Hochzeitsplanung

  • Du kennst komische Leute.


    Ich bin übrigens keine "Dame". Und ich habe nicht ganz genau geschaut.


    Ich habe meinen Partner kennengelernt und mich verliebt, so wie er auch. Wir haben aus Liebe geheiratet. So etwas soll es geben.


    Ich hatte es nicht nötig, mir einen Partner mit gutem Verdienst gezielt zu suchen, da ich gut ausgebildet bin und in der Lage bin, selbst genug zu verdienen.


    Und die Entscheidung, Teilzeit zu arbeiten, habe ich getroffen, weil ich gerne Zeit mit meinen Kindern verbringen möchte und weil ich gerne auch noch eigene Freizeit habe. Und weil ich mit 2 Korrekturfächern einfach nicht einen Großteil meines Lebens mit Korrigieren verbringen möchte.


    Ich würde auch Teilzeit arbeiten, wenn mein Mann Kassierer bei Aldi oder Bauarbeiter wäre. Moment mal...... vielleicht ist er ja sogar Kassierer bei Aldi? Bin nämlich keine deiner Damen.

  • Mein Mann bleibt auch zu Hause, wenn es nötig ist. Oder holt das Kind nach einem Unfall ab und erledigt den Polizeikram. Geht nicht immer. Bei mir aber auch nicht. Ich könnte z.B. ja auch nicht einfach die Abiturprüfung dafür ausfallen lassen. Oder den Ausflug mit der Klasse. Es gibt halt Gründe und Situationen, warum der eine gerade besser kann oder gar nicht.


    Ich habe in meinem ganzen Leben mit 2 Kindern weniger als 10 Kindkranktage gehabt. Das ist doch ein totaler Vorurteil, dass die Teilzeit"mamis" deswegen ständig fehlen.


    Ich nehme meinen Job sehr ernst, mein Mann auch. Wir respektieren gegenseitig unsere Jobs und versuchen immer zuerst alternative Lösungen zu finden.

  • Ich habe in meinem ganzen Leben mit 2 Kindern weniger als 10 Kindkranktage gehabt. Das ist doch ein totaler Vorurteil, dass die Teilzeit"mamis" deswegen ständig fehlen.

    Soweit ich weiß, schrieb hier niemand etwas von Teilzeitmamis. Und nein, es ist kein Vorurteil bzgl. der Fehlzeiten wegen "Kind krank". Das ist auch nicht großartig tragisch, in einigen Fällen hängt es sicher auch mit der Krankenversicherung zusammen. Es ist so, wie es ist. Ich habe auch noch nie die Kinderkrantage vollständig ausgenutzt. Hängt sicher mit Glück und einem guten Betreuungsnetz zusammen.

  • Zum Thema Teilzeit:

    Die Teilzeitlerinnen und -zeitler sind im System Schule meist ziemlich gearscht, da sie zwar bei den teilbaren Aufgaben im Rahmen ihrer Prozente arbeiten, aber bei den nicht teilbaren Aufgaben (Klassenführung, Konferenzen etc.) nicht im vorgeschriebenen Maße entlastet werden.

  • Zum Thema Teilzeit:

    Die Teilzeitlerinnen und -zeitler sind im System Schule meist ziemlich gearscht, da sie zwar bei den teilbaren Aufgaben im Rahmen ihrer Prozente arbeiten, aber bei den nicht teilbaren Aufgaben (Klassenführung, Konferenzen etc.) nicht im vorgeschriebenen Maße entlastet werden.

    Das stimmt. Deswegen ist Vollzeit trotzdem keine Option.

  • Nöö, aber es sollte im System etwas geändert werden bspw. über eine Zeiterfassung, für die man sich anstelle der Vertrauensarbeitszeit entscheiden kann. Das würde den meisten TZlern wahrscheinlich helfen, dass sie bspw. nicht mehr 60% für 50% Bezüge arbeiten.

  • Ich muss state_of_Trance recht geben.

    Die meisten Lehrerinnen die ich kenne ( und das sind echt so einige) Arbeiten mit Kindern unter 12 oftmals in TZ UND haben alle Männer die gut verdienen.

    Ich wüsste spontan jetzt keine Kollegin bei der es anders wäre.


    Und genau wie bei CatelynStark muss ich mich eher rechtfertigen wieso ich bei 3 Kindern unter 12 eine volle Stelle habe. Da kommen nämlich auch die nett verpackten Vorwürfe..wie machst du das nur, also ich könnte das nicht, ...also ich bin ja gerne mit meinen Kindern zusammen etc..

    Als ob ich nicht auch gerne mit meinen Kindern zusammen wäre, nur weil ich eine volle Stelle habe.


    Als Frau muss man sich m.E. Leider sehr oft rechtfertigen wenn man die Kinder früh in die Kita gibt, voll arbeitet, die Kinder in der OGATA angemeldet sind..man ist wie eine Rabenmutter.

    Voll arbeiten mit kleinen Kindern ist bei Männern hingegen voll normal ( der Mann " kümmert" sich halt um die Familie).

  • Na ein Glück, dass du dich wie 99% der Frauen nach oben orientiert und einen Partner mit "richtigem Job" gesucht hast, der dir deine Teilzeit finanziert.

    Gegenbeispiel: Wir arbeiten beide 75%. Derzeit. Manchmal arbeitet er auch 100% und ich 50%. Die Begründung ist ganz einfach: Die Work-Life-Balance ist uns wichtiger als nochmal ~1800 Euro mehr.



    Wovon es abhängt, wie wir das aufteilen?

    Zum Großteil von meinem voraussichtlichen Stundenplan, denn er hat 2 x Nebenfach und ich habe 2 x Korrekturfach (Deutsch plus FS). Würde ich so nie wieder machen. Leider werde ich aufgrund der Schulstrukturnie mehr als 1-2 Kurse in meiner Fremdsprache unterrichten, alles andere ist Deutsch.


    Wenn die SL subtil andeutet, dass ich viel in der Fachoberschule/im beruflichen Gym eingesetzt werden soll, dann gehe ich runter, denn mit ~ 5 a ~25 Klausuren Deutschkorrekturen in der (gymnasialen) Oberstufe darf ich mich von jeglicher Freizeit vollkommen verabschieden.


    Ich gebe ehrlich zu, eine Vollzeitstelle ist für meinen Mann easy machbar, für mich an meiner derzeitigen Schule der pure Korrekturhorror. Im schlechtesten Fall hätte ich 7 Deutschkurse und einen Fremdsprachenkurs. Das wären dann 150-175 Arbeiten je Durchgang.


    Ich verdiene übrigens mehr als mein Mann, genauer gesagt das Z hinter A13. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ständig kommt "ich weiß ja nicht, wie du das machst" mit mehr oder minder vorwurfsvollem Unterton.


    Zitat von NRW-Lehrerin

    Und genau wie bei CatelynStark muss ich mich eher rechtfertigen wieso ich bei 3 Kindern unter 12 eine volle Stelle habe. Da kommen nämlich auch die nett verpackten Vorwürfe..wie machst du das nur, also ich könnte das nicht,



    Kann es nicht umgekehrt auch positiv gemeint sein?
    Ich habe schon 1000 mal bei Kolleginnen / Kollegen gedacht "ich weiß nicht, wie er / sie das macht" (zugegeben, öfters bei Frauen, wenn ich auch mitbekommen haben, dass sie zumindest nach meiner Wahrnehmung einen höheren Anteil der Care-Arbeit übernhmen), ganz sicher das auch schon so gesagt, und meinte es ganz ganz sicher genauso: ich weiß NICHT, wie die Person es schafft, ich würde in der jeweiligen (oft unterschiedlichen) Konstellation untergehen.
    (Ich habe eine Kollegin, VZ, Hauptverdienerin, die zwar meinen Respekt für das ganze Jonglieren hat, aber ihr würde ich nicht sagen "ich weiß nicht, wie du das schaffst", ich weiß es: Elternhaus im Nachbargarten UND im Schnitt 2-3 Tage pro Woche "früher nach Hause", "Kita hat zu, ich bleibe zu Hause", "Kind krank", "Home Office außer der Reihe", "muss zu U-Untersuchung". Und ich übertreibe die Zahlen nicht, wir haben eine sehr familien- bzw. kinderfreundliche Leitung, die für jedes Husten und Bauchschmerzen Verständnis hat, ich sehe die Kollegin zum Teil 3 Wochen nicht live (und ich habe nur einen HO-Tag die Woche, sie auch). Bei Menschen, die aber feste Zeiten und Örtlichkeiten haben, von denen ich die Last halb einschätzen kann, frage ich mich ehrlich undbewundernd, wie sie das schaffen.

  • Ich habe vielleicht in der Hinsicht viel Glück, dass meine Kinder gesund, sehr selbstständig sind und schultechnisch keine Schwierigkeiten haben.

    Das macht natürlich sehr viel einfacher.

    Vieles kann man gemeinsam organisieren, wenn der Mann mitzieht und wenn man bereit ist die Hilfen ( Kita/ OGATA,/) auch anzunehmen.

    Mittlerweile kommen meine " Großen " direkt nach der Schule nach Hause.

    Als sie in der GS waren blieben sie täglich bis 15h.

    Geschadet hat es ihnen nicht.

    Dort gab es viele Sportangebote, die Musikschule kam direkt etc.

    Gefehlt habe ich wegen meiner Kinder bisher sehr wenig. Und ich musste noch nie!!! spontan mein Kind wegen Krankheit/ Unfall abholen. Da hatte ich bisher wohl sehr viel Glück.

  • Ich habe meinen Partner kennengelernt und mich verliebt, so wie er auch. Wir haben aus Liebe geheiratet. So etwas soll es geben.


    Ich hatte es nicht nötig, mir einen Partner mit gutem Verdienst gezielt zu suchen, da ich gut ausgebildet bin und in der Lage bin, selbst genug zu verdienen


    Ich habe meinen Partner kennengelernt und mich verliebt, so wie er auch. Wir haben aus Liebe geheiratet. So etwas soll es geben.


    Ich hatte es nicht nötig, mir einen Partner mit gutem Verdienst gezielt zu suchen, da ich gut ausgebildet bin und in der Lage bin, selbst genug zu verdienen

    Ich glaube, es ist eine Illusion, dass solche "Entscheidungen" auch nur zu 50% bewusst ablaufen. In den Kassierer bei Aldi verliebt sich die gut ausgebildete Akademikerin vielleicht. Heiraten wird sie ihn eher nicht. Wir sind ja nicht in Hollywood.

    Moment mal...... vielleicht ist er ja sogar Kassierer bei Aldi?

    Netter Versuch. Wenn es so wäre, hättest du das längst als Tatsache berichtet.

    Nein, nein - dein Mann ist Ingenieur oder BWLer irgendwo im mittleren Management; ich schätze so mit ca. 100-120 k€ brutto im Jahr. Zumindest ist er an diesem Szenario näher dran als am Aldi-Mitarbeiter. Wäre doch gelacht, wenn meine Erfahrung aus fast 15 Jahren Lehrerforen mich hier trügen würde! Das ist im übrigen weder böse noch ganz ernst gemeint, also nichts für ungut.

  • Das allerdings wird mir dann schon hin und wieder mal vorgeworfen. Ständig kommt "ich weiß ja nicht, wie du das machst" mit mehr oder minder vorwurfsvollem Unterton.

    Das habe ich auch schon oft erlebt, obwohl ich Teilzeit arbeite, allerdings immer mit einem recht hohen Umfang (ca. 80 %).

    Die allermeisten Frauen, die wegen der Kinder in TZ gehen, sind auch noch in TZ, wenn die Kinder selber Kinder haben.

    Und das ist an meiner Schule genauso und darüber wundere ich mich schon seit Jahren. Ich habe mir auch erlaubt, mal 1-2 Kolleginnen zu fragen, warum sie in TZ bleiben. Eine sagte, sie bleibe bewusst bei X Stunden, weil sie erfahrungsgemäß dann eine Deutsch-Klasse weniger hat (was ich noch gut nachvollziehen kann bei dem Korrekturaufwand in diesem Fach), die andere sagte: Ich wüsste sonst nicht, wie ich die ganze Hausarbeit schaffen soll... :(

    Aber es wird dann ja oft gepaart mit "du kannst ja nicht viel zeit für dein Kind haben".

    Ja genau. Und was ist dann mit dem Vollzeit-arbeitenden Vater, der nur am Abend und am Wochenende Zeit für die Kinder hat? Dem wird das wohl eher selten vorgeworfen... Dabei kommt es ja auch darauf an, wie man die Zeit mit den Kindern verbringt und wie man sich seine Arbeit einteilt. Ich finde z.B. mein Mann hat viel "quality time" mit den Kindern, weil er sich oft explizit fürs Wochenende etwas mit ihnen vornimmt und sie sich auch mal was wünschen dürfen (Radtour, Kuchen backen, was auch immer). Gerade bei älteren Kindern, die schon zwangsläufig nicht mehr so viel Zeit mit den Eltern verbringen wollen, ist das ja kein Argument mehr, wenn man sich für Vollzeit entscheidet. Ich selbst überlege auch immer mal wieder, wann ich wieder auf VZ gehe (ich habe es auf jeden Fall irgendwann vor). Bei uns ist dann ganz klar, dass die Hausarbeit 50/50 aufgeteilt wird und die (dann größeren) Kinder auch mal hier und da was helfen. Aber ich "freue" mich schon auf die Sprüche der Kolleginnen... (s.o.).

  • Ich hatte mal eine in Vollzeit arbeitende Kollegin mit 3 recht kleinen Kindern, die unglaublich effizient arbeiten konnte. Wir haben an einigen Stellen enger zusammengearbeitet und sie war einfach so beeindruckend schnell und gut organisiert, dass bei ihr alles 3x schneller ging, als bei mir. Ich denke, wer so gestrickt ist, schafft es vielleicht auch in Vollzeit gut, beidem gerecht zu werden. Ich könnte es auch nicht 😊

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, wer so gestrickt ist, schafft es vielleicht auch in Vollzeit gut, beidem gerecht zu werden. Ich könnte es auch nicht 😊

    ... und wenn nicht: ist doch egal.
    Was heißt denn "gerecht werden"?
    Jede*r kann ja entscheiden, was ihr/ihm wichtig ist und was seine/ihre Maßstäbe sind.

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