Nur Überbelastung oder Burn out oder Depression?

  • Ich danke euch sehr für eure vielen Ratschläge. Ich muss das alles erstmal sacken lassen und darüber nachdenken. Einen Termin bei einem Arzt habe ich endlich bekommen. Zwar erst für März aber immerhin. Jedenfalls lasse ich heute den Computer erstmal aus. :gruss:

  • Auch von mir noch mal eine Bestärkung bezüglich Vertretungsaufgaben: Nein, musst du nicht! Einfach ignorieren. Oder wenn es dir lieber ist, einmal kurz und sachlich schreiben, dass du für die Zeit deiner Erkrankung nichts schickst, damit keine weiteren Nachfragen kommen. Ich würde aber zum Ignorieren neigen.


    Bezüglich Mutter-Kind-Kur: ich bin nicht sicher, ob das mit eindeutigen Burnout-Anzeichen das Richtige ist, es wäre ja besser, wenn du dich alleine um dich kümmern kannst, ohne Verpflichtung dich um andere zu kümmern, um dann wieder für deine Kinder mit voller Kraft da zu sein. Das ist aber vielleicht leichter gesagt als getan.


    Frische Luft und Draußen sein: bitte besage dir das nicht, nur weil du bekannte Menschen treffen könntest. Ich halte das für wichtig für den Genesungsprozess. Ich verstehe aber, dass diese Begegnungen unangenehm sein können und man das nicht will.


    Am besten wäre auch hier vermutlich ein paar Wochen irgendwo Natur, alleine...

    Vielleicht kann dein Mann seinen Job zumindest für 2 Wochen ruhen lassen und sich um das Häusliche kümmern.


    Am Ende des Tages ist deine Gesundheit das Wichtigste, der Job steht da weit hinten an...


    Ich wünsche dir jedenfalls nur das Beste, vor allem, dass du aus der Gedankenschleife rauskommst.

  • Und die Elternemails würde ich nicht beantworten. Einfach autmatische Antwort einstellen.

    Ich läse die schon nicht. Lass' einfach den dienstlichen Mail-Account unbearbeitet liegen. Postfach läuft irgendwann über.


    Ich fänge auch keine Diskussionen mit irgendwem an, ob man nun Aufgaben schicken müsse. Einfach nicht machen. Nichts erklären, nicht reagiern. Nicht agieren. Einfach krank sein.

  • Frische Luft und Draußen sein

    Ja. Wichtig. Dafür. Einfach mal wo hin fahren. Nachmittags in den Wald oder morgens an den See. Irgend'was. Nicht lange planen, zögern und zaudern, sondern machen und laufen lassen.

  • An dieser Stelle noch ein Wort zu "Mutter-Kind-Kuren": Auch ich würde davon abraten. Zum einen ist tatsächlich das Problem vorhanden, dass man dann zu wenig Zeit für sich selbst hat, zum anderen sind diese Kuren nicht mehr als eine kurze Auszeit (in der Regel drei Wochen), um ein wenig zur Ruhe zu kommen und Dinge neu sortieren zu können. Außerdem liegt der Fokus dabei eher auf innerfamiliären Problemen. In einer Situation, wie du sie schilderst, ThaTeacher, ist so eine Mutter-Kind-Kur eher nicht indiziert.

    Aus vielfacher Erfahrung mit in meiner Klinik behandelten Müttern kann ich dir außerdem versichern, dass es schon Sinn macht, die Kinder nicht mitzunehmen - so verständlich dein Wunsch nach mehr Zeit mit ihnen ist. Auch bei umfassender Kinderbetreuung, wie sie einige spezialisierte Kliniken anbieten, brauchst du viel Zeit, um dich um die Kinder zu kümmern. Diese Zeit fehlt dir in deiner Behandlung.

  • Von seinen kleinen Kindern getrennt zu sein, kann aber ebenfalls Stress auslösen, der nicht der Genesung dient. War nicht kürzlich ein Artikel zu dem Thema in der Zeit?


    Und:

    Außerdem: WILL ich die Kinder nicht hergeben! Ich hatte in den letzten 2 Jahren so wenig Zeit und Nerven für sie.

    Mal davon abgesehen, ob stationäre Behandlung hier überhaupt angezeigt und gewünscht ist.


    Hat jemand von euch mal eine Mu-Ki-Kur gemacht? Da hängt die Qualität der Behandlung doch sicher auch von der Einrichtung ab, oder?

  • PS: Nicht wichtig, aber.

    Daraufhin bekam ich eine verärgerte Email, warum ich mich nicht erneut telefonisch und per Email mit einem Vertretungsplan abgemeldet hätte.

    Die E-Mail tät ich mal wegspeichern, drucken o. ä. Vielleicht bekommt eine später mal das Bedürfnis, der Absenderin vorn Koffer zu scheißen.

  • Von seinen kleinen Kindern getrennt zu sein, kann aber ebenfalls Stress auslösen, der nicht der Genesung dient.

    Sicher. So klein sind die Kinder aber nicht mehr, wenn ich das richtig erinnere. Das Problem ist einfach, dass man sich - zumal als Mutter - nicht auf sich konzentrieren kann, wenn die Kinder dabei sind. Im konkreten Fall würde dazukommen, dass die Kinder während der Zeit des Aufenthaltes natürlich beschult werden müssten. Die Schule der Kinder (die ja auch die Schule der TE ist) würde also zwangsläufig mitbekommen, wo die Familie behandelt wird, sobald die Klinikschule Kontakt zur Heimatschule aufnimmt (das muss sie). Und ob die TE es schaffen würde, sich komplett aus der Beschulung der Kinder rauszuhalten, ist fraglich. Wir haben ständig PatientInnen, die sich vor lauter sich-verrrückt-machen über die von den Kindern "verpasste" Schulzeit null auf die eigene Problematik konzentrieren können. Wenn dann noch unverständige HeimatlehrerInnen dazu kommen, die sich nicht davon abhalten lassen, die Mütter zusätzlich verrückt zu machen (aus aktuellem Anlass: Grüßle an Frau M. von der Sprachheilschule C.!), dann ist die Behandlung bei uns im Grunde für die Katz.

    Hat jemand von euch mal eine Mu-Ki-Kur gemacht?

    Nein, aber schon viele Patientinnen erlebt, für die das der erste Versuch in Richtung Therapie war.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    Einmal editiert, zuletzt von fossi74 ()

  • Grad der Behinderung, wenn diese formal festgestellt wurde.


    GdB: Grad der Behinderung.

    Ab einem Grad von 50 ist man schwerbehindert --> vulgo (fälschlicherweise) 50%.

    Mit einem Grad von 30 bis 40 kann man gleichgestellt werden, wobei es als Beamter deutlich schwieriger ist.

    Er hat eine Behinderung von 100% und einen Pflegegrad 3. Aber ich habe ja selbst keinen GdB.

  • Das Stimmt, erstmal abwarten was die Fachärztin sagt. Leider mache ich mich selbst viel zu schnell verrückt und lasse mich auch zu schnell verrückt machen. Shanti.

  • PS: Nicht wichtig, aber.

    Die E-Mail tät ich mal wegspeichern, drucken o. ä. Vielleicht bekommt eine später mal das Bedürfnis, der Absenderin vorn Koffer zu scheißen.

    So übel nehme ich ihr das gar nicht mehr. Ich glaube, das hat sie einfach selbst sehr gestresst. Ich bin in diesem Schuljahr schon die 3., die dauerhaft ausfällt. Seit fast 3 Jahren brennt bei uns die Hütte. Die Schulleitung wurde erst in diesem Schuljahr wieder kommissarisch von ihr übernommen. Wir sind wegen all dieser Krisen ein sehr eingeschworenes Team und alle versuchen das Ding irgendwie am Laufen zu halten. Eine Beschwerde würde ich eher gegen das Schulamt richten. Meine Schulleitung hat auf meine Belastungssituation hingewiesen, der Personalrat auch. Aber von denen kam nur, dass das rechtlich zulässig sei und die Anweisung umzusetzen sei. Dass meine Schulleitung die Anweisung dann noch ungeschickt umgesetzt hat, brachte das Fass dann zum überlaufen. Aber ich finde, dass das Schulamt hier auch in der Verantwortung ist. Oder?

  • Das Wichtigste ist, dass Du Dich jetzt um Dich kümmerst. Ob eine Mutter Kind Kur weiterhilft? Mit Sicherheit deutlich weniger als eine Therapie in einer richtigen Klinik. Wenn das aber alles aus organisatorischen Gründen nicht geht, dann eben die Mutter Kind Kur und danach eine regelmäßige Psychotherapie (wahrscheinlich bei weiterer Krankschreibung). Die Ausheilung einer solchen Erkrankung kostet Zeit (bis zu einem halben Jahr. Danach würde ich auch nicht voll einsteigen, sondern im Rahmen einer stufenweisen Wiedereingliederung. Also zwei Monate mit 8 Ustd, zwei Monate mit 12, zwei Monate mit 18 und danach wieder mit voller Stelle. Als Rückfallprophylaxe kann ich das nur dringend empfehlen. Bevor Du aber die Wiedereingliederung beginnst, unbedingt ein BEM Gespräch mit der Schulleitung führen. Nimmt Dir hierzu ein PR Mitglied mit.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Von welcher Anweisung sprichst du hier?

    Von der dienstlichen Anweisung ab Januar auch noch einen Lehrauftrag in Deutsch in der Sek I zu bekommen. Ich habe es ganz deutlich gesagt, dass ich es nicht mehr schaffe. Der Schulleitung und dem Personalrat. Aber das Schulamt hat es durchsetzt weil es rechtlich in Ordnung sei. Ich habe es gemacht und jetzt sitze ich hier. :krank:

  • Du bist nur der Anfang von einer Reihe von Kolleginnen und Kollegen, denen es genauso gehen wird.

    Achte auf Dich! Wir müssen alle gemeinsam auf Missstände aufmerksam machen und es sein lassen "den Laden am Laufen zu halten".


    Gut, dass Du die Reißleine gezogen hast! Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!

  • Du bist nur der Anfang von einer Reihe von Kolleginnen und Kollegen, denen es genauso gehen wird.

    Achte auf Dich! Wir müssen alle gemeinsam auf Missstände aufmerksam machen und es sein lassen "den Laden am Laufen zu halten".

    Dem kann ich nur laut und deutlich zustimmen!!

    Wir wissen ja alle, dass es Lehrermangel gibt, kann aber nicht sein, dass die vorhandenen, engagierten jetzt mehr denn je ausbrennen.

    Dein Körper hat dir eindeutiges Signal gesendet.

    Bei vielen anderen beginnt es mit kleinen Signalen, alla ständige Kopfschmerzen, Verkrampfungen im Körper, Erschöpft sein...

    Ich würde mal behaupten, dass das fast jeder kennt. Wir dürfen nicht zulassen, dass das einfach als "normal" angesehen wird.

  • Ich danke euch sehr für eure vielen Ratschläge. Ich muss das alles erstmal sacken lassen und darüber nachdenken. Einen Termin bei einem Arzt habe ich endlich bekommen. Zwar erst für März aber immerhin. Jedenfalls lasse ich heute den Computer erstmal aus. :gruss:

    Hallo du Liebe,


    habe das gerade alles nicht gelesen, außer deinem Eingangspost und habe auch gerade nicht viel Zeit. Nur ganz kurz, vor 10 Jahren ging es mir genauso mit einigen schrecklichen körperlichen Symptomen einhergehend...

    Du brauchst dringend eine Auszeit, aber OHNE DEINE KINDER, sonst schaltest du nicht richtig ab. Es geht ausnahmsweise mal um DICH! Du musst raus aus dem Ganzen., egal ob Schule ist oder nicht. Du musst nach dir schauen und sonst nach niemandem. Nur so kommst du wieder zu dir und kannst nach einer Weile wieder die Alte sein. Mir haben damals eine Reha mit anschließender Psychotherapie (1Jahr 1mal pro Woche)geholfen und 5 Wochen Auszeit vor den Sommerferien (Krankschreibung, Reha teilweise noch in den Ferien) geholfen. Anschließend habe ich eine Wiedereingliederungsmaßnahme gemacht. Es war vor 10 - 11 Jahren. Ganz die Alte war ich aber erst nach 2 Jahren, also ohne alle körperlichen Symptome. Jetzt bin ich schon lange wieder gesund und wundere mich selbst darüber, dass ich nochmals die Kurve gekriegt habe.

    Blende alles aus. Du bist dran.


    Meine Kinder waren schon älter, mein Sohn war in der 4. Klasse. In seinem Zeugnis stand, dass er in den letzten Schulwochen nur noch apathisch und abwesend gewesen sei und sich nicht mehr am Unterricht beteiligt habe. Das war die Zeit, in der es mir ganz schlecht ging und ich aber noch teilweise zu Hause war. Die Kinder kriegen das so oder so mit. Es bringt nichts, sie mit auf eine Kur zu nehmen. Das ist dann auch sowieso nicht die richtige Kur. Es geht um dich und nicht um die Familie. Die wird froh sein, wenn es dir wieder besser geht.

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