Durchfallen leicht möglich?

  • Denkt ihr die PrüferInnen lassen einen durchfallen bei der Examensprüfung?also damit meine ich, auch relativ schnell. Frage mich immer, was muss ich alles machen, damit ich durchfalle. Habe so Angst davor.

  • Ich nehme an, Du sprichst von einer unterrichtspraktischen Prüfung im Zweiten Staatsexamen?! Meine Erfahrung damals war, dass komplettes Durchfallen wirklich eine Ausnahme blieb und nur geschah, wenn jemand offenkundig eine völlig schiefe Stunde hielt und/oder NULL SchülerInnenorientierung hatte. Also keine Sorge, meines Erachtens fällt man im Ref nicht ohne Grund durch – und erst recht nicht wegen irgendwelcher Kleinigkeiten im Unterricht... aber das ist meine höchst subjektive Erfahrung ;)

    • Offizieller Beitrag

    Also die Prüfungskommissionen "lassen" einen in der Regel nicht einfach so durchfallen. Das passiert dann, wenn am Prüfungstag wirklich einiges schief läuft. Oft waren die Leistungen davor dann auch nicht so dolle, so dass man dann je nach Ermittlung des Prüfungsergebnisses nur eine unwesentliche Verschlechterung braucht, um dann durchzufallen.


    Ich würde einmal andersherum denken. Wie würdest Du als Lehrkraft diese Frage einem Prüfling im Abitur beantworten? Merkste selbst, oder?

  • Das kann ich soweit auch bestätigen. Bei allen der wenigen mir bekannten Fälle, in denen wirklich mal einer der Anwärter durchgefallen ist, hatte das bereits eine längere Vorgeschichte und sich bereits abgezeichnet. Das hatte oft mit der Nichtannahme und Umsetzung von Hinweisen und Tipps im Ausbildungsverlauf und der damit fehlenden Progression bei der eigenen Entwicklung zu tun. Im Examen kumulierte das dann nicht selten in noch immer nicht funktionalen Stundenverläufen, unzureichender Schülerorientierung u.ä.

  • Frage mich immer, was muss ich alles machen, damit ich [nicht] durchfalle. Habe so Angst davor.

    Du bist nicht der/die erste mit Prüfungsangst. Hatte ich auch (dicke, taube Zunge währenddessen). Die kannten das wohl schon. Ist dann doch alles gut gegangen damals. Wird bei dir auch so sein.

    Wichtig war für mich im Nachhinein: Die Angst brachte mich in einen Rollentunnel; ich war konzentriert bis in die letzte Faser.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Es ist nicht so wie in der Führerscheinprüfung, dass du wegen einem einzelnen großen Fehler durchfällst oder wegen einer Anhäufung an Unsicherheiten. Sondern eher so, dass wirklich alles oder fast alles schief gehen muss, du das vorher hättest antizipieren können müssen und du es hinterher dann auch noch nicht reflektieren konntest.

    Ich habe schon Stunden gesehen, in denen viel schief lief, danach aber alles super reflektiert wurde und eine 1,0 rauskam. Andererseits habe ich noch nie eine 2. Staatsexamen- Prüfung gesehen, die nicht bestanden war, wo vorher nicht schon klar war, dass das knapp wird.

    Also nein, zumindest in NRW fällt man nicht einfach so aus heiterem Himmel durch. Psychisch ist es aber natürlich eine Ausnahmesituation.

  • Frage mich immer, was muss ich alles machen, damit ich durchfalle.

    Na dann liste doch mal probehalber auf🙂

    - ein Kind schlagen

    - ein anderes Fach unterrichten, als du angegeben hast

    - ein Unterrichtsziel anstreben, dass für Klasse 6 statt Klasse 10 (oder umgekehrt) gedacht ist

    -...


    Du hast es bald geschafft, freu dich drauf8)

  • Egal welches? Auch nicht ein bisschen? Ich Frage für einen Freund

    Ich nehme an, dass ist witzig gemeint, ich seh nur den Witz nicht. Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung und es ist traurig genug, wie selbstverständlich es für die Mehrheit zumindest meiner SuS ist, dass ihre Eltern ihnen Ohrfeigen verpassen, den Hintern versohlen oder sie „etwas schubsen“ dürfen (bin alle Jahre wieder in Ethik und GK entsetzt, wenn ich mit Klassen über Kinderrechte, Erziehungsstile oder auch Konflikte in der Familie diskutiere, was ich dabei alles erfahre an Unsäglichem).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Oh man, es geht hier nicht um Gewalt gegen Kinder sondern darum, sich worst-case-Szenarien zu überlegen, um seine Leistung wieder in das rechte Licht zu rücken. Es geht um eine Unterrichtsstunde, nicht mehr und nicht weniger.

  • Ich kann auch nur aus eigener Anschauung bestätigen, dass diejenigen, die durchfielen, vorher durch konsequente Beratungsresistenz auffielen und sogar die geduldigsten Ausbildungslehrer zum Wahnsinn getrieben haben.


    Du übst doch vorher in den Unterrichtsbesuchen. Und hörst dir geduldig alle Verbesserungsvorschläge an. Und du kennst die Kinder. Und du möchtest diesen Job machen. Da kommt niemand und *will* dich durchfallen lassen.


    Schau dich im Lehrerzimmer um. Sitzen da nur Genies? Aber nein. Du schaffst das auch. Viel Erfolg!

  • Eher im Gegenteil. Durchfallen ist die extreme Ausnahme und da muss schon vorher ganz viel schief gelaufen sein. Also, keine Sorge. Wenn dir die Note egal ist und du ein wenig Lehrkompetenz in dir hast, wirst du bestehen.

  • Aber wie immer im Leben: der/diejenige, der/die durchfällt, findet es eben total willkürlich und unfair...

    Ist diese Aussage ernst gemeint? Vermutlich nicht oder?


    Ich bin nicht wirklich sicher, ob das auf viele zutrifft.

    Ich erinnere mich durch eine Klausur im Studium durchgefallen zu sein, das war total berechtigt. Nichts dafür gelernt, bei einer Klausur in der es viel um Jahreszahlen etc. ging, außerdem bestehen nur bei 80%, das war recht vorprogrammiert und auch nicht willkürlich, auch wenn mir die Art der Klausur vermutlich nicht viel für meine jetzige Lehrbefähigung gebracht hat.


    Zum Ref und dem Bestehen: bei mir im Ref war es so, dass auf der Strecke bis zu den Prüfungen doch einige ausgestiegen sind. Oft, weil sie selbst gemerkt haben, dass der Beruf nichts für sie war. Oder sie z.B. in den Praktikas schlechte Rückmeldungen bekommen haben und abgebrochen haben, oder den Stress nicht ausgehalten haben. Also das dezimierte sich ganz schön nach und nach.


    Wer es bis zum Ende geschafft hatte, fiel in den wenigsten Fällen durch die Prüfung. Ich erinnere mich an zwei (das ist jetzt aber keine Statistik sondern nur subjektiv, was ich mitbekommen habe), einen zweiten Anlauf bemacht haben, einer war wohl erfolgreich, ein anderer nicht.

  • Andererseits habe ich noch nie eine 2. Staatsexamen- Prüfung gesehen, die nicht bestanden war, wo vorher nicht schon klar war, dass das knapp wird.

    Das stimmt, große Überraschungen gibts im Grunde nicht. Wer zumindest in den Monaten davor Leistungen im Mittelfeld gebracht hat, wird auch nicht durchfallen. Stimmt, durch richtiges Reflektieren, kann man viel rausreißen.

  • Bei mir am Seminar fielen einige durch... und das definitiv nicht immer gerechtfertigt. Es kam auch vor, dass gute Kandidaten im Erstversuch überraschend durchfielen. Ich bin doch recht verwundert über die Aussagen hier. Es scheint da wohl große lokale Unterschiede zu geben.


    Das ist wohl auch einer der Gründe, wieso ich das Ref eben häufig mit "Willkür" verbinde.

  • Ist diese Aussage ernst gemeint? Vermutlich nicht oder?

    Was verwundert dich an der Aussage von chilipaprika ? Wie ich weiter oben auch schon schrieb, lag es in den wenigen mir bekannten Fällen gerade auch an der mangelnden Annahme von Tipps usw. ...man könnte auch sagen: ungenügende Selbstreflexion. Die Zuschreibung der Verantwortung nach einem misslungenen Prüfungstag war immer wieder dieselbe: Blöde Prüfer, die einem seit Anfang an nur böses wollen und total willkürlich bewerten, blöde Schulleitung, die einen nicht unterstützt und unfair ist, blöde Klassen usw.

    • Offizieller Beitrag

    Ist diese Aussage ernst gemeint? Vermutlich nicht oder?


    Ich bin nicht wirklich sicher, ob das auf viele zutrifft.

    Tatsächlich hätte ich den Satz abmildern sollen: "wie so oft im Leben".
    Ich bin auch schon durch eine Prüfung gerasselt, weil ich auf den Zweitversuch gesetzt habe oder umgekehrt finde ich einige schon erhaltenen Noten zu gut und kann also reflektieren.

    Aber DIEJENIGEN, die in MEINEM Umfeld bei Lehrproben durchgefallen sind, empfanden es als unfair und willkürlich und die Fachleiter*innen sind doch alle blöd und unfair und intransparent... und an der mangelnden Kriterien-Transparenz (die ich durchaus auch wahrnehme, ich finde Bewertungen von Unterrichtsstunden nunmal auch nicht soooo einfach) lag es nicht, sondern an absoluter mangelnder Kompetenz. Punkt. Ja, ich erwarte weiterhin, dass du dich umdrehst, wenn du mit den Kids sprichst. Ja, ich erwarte weiterhin, dass dein Arbeitsblatt fehlerfrei ist. Ja, ich erwarte weiterhin, dass du die Übungen, die du austeilst im Vorfeld selbst gelöst hast und weißt, was rauskommt. Ja, eine Oberstufenstunde ist fachlich anspruchsvoll, nein, es ist nicht "soviel wie ein ganzes Uniseminar", sich darauf vorzubereiten.

  • Das stimmt, große Überraschungen gibts im Grunde nicht. Wer zumindest in den Monaten davor Leistungen im Mittelfeld gebracht hat, wird auch nicht durchfallen. Stimmt, durch richtiges Reflektieren, kann man viel rausreißen.

    Was eigentlich auch traurig ist und nicht gerade für das System spricht...

Werbung