Übernahme des Leistungskurses für einen Kollegen - Vergütung ?

  • Uff. In meiner Schule werden Belastungen durch neue Klassen, LMs, LFs... nicht in solcher Häufung verteilt. Vor allem lässt man funktionierende professionelle Teams en

    Ja, es liegt manches im Argen. Was zum Dauerfrust bei ganz vielen Kollegen führt. Ich bin heute in meinen Freistunden extra schnell aus dem Lehrerzimmer raus - gemeinsam sitzt man da und ist unzufrieden. Und meckert und motzt.

  • Nein, die sparen uns ja die Vorstellung der jeweiligen Themen. Dazu gibt es sowieso Lernjobs - die stehen aber im Buch (und wir haben die Lösungen dazu). Besser schlecht präsentieren, als gar nichts präsentieren - die können nur gewinnen. Und das Vorstellen einer Methode (es wird jetzt zu komplex, das Ganze zu erläutern), ist wesentlich einfacher, als damit Aufgaben zu rechnen. Die "Verhauer" der Klausur hängen u.a. damit zusammen, dass es viele aufgrund der Klausurdichte schlichtweg nicht geschafft haben, Formeln auswendig zu lernen. Oder sich bestimmte Zusammenhänge in Ruhe anzuschauen und zu verinnerlichen. Das Hauptproblem im beruflichen Gymnasium ist - wie übrigens auch in großen Teilen der HBF, dass da ca. 30-40 % aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit gar nicht hingehören. Die kommen von allgemeinbildenden Gymnasien, wählen dann BWL als LK, obwohl sie gar nicht rechnen können und wundern sich, wenn sie auf keinen grünen Zweig kommen. Ich mich nicht...

    Das ist m.E. aus zwei Gründen falsch gedacht.

    1. Du musst das Thema selbst beherrschen und didaktisch reduziert haben, damit du Bewertungskriterien hast und sofort entscheiden kannst, ob das den anderen überhaupt irgendwas gebracht hat. Außerdem kann die Person auch schlicht abwesend sein, Vorbereitung also durchaus vonnöten.

    2. Du schwankst zwischen 'püh, für die gebe ich mir keine Mühe, dann müssen sie halt im Buch rumrechnen' und 'die Armen, die konnten ja nicht lernen, weil es so viele Klausuren gab'. Bzw. 'die Armen, die sind ja viel zu schwach, wie hieve ich denn mal alle durch?'


    Auf mich macht es den Eindruck, als ob du das Verhalten der Lernenden zu persönlich nimmst. Es enttäuscht dich, wenn sie irgendwas (nicht) machen. Und du überlegst oft, wie du es ihnen Recht machen kannst.


    Ich würde Susi Sonnenscheins Beitrag verinnerlichen, um mehr Klarheit und Objektivität zu bekommen und um schnell und präzise rauszufinden, für was die Schüler verantwortlich sind und für was nicht.


    Ansonsten wünsche ich dir viel Kraft, offenbar wurde dir ne Menge zugetraut (zugemutet?) dass du schnell einen effektiven Weg findest. Der Berufseinstieg ist hart und nicht so elternkompatibel wie man meinen könnte.

  • Wir haben (gerade zur Bewertung der praktischen Prüfung in der HBF) die Bewertungen von Präsentationen so "heruntergebrochen", dass man recht schnell so eine Präsentation bewerten kann. Unabhängig davon brauche ich aber natürlich trotzdem Ahnung.

    Ich nehme nichts zu persönlich - aber ja, es nervt mich, wenn die SuS bessere Leistungen haben wollen, wir ihnen dafür z.B. Präsentationen anbieten und einplanen, die sie dann aber doch nicht wahrnehmen (wollen). Da komme ich mir veräppelt vor. Nur muss man es ja durchaus differenzierter sehen: In den beiden LKs sind 3 Lerner, die dringend einen bestimmten NC brauchen, um das zu studieren, was sie studieren wollen gerne. Die Abiklausur ist da nicht unbedeutend. Und die Vorbereitung darauf auch. Die Themen im LK sind teilweise so komplex, da macht es schon einen Unterschied, ob das gut "aufbereitet" ist oder nicht. Ob ich mehr oder weniger Lust habe, mich damit zu Hause auseinanderzusetzen. So ist das...Und klar, da gibt es Kollegen, denen ist das wurscht. Mir nicht.

  • Ansonsten wünsche ich dir viel Kraft, offenbar wurde dir ne Menge zugetraut (zugemutet?) dass du schnell einen effektiven Weg findest. Der Berufseinstieg ist hart und nicht so elternkompatibel wie man meinen könnte.

    Ich wünsche mir vor allem mittelfristig eine gute Entscheidungsfindung, sollte es von der Arbeitsbelastung in einigen Jahren nicht besser werden. Dann steht mir als Quereinsteiger nämlich durchaus der Weg zurück in die Wirtschaft wieder frei. Man hat immer eine Wahl...Und ich muss auch nicht immer notgedrungen im Schulsystem bleiben. Diese Tatsache erleichtert mich gerade sehr.... Und dass ich relativ unabhängig bin finanziell könnte auch bedeuten, dass ich weiter reduziere und im Zweifelsfall kündige und mir eine Auszeit gönne. Wäre alles möglich...Nicht jahrelang so weitermachen werde ich jedenfalls auf keinen Fall...

  • aber ja, es nervt mich, wenn die SuS bessere Leistungen haben wollen, wir ihnen dafür z.B. Präsentationen anbieten und einplanen, die sie dann aber doch nicht wahrnehmen (wollen). Da komme ich mir veräppelt vor.

    Genau! Und deswegen war das das erste und letzte Mal, dass Du den S. sowas anbietest. Den Fehler hab ich auch schon durch. SuS, die den Abschluss wollen, die knien sich die ganze Zeit rein. Alle anderen versuchen am Ende irgendwas zu machen und manche machen nicht mal das. Ja, dann ist das eben so! SEK II ist doch praktisch: Da sind die Schüler selbst verantwortlich. Dein Fell muss dicker werden. Ist nicht Dein Problem, wenn sie es nicht schaffen.

    Eine Entschuldigung wie: Vor einem Jahr sind die Großeltern gestorben, ist ja wohl keine.


    Und nun hat sich die Situation noch verschärft, weil Du plötzlich einen 2. LK machen musst. Dann muss Du weiter an Arbeitserleichterungen arbeiten. Im Gysi muss man Schülern zumuten, dass sie sich Sachen selbst erarbeiten. Also: Buch raus, Text lesen, zusammenfassen lassen (geht auch arbeitsteilig, dann soll Gruppe A Gruppe B ihren Bereich erklären), Fragen dazu. Fertig. Es bleibt kaum noch Zeit und es muss viel Stoff durch, aber das heißt nicht, dass Du da vorne Tänzchen machst. Selbst erarbeiten bleibt viel besser im Gedächtnis als wenn Du ihnen alles vorbetest.


    Und Du erklärst uns allen bei jedem Tipp immer, warum das nicht geht. Willst Du überhaupt Tipps (ich finde viele wirklich super hier. Das sage ich aus meiner 13-jährigen Erfahrungen mit vielen Schwierigkeiten am Anfang als Seiteneinsteigerin am BK) oder willst Du nur Dampf ablassen? Was auch ok wäre, aber dann können wir uns das hier sparen.

  • Ich möchte hier jetzt gar nicht groß reingrätschen. Ich kann es auch nachvollziehen, dass es für dich eine zusätzliche (ungewohnte) Belastung ist. Aber was du schilderst, ist tatsächlich für einen Großteil der KuK Alltag. Klassen mit 31 Schülern sind jetzt keine Seltenheit und Binnendifferenzierung sollte in Zeiten von individueller Förderung als Unterrichtsprinzip generell etabliert sein.


    Ich vermute mal,"offiziell" wird das alles unter Mitversehung laufen und wird daher auch leider nicht vergütet.


    Eine Überlastungsanzeige kannst du natürlich stellen. Sie bringt aber selten etwas, weil sie nicht an höhere Stellen weitergegeben werden muss. Da wird der SL versuchen, es selbst zu regeln. D.h. mehr als ein Gespräch wird es vmtl nicht geben.

  • Ich nehme nichts zu persönlich....

    Und dann erklärst du zeilenweise, was du alles persönlich nimmst.


    Der NC der Schüler kann dir egal sein, das ist eine Erpressungsmaßnahme, um bessere Noten zu bekommen. Diesen Typus haben ständig.


    Die sind selbst verantwortlich für ihren Abschluss.

  • Jo - und jetzt darf ich aufwendig VOR den Lernjobs das Ganze erklären.

    „Hierzu war eigentlich eine Präsentation geplant. Schade, aber wir kriegen das auch so hin. Lesen Sie bitte im Buch Seiten bla bis blubb.“

  • Ich nehme nichts zu persönlich - aber ja, es nervt mich, wenn die SuS bessere Leistungen haben wollen, wir ihnen dafür z.B. Präsentationen anbieten und einplanen, die sie dann aber doch nicht wahrnehmen (wollen). Da komme ich mir veräppelt vor.

    Aka "persönlich nehmen". Es ist doch ihre Entscheidung. Die Konsequenz ein "ungenügend" für nichterbrachte Leistung.


    Die Themen im LK sind teilweise so komplex, da macht es schon einen Unterschied, ob das gut "aufbereitet" ist oder nicht. Ob ich mehr oder weniger Lust habe, mich damit zu Hause auseinanderzusetzen. So ist das...Und klar, da gibt es Kollegen, denen ist das wurscht. Mir nicht.

    Was hat das mit der Ausgangsproblematik zu tun? Und wer sagt, dass du dich nicht vorbereiten sollst? Darum geht es doch, als Berufseinsteigerin benötigt man mehr Vorbereitungszeit, als als erfahrene Kollegin. Dafür kann aber weder dein Chef etwas, noch deine Kollegen und schon gar nicht deine Schüler.

  • Ich nehme nichts zu persönlich - aber ja, es nervt mich, wenn die SuS bessere Leistungen haben wollen, wir ihnen dafür z.B. Präsentationen anbieten und einplanen, die sie dann aber doch nicht wahrnehmen (wollen). Da komme ich mir veräppelt vor. Nur muss man es ja durchaus differenzierter sehen: In den beiden LKs sind 3 Lerner, die dringend einen bestimmten NC brauchen, um das zu studieren, was sie studieren wollen gerne.

    Würde von mir ein Schüler mit dem Verweis auf den NC bessere Noten einfordern, würde ich ihn daran erinnern, daß es seine Aufgabe ist entsprechende Leistungen für bessere Noten abzuliefern.


    In letzter Konsequenz könnte der Schüler natürlich auch bei sämtlichen Klausuren ab jetzt ein leeres Blatt abgeben, könnte so wiederholen und dann im zweiten Anlauf auf bessere Noten hoffen. Man darf das Abitur zur Notenverbesserung ja nicht nach dem Bestehen freiwillig wiederholen.

  • Würde von mir ein Schüler mit dem Verweis auf den NC bessere Noten einfordern, würde ich ihn daran erinnern, daß es seine Aufgabe ist entsprechende Leistungen für bessere Noten abzuliefern.


    In letzter Konsequenz könnte der Schüler natürlich auch bei sämtlichen Klausuren ab jetzt ein leeres Blatt abgeben, könnte so wiederholen und dann im zweiten Anlauf auf bessere Noten hoffen. Man darf das Abitur zur Notenverbesserung ja nicht nach dem Bestehen freiwillig wiederholen.

    Die Schüler erwarten von mir keine bessere Benotung zwecks NC. Bei einer allgemeinen Fragerunde ("Was wollt ihr eigentlich nach dem Abi machen?") kam eben heraus, dass einige Fächer studieren, die mit einem sehr hohen NC verbunden sind. Der eventuell nicht geschafft wird. Und eventuell dazu führt, dass das gewünschte Fach nicht studiert werden kann. Das ist alles.

    2 Mal editiert, zuletzt von Haubsi1975 () aus folgendem Grund: @State of Trance: Was daran lustig sein sollte, wüsste ich mal gerne...

  • Das ist nicht dein Problem, sondern das genau jener Schulleiterin, die dich gerade verheizt.

    Was würdet ihr denn konkret an meiner Stelle machen? Ich behaupte mal, dass ich schon wirklich effizient arbeite derzeit: Nur das Nötigste an Leistungsnachweisen, effiziente Korrekturen, etc. Es bleibt aber trotzdem viel zu viel Arbeit.

    Und wenn man mich fragen würde, was mich am meisten nervt, würde ich tatsächlich sagen, dass es Kollegen sind, die sich einfach über Wochen und Monate "rausziehen", weil sie das können und keine Konsequenzen befürchten müssen. Und das kannte ich so von meinem Berufsleben vorher einfach nicht. Ja, da war man auch mal krank. Aber nicht Wochen oder Monate. Und da kümmerte man sich (trotzdem). Und ob ich mich mit der Arbeitseinstellung etlicher Kollegen abfinden kann, bezweifle ich gerade. DAS ist mein Problem. Und ich finde es traurig, dass da im Lehrerzimmer als Antwort nur ein "Dann melde dich doch auch krank" oder "Dann mach doch eine Belastungsanzeige" kommt. Wobei Letztere, wie ich ja jetzt auch lesen dürfte, genauso wenig bringt, wie ein Gespräch mit der Schulleitung, dass ich zwischenzeitlich auch geführt habe.

  • Vorsicht! Du unterstellst deinen krankgeschriebenen Kollegen gerade, sie würden blaumachen.

    Ja, so klingt das für mich auch. Zumindest werden in solchen Äußerungen (bestimmte Arten von) Krankheiten nicht hinreichend ernst genommen.


    Und wenn man mich fragen würde, was mich am meisten nervt, würde ich tatsächlich sagen, dass es Kollegen sind, die sich einfach über Wochen und Monate "rausziehen", weil sie das können und keine Konsequenzen befürchten müssen. Und das kannte ich so von meinem Berufsleben vorher einfach nicht. Ja, da war man auch mal krank. Aber nicht Wochen oder Monate. Und da kümmerte man sich (trotzdem). Und ob ich mich mit der Arbeitseinstellung etlicher Kollegen abfinden kann, bezweifle ich gerade. DAS ist mein Problem.

    Das ist in der Tat ein Problem. Und es kann zu einem großen Problem für dich werden.


    Deine Schulleiterin agiert sehr unprofessionell und verheizt Leute. Dich z. B. gerade. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Leute werden krank. Und so ein ein Burn-Out ist dann schon etwas anderes als ein Schnupfen. So etwas kann sehr langwierig werden. Es gibt sogar Fälle, in denen sich die Leute gar nicht mehr vollständig genesen. Das gönnt man niemandem.


    Ich hoffe zum einen, dass es dich nicht erwischt (noch hast du Chancen, gegenzusteuern). Und zum anderen, falls du doch dem Druck nicht gewachsen bist und erkrankst, dass du dann deine Einstellung auf „Krank ist krank.“ ändern kannst und nicht in „Stell dich nicht so an.“ verharrst.

  • übel, wirklich übel!!

    Unterschwellig scheinst du davon auszugehen, dass, wer krank ist, trotzdem arbeitet.Was soll das?

    Ich rede nicht von arbeiten, sondern davon, dass es durchaus möglich sein sollte, in Wochen und Monaten des kompletten Ausfalls, Basisinformationen an neue Kollegen und / oder Kollegen im Team weiterzugeben. Habe ich tatsächlich nie anders erlebt vorher in der Wirtschaft. Bzw. doch, einmal. Aber der betreffende Kollege, der also in Wochen und Monaten nicht dazu in der Lage war, eine Mail zu beantworten, war danach auch nicht mehr lange in der Firma...

  • Deine Schulleiterin agiert sehr unprofessionell und verheizt Leute. Dich z. B. gerade. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Leute werden krank. Und so ein ein Burn-Out ist dann schon etwas anderes als ein Schnupfen. So etwas kann sehr langwierig werden. Es gibt sogar Fälle, in denen sich die Leute gar nicht mehr vollständig genesen. Das gönnt man niemandem.


    Ich hoffe zum einen, dass es dich nicht erwischt (noch hast du Chancen, gegenzusteuern). Und zum anderen, falls du doch dem Druck nicht gewachsen bist und erkrankst, dass du dann deine Einstellung auf „Krank ist krank.“ ändern kannst und nicht in „Stell dich nicht so an.“ verharrst.

    Wir wissen doch gerade gar nicht, ob der Kollege, der krank ist, einen Burnout hat. Aber ich beende den Austausch an dieser Stelle jetzt hier, weil er mir schlichtweg nichts bringt, außer Zeit frisst, die ich derzeit nicht habe.

  • Aber der betreffende Kollege, der also in Wochen und Monaten nicht dazu in der Lage war, eine Mail zu beantworten, war danach auch nicht mehr lange in der Firma...

    Achso, ich dachte, der war danach auch tot.


    Ich empfehle, die zahlreichen Hinweise noch mal in Ruhe durchzulesen und zu durchdenken, anstatt reflexartig die Schuld für deinen Frust auf alle Menschen in deinem Umfeld zu schieben. Nicht, dass du genauso unkollegial wirst, wie die Stimmung bei euch jetzt schon zu sein scheint.

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