Folgefehler Zahlenreihe

  • Liebe Alle!


    Könnt ihr mir weiterhelfen?

    Es geht um eine Aufgabe im 2. Schuljahr, Thema Zahlenreihen.

    Die Regel lautet „immer -2“ Es beginnt bei 15, der Schüler / die Schülerin muss dann einsetzen:13, 11, usw. , macht aber dann einen Fehler: 10 und schließlich sind die restlichen Zahlen dann auch falsch.

    Das heißt, dieses Kind bekommt nur EINEN Punkt Abzug? Und nicht für die restlichen falschen Zahlen auch noch Abzüge?

  • rigoskati

    Hat den Titel des Themas von „Folgeregeln Zahlenreihe“ zu „Folgefehler Zahlenreihe“ geändert.
  • Ja, genau so würde ich die Aufgabe bewerten. Ab da hat das Kind ja richtig gerechnet - und zuvor hat es die Regelhaftigkeit erkannt, nur einen EINEN Rechenfehler gemacht.

  • Der Bepunktungsumgang hängt hier meines Empfindens mit der Fragestellung zusammen. Musste der Schüler die Regel anhand vorgegebener Folgenglieder selbst ermitteln und daraufhin die Folge fortsetzen oder war die Regel vorgegeben und er musste sie nur anwenden?

    Im ersten Fall steht die Strategiefindung im Vordergrund. Da würde ich auch nur einen Punkt abziehen, da die Kernleistung erfüllt wurde.

    im zweiten Fall wäre es die Rechenfertigkeit und das hat scheinbar nicht ganz so gut geklappt, auch weil dem Schüler noch nicht klar ist, dass die Regel "-2" bedeutet, dass eine Folge mit einem ungeraden Anfangsglied durchgängig ungerade bleibt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gymshark () aus folgendem Grund: Verbesserung nach @Kodis berechtigem fachlichem Einwand.

  • Das Beispiel enthält gleich zwei mathematische Fehler.

    1. Die beschriebene Aufgabe ist keine Reihe, weil es keine Folge von Partialsummen ist.

    2. Stattdessen handelt es sich um eine normale Folge. Jede Folge kann aber beliebig fortgesetzt werden. Sprich diese Mustererkennungsaufgaben, die da gerne gestellt werden und sich auch oft in Intelligenztests finden, treffen mehr eine Aussage über die mathematische Unkenntnis des Aufgabensteller, als über die des Prüflings. Persönlich wäre ich mit solchen Aufgaben daher extrem vorsichtig oder würde die Aufgabenstellung deutlich präzisieren. Wenn da als Aufgabe tatsächlich "Rechne immer -2" stand ist das ok. Wenn die Aufgabe einfach nur "Setze fort" gefolgt von der Teilfolge war, ist das ein Problem.


    Letztlich ist das ein großartiges Beispiel, wie traditionell Fehlvorstellungen im Mathematikunterricht geprägt werden. (Hier die Fehlvorstellung von Teilfolgen auf eindeutige Bildungsregeln schließen zu können.)

  • im zweiten Fall wäre es die Rechenfertigkeit und das hat scheinbar nicht ganz so gut geklappt, auch weil dem Schüler noch nicht klar ist, dass die Regel "-2" bedeutet, dass eine Folge mit einem umgeraden Anfangsglied durchgängig ungerade bleibt.

    Es wird zwar in der ersten Klasse (kurz) thematisiert, aber zumindest bei uns ist den meisten SuS Anfang der zweiten Klasse noch nicht bewusst, was gerade und ungerade Zahlen sind. Diese Unterscheidung entwickelt sich bei manchen dann mit der Multiplikation und Division.

  • 2. Stattdessen handelt es sich um eine normale Folge. Jede Folge kann aber beliebig fortgesetzt werden. Sprich diese Mustererkennungsaufgaben, die da gerne gestellt werden und sich auch oft in Intelligenztests finden, treffen mehr eine Aussage über die mathematische Unkenntnis des Aufgabensteller, als über die des Prüflings. Persönlich wäre ich mit solchen Aufgaben daher extrem vorsichtig oder würde die Aufgabenstellung deutlich präzisieren. Wenn da als Aufgabe tatsächlich "Rechne immer -2" stand ist das ok. Wenn die Aufgabe einfach nur "Setze fort" gefolgt von der Teilfolge war, ist das ein Problem.


    Letztlich ist das ein großartiges Beispiel, wie traditionell Fehlvorstellungen im Mathematikunterricht geprägt werden. (Hier die Fehlvorstellung von Teilfolgen auf eindeutige Bildungsregeln schließen zu können.)

    OK, verstehe ich. Aber würdest du denn in der Grundschule anders arbeiten, um diese Fehlvorstellung gar nicht erst zu entwickeln? Und wie könnte das aussehen?


    1, 2, 3. Bei uns sollten die Kinder hier erkennen, dass sie durch Addition von 1 zur nächsten Zahl kommen und dass die nächste Zahl 4 lautet. Als Erwachsener weiß ich, dass die nächsten Zahlen 5, 8, 13 lauten können: Fibonacci bzw. ein Ausschnitt daraus. Oder 5, 7, 11: Primzahlen (OK, da stört die 1). Oder 24, 9, 312. Da könnte ich jetzt keine Regel benennen.


    Aber ein Grundschulkind muss doch erstmal einen Begriff von Zahlenfolgen entwickeln und die Fähigkeit, Muster/Regelmäßigkeiten zu erkennen, bevor man dann, auf einem kognitiv viel anspruchsvolleren Level und auf einer Metaebene, die Eindeutigkeit von Zahlenfolgen wieder relativieren kann. Oder siehst du einen Weg, das in einem Rutsch zu machen?

  • Der Bepunktungsumgang hängt hier meines Empfindens mit der Fragestellung zusammen. Musste der Schüler die Regel anhand vorgegebener Folgenglieder selbst ermitteln und daraufhin die Folge fortsetzen oder war die Regel vorgegeben und er musste sie nur anwenden?

    Im ersten Fall steht die Strategiefindung im Vordergrund. Da würde ich auch nur einen Punkt abziehen, da die Kernleistung erfüllt wurde.

    im zweiten Fall wäre es die Rechenfertigkeit und das hat scheinbar nicht ganz so gut geklappt, auch weil dem Schüler noch nicht klar ist, dass die Regel "-2" bedeutet, dass eine Folge mit einem ungeraden Anfangsglied durchgängig ungerade bleibt.

    Dem kann ich nicht folgen. Im Ausgangsbeitrag steht doch, dass die Aufgabe "immer minus 2" hieß. Er musste also soundsooft 2 subtrahieren und hat dabei nur einen Fehler gemacht. Dass der Rest stimmt, zeigt ja gerade, dass er richtig gerechnet hat. Denn wenn ihm nicht auffällt, dass die Zahlen gerade sind, ist klar, dass er jeweils minus 2 gerechnet und nicht die ungerade Zahlenreihe einfach nur auswendig hingeschrieben hat.

  • Ich würde es strenger bewerten. Gerade und ungerade Zahlen sind in Klasse 1 meist nicht einmal ein Problem. Wie viele Fehler gebt ihr denn, wenn ein Kind in einem Diktat mit 10 Satzanfängen 5 Sätze mit kleinem und 5 Sätze mit großem Buchstaben beginnt? Ist das dann nur 1 Folgefehler? Und hat dann derjenige, der nur 1 Satz klein beginnt auch einen Fehler, so wie der, der 5 Sätze klein beginnt? Bei der bösen Frau Zauberwald ist das jedes Mal ein Fehler. :flieh:

  • Ich würde es strenger bewerten. Gerade und ungerade Zahlen sind in Klasse 1 meist nicht einmal ein Problem. Wie viele Fehler gebt ihr denn, wenn ein Kind in einem Diktat mit 10 Satzanfängen 5 Sätze mit kleinem und 5 Sätze mit großem Buchstaben beginnt? Ist das dann nur 1 Folgefehler? Und hat dann derjenige, der nur 1 Satz klein beginnt auch einen Fehler, so wie der, der 5 Sätze klein beginnt? Bei der bösen Frau Zauberwald ist das jedes Mal ein Fehler. :flieh:

    Ich glaube, du müsstest den Ausgangspost nochmal lesen. Dein Beispiel mit den 10 Satzanfängen passt überhaupt nicht zu der Situation, die dort beschrieben wurde.

  • Ich glaube, du müsstest den Ausgangspost nochmal lesen. Dein Beispiel mit den 10 Satzanfängen passt überhaupt nicht zu der Situation, die dort beschrieben wurde.

    Es geht um Folgefehler. Das ist immer schwierig zu beurteilen.

    Wenn jemand den o.g. Fehler erst bei der letzten Zahl macht, hat er genauso viele Fehler wie bei der Aufgabe oben beschrieben. Wenn jemand 14, 12, usw. schriebe, auch.

    Mir widerstrebt es, für so eine Aufgabe fast die volle Punktzahl zu geben. Was ist, wenn das Kind dann wieder auf die eigentlich richtigen Zahlen zurückfände? Also 15,13,11,10,9,7,5,3,1? Sind das dann 2 Fehler, also 1 mehr, obwohl es am Schluss richtiger ist als beim Beispiel oben? Wir üben nämlich 2er Schritte und andere Folgen vorwärts und rückwärts und es könnte sein, dass das Kind die Zahlen im Kopf hat und so wären ihm ja die richtigen dann wieder eingefallen...

  • Ist halt die Frage, was die Aufgabe ist. Bei „Rechne immer minus 2“ ist 15, 13, 10, 8, 6, 4, 2, 0 ein Fehler, weil einmal minus 3 gerechnet worden ist. Wenn eine Zahlenfolge 15, 13, 11, 9, 7, 5, 3, 1 auswendig gelernt wurde und jetzt so wie oben wiedergegeben werden soll, sind es sechs Fehler. Wobei das bei uns nicht gemacht wird, vielleicht mit Ausnahme der Einmaleins-Reihen. Also 2, 4, 6 … vielleicht schon und vielleicht auch 20, 18, 16 … . 1, 3, 5 … oder 19, 17, 15 … dagegen werden nicht aufgesagt oder auswendig gelernt.

  • Die werden auch nicht auswendig gelernt, sondern beispielsweise am Anfang der Stunde zum Aufwärmen gemacht: zähle vorwärts von bis,, zähle rückwärts von bis, gehe immer 2 Schritte vor, bzw. zurück, gehe immer 3 Schritte, usw. ...

    Aber ist ja egal. Letztendlich müsste ich es so machen wie meine Parallelkollegin und müsste mich mit ihr einigen.

  • Zauberwald Ein Folgefehler ist etwas grundsätzlich anderes als ein Wiederholungsfehler.

    Strenggenommen ist ein Folgefehler in Mathe gar kein Fehler, sondern nur ein falsches Ergebnis, weil bei einer längeren Rechnung ein Fehler irgendwo auftritt und dann richtig weiter gerechnet wurde. Falls jemand mit mehreren Fehlern zu einem richtigen Ergebnis kommt, sind es eben mehrere Fehler, sodass entsprechend Punkte nicht gegeben werden.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Diese Aufgabe ergibt wahrscheinlich 2 Punkte (je ein Viertel...) oder vllt. 4 (je einen halben P.). Das wird ja nicht gleich den ganzen Test so massiv beeinträchtigen. Die Noten in Klasse 1 und 2 enden bei vielen Kollegen auf dem Zeugnis bei der Note 3. Wenn man sie dann in Klasse 3 als Schüler hat, bricht die Welt zusammen, wenn mal eine 4 auftaucht. Ich habe gerade einen Schüler mit Zeugnisnote 2 in Deutsch und Zeugnisnote 3 in Mathe. Die Lehrerin hatte empfohlen, dass er wiederholen soll. Die Eltern unterstützen dies nicht. Würde ich als Eltern bei diesen Noten auch nicht tun. Die Noten spiegeln in diesem Fall gar nicht die Leistung. Mich regt es halt aus, wenn überall Pünktchen gesucht und vergeben werden, so dass niemand letztendlich mal eine schlechte Note hat. Wir müssen es in Klasse 3 und 4 ausdaben, bzw. die Kollegen der weiterführenden Schulen.

  • Die Noten spiegeln in diesem Fall gar nicht die Leistung.

    Kann sein, dann muss man schauen, was an Leistung erwartet wird und wie man die möglichst genau misst.

    Es geht in diesem Fall ja nicht um eine gnädige oder harte Punktevergabe, sondern um die Frage, was du messen willst. Und wenn einer 2 subtrahieren soll und kommt aufs richtige Ergebnis, (10-2=8), hat er den Punkt.


    Gute Noten sind entweder darin begründet, dass alle Ziele erreicht wurden (juhu!) oder, dass die Aufgaben zu leicht waren. Wer es härter mag: Bei der obigen Aufgabe könnte man theoretisch auch nur einen VP geben und den gibt's halt nicht, wenn man irgendwo einen Fehler gemacht hat.

  • Guten Morgen zusammen!

    Ich habe gerade erst gesehen, was für eine Diskussion hier entstanden ist. Herzlichen Dank!


    Ich werde die Aufgabe nochmals genau darstellen:


    Also die Aufgabe (2. Schuljahr) lautet

    „Finde selbst eine Zahlenreihenfolge. Regel: immer -3“ Vier freie Felder zum Ausfüllen sind vorgegeben. Die Startzahl sucht sich das Kind selbst aus.


    In diesem Fall hat das Kind die Felder folgendermaßen ausgefüllt: 20, 17, 15, 12

    Die ersten beiden Zahlen sind ja richtig. Dann hat es sich verrechnet bei den letzten beiden Zahlen. Pro richtigem Ergebnis gibt es bei dieser Aufgabe 1 Punkt. Das Kind hat also nur zwei Punkte auf diese Aufgabe bekommen und die Mutter hat sich beschwert, da es sich um einen Folgefehler handele.


    Es gibt keine Note auf die Lernzielkontrolle.

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