Jogginghose oder Schule?

  • Ich habe mich schon unzählige Male nachts/ im Wald/ in der Straßenbahn unwohl gefühlt. Und ich will das nicht. Es beschränkt meine Freiheit und Lebensqualität, das möchte ich nicht. Ich möchte rumlaufen, wann und wo ich will und dabei tragen, was ich möchte. Deshalb:

    Das Grundproblem sind Einstellungen, Haltungen und Erziehung. Daran gilt es zu arbeiten.

    Und um nochmal den Bogen zur Jogginghose zu schlagen: Toleranz und Freiheit bedeutet, andere zu akzeptieren und sie zB. weder als Freiwild (=Minirock) noch als Asi (= Jogginghose) zu sehen. Der Vergleich hinkt natürlich, weil die Konsequenzen in ihrer Intensität doch sehr auseinandergehen. Das ist mir klar. Aber es wäre ja schon mal ein Schritt, nicht alle immer und ständig wegen ihres Aussehens einzusortieren oder zu verurteilen.

  • Angenommen, Schwimmbäder würden ab der kommenden Badesaison deutschlandweit erlauben, dass Frauen oben ohne baden dürfen. Würdet ihr euren Schülerinnen oder Töchtern dies guten Gewissens empfehlen? Auch wenn ich es unfair finde, dass etwas für Männer normal ist, was für Frauen noch als höchsttabuisiert gilt, ein paar Bedenken bzgl. ihrer Sicherheit hätte ich schon.

  • Hallenbäder evtl. aber nein, eher nicht.


    Übrigens dürfen unsere Schüler auch nicht ihre Schlüpfer unter der Badehose anlassen, da bin ich hart, so kommt mir keiner ins Wasser (weil es total unhygienisch ist und die eh schon an Schulschwimmtagen das Wasser kaum gereinigt bekommen).

  • Angenommen, Schwimmbäder würden ab der kommenden Badesaison deutschlandweit erlauben, dass Frauen oben ohne baden dürfen. Würdet ihr euren Schülerinnen oder Töchtern dies guten Gewissens empfehlen? Auch wenn ich es unfair finde, dass etwas für Männer normal ist, was für Frauen noch als höchsttabuisiert gilt, ein paar Bedenken bzgl. ihrer Sicherheit hätte ich schon.

    Empfehlen, nein, denn das wäre meines Erachtens eine Grenzüberschreitung meinen SuS gegenüber. Wer sich damit wohlfühlt soll es machen, wer nicht, lässt es. Persönlich gehe ich bevorzugt ins Freiburger Frauenbad schwimmen, weil dort keine Männer reindürfen, die doof gaffen (oder mit dem Hund am Badesee). Damit manche von denen das machen braucht es nämlich kein oben ohne. An jedem Badesee an dem ich bislang schwimmen war gab es aber einige Frauen oben ohne, warum also so ein Bohei darum machen in Schwimmbädern, nur weil manche Männer sich nicht im Griff haben?


    Wenn du Bedenken hast wegen der Sicherheit von Frauen, dann darf die Lösung ja wohl nicht darin bestehen, dass Frauen weniger Rechte haben als Männer, sondern muss immer darin bestehen respektlosen Männern deutliche Grenzen, beispielsweise in Form von Hausverboten, aufzuzeigen.


    Ich hoffe für alle Frauen oder auch diverse Personen, die sich das wünschen wird es normal, dass einfach Menschen geschlechtsunabhängig oben ohne baden dürfen in Schwimmbädern oder sonst alternativ eben auch Männer/ Jungs Oberteile tragen müssen. Auch wenn ich persönlich nicht oben ohne baden möchte, sollte das jeder Mensch selbst entscheiden dürfen, womit er oder auch sie sich wohlfühlt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch wenn ich persönlich nicht oben ohne baden möchte, sollte das jeder Mensch selbst entscheiden dürfen, womit er oder auch sie sich wohlfühlt.

    Ich kann dir übrigens berichten, dass da auch bei den Männern ein Problem besteht, beim Schwimmwettkampf ist es im DSV aktuell Männern und Jungs nicht erlaubt mit angezogenem Oberkörper zu schwimmen. Sprich, die Kinder die sonst mit Neo schwimmen wegen der Kälte (Berlin hat ja alle Bäder deutlich runtergekühlt), dürfen das plötzlich im Wettkampf nicht, auch nicht bei den ganz kleinen. Da stand neulich ein heulendes Kind, was nicht mitschwimmen durfte, weil es eben einen Ganzkörperanzug als Junge hatte.

  • Ich kann dir übrigens berichten, dass da auch bei den Männern ein Problem besteht, beim Schwimmwettkampf ist es im DSV aktuell Männern und Jungs nicht erlaubt mit angezogenem Oberkörper zu schwimmen. Sprich, die Kinder die sonst mit Neo schwimmen wegen der Kälte (Berlin hat ja alle Bäder deutlich runtergekühlt), dürfen das plötzlich im Wettkampf nicht, auch nicht bei den ganz kleinen. Da stand neulich ein heulendes Kind, was nicht mitschwimmen durfte, weil es eben einen Ganzkörperanzug als Junge hatte.

    Deshalb gleiches Recht für alle an der Stelle, geschlechtsunabhängig. Drops gelutscht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn du Bedenken hast wegen der Sicherheit von Frauen, dann darf die Lösung ja wohl nicht darin bestehen, dass Frauen weniger Rechte haben als Männer, sondern muss immer darin bestehen respektlosen Männern deutliche Grenzen, beispielsweise in Form von Hausverboten, aufzuzeigen.

    Ja!!!!

  • Angenommen, Schwimmbäder würden ab der kommenden Badesaison deutschlandweit erlauben, dass Frauen oben ohne baden dürfen. Würdet ihr euren Schülerinnen oder Töchtern dies guten Gewissens empfehlen? Auch wenn ich es unfair finde, dass etwas für Männer normal ist, was für Frauen noch als höchsttabuisiert gilt, ein paar Bedenken bzgl. ihrer Sicherheit hätte ich schon.

    Gilt bei Männern die Brust auch als sekundäres Geschlechtsmerkmal?

    Und warum nicht unten ohne, nur oben? Gibt doch nichts schöneres als ganz nackt im Wasser...

  • Die Frage würde ich mal direkt an die Schwimmexpertin des Forums, Susannea, weiterleiten: Gibt es bzgl. Zauberwalds Vorschlag irgendwelche sportlichen Einwände oder hat das als Grund rein "Das macht man halt nicht."? In öffentlichen Duschen/Saunen heißt es ja oft sogar, dass aus hygienischen Gründen auf Textilien verzichtet werden soll.

  • Die Frage würde ich mal direkt an die Schwimmexpertin des Forums, Susannea, weiterleiten: Gibt es bzgl. Zauberwalds Vorschlag irgendwelche sportlichen Einwände oder hat das als Grund rein "Das macht man halt nicht."? In öffentlichen Duschen/Saunen heißt es ja oft sogar, dass aus hygienischen Gründen auf Textilien verzichtet werden soll.

    Ich denke das hat die selben Gründe, wie eben Schlüpfer nicht erlaubt sind, dass man die Ausscheidungen eben möglichst nicht im Wasser haben will und damit eben "sauberen" Stoff dazwischen hat.
    Und rein sportlich versucht man ja alles möglichst enganliegend zu haben, damit es schneller ist, das wäre bei "freischwebend" vermutlich noch schlimmer als zuviele Haare usw. für Zeiten ;)

  • Eltern können sich Gedanken machen und dann zur Jogginghose zu greifen.

    Ne, du. Um zu erkennen, dass das Gedankenlosigkeit ist, muss man sicher keine Gedanken lesen können. Das setzt sich ja so fort, wenn dann Frühstück, Material und Hausaufgaben fehlen, Elternmails unbeantwortet bleiben usw. usf.

    Nur weil jemand nicht in Hemd und Stoffhose kommt, bedeutet das nicht, dass er eine Lotter-Familie hat.

    Von Hemd und Stoffhose hatte ich nichts geschrieben. Das wäre wieder in die andere Richtung auffällig.

    asozial (laut Duden):

    Du verwechselst (wie viele hier) Ursache und Symptom.

  • Von Hemd und Stoffhose hatte ich nichts geschrieben. Das wäre wieder in die andere Richtung auffällig.

    Wirklich interessehalber, ohne Ironie oder Falle: Was wäre für dich persönlich ein guter Kleidungs-Aufzug eines Schulkindes (gerne Grundschule und weiterführende Schulen trennen, denn das dürfte unterschiedlich sein).


    Ich habe lieber ne gescheite Jogginghose am Kind als diese völlig durchlöcherten und am Knie völlig freien Boyfriend-Jeans, mit denen die Kinder nicht mal richtig laufen können, weil die am Knie so "schnappen". Aber auch das ist einfach mein persönlicher Geschmack. Kommen dürfen sie bei mir damit.


    Daher: was macht für dich gute Kleidung aus, die du abnicken würdest?

  • Ne, du. Um zu erkennen, dass das Gedankenlosigkeit ist, muss man sicher keine Gedanken lesen können. Das setzt sich ja so fort, wenn dann Frühstück, Material und Hausaufgaben fehlen, Elternmails unbeantwortet bleiben usw. usf.

    Nein, diese Dinge gehen nicht automatisch miteinander einher, es ist einzig und allein dein Weltbild (Jogginghosen -> Problemfamilie), das dich so denken lässt. Es mag sein, dass du ein Kind kennst, auf das das alles zutrifft, und nun deshalb verallgemeinerst. Anders kann ich mir deine Aussagen zumindest nicht erklären.


    Fehlende Hausaufgaben und unbeantwortete Elternmails sind zwar für den Lehrer ärgerlich, müssen aber auch nicht von Gedankenlosigkeit der Eltern zeugen sondern können ganz andere Ursachen haben.

  • Du verwechselst (wie viele hier) Ursache und Symptom.

    Mhm, ne. Tatsächlich sind in diesem Thread Logik- und Wahrnehmungsfehler zu finden, aber diese stammen nicht von mir oder den vielen anderen Usern, auf die du anspielst. Du bist derjenige, der generalisiert und falsche Schlüsse zieht. Das wurde dir hier aber bereits mehrfach erläutert.

  • Ne, du. Um zu erkennen, dass das Gedankenlosigkeit ist, muss man sicher keine Gedanken lesen können. Das setzt sich ja so fort, wenn dann Frühstück, Material und Hausaufgaben fehlen, Elternmails unbeantwortet bleiben usw. usf.

    Das kann man absolut nicht verallgemeinern. Ist mir ein Rätsel, wie man als Lehrkraft so vorurteilsbehaftet sein kann.

  • Ihr habt recht, ich bilde mir das alles nur ein. :engel:

    Also ich hab bei Kind 1 noch Diskussionen um Hosensorten geführt, bei Kind 2 hab ichs aufgegeben und weise nur noch mit schwacher Stimme und flehenden Blickes darauf hin, wenn eine Hose Löcher oder Flecken hat.


    Wir sind allerdings tatsächlich nur eine Assifamilie, die zur Miete wohnt und im Zelt an der Ostsee Urlaub macht. Insofern nein, das bildest du dir bestimmt nicht ein, mit deinesgleichen können einfach nicht alle mithalten.

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