Preppen für alle!

  • Über den Winter 1978/9 in Norddeutschland (für die jüngeren unter uns, die sich über die German Angst lustig machen und keine Ahnung von nichts haben, ich bin lieber vorbereitet, habe ich wie geschrieben u.a. In den USA kennengelernt, nichts mit German Angst).


    https://www.ndr.de/geschichte/…schneekatastrophe222.html

    Und

    https://www.spiegel.de/geschic…-waterkant-a-1244435.html

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  • Naja ich wundere mich aber doch durchaus, in welchem Ausmaß das bei einigen Lehrkräften mal wieder praktiziert wird. Ich kenne persönlich niemanden, der das explizit macht.


    Ich habe ja auch Vorräte, aber ich preppe kein Wasser z.B. geschweige in diesen Mengen.

    Das weiß von mir im echten Leben auch genau nur eine Person. ;)


    Bei mir waren die ausschlaggebenden Gründe ganz einfach die vielen Hinweise von diversen Experten auf mögliche Stromausfälle, meine pessimistische Erwartungshaltung an Menschen in Ausnahmesituationen (zu viele Zombiefilme geschaut) und zu guter Letzt mein Freund aus Tschechien, der sich erstmal eine Bude auf dem Land gekauft hat, weil er der Meinung ist, im Falle einer russischen Invasion (kein Witz) dort besser aufgehoben zu sein als in Prag. :)


    Und um ehrlich zu sein habe ich da bis vor ganz wenigen Wochen nie drüber nachgedacht, bis das Thema mal bei uns im Kollegium aufkam.


    Apropos Zombies: Gibt es eigentlich Zombiefilme außer The Walking Dead, wo Babies/Kleinkinder irgendwie vorkommen (und überleben)? :D

  • Das weiß von mir im echten Leben auch genau nur eine Person. ;)

    Es hat einen Grund, wieso man nicht drüber redet.


    Ich hab die Bevorratung wieder etwas systematisiert, nachdem ich im Rahmen der Corona-Maskenkrise festgestellt hab, dass die staatlichen Lager, die ich selbst mal bewacht habe, aufgelöst worden sind. Das war mir vorher nicht so klar. Ich hatte zwar die Auflösung des halbwegs bekannten lokalen "Erbsenbunkers" registriert, aber nicht die der nichtöffentlichen Lager.

  • Warum sollte man so was auch mitteilen? Damit im worst case die Leute alle teilen wollen? Prepped legen das ja nicht an, um die 3 Nachbarhäuser zu versorgen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Über den Winter 1978/9 in Norddeutschland (für die jüngeren unter uns, die sich über die German Angst lustig machen und keine Ahnung von nichts haben, ich bin lieber vorbereitet,...

    Ich glaube, du überforderst die Jugend mit der Vorstellung, Vorräte anzulegen, weil es in 40 Jahren schneien könnte. Du musst eher den doch nicht ganz so unwahrscheinlichen Fall des regionalen Stromausfalls heranziehen.


    Liebe Kinder, wenn Strom ausfällt, dann könnt ihr euer Handy nicht mehr laden. Nein, auch die Playstation geht dann nicht mehr! Und ihr könnt nicht mehr mit Karte zahlen. Leitungswasser käme auch keins mehr, aber der leere Handyakku ist schon die größte Bedrohung.


    Ernsthaft, was die Beschäftigung mit Wasserkästen im Haus für manche mit Deutschsein oder gar schon wieder Lehrerinnensein zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

  • Ich habe bis Corona meist jeden Tag kurz eingekauft, was ich an dem Tag halt brauchte. Als dann die Hamsterer loszogen und es manche Dinge tagelang nicht gab, nervte das schon. Ich erinnere mich an ein Gassitreffen am Rhein, bei dem eine Freundin mich mit Klopapier versorgen musste, weil man als berufstätiger, erst mittags einkaufender Mensch über mehrere Tage nichts bekommen konnte und es tatsächlich langsam eng wurde. Man kommt sich bei der Klopapierübergabe auf dem proppevollen Parkplatz schon etwas dämlich vor. Ich schaue seitdem (und seit man mit Quarantäne rechnen musste), zumindest über eine Woche zu kommen. Das fällt für mich auch nicht unter Preppen.


    An mehrtätigen Wasserausfall glaube ich eigentlich auch nicht, mich hat aber letztlich der Einwand überzeugt, dass im Fall des Falles auch die Hunde nichts zu trinken hätten. Der Gedanke stört mich komischerweise mehr, als selbst irgendwo was auftreiben zu müssen.



    Verwandte waren seinerzeit vom Stromausfall im Münsterland betroffen, man muss also gar nicht bis in die späten 70er zurückschauen.

  • 1978(?) war in Norddeutschland einige auch mehrere Tage eingeschneit (beeindruckte mich als Kind sehr). Der Katastrophendienst muss sich dann zuerst um wirkliche Notfälle kümmern

    Die NDR-Doku ist ja weiter oben schon verlinkt, deshalb nur der Vollständigkeit halber der Hinweis, dass es auch vom MDR eine gibt. Andere Gegend, ähnliche Probleme.

    Mein Vater hat mir kürzlich erzählt, dass wir damals bei den Großeltern in Karlsruhe waren und aufgrund der Katastrophenwarnung völlig überhastet heimgefahren sind. Der Schneefall hat dann aber wohl auf Höhe Kassel haltgemacht, und bei uns im Süden kam nichts mehr an.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Mein Vater hat mir kürzlich erzählt, dass wir damals bei den Großeltern in Karlsruhe waren und aufgrund der Katastrophenwarnung völlig überhastet heimgefahren sind. Der Schneefall hat dann aber wohl auf Höhe Kassel haltgemacht, und bei uns im Süden kam nichts mehr an.

    In den Tälern des Südwestens ist Schnee heute die absolute Ausnahme. Auf der anderen Seite führen dann schon 3-4 Schneeflocken zum kompletten Zusammenbruch der Zivilisation.

  • In der DDR wurde darüber so gewitzelt: Für die USA reichen 10 Atombomben, für die Sowjetunion 20 und für die DDR 10cm Neuschnee.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Das Rheintal war ja schon immer so 3-4 Grad wärmer als die umliegenden Mittelgebirge (kein Wunder, dass fast der gesamte Weinbau im Südwesten stattfindet), aber durch den Klimawandel sind Winter ohne Schnee inzwischen eher die Regel als die Ausnahme.


    In diesen schon etwas älteren Artikel wird unsere Region als Deutschlands Vorposten zum Frühling bezeichnet :D :)

  • Auf der anderen Seite führen dann schon 3-4 Schneeflocken zum kompletten Zusammenbruch der Zivilisation

    Das habe ich als Student in Würzburg oft erlebt. Jeder Busfahrer hatte einen Kanister Sand zum Streuen dabei, weil die wenigen Räumfahrzeuge nie rechtzeitig da waren. An den Steigungen ging dann oft nichts mehr.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich dachte Kinder dürften hier im Forum gar nicht schreiben? Wen adressierst du hier?

    Na alle, die sich nicht mehr an 1978 erinnern können:zungeraus:


    Ich erinnere mich immerhin noch an den Golfkrieg, da hat mir meine Mutter erklärt, was Hamstern ist. Aber mal ohne Witz, die, deren Eltern den Krieg erlebt haben, empfinden das Bevorraten sicher nicht so abwegig, wie Menschen, die in den 90ern geboren wurden. Meine Mutter hat noch eingeweckt, das ist jetzt wieder im Kommen, oder?

  • In diesen schon etwas älteren Artikel wird unsere Region als Deutschlands Vorposten zum Frühling bezeichnet :D :)

    Naja, so alt ist der Artikel ja nun auch nicht mehr. Eher lustig ist folgende Aussage:


    Zitat

    Das schlechteste Wetter herrscht im Westen, das beste wohl in Franken.

    Ja, wenn man wochenlang über 30 Grad und monatelange Dürre immer noch reflexartig als "schönes Wetter" bezeichnen will, bitteschön. In diesem Sommer war es so extrem, dass selbst die dauergutgelaunten Moderatoren im Dudelfunk irgendwann darauf verzichtet haben, von "weiterhin herrlichem Wetter" zu faseln. Wahrscheinlich hatten sie mal einen Haufen erboste Bauern mit Mistgabeln vor der Studiotür.

  • Na alle, die sich nicht mehr an 1978 erinnern können:zungeraus:


    Ich erinnere mich immerhin noch an den Golfkrieg, da hat mir meine Mutter erklärt, was Hamstern ist. Aber mal ohne Witz, die, deren Eltern den Krieg erlebt haben, empfinden das Bevorraten sicher nicht so abwegig, wie Menschen, die in den 90ern geboren wurden. Meine Mutter hat noch eingeweckt, das ist jetzt wieder im Kommen, oder?

    Jetzt komme ich mal wieder mit meinem persönlichen Umfeld um die Ecke, das ja so viel anders ist als das manch anderer User*innen hier. Ja, es mag durchaus daran liegen, dass in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis die Eltern noch aus der Kriegs- oder Nachkriegsgeneration stammen und dass viele die Schnee- und Eiskatastrophe im Winter 1978/79 mitgemacht haben, was dazu führt, dass relativ viele eine "Vorratshaltung" betreiben.

    Ich war in dem Winter in der ersten Klasse und erinnere mich, dass nach den Weihnachtsferien im Januar 1979 erstmal wegen Schnee der Unterricht ausfiel und dann im Laufe des Monats nochmals wegen Eisregen und Glatteis (es gab nämlich in diesem Winter nicht nur unglaublich viel Schnee, sondern es war auch sehr kalt und dementsprechend wurde es, als der Schnee zu tauen anfing, auf den nur teilweise geräumten Straßen a...glatt). Zudem gab es Lieferengpässe in vielen Geschäften, weil die LKW mit neuen Lieferungen z. T. nicht durchkamen (gesperrte Straßen wegen Schnee und Eis) oder auch bspw. Milch gar nicht erst bei den Bauernhöfen von den Milchwagen abgeholt werden konnte.


    Und ja, du hast recht Quittengelee : Einwecken und Obst- und Gemüseanbau im eigenen Garten oder auf der Terrasse/dem Balkon wie auch im Kleingarten ist in den letzten Jahren scheinbar wieder stark im Kommen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Der Osten hat immer schon mehr gesammelt und gehortet, sorry.

    Falls du mich meinst, ich bin nicht im Osten aufgewachsen, aber meine Eltern sind vor, bzw. im zweiten Weltkrieg geboren worden. Meine Oma war noch Stoppeln und hat aus Vorhängen Klamotten genäht usw. Es klingt zwar nach Geschichtsbuch, aber es ist halt irgendwie nicht so lange her, wenn Eltern davon berichten.


    Mit Schuhen schlafen, damit man schnell in den Luftschutzkeller kommt, von weitem sehen, wie eine Stadt brennt, eine traumatisiert Mutter schreien hören, deren Kind weg ist, Fliegerangriffe, erschossene Menschen, eine aufgerissene Hauswand, misshandelte Menschen... Eigentlich kein Wunder, dass ich einen mittleren Knall habe, das können meine Eltern gar nicht verkraftet haben. Aber ich komme vom Thema ab.

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