnahme, aber das war an einer Uni in den USA und da ist vieles anders, darum zähle ich das mal nicht mit).

  • Canterbury Tales beim Pointner zufällig? Das hatte ich nämlich im Studium und fand das ebenfalls supergut 😊


    Ich bin auch sehr unbegeistert, dass Literatur im Englischcurriculum gefühlt immer weiter zurückgedrängt wird. Ich hab auch z.B. gar keine große Lust auf Media und International Relations, was demnächst dann in den Abi-Fokussierungen auftaucht. Dass Shakespeare raus ist, finde ich mehr als nur fragwürdig.

  • Als MINTler, der aber jeden Monat freiwillig und begeistert mehrere Bücher liest (und früher schon las), muss ich leider zugeben, dass ich während meiner Schulzeit keine einzige Schul-Lektüre komplett gelesen habe.

  • Und das ist so schade! Man lernt so viel, wenn man sich auf Mathematik einlässt. Klar, manches nervt und der Druck ist ungleich höher als in manchen anderen Fächern, aber es ist wirklch gut investierte Arbeit.

    Oh, Mathe ist ein tolles Fach! Im Studium wurde es teils surreal (Funktionentheorie), war aber für uns aber immer "nur" eine Hilfswissenschaft. In der Anwendung wurde es dann besonders lustig, wenn z.B. in der statistischen Signaltheorie komplizierte Übertragungsfunktionen mit Wahrscheinlichkeitsrechnung kombiniert wurden.


    PS: So etwas hatte ich mal verstanden... :D

  • Also wenn ich mir das Schriftstück des DBB durchlese (Kommentar 280 Higgs) bin ich als Tarifbeschäftigter doch erschrocken. Auch wenn es vielleicht nicht die Absicht der Verfasser war, sage ich Mal was bei mir ankommt:

    Egal was mit dem Tarifbeschäftigten ist, wir wollen unser Recht auf das Alimentationsprinzip. Also wäre ich Mitglied einer DBB Gewerkschaft, würde ich gestern noch meine Kündigung schreiben. Und nein, ich will hier keinen für die GEW abwerben, denn ich kenne genügend KuKs von den anderen Verbänden mit denen sich sehr gut zusammen arbeiten lässt. Nur trete Eurem DBB Mal kräftig in den Hintern. Auch in Euren Reihen sind Tarifbeschäftigte. Wäre es da nicht besser gewesen dieselbigen gleich mit zu berücksichtigen und zweigleisig zu fahren? Natürlich ist schon klar, dass ich bei Gleis 1 nur einen Verhandlungspartner habe, nämlich das Land NRW, während es bei Gleis 2 gleich die ganze TdL ist. Trotzdem sollte man erwähnen, dass auch die Angestellten einen weitaus höheren Inflationsausgleich haben hinnehmen müssen als die damalige Kalkulation hergab. Man könnte mindestens Mal laut über eine vorzeitige Kündigung dieses Tarifvertrags nachdenken und damit auch ruhig ausnahmsweise Mal etwas mutiger sein als der DGB (das wäre wirklich Mal eine gesunde Konkurrenz gegenüber den Mitstreitern 🤣). Und wenn man den DGB nicht überzeugen kann, zumindest darauf hinweisen dass dieses Minus auf dem Bierdeckel angeschrieben ist und in die Lohnforderungen in unserer nächsten Tarifrunde eingeht. Aber so ganz ohne Perspektiven für die Angestellten aufzuzeigen. Ich käme mir echt verarscht vor

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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