Lehrkräftemangel

  • Also Kinder sind schon mal keine Gründe, bei zu pflegenden Angehörigen weiß ich nicht, ob da Rücksicht genommen wird - ich vermute mal nein.


    Wie das ohne Auto wäre, habe ich mich auch schon gefragt. Mein Landkreis ist seeehr ländlich. Man muss ja seinen Wohnort so wählen, dass man seinen Dienst versehen kann. Als Mobile hat man aber keinen festen Einsatzort, außer der Stammschule. Wenn ich also meinen Wohnort am Ort der Stammschule habe, aber Einsätz im ganzen Landkreis machen muss, weiß ich nicht, wie das dann funktionieren soll ohne Auto. Vor allem weil der Anruf für einen neuen Einsatz ja gern um 7.45 kommt, wenn die Schulen ihre erkrankten Kollegen gemeldet haben. Von meiner Schule aus komme ich mit dem ÖPNV dann erst wieder um 11.30 Uhr weg und dann auch nicht in alle Richtungen.

  • Mobile Reserven gibt es in Bayern auch an den Förderschulen.


    Seit Jahren muss an den einzelnen Schulen eine vorgegebene Anzahl an Lehrerstunden für die "mobile Reserve" verwendet werden.

    Diese Lehrerinnen/Lehrer sind an ihrer Stammschule eingesetzt und machen dort Vertretungsunterricht.


    Wenn bei uns keine Vertretung anfällt, haben sie einen "Schattenstundenplan" und differenzieren dann.


    An unserer Förderschule musste in den letzten Jahren kaum mehr jemand an anderen Schulen vertreten, da ja jede Schule ihre eigenen "mobilen Reserven" hat.

  • Wie das ohne Auto wäre, habe ich mich auch schon gefragt.

    Tja, das ist ganz einfach. Man weigert sich. Man kann nicht verpflichtet werden ein Auto zu besitzen oder das eigene dienstlich zu nutzen. Da muss man ein dickes Fell haben, aber man kann es problemlos mal drauf ankommen lassen.

  • Ohne Auto kommt man in meinem Landkreis nicht weit, bei uns haben alle KollegInnen ein Auto. Als mobile Reserve rechnet man die Fahrtkosten ab.


    Ja, man vielleicht mal Gründe, wieso man in einem oder anderen Jahr das nicht machen kann, aber es entkommt keiner. Das Lehrerleben ist lang. ;)

    Auch KuK mit schweren Erkrankungen /anerkannten Behinderungen müssen zwingend und ausnahmslos MR machen ?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn man heutzutage die Wahl hat, sich zwischen einem gut bezahlten Home Office Job (ausschlafen, Meetings, Präsentationen, ...) und dem Lehrberuf (Vorbereitung, 8 Uhr in Klassenraum, Stress, Korrekturen, kein echter Feierabend, ... ) zu entscheiden, fallen leider auch die "Ferien" nicht mehr so ins Gewicht... vor allem weil man ja auch heute recht einfach auf eine 4 Tage Woche reduzieren kann 😔


    Also ich würde im Home Office bestimmt schnell doppelt so viel wiegen und Vereinsnamen, ist halt ne Typ Sache... attraktiv finde ich es dennoch... weil: bequem

  • Tja, das ist ganz einfach. Man weigert sich. Man kann nicht verpflichtet werden ein Auto zu besitzen oder das eigene dienstlich zu nutzen. Da muss man ein dickes Fell haben, aber man kann es problemlos mal drauf ankommen lassen.

    Das ist grundsätzlich richtig und hilft mit hoher Sicherheit, sehr kurzfristige Einsätze abzuwehren, die ein Pendeln zwischen 2 Schulen in kürzester Zeit notwendig werden lassen. Dann setzt man die betroffenen Kollegen eben einfach ganztägig an der Zielschule der Abordnung ein und schon ist die An- und Abreise weitgehend das Problem der Lehrkraft...zumindest zeitlich, nicht finanziell.


    Die tägliche Rückkehr zum Familienwohnort gilt als noch zuzumuten, wenn beim Benutzen regelmäßig verkehrender Beförderungsmittel die Abwesenheit von der Wohnung weniger als 12 Stunden oder die benötigte Wegezeit hin und zurück weniger als 3 Stunden beträgt. Sollte das überschritten werden, stünde Anspruch auf Trennungsübernachtungsgeld zu, das wird aber wohl meist bei den Abordnungen vermieden. Ob man sich die bis zu 3 Stunden pendeln mit Öffis antun möchte, wenn man mit Privat-Kfz vlt. nur 1 Stunde braucht, kann man sich natürlich überlegen.

  • Ob man sich die bis zu 3 Stunden pendeln mit Öffis antun möchte, wenn man mit Privat-Kfz vlt. nur 1 Stunde braucht, kann man sich natürlich überlegen.

    Ich vermute, dass in vielen bayrischen Landkreisen auch 3 Stunden längst nicht ausreichen, die Distanz zurückzulegen. Oder es gibt überhaupt keinen Bus mehr. Zumindest kenne ich es so aus meiner Heimat im ländlichen Rheinland-Pfalz. Ich kann mir daher vorstellen, dass durch die Weigerung dann doch viele Kröten vermieden werden können. Nicht zwischen zwei Standorten pendeln zu müssen ist auch schonmal ein Gewinn.

  • Ich erinnere mich dunkel daran, dass mein Vater mal ein paar Jahre "mobil" war und das nicht schlimm fand. Normalerweise lautet der Auftrag auch nicht, in einer Stunde in Kleinkleckersdorf aufzuschlagen, um dort die 4. und 5. Stunde in der 3c zu vertreten, sondern es handelt sich um längerfristige Einsätze von mehreren Wochen. Mag aber sein, dass sich das in diesen Mangelzeiten grundlegend geändert hat.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Hier im "Paradies" gibt es sie noch. Es werden in OWL auch immer nur wenige feste Stellen ausgeschrieben, da die Kreise hier (im Vergleich zu den westlichen gebieten NRWs) eher gut besetzt sind.

    OWL ist ja nicht überall "Paradies", leider.

    Hier braucht man für kurzfristige Engpässe (1-3 Wochen, 3-6 von 14 KuK erkrankt) gar nicht mehr anfragen, ob jemand aus dem Pool kommen könnte. Da heißt es nur, an anderen Schulen sieht es auch nicht besser aus. Bei planbaren längeren Ausfällen (Mutterschutz/Elternzeit/ Reha) kann man Glück haben.

    Aber die meisten Poolkräfte sind meist auf solchen Stellen. Wirklich mobil ist da nichts mehr. Leider!

    Ich hatte mich nach dem Ref. auch auf eine Poolstelle beworben.

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